proc_pid_stat(5) File Formats Manual proc_pid_stat(5)

/proc/pid/stat - Statusinformationen

/proc/PID/stat
Statusinformationen des Prozesses. Wird von ps(1) benutzt. Sie werden in der Kernelquelldatei fs/proc/array.c definiert.
Die Felder werden in dieser Reihenfolge mit ihrem passenden scanf(3)-Formatkennzeichnern unten aufgeführt. Ob bestimmte dieser Felder gültige Informationen anzeigen, wird von einer Ptrace-Zugriffsmodusprüfung PTRACE_MODE_READ_FSCREDS | PTRACE_MODE_NOAUDIT gesteuert (siehe ptrace(2)). Falls die Prüfung den Zugriff verweigert, wird der Feldwert mit 0 angegeben. Die betroffenen Felder werden mit der Markierung [PT] gekennzeichnet.
(1) pid  %d

Die Prozesskennung.
(2) comm  %s
Der Name der ausführbaren Datei, in Klammern. Zeichenketten länger als TASK_COMM_LEN (16) Zeichen (einschließlich des abschließenden Nullbytes) werden ohne Rückmeldung abgeschnitten. Dies wird angezeigt, unabhängig davon, ob das Programm ausgelagert ist oder nicht.
(3) state  %c
Eines der folgenden Zeichen zur Angabe des Prozesszustandes:
Laufend
Schlafend in einem unterbrechbaren Wartezustand
Wartend in einem nicht unterbrechbaren Plattenschlaf
Zombie
Gestoppt (aufgrund eines Signals) oder (vor Linux 2.6.33) Verfolgung gestoppt
Verfolgung gestoppt (seit Linux 2.6.33)
Paging (nur vor Linux 2.6.0)
Getötet (seit Linux 2.6.0)
Getötet (nur Linux 2.6.33 bis 3.13)
Wakekill (nur Linux 2.6.33 bis 3.13)
Aufwachend (nur Linux 2.6.33 bis 3.13)
Geparkt (nur Linux 3.9 bis 3.13)
Leerlauf (Linux 4.14 und neuer)
(4) ppid  %d
Die Prozesskennung (PID) des Elternprozesses dieses Prozesses.
(5) pgrp  %d
Die Prozess-Gruppenkennung des Prozesses.
(6) session  %d
Die Sitzungskennung des Prozesses.
(7) tty_nr  %d
Das steuernde Terminal des Prozesses. (Die Minor-Gerätenummer ist in der Kombination der Bits 31 bis 20 und 7 bis 0 enthalten; die Major-Gerätenummer befindet sich in den Bits 15 bis 8.)
(8) tpgid  %d
Die Kennung der Vordergrund-Prozessgruppe des steuernden Terminals des Prozesses.
(9) flags  %u
Das Wort mit den Kernel-Schaltern des Prozesses. Die Bedeutung der Bits finden Sie in den PF_*-#define-Anweisungen in der Linux-Quellcodedatei <linux/sched.h>. Die Details hängen von der Kernel-Version ab.
Das Format dieses Feldes war %lu vor Linux 2.6.
(10) minflt  %lu
Die Anzahl geringfügiger Ausnahmebehandlungen des Prozesses, die kein Nachladen einer Speicherseite von Platte erforderlich gemacht haben.
(11) cminflt  %lu
Die Anzahl geringfügiger Ausnahmebehandlungen der Kindprozesse des Prozesses, auf die der Prozess wartete.
(12) majflt  %lu
Die Anzahl wesentlicher Ausnahmebehandlungen des Prozesses, die das Nachladen einer Speicherseite von der Platte erforderten.
(13) cmajflt  %lu
Die Anzahl wesentlicher Ausnahmebehandlungen der Kindprozesse des Prozesses, auf die der Prozess wartete.
(14) utime  %lu
Gesamtzeit, die dieser Prozess im Benutzermodus verbracht hat, gemessen in Uhren-Ticks (dividieren Sie durch sysconf(_SC_CLK_TCK)). Das umfasst Gastzeit, guest_time (aufgewendete Zeit für den Betrieb einer virtuellen CPU, siehe unten), so dass Anwendungen, die das Gastzeit-Feld nicht kennen, diese Zeit in ihren Berechnungen nicht außer acht lassen.
