statfs(2) System Calls Manual statfs(2)

statfs, fstatfs - Dateisystemstatistiken ermitteln

Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)

ÜBERSICHT

#include <sys/vfs.h>    /* oder <sys/statfs.h> */
int statfs(const char *Pfad, struct statfs *Puffer);
int fstatfs(int dd, struct statfs *Puffer);

Außer wenn Sie das Feld f_type benötigen, sollten Sie stattdessen die Standardschnittstelle statvfs(3) verwenden.

Die Systemaufruf statfs() gibt Informationen über ein eingehängtes Dateisystem zurück. Pfad ist der Pfadname einer Datei in dem eingehängten Dateisystem. Puffer ist ein Zeiger auf eine Struktur statfs, die ungefähr wie folgt definiert ist:


struct statfs {
    __fsword_t f_type;    /* Typ des Dateisystems (siehe unten) */
    __fsword_t f_bsize;   /* optimale Übertragungsblockgröße */
    fsblkcnt_t f_blocks;  /* gesamte Datenblöcke im Dateisystem */
    fsblkcnt_t f_bfree;   /* freie Blöcke im Dateisystem */
    fsblkcnt_t f_bavail;  /* freie Blöcke verfügbar für
                             nicht privilegierte Benutzer */
    fsfilcnt_t f_files;   /* freie Inodes im Dateisystem */
    fsfilcnt_t f_ffree;   /* freie Inodes im Dateisystem */
    fsid_t     f_fsid;    /* Dateisystemkennung */
    __fsword_t f_namelen; /* maximale Länge von Dateinamen */
    __fsword_t f_frsize;  /* Fragmentgröße (seit Linux 2.6) */
    __fsword_t f_flags;   /* Einhängeschalter des Dateisystems
                             (seit Linux 2.6.36) */
    __fsword_t f_spare[xxx];
                    /* Füllbyts, reserviert für zukünftige Benutzung */
};

Die folgenden Dateisystemtypen dürfen in f_type auftauchen:


