JOURNALCTL(1) journalctl JOURNALCTL(1)

journalctl - Anzeigen von Protokolleinträgen aus dem Systemd-Journal

ÜBERSICHT

journalctl [OPTIONEN…] [ÜBEREINSTIMMUNGEN…]

journalctl wird zur Ausgabe von Protokolleinträgen verwandt, die durch systemd-journald.service(8) und systemd-journal-remote.service(8) im Journal gespeichert werden.

Beim Aufruf ohne Parameter wird der Inhalt des Journals, der dem Aufrufenden zugänglich ist, angezeigt, beginnend mit dem ältesten gesammelten Eintrag.

Falls ein oder mehrere Übereinstimmungsparameter übergeben werden, wird die Ausgabe entsprechend gefiltert. Eine Übereinstimmung ist in der Form »FELD=Wert«, z.B. »_SYSTEMD_UNIT=httpd.service«, was sich auf strukturierte Journal-Einträge bezieht. Siehe systemd.journal-fields(7) für eine Liste von gut bekannten Feldern. Falls mehrere Übereinstimmungen, die verschiedene Übereinstimmungsfelder angeben, übergeben werden, werden die Protokolleinträge entsprechend aller Felder gefiltert, d.h. die resultierende Ausgabe wird nur Einträge zeigen, die mit allen angegebenen Übereinstimmungen dieser Art übereinstimmen. Falls zwei Übereinstimmungen auf das gleiche Feld angewandt werden, dann werden sie automatisch als Alternativen auf Übereinstimmung geprüft, d.h. die resultierende Ausgabe wird Einträge zeigen, die mit jeder der angegebenen Übereinstimmungen für das gleiche Feld übereinstimmen. Schließlich darf das Zeichen »+« als separates Wort zwischen anderen Ausdrücken auf der Befehlszeile erscheinen. Dies führt dazu, dass alle Übereinstimmungen davor und danach als Disjunktion (d.h. als logisches ODER) verknüpft werden.

Es ist auch möglich, die Einträge durch Angabe eines absoluten Dateipfads zu filtern. Der Dateipfad kann eine Datei oder ein symbolischer Link sein und die Datei muss zum Zeitpunkt der Abfrage existieren. Falls sich der Dateipfad auf ein ausführbares Programm bezieht, wird eine »_EXE=«-Übereinstimmung für den kanonisierten Programmpfad zu der Abfrage hinzugefügt. Falls sich ein Dateipfad auf ein ausführbares Skript bezieht, wird eine »_COMM=«-Übereinstimmung für den Skriptpfad zu der Abfrage hinzugefügt. Falls ein Dateipfad sich auf einen Geräteknoten bezieht, wird eine »_KERNEL_DEVICE=«-Übereinstimmung für den Kernelnamen des Gerätes und für jeden seiner Nachkommensgeräte zu der Abfrage hinzugefügt. Symbolische Links werden dereferenziert, Kernelnamen werden synthetisiert und Elterngeräte werden zum Zeitpunkt der Abfrage identifiziert. Im Allgemeinen ist ein Geräteknoten der beste Proxy für ein tatsächliches Gerät, da Protokolleinträge normalerweise keine Felder enthalten, die tatsächliche Geräte identifizieren. Damit die resultierenden Protokolleinträge für das tatsächliche Gerät korrekt sind, muss der relevante Teil der Umgebung zum Zeitpunkt der Protokollierung des Eintrags, insbesondere das dem Geräteknoten entsprechende tatsächliche Gerät, identisch zum Zeitpunkt der Abfrage sein. Da Geräteknoten im Allgemeinen nach Systemneustarts ihre entsprechenden Geräte ändern, führt die Angabe von Geräteknotenpfaden dazu, dass die resultierenden Einträge auf solche des aktuellen Systemstarts begrenzt sind.

Mit den Optionen --boot, --unit= usw. können zusätzliche Einschränkungen hinzugefügt werden, um weiter einzuschränken, welche Einträge angezeigt werden (logisches UND).

Die Ausgabe wird aus allen zugreifbaren Quellen verschachtelt, unabhängig davon, ob sie rotiert oder momentan geschrieben werden und unabhängig davon, ob sie zu dem System selbst gehören oder zugreifbare Benutzer-Journale sind. Die Option --header kann zur Markierung, welche Dateien angezeigt werden, verwandt werden.

Die Gruppe der verwandten Journal-Dateien kann mit den Optionen --user, --system, --directory= und --file= verändert werden, siehe unten.

Allen Benutzern wird Zugriff auf ihre privaten benutzerbezogenen Journale gewährt. Standardmäßig wird allerdings nur Root und Benutzern, die Mitglied ein paar besonderer Gruppen sind, der Zugriff auf das System-Journal und die Journale der anderen Benutzer gewährt. Mitglieder der Gruppen »systemd-journal«, »adm« und »wheel« können alle Journal-Dateien lesen. Beachten Sie, dass die zwei letzten Gruppen traditionell über zusätzliche, von der Distribution festgelegte Privilegien verfügen. Mitglieder der Gruppe »wheel« können oft zusätzliche administrative Aufgaben durchführen.

Die Ausgabe wird standardmäßig seitenweise durch less geleitet und lange Zeilen werden auf Bildschirmbreite »abgeschnitten«. Der versteckte Anteil kann mittels der Pfeil-links- und Pfeil-rechts-Tasten betrachtet werden. Seitenweise Anzeige kann deaktiviert werden; siehe die Option --no-pager und den Abschnitt »Umgebungsvariablen« unten.

Erfolgt die Ausgabe auf ein TTY, werden die Zeilen entsprechend der Priorität eingefärbt: Zeilen der Stufe ERROR und höher werden rot eingefärbt; Zeilen der Stufe WARNING werden gelb eingefärbt; Zeilen der Stufe NOTICE werden hervorgehoben; Zeilen der Stufe INFO werden normal dargestellt; Zeilen der Stufe DEBUG werden grau eingefärbt.

