SYSTEMD-VMSPAWN(1) systemd-vmspawn SYSTEMD-VMSPAWN(1)

systemd-vmspawn - Ein Betriebssystem in einer virtuellen Maschine erzeugen

ÜBERSICHT

systemd-vmspawn [OPTIONEN…] [ARG…]

systemd-vmspawn kann zum Starten einer virtuellen Maschine aus einem Betriebssystemabbild verwandt werden. Es ist auf viele Arten ähnlich zu systemd-nspawn(1), startet aber eine vollständige virtuelle Maschine anstatt Namensräume zu verwenden.

Mittels der nativen Socket-Übergabeschnittstelle (siehe sd_listen_fds(3) zu Details über das genau verwandte Protokoll und die Reihenfolge, in der Dateideskriptoren übergeben werden) können Dateideskriptoren für /dev/kvm und /dev/vhost-vsock übergeben werden. Diese Dateideskriptoren müssen mit den Namen »kvm« bzw. »vhost-vsock« übergeben werden.

Hinweis: Auf Systemen, die von Ubuntu/Debian abgeleitet sind, muss der Benutzer in der Gruppe »kvm« sein, damit er die VSOCK-Optionen verwenden kann und systemd-vmspawn funktioniert.

Überschüssige Argumente werden als zusätzliche Kernelbefehlszeilenargumente mittels SMBIOS weitergegeben.

Die folgenden Optionen werden verstanden:

-q, --quiet

Schaltet jegliche Statusausgabe durch das Werkzeug selbst ab. Wenn dieser Schalter verwandt wird, wird die einzige Konsolenausgabe die des Betriebssystems der virtuellen Maschine selbst sein.

Hinzugefügt in Version 256.

-D, --directory=

Verzeichnis, das als Wurzel für die virtuelle Maschine verwandt werden soll.

Es muss entweder --directory= oder --image= angegeben werden. Falls keines angegeben ist, wird --directory=. angenommen.

Hinweis: Falls Sie ein Verzeichnis einhängen, das einem anderen Benutzer (nicht root) gehört, könnte die Option --private-users= notwendig sein, um in den Subuid-Namensraum des Benutzer abzubilden. Später folgt ein Beispiel, wie /etc/subuid dafür verwandt werden kann.

Hinzugefügt in Version 256.

-i, --image=

Wurzeldateisystem-Plattenabbild (oder Geräteknoten) für die virtuelle Maschine.

Hinzugefügt in Version 255.

--cpus=CPUS

Die Anzahl der CPUs, mit der die virtuelle Maschine gestartet werden soll. Standardmäßig 1.

Hinzugefügt in Version 255.

--ram=BYTE

Die Speichermenge, mit der die virtuelle Maschine gestartet werden soll. Standardmäßig 2GB.

Hinzugefügt in Version 255.

--kvm=LOGISCH

Falls --kvm= nicht angegeben wird, wird die Unterstützung für KVM automatisch erkannt. Falls true, wird KVM immer verwandt, und falls false, wird KVM niemals verwandt.

Hinzugefügt in Version 255.

--vsock=LOGISCH

Falls --vsock= nicht angegeben wird, wird die Unterstützung für VSOCK-Vernetzung automatisch erkannt. Falls true, wird VSOCK-Vernetzung immer verwandt, und falls false, wird VSOCK-Vernetzung niemals verwandt.

Hinzugefügt in Version 255.

--vsock-cid=CID

Setzt die angegebene CID für die Verwendung durch den Gast. Gültige CIDs sind im Bereich 3 bis 4294967294 (0xFFFF_FFFE). CIDs außerhalb dieses Bereichs sind reserviert. Standardmäßig wird Vmspawn versuchen, eine CID für den Gast abgeleitet vom Maschinennamen abzuleiten, und fällt auf eine zufällig CID zurück, falls diese CID bereits genommen wurde.

Hinzugefügt in Version 255.

--tpm=LOGISCH

Falls --tpm= nicht angegeben ist, wird Vmspawn die Existenz von swtpm(8) erkennen und es, falls verfügbar, verwenden. Falls »yes« angegeben ist, wird swtpm(8) immer benutzt, falls »no« gesetzt ist, wird swtpm(8) niemals benutzt.

Hinweis: der virtuelle TPM kann sich in der Zukunft ändern.

Hinzugefügt in Version 256.

