.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (C) 2003 Andries Brouwer (aeb@cwi.nl) .\" .\" SPDX-License-Identifier: Linux-man-pages-copyleft .\" .\" Modified 2003-08-17 by Walter Harms .\" Modified 2004-06-23 by Michael Kerrisk .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH statfs 2 "2. Mai 2024" "Linux man\-pages 6.8" .SH BEZEICHNUNG statfs, fstatfs \- Dateisystemstatistiken ermitteln .SH BIBLIOTHEK Standard\-C\-Bibliothek (\fIlibc\fP, \fI\-lc\fP) .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP/* oder */ .P \fBint statfs(const char *\fP\fIPfad\fP\fB, struct statfs *\fP\fIPuffer\fP\fB);\fP \fBint fstatfs(int \fP\fIdd\fP\fB, struct statfs *\fP\fIPuffer\fP\fB);\fP .fi .P Außer wenn Sie das Feld \fIf_type\fP benötigen, sollten Sie stattdessen die Standardschnittstelle \fBstatvfs\fP(3) verwenden. .SH BESCHREIBUNG Die Systemaufruf \fBstatfs\fP() gibt Informationen über ein eingehängtes Dateisystem zurück. \fIPfad\fP ist der Pfadname einer Datei in dem eingehängten Dateisystem. \fIPuffer\fP ist ein Zeiger auf eine Struktur \fIstatfs\fP, die ungefähr wie folgt definiert ist: .P .in +4n .EX struct statfs { __fsword_t f_type; /* Typ des Dateisystems (siehe unten) */ __fsword_t f_bsize; /* optimale Übertragungsblockgröße */ fsblkcnt_t f_blocks; /* gesamte Datenblöcke im Dateisystem */ fsblkcnt_t f_bfree; /* freie Blöcke im Dateisystem */ fsblkcnt_t f_bavail; /* freie Blöcke verfügbar für nicht privilegierte Benutzer */ fsfilcnt_t f_files; /* freie Inodes im Dateisystem */ fsfilcnt_t f_ffree; /* freie Inodes im Dateisystem */ fsid_t f_fsid; /* Dateisystemkennung */ __fsword_t f_namelen; /* maximale Länge von Dateinamen */ __fsword_t f_frsize; /* Fragmentgröße (seit Linux 2.6) */ __fsword_t f_flags; /* Einhängeschalter des Dateisystems (seit Linux 2.6.36) */ __fsword_t f_spare[xxx]; /* Füllbyts, reserviert für zukünftige Benutzung */ }; .EE .in .P Die folgenden Dateisystemtypen dürfen in \fIf_type\fP auftauchen: .P .in +4n .EX ADFS_SUPER_MAGIC 0xadf5 AFFS_SUPER_MAGIC 0xadff AFS_SUPER_MAGIC 0x5346414f ANON_INODE_FS_MAGIC 0x09041934 /* Anonyme Inode\-DS (für Pseudodateien, die keinen Namen haben; z.B. epoll, signalfd, bpf) */ AUTOFS_SUPER_MAGIC 0x0187 BDEVFS_MAGIC 0x62646576 BEFS_SUPER_MAGIC 0x42465331 BFS_MAGIC 0x1badface BINFMTFS_MAGIC 0x42494e4d BPF_FS_MAGIC 0xcafe4a11 BTRFS_SUPER_MAGIC 0x9123683e BTRFS_TEST_MAGIC 0x73727279 CGROUP_SUPER_MAGIC 0x27e0eb /* Cgroup\-Pseudo DS */ CGROUP2_SUPER_MAGIC 0x63677270 /* Cgroup\-v2\-Pseudo DS */ CIFS_MAGIC_NUMBER 0xff534d42 CODA_SUPER_MAGIC 0x73757245 COH_SUPER_MAGIC 0x012ff7b7 CRAMFS_MAGIC 0x28cd3d45 DEBUGFS_MAGIC 0x64626720 DEVFS_SUPER_MAGIC 0x1373 /* Linux 2.6.17 und älter */ DEVPTS_SUPER_MAGIC 0x1cd1 ECRYPTFS_SUPER_MAGIC 0xf15f EFIVARFS_MAGIC 