Um Einträge in das Journal zu schreiben, können einige Methoden verwandt werden. Im Allgemeinen wird die Asugabe von Systemd-Units automatisch mit dem Journal verbunden, siehe systemd-journald.service(8). Zusätzlich kann systemd-cat(1) zum direkten Senden von Meldungen an das Journal verwandt werden.

Die folgenden Optionen steuern, woher Journal-Datensätze gelesen werden:

--system, --user

Zeigt Nachrichten von Systemdiensten und dem Kernel (mit --system). Zeigt Nachrichten von Diensten des aktuellen Benutzers (mit --user). Falls keines angegeben ist, werden alle Nachrichten angezeigt, die der Benutzer sehen kann.

Die Option --user beeinflusst, wie die Argumente --unit= gehandhabt werden. Siehe --unit=.

Beachten Sie, dass --user nur funktioniert, wenn dauerhafte Protokollierung mittels der Einstellung Storage= in journald.conf(5) aktiviert ist.

Hinzugefügt in Version 205.

-M, --machine=

Zeigt Nachrichten von einem laufenden lokalen Container. Geben Sie einen Container-Namen an, zu dem verbunden werden soll.

Hinzugefügt in Version 209.

-m, --merge

Zeigt Einträge verschachtelt aus allen verfügbaren Journalen, auch aus fernen.

Hinzugefügt in Version 190.

-D VERZEICHNIS, --directory=VERZEICHNIS

Akzeptiert als Argument einen Verzeichnispfad. Falls angegeben, wird Journalctl auf dem angegebenen Journal-Verzeichnis VERZ statt auf den standardmäßigen Laufzeit- und System-Journal-Pfaden agieren.

Hinzugefügt in Version 187.

-i GLOB, --file=GLOB

Akzeptiert als Argument einen Datei-Glob. Falls angegeben, wird Journalctl auf den angegebenen Dateien, die auf GLOB passen, statt auf den standardmäßigen Laufzeit- und System-Journal-Pfaden agieren. Kann mehrfach angegeben werden, dann werden die Dateien geeignet verschachtelt.

Hinzugefügt in Version 205.

--root=WURZEL

Akzeptiert einen Verzeichnispfad als Argument. Falls angegeben, wird Journalctl auf Journal-Verzeichnissen und Katalogdateihierarchien unterhalb des angegebenen Verzeichnisses statt auf dem Wurzelverzeichnis agieren (z.B. wird --update-catalog WURZEL/var/lib/systemd/catalog/database erstellen und Journal-Dateien unterhalb von WURZEL/run/journal/ oder WURZEL/var/log/journal/ werden angezeigt).

Hinzugefügt in Version 201.

--grub-mkimage=ABBILD

Akzeptiert einen Pfad zu einer Plattenabbilddatei oder einem Blockgerätenamen. Falls angegeben, wird journalctl auf dem Dateisystem in dem angegebenen Plattenabbild agieren. Diese Option ist ähnlich zu --root=, agiert aber auf Dateisystemen, die in Plattenabbildern oder Blockgeräten gespeichert sind, und stellt daher eine einfache Möglichkeit bereit, Protokolldaten aus Plattenabbildern zu entnehmen. Das Plattenabbild sollte entweder nur ein Dateisystem oder eine Reihe von Dateisystemen innerhalb einer GPT-Partitionstabelle enthalten, die der Spezifikation für auffindbare Partitionen[1] folgt. Für weitere Informationen über unterstützte Plattenabbilder, siehe den Schalter von systemd-nspawn(1) mit dem gleichen Namen.

Hinzugefügt in Version 247.

--image-policy=Richtlinie

Akzeptiert gemäß systemd.image-policy(7) eine Abbildrichtlinienzeichenkette als Argument. Die Richtlinie wird bei Aktionen auf dem mittels --image= angegebenen Plattenabbild durchgesetzt, siehe oben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe die Richtlinie »*«, d.h. alle erkannten Dateisysteme im Abbild werden verwandt.

--namespace=NAMENSRAUM

Akzeptiert eine Journal-Namensraumkennzeichnungszeichenkette als Argument. Falls nicht angegeben, werden die für den Vorgabenamensraum gesammelten Daten angezeigt. Falls angegeben, werden stattdessen die Protokolldaten des angegebenen Namensraums angezeigt. Falls der Namensraum als »*« angegeben ist, werden Daten aus allen Namensräumen verschachtelt angezeigt. Falls der Namensraumkennzeichnung ein »+« vorangestellt wird, werden die Daten aus den angegebenen Namensräumen und dem Vorgabenamensraum verschachtelt angezeigt, aber keine weiteren. Für Details über Journal-Namensräume siehe systemd-journald.service(8).

Hinzugefügt in Version 245.

Die folgenden Optionen steuern, wie Journal-Datensätze gefiltert werden:

-S, --since=, -U, --until=

Fängt die Anzeige mit neueren Einträgen ab dem angegebenen Datum oder älteren Einträgen bis zum angegebenen Datum an. Datumsangaben sollten vom Format »2012-10-30 18:17:16« sein. Falls der Zeitanteil weggelassen wird, wird »00:00:00« angenommen. Falls nur der Sekundenteil weggelassen wird, wird »:00« angenommen. Falls die Datumskomponente weggelassen wird, wird der aktuelle Tag angenommen. Alternativ werden die Zeichenketten »yesterday«, »today«, »tomorrow« verstanden, die sich auf 00:00:00 gestern, den aktuellen Tag bzw. morgen beziehen. »now« bezieht sich auf die aktuelle Zeit. Schließlich dürfen relative Zeiten angegeben werden, denen »-« oder »+« vorangestellt wird, die sich auf Zeiten vor bzw. nach der aktuellen Zeit beziehen. Für die komplette Zeit- und Datumsspezifikation siehe systemd.time(7). Beachten Sie, dass --output=short-full Zeitstempel ausgibt, die genau diesem Format folgen.

