DNF5-CONFIG-MANAGER(8) | dnf5 | DNF5-CONFIG-MANAGER(8) |
BEZEICHNUNG
dnf5-config-manager - Config-Manager-Befehl
ÜBERSICHT
dnf5 config-manager <Unterbefehl> [Optionen] [Argumente]
BESCHREIBUNG
Verwaltet die Hauptkonfiguration sowie die Konfiguration der Paketquellen und Variablen.
UNTERBEFEHLE
- addrepo --from-repofile=URL_DER_PAKETQUELLENKONFIGURATIONSDATEI [--create-missing-dir] [--overwrite] [--save-filename=DATEINAME]
- fügt eine neue Paketquellen-Konfigurationsdatei hinzu, angegeben
durch eine URL oder einen lokalen Pfad.
Diese Datei wird unverändert kopiert. Der Name der Zieldatei kann mit der Option --save-filename angegeben werden, anderenfalls wird er aus der Angabe der Quelle übernommen. Falls die Endung .repo in der Angabe der Zieldatei fehlt, wird sie hinzugefügt.
Der Zielverzeichnispfad ist der erste in der Option reposdir gespeicherte Pfad (standardmäßig /etc/yum.repos.d). Überschreiben bzw. Ersetzen einer existierenden Datei kann mit der Option --overwrite aktiviert werden. Bevor die neue Paketquellen-Konfigurationsdatei endgültig gespeichert wird, wird sie analysiert und einer Plausibilitätsprüfung unterzogen. Paketquellen-IDs werden ebenfalls getestet. Paketquellen in anderen Konfigurationsdateien dürfen nicht mit der gleichen ID definiert werden.
- addrepo [--id=PAKETQUELLEN_ID] <--set=PAKETQUELLENOPTION=WERT>+ [--add-or-replace] [--create-missing-dir] [--overwrite] [--save-filename=DATEINAME]
- fügt eine neue Paketquelle hinzu, definiert anhand von
Benutzeroptionen.
Mindestens eines von --set=baseurl=<URL>, --set=mirrorlist=<URL>, --set=metalink=<URL> muss auf eine nicht-leere URL gesetzt sein. Die Paketquellen-ID kann mit der Option --id definiert werden, anderenfalls wird sie aus der URL abgeleitet. Der Name der Zieldatei kann mit der Option --save-filename definiert werden, anderenfalls wird er auf die Paketquellen-ID gesetzt. Falls dem Namen der Zieldatei die Endung .repo fehlt, wird sie hinzugefügt.
Der Zielverzeichnispfad ist der erste in der Option reposdir gespeicherte Pfad (standardmäßig /etc/yum.repos.d). Überschreiben bzw. Ersetzen einer existierenden Datei kann mit der Option --overwrite aktiviert werden. Ändern einer existierenden Datei kann mit der Option --add-or-replace aktiviert werden. Ändern bedeutet hier, dass die neue Paketquelle zur existierenden Datei hinzugefügt oder eine Paketquelle mit der gleichen ID innerhalb der Datei ersetzt wird. Bevor die neue Paketquellen-Konfiguration endgültig gespeichert wird, wird die Paketquellen-ID getestet. Paketquellen in anderen Konfigurationsdateien dürfen nicht mit der gleichen ID definiert werden.
- setopt [--create-missing-dir] <[Paketquellen-ID.]Optionsname=Wert>+
- setzt Optionen in der Hauptkonfigurationsdatei und der
Außerkraftsetzungsdatei der Paketquellenkonfiguration.
Die Hauptkonfiguration wird zuerst aus den Dateien in den Ergänzungsverzeichnissen und dann aus der Hauptkonfigurationsdatei gelesen (standardmäßig /etc/dnf/dnf.conf). So werden Optionen aus der Hauptkonfigurationsdatei zuletzt gelesen und setzen somit die Werte der gleichen, in den Ergänzungsverzeichnissen definierten Optionen außer Kraft.