0xde5e81e4 EFS_SUPER_MAGIC 0x00414a53 EXT_SUPER_MAGIC 0x137d /* Linux 2.0 und älter */ EXT2_OLD_SUPER_MAGIC 0xef51 EXT2_SUPER_MAGIC 0xef53 EXT3_SUPER_MAGIC 0xef53 EXT4_SUPER_MAGIC 0xef53 F2FS_SUPER_MAGIC 0xf2f52010 FUSE_SUPER_MAGIC 0x65735546 FUTEXFS_SUPER_MAGIC 0xbad1dea /* Unbenutzt */ HFS_SUPER_MAGIC 0x4244 HOSTFS_SUPER_MAGIC 0x00c0ffee HPFS_SUPER_MAGIC 0xf995e849 HUGETLBFS_MAGIC 0x958458f6 ISOFS_SUPER_MAGIC 0x9660 JFFS2_SUPER_MAGIC 0x72b6 JFS_SUPER_MAGIC 0x3153464a MINIX_SUPER_MAGIC 0x137f /* original Minix DS */ MINIX_SUPER_MAGIC2 0x138f /* 30\-Zeichen\-Minix DS */ MINIX2_SUPER_MAGIC 0x2468 /* Minix V2 DS */ MINIX2_SUPER_MAGIC2 0x2478 /* Minix V2 DS, 30\-Zeichen\-Namen */ MINIX3_SUPER_MAGIC 0x4d5a /* Minix V3 DS, 60\-Zeichen\-Namen */ MQUEUE_MAGIC 0x19800202 /* POSIX\-Nachrichten\-Warteschlangen\-DS */ MSDOS_SUPER_MAGIC 0x4d44 MTD_INODE_FS_MAGIC 0x11307854 NCP_SUPER_MAGIC 0x564c NFS_SUPER_MAGIC 0x6969 NILFS_SUPER_MAGIC 0x3434 NSFS_MAGIC 0x6e736673 NTFS_SB_MAGIC 0x5346544e OCFS2_SUPER_MAGIC 0x7461636f OPENPROM_SUPER_MAGIC 0x9fa1 OVERLAYFS_SUPER_MAGIC 0x794c7630 PIPEFS_MAGIC 0x50495045 PROC_SUPER_MAGIC 0x9fa0 /* /proc\-DS */ PSTOREFS_MAGIC 0x6165676c QNX4_SUPER_MAGIC 0x002f QNX6_SUPER_MAGIC 0x68191122 RAMFS_MAGIC 0x858458f6 REISERFS_SUPER_MAGIC 0x52654973 ROMFS_MAGIC 0x7275 SECURITYFS_MAGIC 0x73636673 SELINUX_MAGIC 0xf97cff8c SMACK_MAGIC 0x43415d53 SMB_SUPER_MAGIC 0x517b SMB2_MAGIC_NUMBER 0xfe534d42 SOCKFS_MAGIC 0x534f434b SQUASHFS_MAGIC 0x73717368 SYSFS_MAGIC 0x62656572 SYSV2_SUPER_MAGIC 0x012ff7b6 SYSV4_SUPER_MAGIC 0x012ff7b5 TMPFS_MAGIC 0x01021994 TRACEFS_MAGIC 0x74726163 UDF_SUPER_MAGIC 0x15013346 UFS_MAGIC 0x00011954 USBDEVICE_SUPER_MAGIC 0x9fa2 V9FS_MAGIC 0x01021997 VXFS_SUPER_MAGIC 0xa501fcf5 XENFS_SUPER_MAGIC 0xabba1974 XENIX_SUPER_MAGIC 0x012ff7b4 XFS_SUPER_MAGIC 0x58465342 _XIAFS_SUPER_MAGIC 0x012fd16d /* Linux 2.0 und älter */ .EE .in .P Die meisten dieser MAGIC\-Konstanten sind in \fI/usr/include/linux/magic.h\fP definiert und einige sind in den Kernel\-Quellen fest kodiert. .P .\" XXX Keep this list in sync with statvfs(3) Das Feld \fIf_flags\fP ist eine Bitmaske, die die Einhängeoptionen für dieses Dateisystem anzeigt. Es enthält null oder mehr der folgenden Bits: .TP \fBST_MANDLOCK\fP Auf dem Dateisystem sind Pflichtsperren erlaubt (siehe \fBfcntl\fP(2)). .TP \fBST_NOATIME\fP Zugriffzeiten nicht aktualisieren; siehe \fBmount\fP(2). .TP \fBST_NODEV\fP Zugriff auf Gerätespezialdateien auf diesem Dateisystem nicht erlauben. .TP \fBST_NODIRATIME\fP Verzeichniszugriffszeiten nicht aktualisieren; siehe \fBmount\fP(2). .TP \fBST_NOEXEC\fP Auf diesem Dateisystem ist das Ausführen von Programmen nicht erlaubt. .TP \fBST_NOSUID\fP Die Bits set\-user\-ID und set\-group\-ID werden durch \fBexec\fP(3) für ausführbare Dateien auf diesem Dateisystem ignoriert. .TP \fBST_RDONLY\fP Das Dateisystem ist nur lesbar eingehängt. .TP \fBST_RELATIME\fP Atime wird relativ zu Mtime/Ctime aktualisiert; siehe \fBmount\fP(2). .TP \fBST_SYNCHRONOUS\fP Schreibaktionen werden sofort auf das Dateisystem synchronisiert (siehe die Beschreibung von \fBO_SYNC\fP in \fBopen\fP(2)). .TP \fBST_NOSYMFOLLOW\fP (seit Linux 5.10) .\" dab741e0e02bd3c4f5e2e97be74b39df2523fc6e Symbolischen Links wird bei der Auflösung von Pfaden nicht gefolgt; siehe \fBmount\fP(2). .P Keiner weiß, was \fIf_fsid\fP enthalten soll (siehe aber auch weiter unten) .P Felder, die für ein bestimmtes Dateisystem nicht definiert sind, sind auf 0 gesetzt. .P \fBfstatfs\fP() gibt die gleichen Informationen über eine offene Datei zurück, die über den Deskriptor \fIdd\fP definiert ist. .SH RÜCKGABEWERT Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP gesetzt, um den Fehler anzuzeigen. .SH FEHLER .TP \fBEACCES\fP (\fBstatfs\fP()) Eine Komponente des Pfad\-Präfix von \fIPfad\fP darf nicht durchsucht werden. (Siehe auch \fBpath_resolution\fP(7).) .TP \fBEBADF\fP (\fBfstatfs\fP()) \fIdd\fP ist kein gültiger Deskriptor für eine geöffnete Datei. .TP \fBEFAULT\fP \fIPuffer\fP oder \fIPfad\fP zeigen auf eine ungültige Adresse. .TP \fBEINTR\fP Der Aufruf wurde durch ein Signal unterbrochen, siehe \fBsignal\fP(7). .TP \fBEIO\fP Beim Lesen vom Dateisystem trat ein E/A\-Fehler (engl. I/O) auf. .TP \fBELOOP\fP (\fBstatfs\fP()) Bei der Auflösung von \fIPfad\fP wurden zu viele symbolische Verknüpfungen gefunden. .TP \fBENAMETOOLONG\fP (\fBstatfs\fP()) \fIPfad\fP ist zu lang. .TP \fBENOENT\fP (\fBstatfs\fP()) Die Datei, auf die sich \fIPfad\fP bezieht, existiert nicht. .TP \fBENOMEM\fP Es war nicht genügend Kernelspeicher verfügbar. .TP \fBENOSYS\fP Das Dateisystem unterstützt diesen Aufruf nicht. .TP \fBENOTDIR\fP (\fBstatfs\fP()) Eine Komponente des Pfad\-Präfix von \fIPfad\fP ist kein Verzeichnis. .TP \fBEOVERFLOW\fP Einige Werte waren zu groß, um in der zurückgelieferten Struktur dargestellt zu werden. .SH VERSIONEN .SS "Das Feld f_fsid" Solaris, Irix und POSIX verfügen über einen Systemaufruf \fBstatvfs\fP(2), der eine (in \fI\fP definierte) \fIstruct statvfs\fP zurückliefert, die ein \fIunsigned long\fP \fIf_fsid\fP enthält. Linux, SunOS, HP\-UX, 4.4BSD verfügen über einen Systemaufruf \fBstatfs\fP(), der eine (in \fI\fP definierte) \fIstruct statfs\fP zurückliefert, die ein \fIfsid_t\fP \fIf_fsid\fP enthält, wobei \fIfsid_t\fP als \fIstruct { int val[2]; }\fP definiert ist. Das gleiche gilt für FreeBSD, außer dass es die Include\-Datei \fI\fP verwendet. .P Die allgemeine Idee ist, dass \fIf_fsid\fP irgendetwas enthält, mit dem das Paar (\fIf_fsid\fP, \fIino\fP) eindeutig