Hinzugefügt in Version 195.

-c, --cursor=

Beginnt die Anzeige von Einträgen ab dem Ort im Journal, der durch den übergebenen Positionszeiger angegeben ist.

Hinzugefügt in Version 193.

--after-cursor=

Beginnt die Anzeige von Einträgen ab dem Ort im Journal nach dem Ort, der durch den übergebenen Positionszeiger angegeben ist. Der Positionszeiger wird angezeigt, wenn die Option --show-cursor verwandt wird.

Hinzugefügt in Version 206.

--cursor-file=DATEI

Falls DATEI existiert und einen Positionszeiger enthält, werden Einträge nach dieser Position angezeigt. Andernfalls werden die Einträge entsprechend anderer übergebener Optionen angezeigt. Zum Schluss wird der Positionszeiger des letzten Eintrages nach DATEI geschrieben. Verwenden Sie diese Option, um das Journal kontinuierlich durch sequenziellen Aufruf von journalctl zu lesen.

Hinzugefügt in Version 242.

-b [[Kennung][±Versatz]|all], --boot[=[Kennung][±Versatz]|all]

Zeigt Nachrichten von einem bestimmten Systemstart. Dies passt auf »_BOOT_ID=«.

Das Argument darf leer sein, in diesem Fall werden die Protokolle für den aktuellen Systemstart angezeigt.

Falls die Systemstartkennung weggelassen wird, wird ein positiver Versatz die Systemstarts, beginnend vom Anfang des Journals, nachschlagen, und ein Versatz, der kleiner oder gleich Null ist, wird die Systemstarts beginnend vom Ende des Journals nachschlagen. Daher bedeutet 1 den ersten im Journal in chronologischer Ordnung gefundenen Systemstart, 2 den zweiten und so weiter, während -0 der neuste Systemstart ist, -1 der Systemstart vor dem neusten und so weiter. Ein leerer Versatz ist äquivalent zur Angabe von -0, außer wenn der aktuelle Systemstart nicht der neuste ist (z.B. da --directory= angegeben wurde, um Protokolle von anderen Maschinen anzusehen).

Falls die 32-Zeichen-Kennung angegeben ist, kann sie optional vom Versatz gefolgt werden, der den Systemstart relativ zu der angegebenen Kennung identifiziert. Negative Werte bedeuten vorherige Systemstarts und positive Werte bedeuten nachfolgende Systemstarts. Falls Versatz nicht angegeben ist, wird ein Wert Null angenommen und die Protokolle des durch Kennung angegebenen Systemstarts werden angezeigt.

Das besondere Argument all kann zur Negierung der Wirkung eines vorhergehenden Einsatzes von -b verwandt werden.

Hinzugefügt in Version 186.

-u, --unit=UNIT|MUSTER

Zeigt Nachrichten für die angegebene Systemd-Unit UNIT (wie eine Dienste-Unit) oder für alle Units, die auf MUSTER passen. Falls ein Muster angegeben ist, wird eine Liste von im Journal gefundenen Unit-Namen mit dem angegebenen Muster verglichen und alle Treffer werden verwandt. Für jeden Unit-Namen wird ein Treffer zu der Nachricht aus der Unit (»_SYSTEMD_UNIT=UNIT«), zusammen mit zusätzlichen Treffern für Nachrichten von Systemd und Nachrichten über Speicherauszüge, für die angegebene Unit hinzugefügt. Für »_SYSTEMD_SLICE=UNIT« wird auch ein Treffer hinzugefügt, so dass alle Protokolle der Kinder einer Scheibe angezeigt werden, falls die bereitgestellte UNIT eine systemd.slice(5)-Unit ist.

Mit --user werden alle Argumente --unit= konvertiert, so dass sie auf die Benutzermeldungen passen, als ob sie mit --user-unit= festgelegt worden wären.

Dieser Parameter kann mehrmals angegeben werden.

Hinzugefügt in Version 195.

--user-unit=

Zeigt Nachrichten für die angegebene Benutzer-Sitzungs-Unit. Dies wird einen Treffer für Nachrichten von der Unit (»_SYSTEMD_USER_UNIT=« und »_UID=«) und zusätzliche Treffer für Nachrichten von Sitzungs-Systemds und Nachrichten über Speicherauszüge für die angegebene Unit hinzufügen. Für »_SYSTEMD_SLICE=UNIT« wird auch ein Treffer hinzugefügt, so dass alle Protokolle der Kinder einer Scheibe angezeigt werden, falls die bereitgestellte UNIT eine systemd.slice(5)-Unit ist.

Dieser Parameter kann mehrmals angegeben werden.

Hinzugefügt in Version 198.

-t, --identifier=SYSLOG-KENNUNG

Zeigt Nachrichten für die angegebene SYSLOG-KENNUNG.

Dieser Parameter kann mehrmals angegeben werden.

Hinzugefügt in Version 217.

-T, --exclude-identifier=SYSLOG-KENNUNG

Schließt Nachrichten für den angegebenen Syslog-Kennzeichner SYSLOG_IDENTIFIER aus.

Dieser Parameter kann mehrmals angegeben werden.

Hinzugefügt in Version 256.

-p, --priority=

Filtert die Ausgabe nach Nachrichtenprioritäten oder Prioritätsbereichen. Akzeptiert entweder eine einzelne numerische oder textuelle Protokollstufe (d.h. zwischen 0/»emerg« und 7/»debug«) oder einen Bereich von numerischen/textuellen Protokollstufen in der Form VON..BIS. Die Protokollstufen sind die normalen Syslog-Protokollstufen, wie sie in syslog(3) dokumentiert sind, d.h. »emerg« (0), »alert« (1), »crit« (2), »err« (3), »warning« (4), »notice« (5), »info« (6), »debug« (7). Falls eine einzelne Protokollstufe angegeben ist, werden alle Nachrichten mit dieser Protokollstufe oder einer niedrigeren (daher wichtigeren) Protokollstufe angezeigt. Falls ein Bereich angegeben ist, werden alle Nachrichten innerhalb des Bereichs angezeigt, einschließlich des Start- und des Endwertes des Bereichs. Dies wird »PRIORITY=«-Treffer für die angegebenen Prioritäten hinzufügen.