ADFS_SUPER_MAGIC      0xadf5
AFFS_SUPER_MAGIC      0xadff
AFS_SUPER_MAGIC       0x5346414f
ANON_INODE_FS_MAGIC   0x09041934 /* Anonyme Inode-DS (für
                                    Pseudodateien, die keinen Namen haben;
                                    z.B. epoll, signalfd, bpf) */
AUTOFS_SUPER_MAGIC    0x0187
BDEVFS_MAGIC          0x62646576
BEFS_SUPER_MAGIC      0x42465331
BFS_MAGIC             0x1badface
BINFMTFS_MAGIC        0x42494e4d
BPF_FS_MAGIC          0xcafe4a11
BTRFS_SUPER_MAGIC     0x9123683e
BTRFS_TEST_MAGIC      0x73727279
CGROUP_SUPER_MAGIC    0x27e0eb   /* Cgroup-Pseudo DS */
CGROUP2_SUPER_MAGIC   0x63677270 /* Cgroup-v2-Pseudo DS */
CIFS_MAGIC_NUMBER     0xff534d42
CODA_SUPER_MAGIC      0x73757245
COH_SUPER_MAGIC       0x012ff7b7
CRAMFS_MAGIC          0x28cd3d45
DEBUGFS_MAGIC         0x64626720
DEVFS_SUPER_MAGIC     0x1373     /* Linux 2.6.17 und älter */
DEVPTS_SUPER_MAGIC    0x1cd1
ECRYPTFS_SUPER_MAGIC  0xf15f
EFIVARFS_MAGIC        0xde5e81e4
EFS_SUPER_MAGIC       0x00414a53
EXT_SUPER_MAGIC       0x137d     /* Linux 2.0 und älter */
EXT2_OLD_SUPER_MAGIC  0xef51
EXT2_SUPER_MAGIC      0xef53
EXT3_SUPER_MAGIC      0xef53
EXT4_SUPER_MAGIC      0xef53
F2FS_SUPER_MAGIC      0xf2f52010
FUSE_SUPER_MAGIC      0x65735546
FUTEXFS_SUPER_MAGIC   0xbad1dea  /* Unbenutzt */
HFS_SUPER_MAGIC       0x4244
HOSTFS_SUPER_MAGIC    0x00c0ffee
HPFS_SUPER_MAGIC      0xf995e849
HUGETLBFS_MAGIC       0x958458f6
ISOFS_SUPER_MAGIC     0x9660
JFFS2_SUPER_MAGIC     0x72b6
JFS_SUPER_MAGIC       0x3153464a
MINIX_SUPER_MAGIC     0x137f     /* original Minix DS */
MINIX_SUPER_MAGIC2    0x138f     /* 30-Zeichen-Minix DS */
MINIX2_SUPER_MAGIC    0x2468     /* Minix V2 DS */
MINIX2_SUPER_MAGIC2   0x2478     /* Minix V2 DS, 30-Zeichen-Namen */
MINIX3_SUPER_MAGIC    0x4d5a     /* Minix V3 DS, 60-Zeichen-Namen */
MQUEUE_MAGIC          0x19800202 /* POSIX-Nachrichten-Warteschlangen-DS */
MSDOS_SUPER_MAGIC     0x4d44
MTD_INODE_FS_MAGIC    0x11307854
NCP_SUPER_MAGIC       0x564c
NFS_SUPER_MAGIC       0x6969
NILFS_SUPER_MAGIC     0x3434
NSFS_MAGIC            0x6e736673
NTFS_SB_MAGIC         0x5346544e
OCFS2_SUPER_MAGIC     0x7461636f
OPENPROM_SUPER_MAGIC  0x9fa1
OVERLAYFS_SUPER_MAGIC 0x794c7630
PIPEFS_MAGIC          0x50495045
PROC_SUPER_MAGIC      0x9fa0     /* /proc-DS */
PSTOREFS_MAGIC        0x6165676c
QNX4_SUPER_MAGIC      0x002f
QNX6_SUPER_MAGIC      0x68191122
RAMFS_MAGIC           0x858458f6
REISERFS_SUPER_MAGIC  0x52654973
ROMFS_MAGIC           0x7275
SECURITYFS_MAGIC      0x73636673
SELINUX_MAGIC         0xf97cff8c
SMACK_MAGIC           0x43415d53
SMB_SUPER_MAGIC       0x517b
SMB2_MAGIC_NUMBER     0xfe534d42
SOCKFS_MAGIC          0x534f434b
SQUASHFS_MAGIC        0x73717368
SYSFS_MAGIC           0x62656572
SYSV2_SUPER_MAGIC     0x012ff7b6
SYSV4_SUPER_MAGIC     0x012ff7b5
TMPFS_MAGIC           0x01021994
TRACEFS_MAGIC         0x74726163
UDF_SUPER_MAGIC       0x15013346
UFS_MAGIC             0x00011954
USBDEVICE_SUPER_MAGIC 0x9fa2
V9FS_MAGIC            0x01021997
VXFS_SUPER_MAGIC      0xa501fcf5
XENFS_SUPER_MAGIC     0xabba1974
XENIX_SUPER_MAGIC     0x012ff7b4
XFS_SUPER_MAGIC       0x58465342
_XIAFS_SUPER_MAGIC    0x012fd16d /* Linux 2.0 und älter */

Die meisten dieser MAGIC-Konstanten sind in /usr/include/linux/magic.h definiert und einige sind in den Kernel-Quellen fest kodiert.

Das Feld f_flags ist eine Bitmaske, die die Einhängeoptionen für dieses Dateisystem anzeigt. Es enthält null oder mehr der folgenden Bits:

Auf dem Dateisystem sind Pflichtsperren erlaubt (siehe fcntl(2)).
Zugriffzeiten nicht aktualisieren; siehe mount(2).
Zugriff auf Gerätespezialdateien auf diesem Dateisystem nicht erlauben.
Verzeichniszugriffszeiten nicht aktualisieren; siehe mount(2).
Auf diesem Dateisystem ist das Ausführen von Programmen nicht erlaubt.
Die Bits set-user-ID und set-group-ID werden durch exec(3) für ausführbare Dateien auf diesem Dateisystem ignoriert.
Das Dateisystem ist nur lesbar eingehängt.
Atime wird relativ zu Mtime/Ctime aktualisiert; siehe mount(2).
Schreibaktionen werden sofort auf das Dateisystem synchronisiert (siehe die Beschreibung von O_SYNC in open(2)).
Symbolischen Links wird bei der Auflösung von Pfaden nicht gefolgt; siehe mount(2).

Keiner weiß, was f_fsid enthalten soll (siehe aber auch weiter unten)

Felder, die für ein bestimmtes Dateisystem nicht definiert sind, sind auf 0 gesetzt.

fstatfs() gibt die gleichen Informationen über eine offene Datei zurück, die über den Deskriptor dd definiert ist.

Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno gesetzt, um den Fehler anzuzeigen.