--linux=PFAD

Setzt das für direkten Kernelsystemstart zu verwendende Kernelabbild. Falls ein verzeichnisartiges Abbild verwandt wird und --linux= nicht angegeben wurde, wird Vmspawn nach Systemladereinträgen entsprechend der Systemladerspezifikation[1] unter der Annahme, dass sich XBOOTLDR unter /boot bzw. ESP unter /efi befindet, suchen. Falls im Abbild kein Kernel installiert wurde, dann wird der Systemstart des Abbilds fehlschlagen.

Hinzugefügt in Version 256.

--initrd=PFAD

Setzt eine für den direkten Kernelsystemstart zu verwendende Initrd. Falls das angegebene --linux= ein Typ-#2-Eintrag gemäß der Systemladerspezifikation[1] ist, dann wird dieses Argument nicht benötigt. Falls im Abbild keine Initrd installiert wurde, dann wird der Systemstart des Abbilds fehlschlagen.

--initrd= kann mehrfach angegeben werden und Vmspawn wird sie zusammenführen.

Hinzugefügt in Version 256.

-n, --network-tap

Erstellt ein TAP-Gerät für die Vernetzung mit der virtuellen Maschine.

Beachten Sie: Für die Verwendung von TAP-Vernetzung werden Root-Rechte benötigt. Zusätzlich muss systemd-networkd(8) laufen und auf dem Hauptrechner korrekt eingerichtet sein, um die Schnittstelle bereitzustellen. Die relevante ».network«-Datei kann unter /usr/lib/systemd/network/80-vm-vt.network gefunden werden.

Hinzugefügt in Version 255.

--network-user-mode

Benutzermodus-Vernetzung verwenden.

Hinzugefügt in Version 255.

--firmware=PFAD

Akzeptiert einen absoluten Pfad oder einen relativen Pfad, der mit ./. beginnt. Legt eine JSON-Firmware-Definitionsdatei fest, die die Auswahl der Firmware ermöglicht, mit der in die VM gestartet wird. Falls nicht angegeben, wird eine geeignete Firmware automatisch erkannt. Falls die besondere Zeichenkette »list« angegeben ist, werden alle erkannten Firmwaren aufgelistet.

Hinzugefügt in Version 256.

--discard-disk=LOGISCH

Steuert, ob Qemu-Prozesse Anfragen von der VM verwerfen. Dies verhindert, dass langlaufende VMs mehr Plattenplatz als benötigt verwenden. Dies ist standardmäßig aktiviert.

Hinzugefügt in Version 256.

--secure-boot=LOGISCH

Konfiguriert, ob nach Firmware gesucht werden soll, die sicheren Systemstart unterstützt.

Falls diese Option nicht angegeben ist, wird die erste erkannte Firmware verwandt. Falls diese Option auf »yes« gesetzt ist, dann wird die erste Firmware mit Unterstützung für sicheren Systemstart ausgewählt. Falls »no« angegeben ist, dann wird die erste Firmware ohne sicheren Systemstart ausgewählt.

Hinzugefügt in Version 255.

-M, --machine=

Setzt den Maschinennamen für diese virtuelle Maschine. Dieser Name kann zur Identifizierung dieser virtuellen Maschine während seiner Laufzeit verwandt werden (beispielsweise in Werkzeugen wie machinectl(1) und ähnlichen).

Hinzugefügt in Version 255.

--uuid=

Setzt die angegebene UUID für die virtuelle Maschine. Das Init-System wird /etc/machine-id daraus initialisieren, falls diese Datei noch nicht gesetzt ist. Beachten Sie, dass diese Option nur wirksam wird, falls /etc/machine-id in der virtuellen Maschine noch nicht befüllt ist.

Hinzugefügt in Version 256.

--register=

Steuert, ob die virtuelle Maschine mit systemd-machined(8) registriert wird. Akzeptiert ein logisches Argument, das standardmäßig »yes« ist, wenn die Ausführung als root erfolgt und »no« bei einem regulären Benutzer. Dies stellt sicher, dass mit machinectl(1) auf die virtuelle Maschine zugegriffen werden kann.

Beachten Sie: Root-Rechte werden für diese Option benötigt, da das Registrieren mit systemd-machined(8) privilegierte D-Bus-Methodenaufrufe benötigt.

Hinzugefügt in Version 256.