Hinzugefügt in Version 188.

--facility=

Filtert Ausgabe nach Syslog-Einrichtung. Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von Nummern oder Einrichtungsnamen. Die Namen sind die gewöhnlichen, in syslog(3) dokumentierten Syslog-Einrichtungen. --facility=help kann zur Anzeige einer Liste der bekannten Einrichtungsnamen verwandt werden; das Programm beendet sich dann.

Hinzugefügt in Version 245.

-g, --grep=

Filtert die Ausgabe auf Einträge, bei denen das Feld MESSAGE= auf den angegebenen regulären Ausdruck passt. PERL-kompatible reguläre Ausdrücke werden verwandt, siehe pcre2pattern(3) für eine detaillierte Beschreibung der Syntax.

Falls das Muster komplett in Kleinschreibung ist, ist der Abgleich unabhängig von der Groß-/Kleinschreibung. Andernfalls ist der Abgleich abhängig von der Groß-/Kleinschreibung. Dies kann mit der Option --case-sensitive außer Kraft gesetzt werden, siehe unten.

Impliziert --reverse bei der Verwendung mit --lines= (»+« ist nicht vorangestellt).

Hinzugefügt in Version 237.

--case-sensitive[=BOOLEAN]

Macht Musterabgleich abhängig oder unabhängig von der Groß-/Kleinschreibung.

Hinzugefügt in Version 237.

-k, --dmesg

Zeigt nur Kernelnachrichten. Dies impliziert -b und fügt die Übereinstimmung »_TRANSPORT=kernel« hinzu.

Hinzugefügt in Version 205.

Die folgenden Optionen steuern, wie Journal-Datensätze dargestellt werden:

-o, --output=

Steuert die Formatierung der angezeigten Journal-Einträge. Akzeptiert eine der folgenden Optionen:

short

Ist die Vorgabe und erstellt eine Ausgabe, die größtenteils identisch zu der Formatierung klassischer Syslog-Dateien ist und eine Zeile pro Journal-Eintrag anzeigt.

Hinzugefügt in Version 206.

short-full

Ist sehr ähnlich, zeigt aber Zeitstempel im Format, das die Optionen --since= und --until= akzeptieren. Anders als die im Ausgabemodus short gezeigten Zeitstempelinformationen enthält dieser Modus den Wochentag, das Jahr und die Zeitzoneninformationen in der Ausgabe und ist unabhängig von der Locale.

Hinzugefügt in Version 232.

short-iso

Sehr ähnlich, zeigt aber Zeitstempel im RFC 3339[2]-Profil der ISO 8601.

Hinzugefügt in Version 206.

short-iso-precise

Wie bei short-iso, enthält aber komplette Mikrosekundengenauigkeit.

Hinzugefügt in Version 234.

short-precise

Ist sehr ähnlich, zeigt aber klassische Syslog-Zeitstempel mit voller Mikrosekundengenauigkeit.

Hinzugefügt in Version 207.

short-monotonic

Ist sehr ähnlich, zeigt aber monotone Zeitstempel statt normaler Uhrzeitzeitstempel.

Hinzugefügt in Version 206.

short-delta

wie bei short-monotonic, enthält aber den Zeitunterschied zum vorherigen Eintrag. Möglicherweise unzuverlässige Zeitunterschiede werden mit einem »*« markiert.

Hinzugefügt in Version 252.

short-unix

Ist sehr ähnlich, zeigt aber die seit 1. Januar 1970 UTC vergangene Zeit statt normaler Uhrzeitzeitstempel (»UNIX-Zeit«). Die Zeit wird mit Mikrosekundengenauigkeit angezeigt.

Hinzugefügt in Version 230.

verbose

Zeigt vollstrukturierte Einträgeelemente mit allen Feldern.

Hinzugefügt in Version 206.

export

Serialisiert das Journal in einen binären (aber größtenteils textbasierten) Strom, der für Sicherungen und Netzwerkübertragungen geeignet ist (siehe Journal-Exportformat[3] für weitere Informationen). Um den binären Strom wieder in das native Journald-Format zu importieren, siehe systemd-journal-remote(8).

Hinzugefügt in Version 206.

json

Formatiert Einträge als JSON-Objekte, getrennt durch Zeilenumbrüche (siehe Journal-JSON-Format[4] für weitere Informationen). Feldwerte werden im Allgemeinen als JSON-Zeichenketten kodiert, mit drei Ausnahmen:
1.Kodiert Felder, die größer als 4096 Byte sind, als null-Werte. (Dies kann durch Übergabe von --all abgeschaltet werden, beachten Sie aber, dass dies sehr lange JSON-Objekte vorbelegen kann.)
2.Journal-Einträge erlauben nicht eindeutige Felder innerhalb des gleichen Protokolleintrags. JSON erlaubt keine uneindeutigen Felder innerhalb von Objekten. Daher wird ein JSON-Array als Feldwert benutzt, wenn ein nicht eindeutiges Feld angetroffen wird, wobei alle Feldwerte als Elemente aufgeführt werden.
3.Felder, die nicht darstellbare Zeichen oder Nicht-UTF8-Zeichen enthalten werden als Arrays kodiert, wobei die rohen Bytes individuell als vorzeichenlose Zahlen formatiert werden.

Beachten Sie, dass diese Kodierung invertierbar ist (mit der Ausnahme der Größenbegrenzung).