Die Paketquellenkonfiguration wird aus den Paketquellenkonfigurationsdateien gelesen und dann anhand der Paketquellenkonfigurations-Außerkraftsetzungen angepasst. Die Paketquellenkonfigurations-Außerkraftsetzungsdateien werden aus dem Außerkraftsetzungen-Verzeichnis der Distribution (/usr/share/dnf5/repos.override.d) und aus dem Außerkraftsetzungen-Verzeichnis der Distribution (/etc/dnf/repos.override.d) gelesen. Falls Dateien gleichen Namens in beiden Verzeichnissen vorhanden sind, wird nur die Datei aus dem Außerkraftsetzungen-Verzeichnis des Systems verwendet. Auf diese Weise kann die Außerkraftsetzungen-Datei der Distribution einfach maskiert werden, indem eine Datei gleichen Namens im Außerkraftsetzungen-Verzeichnis des Systems angelegt wird. Alle verwendeten Außerkraftsetzungsdateien werden alphabetisch nach deren Namen sortiert und in dieser Reihenfolge angewendet. Die Außerkraftsetzung aus der nächsten Datei setzt die vorherige außer Kraft – die letzte Außerkraftsetzung gewinnt.
Der Befehl setopt schreibt die Außerkraftsetzungen der Paketquellenkonfiguration in eine Datei namens 99-config_manager.repo im Außerkraftsetzungen-Verzeichnis des Systems. Paketquelleneinstellungen werden nur in diese Außerkraftsetzungen-Datei geschrieben. Die ursprüngliche Paketquellenkonfigurationsdatei wird dabei nicht verändert. Außerkraftsetzungsdateien unterstützen auch Globs. Aber der Befehl setopt löst das Paketquellen-ID-Muster auf, und Außerkraftsetzungen werden für jede passende Paketquelle unabhängig gesetzt. Das bedeutet, dass später hinzugefügte Paketquellen von diesen Außerkraftsetzungen nicht beeinflusst werden.
- unsetopt <[Paketquellen-ID.]Optionsname>+
- entfernt Optionen aus der Hauptkonfigurationsdatei und der
Außerkraftsetzungsdatei der Paketquellenkonfiguration.
Der Befehl unsetopt entfernt Optionen aus der Hauptkonfigurationsdatei (standardmäßig /etc/dnf/dnf.conf). Jedoch können die Optionen noch in Konfigurationsdateien in Ergänzungsverzeichnissen definiert sein (zum Beispiel in der Standardkonfiguration der Distribution).
Der Befehl unsetopt entfernt Paketquellenkonfigurations-Außerkraftsetzungen aus der Datei namens 99-config_manager.repo im Paketquellen-Außerkraftsetzungsverzeichnis des Systems. Jedoch können die Außerkraftsetzungen noch in anderen Paketquellen-Außerkraftsetzungsdateien definiert sein (zum Beispiel in den Standard-Außerkraftsetzungen der Distribution). Leere Abschnitte werden aus der Konfigurations-Außerkraftsetzungsdatei entfernt. Paketquellen-IDs dürfen Globs enthalten. In diesem Fall wird das Paketquellen-ID-Muster aufgelöst und die Außerkraftsetzung wird aus allen passenden Abschnitten entfernt.
- setvar [--create-missing-dir] <Variablenname=Wert>+
- setzt eine oder mehrere Variablen.
Variablen werden aus verschiedenen Verzeichnissen geladen. Die Liste der Verzeichnispfade wird aus der Option varsdir entnommen. Der Befehl setvar speichert Variablen im letzten Verzeichnis in der Liste (standardmäßig /etc/dnf/vars). Variablen aus diesem Verzeichnis werden zuletzt gelesen und setzen somit die gleichen, in den vorherigen Verzeichnissen definierten Variablen außer Kraft. Mit anderen Worten, das letzte Verzeichnis hat die höchste Priorität.
Hinweis: Die Variablen releasever_major und releasever_minor sind schreibgeschützt. Deren Werte werden aus der Variable releasever erzeugt.
- unsetvar <Variable>+
- entfernt Variablen.
Variablen werden aus verschiedenen Verzeichnissen geladen. Die Liste der Verzeichnispfade wird aus der Option varsdir entnommen. Der Befehl unsetvar entfernt Variablen aus dem letzten Verzeichnis in der Liste (standardmäßig /etc/dnf/vars). So kann die Variable in einem anderen Verzeichnis in der Liste noch existieren (zum Beispiel als Standardwert der Distribution).