--private-users=UID_VERSCHUB[:UID_BEREICH]

Steuert die Benutzer-Namensraumnutzung unter --directory=. Falls aktiviert, wird virtiofsd(1) angewiesen, die Benutzer- und Gruppenkennungen (UIDs und GIDs) abzubilden. Dies bezieht die Abbildung der in der virtuellen Maschine verwandten privaten UIDs/GIDs ein (beginnend mit dem Benutzer root 0 und höher in der virtuellen Maschine) bis zu einem Bereich von UIDs/GIDs auf der Hauptmaschine, die nicht für andere Zwecke verwandt werden (normalerweise in dem Bereich hinter der UID/GID 65536 auf der Hauptmaschine).

Falls eine oder zwei, durch Doppelpunkt getrennte Zahlen angegeben werden, wird Benutzer-Namensraumnutzung eingeschaltet. UID_VERSCHUB legt die erste auf dem Hauptrechner abzubildende UID/GID fest, UID_BEREICH ist optional und gibt die Anzahl der auf der Hauptmaschine an die virtuelle Maschine zuzuweisenden UIDs/GIDs an. Falls UID_BEREICH ausgelassen wird, werden 65536 UIDs/GIDs zugewiesen.

Wenn Benutzernamensräume verwandt werden, wird der jeder virtuellen Maschine zugewiesene GID-Bereich so gewählt, dass er immer identisch zum UID-Bereich ist.

Hinzugefügt in Version 256.

--bind=PFAD, --bind-ro=PFAD

Hängt ein Verzeichnis von der Hauptmaschine in die virtuelle Maschine ein. Akzeptiert entweder ein Pfadargument – in diesem Fall wird der angegebene Pfad von der Hauptmaschine in den gleichen Pfad in der virtuellen Maschine eingehängt – oder ein Doppelpunkt-getrenntes Paar an Pfaden – in diesem Fall ist der erste angegebene Pfad die Quelle in der Hauptmaschine und der zweite Pfad das Ziel in der virtuellen Maschine. Falls der Quellpfad nicht absolut ist, wird er relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis aufgelöst. Die Option --bind-ro= erstellt schreibgeschützte Bind-Einhängungen. Rückwärtsschrägstrich-Maskierungen werden interpretiert, so dass »\:« zum Einbetten von Doppelpunkten in die Pfade verwandt werden kann. Diese Option kann mehrfach angegeben werden, um mehrere unabhängige Bind-Einhängepunkte zu erstellen.

Hinzugefügt in Version 256.

--extra-drive=PFAD

Akzeptiert ein Plattenabbild oder Blockgerät auf der Hauptmaschine und stellt es der virtuellen Maschine als weiteres Laufwerk zur Verfügung.

Hinzugefügt in Version 256.

--forward-journal=DATEI|VERZ

Leitet das Journal der virtuellen Maschine an die Hauptmaschine weiter. Derzeit wird systemd-journal-remote(8) verwandt, um die weitergeleiteten Journal-Einträge des Gasts zu empfangen. Diese Option bestimmt, wo das Journal auf der Hauptmaschine empfangen wird und sie hat die gleiche Semantik wie sie für -o/--output in systemd-journal-remote(8) beschrieben ist.

Hinzugefügt in Version 256.

--pass-ssh-key=LOGISCH

Standardmäßig wird ein SSH-Schlüssel erstellt, um es systemd-vmspawn zu erlauben, eine D-Bus-Verbindung zu dem Systemd-Bus der VM aufzubauen. Durch Setzen auf »no« wird die SSH-Schlüsselerstellung deaktiviert.

Die erstellten Schlüssel sind kurzlebig. Das bedeutet, dass sie nur für den aktuellen Aufruf von systemd-vmspawn gültig sind und typischerweise nicht dauerhaft bestehen.

Hinzugefügt in Version 256.

--ssh-key-type=TYP

Konfiguriert die Art der zu erstellenden SSH-Schlüssel, siehe ssh-keygen(1) für weitere Informationen.

Standardmäßig werden »ed25519«-Schlüssel erstellt, allerdings könnten »rsa«-Schlüssel auch nützlich sein, falls die VM eine bessonders alte Version von sshd(8) verwendet.

Hinzugefügt in Version 256.

--console=MODUS

Konfiguriert, wie die Konsole der VM eingerichtet werden soll. Akzeptiert entweder »interactive«, »read-only«, »native« oder »gui«. Standardmäßig »interactive«. »interactive« stellt eine interaktive Terminalschnittstelle zu der VM bereit. »read-only« ist ähnlich, aber streng schreibgeschützt, d.h. sie akzeptiert keinerlei Eingabe vom Benutzer. »native« stellt auch eine TTY-basierte Schnittstelle bereit, verwendet aber die native Implementierung von Qemu (was bedeutet, dass der Qemu-Monitor verfügbar ist). »gui« zeigt die graphische Oberfläche von Qemu.