Hinzugefügt in Version 206.

json-pretty

Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, aber formatiert sie in mehreren Zeilen, um sie durch Menschen besser lesbar zu gestalten.

Hinzugefügt in Version 206.

json-sse

Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, aber bricht sie in einem Format um, das für Server-Sendeereignisse[5] geeignet ist.

Hinzugefügt in Version 206.

json-seq

Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, stellt Ihnen aber einen ASCII-Datensatztrennzeichen (0x1E) voran und hängt ihnen einen ASCII-Zeilenumbruchzeichen (0x0A) an, in Übereinstimmung mit der JavaScript-Objektnotation (JSON) Textsequenzen[6] ("application/json-seq").

Hinzugefügt in Version 240.

cat

Erstellt eine sehr knappe Ausgabe, zeigt nur die tatsächlichen Nachrichten von jedem Journal-Eintrag ohne Metadaten, nicht mal einen Zeitstempel. Falls dies mit der Option --output-fields= kombiniert wird, werden die aufgelisteten Felder für jeden Protokolldatensatz statt nur die Nachricht ausgegeben.

Hinzugefügt in Version 206.

with-unit

Ähnlich zu short-full, stellt aber die Unit- und Benutzernamen statt der traditionellen Syslog-Kennzeichner voran. Bei der Verwendung von vorlagenbasierten Instanzen nützlich, da es die Argumente in den Unit-Namen einschließt.

Hinzugefügt in Version 239.

--truncate-newline

Schneidet jede Protokollmeldung bei der Ausgabe am ersten Zeilenumbruch ab, so dass nur die erste Zeile jeder Meldung angezeigt wird.

Hinzugefügt in Version 254.

--output-fields=

Ein Kommata-getrennte Liste von Feldern, die in der Ausgabe aufgenommen werden soll. Dies hat nur für die Ausgabemodi, die normalerweise alle Felder anzeigen würden (verbose, export, json, json-pretty, json-sse und json-seq), sowie bei cat Wirkung. Für erstere werden die Felder »__CURSOR«, »__REALTIME_TIMESTAMP«, »__MONOTONIC_TIMESTAMP« und »_BOOT_ID« immer ausgegeben.

Hinzugefügt in Version 236.

-n, --lines=

Zeigt die neusten Journal-Einträge und begrenzt die Anzahl der zu zeigenden Ereignisse. Das Argument ist eine positive Ganzzahl oder »all«, um die Begrenzung zu deaktivieren. Falls der Zahl zusätzlich »+« vorangestellt ist, werden stattdessen die ältesten Journal-Ereignisse verwandt. Der Vorgabewert ist 10, falls kein Argument angegeben wird.

Falls --follow verwandt wird, ist diese Option impliziert. Wird kein »+« vorangestellt und zusammen mit --grep= verwandt, dann ist --reverse impliziert.

-r, --reverse

Invertiert die Ausgabe, so dass die neusten Einträge zuerst dargestellt werden.

Hinzugefügt in Version 198.

--show-cursor

Zeigt den Positionszeiger nach dem letzten Eintrag nach zwei Gedankenstrichen an:
-- cursor: s=0639…

Das Format des Positionszeigers ist privat und kann sich ändern.

Hinzugefügt in Version 209.

--utc

Gibt die Zeit in koordinierter Weltzeit (UTC) aus.

Hinzugefügt in Version 217.

-x, --catalog

Ergänzt Protokollzeilen mit Erklärungstext aus dem Nachrichtenkatalog. Wo verfügbar, wird dies erklärenden Hilfetext zu den Protokollnachrichten in der Ausgabe hinzufügen. Diese kurzen Hilfetexte werden den Kontext eines Fehlers oder Protokollereignisses, mögliche Lösungen sowie Verweise auf Unterstützungsforen, Entwicklerdokumentation und andere relevante Handbücher enthalten. Beachten Sie, dass nicht für alle Nachrichten Hilfetexte verfügbar sind, sondern nur für ausgewählte. Für weitere Informationen über den Nachrichtenkatalog schauen Sie bitte in die Journal-Nachrichtenkataloge[7].

Beachten Sie: Wenn Sie die Ausgabe von journalctl an Fehlerberichte anhängen, verwenden Sie -x nicht.

Hinzugefügt in Version 196.

--no-hostname

Zeigt das Feld »hostname« bei Protokollnachrichten, die von der lokalen Maschine stammen, nicht an. Dies hat nur für die Familie short der Ausgabemodi Wirkung (siehe oben).

Hinweis: Diese Option entfernt keine Vorkommen von Rechnernamen aus den Protokolleinträgen selbst, sie verhindert somit nicht, dass Rechnernamen in den Protokollen sichtbar werden.

Hinzugefügt in Version 230.

--no-full, --full, -l

Verkürzt Felder, wenn sie nicht in die verfügbaren Spalten passen. Die Vorgabe ist, volle Felder zu zeigen, und dem Textanzeigeprogramm, falls eines verwandt wird, zu erlauben, diese umzubrechen oder abzuschneiden.

Die alten Optionen -l/--full sind nicht mehr nützlich, außer um --no-full rückgängig zu machen.

Hinzugefügt in Version 196.

-a, --all

Zeigt alle Felder komplett, selbst falls sie nicht darstellbare Zeichen enthalten oder sehr lang sind. Standardmäßig werden Felder mit nicht darstellbaren Zeichen als »blob data« abgekürzt. (Beachten Sie, dass das Textanzeigeprogramm nicht darstellbare Zeichen wieder maskieren könnte.)

-f, --follow

Zeigt nur die neusten Journal-Einträge an und gibt kontinuierlich neue Einträge aus, wenn sie im Journal auftauchen.

--no-tail

Zeigt alle gespeicherten Ausgabezeilen, selbst im Folgemodus. Setzt den Effekt von --lines= zurück.