(15) stime  %lu
Gesamtzeit, die dieser Prozess im Kernel-Modus verbracht hat, gemessen in Uhren-Ticks (dividieren Sie durch sysconf(_SC_CLK_TCK)).
(16) cutime  %ld
Gesamtzeit, die abgewartete Kindprozesse im Benutzermodus verbracht haben, gemessen in Uhren-Ticks (dividieren Sie durch sysconf(_SC_CLK_TCK)) (siehe auch times(2)). Das umfasst Gastzeit, guest_time (Laufzeit in einer virtuellen CPU, siehe unten).
(17) cstime  %ld
Gesamtzeit, die abgewartete Kindprozesse im Kernel-Modus verbracht haben, gemessen in Uhren-Ticks (dividieren Sie durch sysconf(_SC_CLK_TCK)).
(18) priority  %ld
(Erklärung für Linux 2.6) Für Prozesse, die im Scheduling eine Echtzeit-Strategie verfolgen (policy weiter unten, siehe sched_setscheduler(2)), ist dies die negierte Scheduling-Priorität minus eins, das heißt, eine Zahl im Bereich von -2 bis -100, entsprechend den Echtzeitprioritäten 1 bis 99. Für Prozesse, deren Scheduling keine Echtzeit-Strategie verfolgt, ist dies der rohe Nice-Wert (setpriority(2)), wie er im Kernel dargestellt ist. Der Kernel speichert Nice-Werte als Zahlen im Bereich 0 (hoch) bis 39 (niedrig), entsprechend des für den Benutzer sichtbaren Nice-Bereichs von -20 bis 19.
Vor Linux 2.6 war dies ein skalierter Wert auf Grundlage des vom Scheduler an den Prozess zugewiesenen Gewichts.
(19) nice  %ld
Der Nice-Wert (siehe setpriority(2)), ein Wert im Bereich von 19 (niedrige Priorität) bis -20 (hohe Priorität).
(20) num_threads  %ld
Anzahl von Threads in diesem Prozess (seit Linux 2.6). Vor Linux 2.6 war dieses Feld mit dem Wert 0 als Platzhalter für ein früher entferntes Feld hartkodiert.
(21) itrealvalue  %ld
Die Zeit (in Jiffies), bevor dem Prozess aufgrund eines Intervall-Timers ein SIGALRM gesendet wird. Seit Linux 2.6.17 wird dieses Feld nicht mehr gewartet und wird mit 0 hartkodiert.
(22) starttime  %llu
Die Zeit, zu der der Prozess nach dem Systemstart gestartet wurde. In Linux vor 2.6 wurde dieser Wert in Jiffies ausgegeben. Seit Linux 2.6 wird der Wert in Uhren-Ticks ausgedrückt (teilen Sie diese durch sysconf(_SC_CLK_TCK)).
Das Format dieses Feldes war %lu vor Linux 2.6.
(23) vsize  %lu
Größe des virtuellen Speichers in Bytes.
(24) rss  %ld
Resident Set Size: Anzahl der Seiten, die der Prozess tatsächlich im Speicher hat. Dabei zählen nur die Seiten von Text, Daten und Stack. Nicht abgerufene oder ausgelagerte Bereiche zählen nicht mit. Dieser Wert ist ungenau, siehe /proc/PID/statm weiter unten.
(25) rsslim  %lu
Aktuelle weiche Grenze für die RSS des Prozesses; siehe die Beschreibung von RLIMIT_RSS in getrlimit(2).
(26) startcode  %lu  [PT]
Die Adresse, oberhalb derer Programmtext ausgeführt werden kann.
(27) endcode  %lu  [PT]
Die Adresse, unterhalb derer Programmtext ausgeführt werden kann.
(28) startstack  %lu  [PT]
Die Startadresse des Stacks (also der »Boden«).
(29) kstkesp  %lu  [PT]
Derzeitiger Wert von ESP (Stack Pointer), wie er in der Kernel-Stack-Seite für diesen Prozess steht.
(30) kstkeip  %lu  [PT]
Der aktuelle EIP (Instruction Pointer, Anweisungszeiger).
(31) signal  %lu
Die Bitmap anstehender Signale, angezeigt als Dezimalzahl. Obsolet, weil sie keine Informationen über Echtzeitsignale gibt; verwenden Sie stattdessen /proc/PID/status.