(statfs()) Eine Komponente des Pfad-Präfix von Pfad darf nicht durchsucht werden. (Siehe auch path_resolution(7).)
(fstatfs()) dd ist kein gültiger Deskriptor für eine geöffnete Datei.
Puffer oder Pfad zeigen auf eine ungültige Adresse.
Der Aufruf wurde durch ein Signal unterbrochen, siehe signal(7).
Beim Lesen vom Dateisystem trat ein E/A-Fehler (engl. I/O) auf.
(statfs()) Bei der Auflösung von Pfad wurden zu viele symbolische Verknüpfungen gefunden.
(statfs()) Pfad ist zu lang.
(statfs()) Die Datei, auf die sich Pfad bezieht, existiert nicht.
Es war nicht genügend Kernelspeicher verfügbar.
Das Dateisystem unterstützt diesen Aufruf nicht.
(statfs()) Eine Komponente des Pfad-Präfix von Pfad ist kein Verzeichnis.
Einige Werte waren zu groß, um in der zurückgelieferten Struktur dargestellt zu werden.

Solaris, Irix und POSIX verfügen über einen Systemaufruf statvfs(2), der eine (in <sys/statvfs.h> definierte) struct statvfs zurückliefert, die ein unsigned long f_fsid enthält. Linux, SunOS, HP-UX, 4.4BSD verfügen über einen Systemaufruf statfs(), der eine (in <sys/vfs.h> definierte) struct statfs zurückliefert, die ein fsid_t f_fsid enthält, wobei fsid_t als struct { int val[2]; } definiert ist. Das gleiche gilt für FreeBSD, außer dass es die Include-Datei <sys/mount.h> verwendet.

Die allgemeine Idee ist, dass f_fsid irgendetwas enthält, mit dem das Paar (f_fsid, ino) eindeutig eine Datei bestimmt. Einige Betriebssysteme verwenden (eine Variante) der Gerätenummer oder kombinieren die Gerätenummer mit dem Typ des Dateisystems. Mehrere Betriebssysteme beschränken die Ausgabe des f_fsid-Felds auf den Superuser (und setzen es für normale Benutzer auf 0), da dieses Feld in dem Datei-Handle des Dateisystems verwendet wird, wenn es per NFS exportiert wurde und seine Freigabe somit ein Sicherheitsproblem ist.

In einigen Betriebssystemen kann fsid als zweites Argument für den Systemaufruf sysfs(2) verwandt werden.

Linux.

Das Linux-statfs() wurde von der 4.4BSD-Variante inspiriert (verwendet aber nicht die gleiche Struktur).

Die ursprünglichen Systemaufrufe statfs() und fstatfs() wurden nicht unter Berücksichtigung extrem großer Dateigrößen entwickelt. Entsprechend fügte Linux 2.6 die neuen Systemaufrufe statfs64() und fstatfs64() hinzu, die eine neue Struktur statfs64 einsetzen. Die neue Struktur enthält die gleichen Felder wie die ursprüngliche Struktur statfs, aber die Größe der verschiedenen Felder wurde erhöht, um größere Dateigrößen zu berücksichtigen. Die Glibc-Wrapperfunktionen statfs() und fstatfs() gehen transparent mit den Kernel-Unterschieden um.

LSB missbilligte die Bibliotheksaufrufe statfs() und fstatfs() und informiert uns, dass stattdessen statvfs(3) und fstatvfs(3) verwendet werden sollte.

Der in verschiedenen Felder der Strukturdefinition von statfs verwandte Typ __fsword_t ist ein Glibc-interner Typ, der nicht zur öffentlichen Verwendung gedacht ist. Dies ist ein kleines Rätsel für Programmierer, wenn sie versuchen, diese Felder in lokale Variablen in einem Programm zu kopieren oder mit diesen zu vergleichen. Auf den meisten Systemen ist es ausreichend, unsigned int für solche Variablen zu verwenden.

Auf einigen Systemen existiert nur <sys/vfs.h>, auf anderen Systemen existiert auch <sys/statfs.h>, wobei erstere letztere einbindet. Daher ist wahrscheinlich das Einbinden der ersteren die beste Wahl.

Von Linux 2.6.38 bis einschließlich Linux 3.1 scheiterte fstatfs() mit dem Fehlercode ENOSYS bei mit pipe(2) erzeugten Dateideskriptoren.

stat(2), statvfs(3), path_resolution(7)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother <krd@gulu.net>, Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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2. Mai 2024 Linux man-pages 6.8