-q, --quiet

Unterdrückt alle informellen Nachrichten (d.h. "-- Journal begins at …", "-- Reboot --"), alle Warnungsmeldungen bezüglich nicht zugreifbarer System-Journale beim Betrieb als normaler Benutzer.

Die folgenden Optionen steuern die Unterstützung des Seitenanzeige-Programms:

--no-pager

Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

-e, --pager-end

Springt sofort im implizierten Textanzeigeprogramm zum Ende des Journals. Dies impliziert -n1000, um sicherzustellen, dass das Textanzeigeprogramm keine Protokolle von unbegrenzter Größe puffern wird. Dies kann mit dem expliziten Schalter -n mit einer anderen numerischen Größe außer Kraft gesetzt werden, während -nall diese Begrenzung abschaltet. Beachten Sie, dass diese Option nur vom Textanzeigeprogramm less(1) unterstützt wird.

Hinzugefügt in Version 198.

Die folgenden Optionen können zusammen mit dem nachfolgend beschriebenen Befehl --setup-keys verwandt werden:

--interval=

Gibt das Änderungsinterval für die Versiegelungsschlüssel für die Erzeugung eines FSS-Schlüsselpaars mit --setup-keys an. Kürzere Intervalle erhöhen den CPU-Verbrauch, kürzen aber auch den Zeitbereich von nicht nachweisbarer Journal-Änderung. Standardmäßig 15 Minuten.

Hinzugefügt in Version 189.

--verify-key=

Gibt den FSS-Überprüfungsschlüssel an, der für die Aktion --verify verwandt werden soll.

Hinzugefügt in Version 189.

--force

Erzeugt neue FSS-Schlüssel, wenn --setup-keys übergeben wird und Forward Secure Sealing (FSS) bereits konfiguriert wurde.

Hinzugefügt in Version 206.

Die folgenden Befehle werden verstanden. Falls keiner festgelegt ist, ist die Anzeige von Journal-Datensätzen die Vorgabe:

-N, --fields

Gibt alle derzeit in allen Einträgen des Journals verwandten Feldnamen aus.

Hinzugefügt in Version 229.

-F, --field=

Gibt alle möglichen Datenwerte aus, die das angegebene Feld in allen Einträgen des Journals akzeptiert.

Hinzugefügt in Version 195.

--list-boots

Zeigt eine tabellarische Liste von Systemstartnummern (relativ zum aktuellen Systemstart), ihre Kennungen und die Zeitstempel der ersten und letzten dem Systemstart zugehörigen Meldung. Wird die Option -n/--lines=[+]N angegeben, dann werden nur die ersten (wenn der Nummer »+« vorangestellt wurde) oder die letzten (wenn nichts vorangestellt wurde) N Einträge angezeigt. Wenn -r/--reverse angegeben wird, erfolgt die Anzeige in umgekehrter Reihenfolge.

Hinzugefügt in Version 209.

--disk-usage

Zeigt den aktuellen Plattenplatzverbrauch aller Journal-Dateien an. Dies zeigt die Summe der Plattenplatzverbräuche aller archivierten und aktiven Journal-Dateien.

Hinzugefügt in Version 190.

--vacuum-size=, --vacuum-time=, --vacuum-files=

--vacuum-size= entfernt die ältesten archivierten Journal-Dateien, bis der Plattenplatz, den sie verwenden, unter die angegebene Größe fällt. Akzeptiert die normalen Endungen »K«, »M«, »G« und »T« (zur Basis 1024).

--vacuum-time= entfernt die archivierten Journal-Dateien, die älter als die angegebene Zeitdauer sind. Akzeptiert die normalen Endungen »s« (Vorgabe), »m«, »h«, »days«, »weeks«, »months« und »years«, siehe systemd.time(7) zu Details.

--vacuum-files= hinterlässt nur die angegebene Anzahl an separaten Journal-Dateien.

Beachten Sie, dass die Ausführung von --vacuum-size= nur einen indirekten Effekt auf die durch --disk-usage angezeigte Ausgabe hat, da letztere die aktiven Journal-Dateien einbezieht, während die Bereinigungsaktion nur auf archivierten Journal-Dateien agiert. Ähnlich könnte --vacuum-files= die Anzahl der Journal-Dateien nicht unterhalb der angegebenen Anzahl reduzieren, da es keine aktiven Journal-Dateien entfernen wird.

--vacuum-size=, --vacuum-time= und --vacuum-files= können in einem einzelnen Aufruf kombiniert werden, um eine Kombination einer Größen-, einer Zeit- und eine Anzahl von Dateien-Beschränkung von archivierten Journal-Dateien zu erzwingen. Wird einer dieser drei Parameter als Null angegeben, dann ist das äquivalent dazu, die angegebene Begrenzung nicht zu erzwingen und daher redundant.

Diese drei Schalter können auch mit --rotate in einem Befehl kombiniert werden. Falls das passiert, werden alle aktiven Dateien zuerst rotiert und dann wird direkt danach die erwünschte Bereinigungsaktion ausgeführt. Die Rotation hat den Effekt, dass alle derzeit aktiven Dateien archiviert werden (und möglicherweise neue, leere Journal-Dateien als Ersatz geöffnet werden) und daher die Bereinigungsaktion die größtmögliche Wirkung hat, da sie alle bisher geschriebenen Protokolldaten berücksichtigen kann.

Hinzugefügt in Version 218.

--verify

Prüft die Journal-Dateien auf interne Konsistenz. Falls die Datei mit aktiviertem FSS erstellt wurde und der FSS-Überprüfungsschlüssel mit --verify-key= angegeben wurde, wird die Echtheit der Journal-Datei überprüft.

Hinzugefügt in Version 189.