(32) blocked  %lu
Die Bitmap blockierter Signale, angezeigt als Dezimalzahl. Obsolet, weil sie keine Informationen über Echtzeitsignale gibt; verwenden Sie stattdessen /proc/PID/status.
(33) sigignore  %lu
Die Bitmap ignorierter Signale, angezeigt als Dezimalzahl. Obsolet, weil sie keine Informationen über Echtzeitsignale gibt; verwenden Sie stattdessen /proc/PID/status.
(34) sigcatch  %lu
Die Bitmap abgefangener Signale, angezeigt als Dezimalzahl. Obsolet, weil sie keine Informationen über Echtzeitsignale gibt; verwenden Sie stattdessen /proc/PID/status.
(35) wchan  %lu  [PT]
Dies ist der »Kanal«, in dem der Prozess wartet. Es ist die Adresse des Orts im Kernel, an dem der Prozess schläft. Der entsprechende symbolische Name kann in /proc/PID/wchan gefunden werden.
(36) nswap  %lu
Anzahl ausgelagerter Seiten (nicht gewartet).
(37) cnswap  %lu
Aufaddiertes nswap der Kindprozesse (nicht gewartet).
(38) exit_signal  %d  (seit Linux 2.1.22)
Das an den Elternprozess zu sendende Signal, wenn wir sterben.
(39) processor  %d  (seit Linux 2.2.8)
Nummer der CPU, auf der der Prozess zuletzt lief.
(40) rt_priority  %u  (seit Linux 2.5.19)
Priorität für das Echtzeit-Scheduling, eine Zahl im Bereich von 1 bis 99 für Prozesse, deren Scheduling einer Echtzeit-Strategie folgt oder 0 für andere Prozesse (siehe sched_setscheduler(2)).
(41) policy  %u  (seit Linux 2.5.19)
Scheduling-Regeln (siehe sched_setscheduler(2)). Dekodieren Sie sie mit den SCHED_*-Konstanten in linux/sched.h.
Das Format dieses Feldes war %lu vor Linux 2.6.22.
(42) delayacct_blkio_ticks  %llu  (seit Linux 2.6.18)
Kumulierte Block-E/A-Verzögerungen, gemessen in Uhren-Ticks (Hundertstelsekunden).
(43) guest_time  %lu  (seit Linux 2.6.24)
Gastzeit des Prozesses (aufgewendete Zeit für den Betrieb einer virtuellen CPU für ein Gast-Betriebssystem), gemessen in Uhren-Ticks (dividieren Sie durch sysconf(_SC_CLK_TCK)).
(44) cguest_time  %ld  (seit Linux 2.6.24)
Gastzeit der Kindprozesse des Prozesses, gemessen in Uhren-Ticks (dividieren Sie durch sysconf(_SC_CLK_TCK)).
(45) start_data  %lu  (seit Linux 3.3)  [PT]
Adresse, oberhalb derer die initialisierten und nicht-initialisierten Programmdaten (BSS) abgelegt werden.
(46) end_data  %lu  (seit Linux 3.3)  [PT]
Adresse, unterhalb derer die initialisierten und nicht-initialisierten Programmdaten (BSS) abgelegt werden.
(47) start_brk  %lu  (seit Linux 3.3)  [PT]
Adresse, oberhalb derer der Heap von Programmen mit brk(2) ausgedehnt werden kann.
(48) arg_start  %lu  (seit Linux 3.5)  [PT]
Adresse, oberhalb derer die Befehlszeilenargumente (argv) abgelegt werden.
(49) arg_end  %lu  (seit Linux 3.5)  [PT]
Adresse, unterhalb derer die Befehlszeilenargumente (argv) abgelegt werden.
(50) env_start  %lu  (seit Linux 3.5)  [PT]
Adresse, oberhalb derer die Programmumgebung abgelegt wird.
(51) env_end  %lu  (seit Linux 3.5)  [PT]
Adresse, unterhalb derer die Programmumgebung abgelegt wird.
(52) exit_code  %d  (seit Linux 3.5)  [PT]
Der Exit-Status des Threads in dem durch waitpid(2) berichteten Format.

proc(5), proc_pid_status(5)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de>, Erik Pfannenstein <debianignatz@gmx.de> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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2. Mai 2024 Linux man-pages 6.9.1