eine Datei bestimmt. Einige Betriebssysteme verwenden (eine Variante) der Gerätenummer oder kombinieren die Gerätenummer mit dem Typ des Dateisystems. Mehrere Betriebssysteme beschränken die Ausgabe des \fIf_fsid\fP\-Felds auf den Superuser (und setzen es für normale Benutzer auf 0), da dieses Feld in dem Datei\-Handle des Dateisystems verwendet wird, wenn es per NFS exportiert wurde und seine Freigabe somit ein Sicherheitsproblem ist. .P In einigen Betriebssystemen kann \fIfsid\fP als zweites Argument für den Systemaufruf \fBsysfs\fP(2) verwandt werden. .SH STANDARDS Linux. .SH GESCHICHTE Das Linux\-\fBstatfs\fP() wurde von der 4.4BSD\-Variante inspiriert (verwendet aber nicht die gleiche Struktur). .P Die ursprünglichen Systemaufrufe \fBstatfs\fP() und \fBfstatfs\fP() wurden nicht unter Berücksichtigung extrem großer Dateigrößen entwickelt. Entsprechend fügte Linux 2.6 die neuen Systemaufrufe \fBstatfs64\fP() und \fBfstatfs64\fP() hinzu, die eine neue Struktur \fIstatfs64\fP einsetzen. Die neue Struktur enthält die gleichen Felder wie die ursprüngliche Struktur \fIstatfs\fP, aber die Größe der verschiedenen Felder wurde erhöht, um größere Dateigrößen zu berücksichtigen. Die Glibc\-Wrapperfunktionen \fBstatfs\fP() und \fBfstatfs\fP() gehen transparent mit den Kernel\-Unterschieden um. .P LSB missbilligte die Bibliotheksaufrufe \fBstatfs\fP() und \fBfstatfs\fP() und informiert uns, dass stattdessen \fBstatvfs\fP(3) und \fBfstatvfs\fP(3) verwendet werden sollte. .SH ANMERKUNGEN Der in verschiedenen Felder der Strukturdefinition von \fIstatfs\fP verwandte Typ \fI__fsword_t\fP ist ein Glibc\-interner Typ, der nicht zur öffentlichen Verwendung gedacht ist. Dies ist ein kleines Rätsel für Programmierer, wenn sie versuchen, diese Felder in lokale Variablen in einem Programm zu kopieren oder mit diesen zu vergleichen. Auf den meisten Systemen ist es ausreichend, \fIunsigned\ int\fP für solche Variablen zu verwenden. .P Auf einigen Systemen existiert nur \fI\fP, auf anderen Systemen existiert auch \fI\fP, wobei erstere letztere einbindet. Daher ist wahrscheinlich das Einbinden der ersteren die beste Wahl. .SH FEHLER .\" broken in commit ff0c7d15f9787b7e8c601533c015295cc68329f8 .\" fixed in commit d70ef97baf048412c395bb5d65791d8fe133a52b Von Linux 2.6.38 bis einschließlich Linux 3.1 scheiterte \fBfstatfs\fP() mit dem Fehlercode \fBENOSYS\fP bei mit \fBpipe\fP(2) erzeugten Dateideskriptoren. .SH "SIEHE AUCH" \fBstat\fP(2), \fBstatvfs\fP(3), \fBpath_resolution\fP(7) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother , Martin Eberhard Schauer , Mario Blättermann und Helge Kreutzmann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. 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