--sync

Bittet den Journal-Daemon, alle noch nicht geschriebenen Journal-Daten in das zugrundeliegende Dateisystem zu schreiben und alle Journale zu synchronisieren. Dieser Aufruf kehrt erst zurück, wenn die Synchronisationsaktion abgeschlossen ist. Dieser Befehl garantiert, dass alle Protokollnachrichten, die vor seinem Aufruf geschrieben wurden, sicher zu dem Zeitpunkt auf Platte gespeichert sind, zu dem er zurückkehrt.

Hinzugefügt in Version 228.

--relinquish-var

Bittet den Journal-Daemon um die entgegengesetzte Aktion zu --flush: falls erbeten, wird der Daemon weitere Protokolldaten nach /run/log/journal/ schreiben und Schreiben nach /var/log/journal/ beenden. Ein nachfolgender Aufruf von --flush führt dazu, dass die Protokollierausgabe wieder nach /var/log/journal/ zurückgewechselt wird, siehe oben.

Hinzugefügt in Version 243.

--smart-relinquish-var

Ähnlich zu --relinquish-var, führt aber keine Aktion durch, falls sich das Wurzeldateisystem und /var/log/journal/ auf der gleichen Partition befinden. Diese Aktion erfolgt während des Systemherunterfahrens, um den Journal-Daemon zum Beenden des Schreibens nach /var/log/journal/ zu bekommen, falls sich das Verzeichnis auf einem Einhängepunkt befindet, der ausgehängt werden muss.

Hinzugefügt in Version 243.

--flush

Bittet den Journal-Daemon, alle in /run/log/journal/ gespeicherten Protokolldaten nach /var/log/journal/ herauszuschieben, falls dauerhafter Speicher aktiviert ist. Dieser Aufruf kehrt erst zurück, wenn die Aktion abgeschlossen ist. Beachten Sie, dass dieser Aufruf idempotent ist: die Daten werden nur einmal zur Systemlaufzeit von /run/log/journal/ nach /var/log/journal/ rausgeschrieben (siehe aber auch --relinquish-var unten) und dieser Befehl beendet sich sauber ohne Ausführung einer Aktion, falls das bereits geschehen ist. Dieser Befehl garantiert wirksam, dass alle Daten zu dem Zeitpunkt nach /var/log/journal/ rausgeschoben wurden, zu dem er zurückkehrt.

Hinzugefügt in Version 217.

--rotate

Bittet den Journal-Daemon, die Journal-Dateien zu rotieren. Dieser Aufruf kehrt erst zurück, wenn die Rotationsaktion abgeschlossen ist. Journal-Dateien-Rotation hat den Effekt, dass alle derzeit aktiven Journal-Dateien als archiviert markiert und umbenannt werden, so dass in der Zukunft niemals mehr in sie geschrieben wird. Dann werden stattdesse neue (leere) Journal-Dateien erstellt. Diese Aktion kann mit --vacuum-size=, --vacuum-time= und --vacuum-file= in einen einzigen Befehl kombiniert werden, siehe oben.

Hinzugefügt in Version 227.

--header

Zeigt anstatt Inhalte das Journals interne Kopfzeileninformationen von den Journal-Feldern, auf die zugegriffen wird, an.

Diese Option ist insbesondere nützlich, um nicht sortierte Journal-Einträge zu identifizieren, was beispielsweise passiert, wenn die Maschine mit der falschen Systemzeit startet.

Hinzugefügt in Version 187.

--list-catalog [128-Bit-Kennung…]

Listet die Inhalte der Nachrichtenkataloge als Tabelle von Nachrichtenkennungen plus ihrer kurzen Beschreibungszeichenketten auf.

Zeigt nur diese Einträge an, falls irgendeine 128-Bit-Kennung angegeben ist.

Hinzugefügt in Version 196.

--dump-catalog [128-Bit-Kennung…]

Zeigt die Inhalte des Nachrichtenkatalogs an, wobei Einträge durch eine Zeile, die aus zwei Gedankenstrichen und der Kennung besteht, getrennt werden (das Format ist das gleiche wie bei .catalog-Dateien).

Zeigt nur diese Einträge an, falls irgendeine 128-Bit-Kennung angegeben ist.

Hinzugefügt in Version 199.

--update-catalog

Aktualisiert den Nachrichtenkatalogindex. Dieser Befehl muss jedes Mal ausgeführt werden, wenn neue Katalogdateien installiert, entfernt oder aktualisiert werden, um den binären Katalogindex neu zu bauen.

Hinzugefügt in Version 196.

--setup-keys

Erstellt ein neues Schlüsselpaar für Forward Secure Sealing (FSS), anstatt die Journal-Inhalte anzuzeigen. Dies erstellt einen Versiegelungsschlüssel und einen Überprüfungsschlüssel. Der Versiegelungsschlüssel wird im Journal-Datenverzeichnis gespeichert und verbleibt auf dem Rechner. Der Überprüfungsschlüssel sollte extern gespeichert werden. Lesen Sie die Option Seal= in journald.conf(5) für Informationen über Forward Secure Sealing und für eine Referenz auf eine wissenschaftliche Veröffentlichung, die Details über die ihr zugrundeliegende kryptographische Theorie darstellt.

Hinzugefügt in Version 189.

-h, --help

Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

--version

Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

Im Erfolgsfall wird 0 zurückgeliefert; andernfalls wird ein von Null verschiedener Code zurückgeliefert.

$SYSTEMD_LOG_LEVEL

Die maximale Protokollierstufe für ausgegebene Meldungen (Meldungen mit einer höheren Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von Werten. Ein Wert kann einer der folgenden sein (in Reihenfolge absteigender Bedeutung): emerg, alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder eine Ganzzahl im Bereich 0…7. Siehe syslog(3) für weitere Informationen. Jedem Wert kann optional eine Zeichenkette aus console, syslog, kmsg oder journal gefolgt von einem Doppelpunkt vorangestellt werden, um die maximale Protokollierstufe für dieses spezielle Protokollierziel zu setzen (d.h. SYSTEMD_LOG_LEVEL=debug,console:info legt fest, dass auf der Stufe »debug« protokolliert werden soll, außer beim Protokollieren auf die Konsole, die auf Stufe »info« erfolgen soll). Beachten Sie, dass die globale maximale Protokollierstufe Priorität gegenüber jeder zielbezogenen maximalen Protokollierstufe hat.