Hinzugefügt in Version 256.

--background=FARBE

Ändert die Terminal-Hintergrundfarbe auf die angegebene ANSI-Farbe, solange die VM läuft. Die angegebene Farbe sollte eine ANSI-X3.64-SGR-Hintergrundfarbe sein, d.h. Zeichenketten wie »40«, »41«, …, »47«, »48;2;…«, »48;5;…«. Siehe ANSI-Maskier-Code (Wikipedia)[2] zu Details. Weisen Sie eine leere Zeichenkette zu, um jegliche Einfärbung zu deaktivieren. Dies hat nur in den Modi --console=interactive und --console=read-only Auswirkungen.

Hinzugefügt in Version 256.

--load-credential=KENNUNG:PFAD, --set-credential=KENNUNG:WERT

Gibt ein Zugangsdatum an die virtuelle Maschine. Diese zwei Optionen entsprechend den Einstellungen LoadCredential= und SetCredential= in Unit-Dateien. Siehe systemd.exec(5) zu Details über diese Konzepte, sowie die Syntax der Argumente der Optionen.

Um Binärdaten in die Zugangsdaten für --set-credential= einzubetten, verwenden Sie C-artige Maskierung (d.h. »\n« für einen eingebetteten Zeilenumbruch oder »\x00«, um ein Nullbyte (NUL) einzubetten). Beachten Sie, dass die aufrufende Shell die Maskierungen bereits einmal entfernt haben könnte, daher könnte eine doppelte Maskierung notwendig sein!

Hinzugefügt in Version 255.

--no-pager

Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

-h, --help

Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

--version

Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

$SYSTEMD_LOG_LEVEL

Die maximale Protokollierstufe für ausgegebene Meldungen (Meldungen mit einer höheren Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von Werten. Ein Wert kann einer der folgenden sein (in Reihenfolge absteigender Bedeutung): emerg, alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder eine Ganzzahl im Bereich 0…7. Siehe syslog(3) für weitere Informationen. Jedem Wert kann optional eine Zeichenkette aus console, syslog, kmsg oder journal gefolgt von einem Doppelpunkt vorangestellt werden, um die maximale Protokollierstufe für dieses spezielle Protokollierziel zu setzen (d.h. SYSTEMD_LOG_LEVEL=debug,console:info legt fest, dass auf der Stufe »debug« protokolliert werden soll, außer beim Protokollieren auf die Konsole, die auf Stufe »info« erfolgen soll). Beachten Sie, dass die globale maximale Protokollierstufe Priorität gegenüber jeder zielbezogenen maximalen Protokollierstufe hat.

$SYSTEMD_LOG_COLOR

Ein logischer Wert. Falls true, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß ihrer Priorität eingefärbt.

Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Nachrichten gemäß ihrer Protokollierungsstufe einfärben.

$SYSTEMD_LOG_TIME

Ein logischer Wert. Falls true, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein Zeitstempel vorangestellt.

Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder in eine Datei geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den Nachrichten anhängen.

$SYSTEMD_LOG_LOCATION

Ein logischer Wert. Falls true, wird den Protokollnachrichten ein Dateiname und eine Zeilenummer in dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den Journal-Einträgen angehängt ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch sein.

$SYSTEMD_LOG_TID

Ein logischer Wert. Falls true, wird den Nachrichten die aktuelle numerische Thread-Kennung (TID) vorangestellt.

Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadaten an Journal-Einträge angehängt wird. Die Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der Fehlersuche in Programmen praktisch sein.

$SYSTEMD_LOG_TARGET

Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY protokollieren), console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die Protokollierstufe und »Einrichtung« voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren), journal (in das Journal protokollieren), journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls verfügbar, und andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln, die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

$SYSTEMD_LOG_RATELIMIT_KMSG

Ob Kmsg ratenlimitiert werden soll oder nicht. Akzeptiert einen logischen Wert. Standardmäßig »true«. Falls deaktiviert, wird Systemd die nach Kmsg geschriebenen Meldungen nicht ratenlimitieren.