$SYSTEMD_LOG_COLOR

Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß ihrer Priorität eingefärbt.

Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Nachrichten gemäß ihrer Protokollierungsstufe einfärben.

$SYSTEMD_LOG_TIME

Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein Zeitstempel vorangestellt.

Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder in eine Datei geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den Nachrichten anhängen.

$SYSTEMD_LOG_LOCATION

Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten ein Dateiname und eine Zeilenummer in dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den Journal-Einträgen angehängt ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch sein.

$SYSTEMD_LOG_TID

Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Nachrichten die aktuelle numerische Thread-Kennung (TID) vorangestellt.

Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadaten an Journal-Einträge angehängt wird. Die Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der Fehlersuche in Programmen praktisch sein.

$SYSTEMD_LOG_TARGET

Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY protokollieren), console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die Protokollierstufe und »Einrichtung« voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren), journal (in das Journal protokollieren), journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls verfügbar, und andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln, die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

$SYSTEMD_LOG_RATELIMIT_KMSG

Ob Kmsg ratenlimitiert werden soll oder nicht. Akzeptiert einen logischen Wert. Standardmäßig »true«. Falls deaktiviert, wird Systemd die nach Kmsg geschriebenen Meldungen nicht ratenlimitieren.

$SYSTEMD_PAGER

Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft. Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter Implementierungen von Textanzeigeprogrammen der Reihe nach ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1), bis eines gefunden wird. Falls keine Implementierung eines Textanzeigeprogramms gefunden wird, wird keines aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist äquivalent zur Übergabe von --no-pager.

Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER (sowie $PAGER) ohne Rückmeldung ignoriert.

$SYSTEMD_LESS

Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

K

Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben, setzen Sie diese Option zurück.

Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst gehandhabt werden.

X

Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt. Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung; insbesondere ist das Scrollen in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESS keine Auswirkungen auf die Ausführung von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

$SYSTEMD_LESSCHARSET

Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESSCHARSET keine Auswirkungen auf die Ausführungen von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

$SYSTEMD_PAGERSECURE

Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird der »sichere« Modus des Textanzeigeprogramms verwandt, falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, dann wird der sichere Modus aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem Eigentümer der Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Textanzeigeprogramms gesetzt und das Textanzeigeprogramm muss Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen oder die einen neuen Unterprozess starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, werden Textanzeigeprogramme, bei denen unbekannt ist, ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit implementiert nur less(1) einen sicheren Modus.)

Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels sudo(8) oder pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass keine ungeplanten interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus für das Textanzeigeprogramm kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden. Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige Befehle auszuführen. Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die Variablen $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein, stattdessen das Textanzeigeprogramm komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

$SYSTEMD_COLORS

Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr, werden systemd und verwandte Hilfswerkzeuge Farben in ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable eine der folgenden besonderen Werte annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die grundlegenden 16 bzw. 256 ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM und der vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft zu setzen.

$SYSTEMD_URLIFY

Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und anderen Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

Ohne Argumente werden alle gesammelten Protokolle ungefiltert angezeigt:

journalctl

Wird ein Treffer angegeben, werden alle Einträge, bei denen ein Feld auf den Ausdruck passt, angezeigt:

journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service
journalctl _SYSTEMD_CGROUP=/user.slice/user-42.slice/session-c1.scope

Falls zwei verschiedene Felder verglichen werden, werden nur Einträge, die auf beide Ausdrücke gleichzeitig passen, angezeigt:

journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=28097

Falls sich zwei Treffer auf das gleiche Feld beziehen, werden alle Einträge, die auf einer der zwei Ausdrücke passen, angezeigt:

journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _SYSTEMD_UNIT=dbus.service

Falls der Trenner »+« verwandt wird, können zwei Ausdrücke mit einem logischen ODER verbunden werden. Folgendes Beispiel wird alle Nachrichten vom Avahi-Diensteprozess mit der PID 28097 sowie alle Nachrichten vom D-Bus-Dienst (von einem beliebigen Prozess) anzeigen:

journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=28097 + _SYSTEMD_UNIT=dbus.service

Um alle Felder, die von und über die Unit ausgegeben werden, anzuzeigen, sollte die Option -u/--unit= verwandt werden. journalctl -u name expandiert zu einem komplexen Filter ähnlich zu

_SYSTEMD_UNIT=Name.service
  + UNIT=Name.service _PID=1
  + OBJECT_SYSTEMD_UNIT=Name.service _UID=0
  + COREDUMP_UNIT=Name.service _UID=0 MESSAGE_ID=fc2e22bc6ee647b6b90729ab34a250b1

(siehe systemd.journal-fields(7) für eine Erklärung dieser Muster).

Zeigt alle Protokolle, die vom D-Bus-Programm erzeugt wurden:

journalctl /usr/bin/dbus-daemon

Zeigt alle Kernelprotokolle vom vorherigen Systemstart:

journalctl -k -b -1

Zeigt eine Live-Protokollanzeige von einem Systemdienst apache.service:

journalctl -f -u apache

systemd(1), systemd-cat(1), systemd-journald.service(8), systemctl(1), coredumpctl(1), systemd.journal-fields(7), journald.conf(5), systemd.time(7), systemd-journal-remote.service(8), systemd-journal-upload.service(8)

1.
Spezifikation für auffindbare Partitionen
2.
RFC 3339
3.
Journal-Exportformat
4.
Journal-JSON-Format
5.
Server-gesandte Ereignisse
6.
JavaScript-Objektnotation (JSON) Textsequenzen
7.
Journal-Nachrichtenkataloge

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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systemd 256.5