$SYSTEMD_PAGER

Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft. Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter Implementierungen von Textanzeigeprogrammen der Reihe nach ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1), bis eines gefunden wird. Falls keine Implementierung eines Textanzeigeprogramms gefunden wird, wird keines aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist äquivalent zur Übergabe von --no-pager.

Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER (sowie $PAGER) ohne Rückmeldung ignoriert.

$SYSTEMD_LESS

Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

K

Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben, setzen Sie diese Option zurück.

Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst gehandhabt werden.

X

Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt. Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung; insbesondere ist das Scrollen in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESS keine Auswirkungen auf die Ausführung von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

$SYSTEMD_LESSCHARSET

Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESSCHARSET keine Auswirkungen auf die Ausführungen von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

$SYSTEMD_PAGERSECURE

Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn true, wird der »sichere« Modus des Textanzeigeprogramms verwandt, falls false, wird dieser deaktiviert. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, dann wird der sichere Modus aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem Eigentümer der Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Textanzeigeprogramms gesetzt und das Textanzeigeprogramm muss Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen oder die einen neuen Unterprozess starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, werden Textanzeigeprogramme, bei denen unbekannt ist, ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit implementiert nur less(1) einen sicheren Modus.)

Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels sudo(8) oder pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass keine ungeplanten interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus für das Textanzeigeprogramm kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden. Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige Befehle auszuführen. Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die Variablen $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein, stattdessen das Textanzeigeprogramm komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

$SYSTEMD_COLORS

Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn true, werden systemd und verwandte Hilfswerkzeuge Farben in ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable eine der folgenden besonderen Werte annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die grundlegenden 16 bzw. 256 ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM und der vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft zu setzen.

$SYSTEMD_URLIFY

Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und anderen Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

Beispiel 1. Ausführen eines durch Mkosi erstellten Arch-Linux-VM-Abbildes

$ mkosi -d arch -p systemd -p linux --autologin -o image.raw -f build
$ systemd-vmspawn --image=image.raw

Beispiel 2. Ein Fedora-41-Cloud-Abbild mittels machinectl importieren und ausführen

$ curl -L \
       -O https://download.fedoraproject.org/pub/fedora/linux/releases/41/Cloud/x86_64/images/Fedora-Cloud-Base-41-1.4.x86_64.raw.xz \
       -O https://download.fedoraproject.org/pub/fedora/linux/releases/41/Cloud/x86_64/images/Fedora-Cloud-41-1.4-x86_64-CHECKSUM \
       -O https://fedoraproject.org/fedora.gpg
$ gpgv --keyring ./fedora.gpg Fedora-Cloud-41-1.4-x86_64-CHECKSUM
$ sha256sum -c Fedora-Cloud-41-1.4-x86_64-CHECKSUM
# machinectl import-raw Fedora-Cloud-Base-41-1.4.x86_64.raw.xz fedora-41-cloud
# systemd-vmspawn -M fedora-41-cloud

Beispiel 3.  Systemds Systemabbild bauen und ausführen und das Journal der VM in eine lokale Datei weiterleiten

$ mkosi build
$ systemd-vmspawn \
    -D mkosi.output/system \
    --private-users $(grep $(whoami) /etc/subuid | cut -d: -f2) \
    --linux mkosi.output/system.efi \
    --forward-journal=vm.journal \
    enforcing=0

Hinweis: Dieses Beispiel verwendet ein Kernelbefehlszeilenargument um sicherzustellen, dass SELinux nicht im Erzwingungsmodus startet.

Beispiel 4. SSH in eine laufende VM mittels systemd-ssh-proxy

$ mkosi build
$ my_vsock_cid=3735928559
$ systemd-vmspawn \
    -D mkosi.output/system \
    --private-users $(grep $(whoami) /etc/subuid | cut -d: -f2) \
    --linux mkosi.output/system.efi \
    --vsock-cid $my_vsock_cid \
    enforcing=0
$ ssh root@vsock/$my_vsock_cid -i /run/user/$UID/systemd/vmspawn/machine-*-system-ed25519

Falls ein Fehler auftrat, wird der Wert Errno an den Rückgabe-Code weitergeleitet. Falls durch das laufende Abbild EXIT_STATUS bereitgestellt wird, wird dies zurückgegeben. Andernfalls wird EXIT_SUCCESS zurückgegeben.

systemd(1), mkosi(1), machinectl(1), importctl(1), Systemladerspezifikation[1]

1.
Systemladerspezifikation
2.
ANSI-Maskier-Code (Wikipedia)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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