Hinweis: Die Variablen releasever_major und releasever_minor werden automatisch erzeugt und können nicht entfernt werden.
HINWEIS:
OPTIONEN
- --add-or-replace
- ermöglicht das Hinzufügen oder Ersetzen der Paketquelle mit der gleichen ID in der existierenden Konfigurationsdatei.
- --create-missing-dir
- erlaubt das Anlegen fehlender Verzeichnisse.
- --from-repofile=URL-DER-PAKETQUELLENKONFIGURATIONSDATEI
- legt die Quellkonfigurationsdatei für neue Paketquellen fest.
- --id=PAKETQUELLEN_ID
- legt die ID für die neu erstellte Paketquelle fest.
- --overwrite
- ermöglicht das Ersetzen der existierenden Paketquellen-Konfigurationsdatei durch eine neue.
- --save-filename=DATEINAME
- legt den Namen der neuen Paketquellen-Konfigurationsdatei fest. Die Endung .repo wird hinzugefügt, falls sie fehlt.
- --set=PAKETQUELLENOPTION=WERT
- setzt die Option in einer neu angelegten Paketquelle.
BEISPIELE
- dnf5 config-manager addrepo --from-repofile=http://example.com/some/additional.repo
- lädt additional.repo herunter, testet sie und speichert sie im Paketquellen-Konfigurationsverzeichnis.
- dnf5 config-manager addrepo --set=baseurl=http://example.com/andere/Paketquelle
- erstellt eine neue Paketquellendatei mit http://example.com/andere/Paketquelle als Basis-URL (baseurl) und aktiviert sie. Die Paketquellen-ID und der Name der Zieldatei werden aus der Basis-URL erzeugt.
- dnf5 config-manager addrepo --set=baseurl=http://example.com/andere/Paketquelle --id=example --set=enabled=0
- erstellt eine neue Paketquellendatei mit http://example.com/andere/Paketquelle als Basis-URL (baseurl). Die Paketquellen-ID wird auf example gesetzt und die Paketquelle deaktiviert.
- dnf5 config-manager setopt Paketquelle1.enabled=1 Paketquelle2.enabled=0
- setzt eine Außerkraftsetzung zur Aktivierung der Paketquelle1 und deaktiviert die Paketquelle2.
- dnf5 config-manager setopt Paketquelle1.proxy=http://proxy.example.com:3128/ Paketquelle2.proxy=http://proxy.example.com:3128/
- setzt eine Außerkraftsetzung für die Option proxy mit den Paketquellen-IDs Paketquelle1 und Paketquelle2.
- dnf5 config-manager setopt '*-debuginfo.pkg_gpgcheck=0'
- setzt eine Außerkraftsetzung für die Option pkg_gpgcheck in allen Paketquellen, deren Paketquellen-IDs auf -debuginfo enden.
- dnf5 config-manager unsetopt '*-debuginfo.pkg_gpgcheck'
- entfernt eine Außerkraftsetzung für die Option pkg_gpgcheck aus allen Paketquellen, deren Paketquellen-IDs auf -debuginfo enden.
- dnf5 config-manager setopt keepcache=1 log_size=10M
- aktiviert die Hauptoption keepcache und legt die maximale Größe der Protokolldateien auf 10 Mebibyte (10 * 1024 * 1024 Byte) fest.
- dnf5 config-manager unsetopt keepcache log_size
- entfernt keepcache und log_size aus der Hauptkonfigurationsdatei.
- dnf5 config-manager setvar --create-missing-dir Variable1=Wert1 Variable2=Wert2
- setzt die Variablen Variable1 und Variable2. Das Verzeichnis für die Variablen wird angelegt, falls es nicht existiert.
- dnf5 config-manager unsetvar Variable1 Variable2
- entfernt die Variablen Variable1 und Variable2.
SIEHE AUCH
- Konfiguration:
-
dnf5-conf(5), DNF5-Konfigurationsreferenz
AUTOR
Siehe AUTHORS.md in der dnf5-Quelldistribution.
COPYRIGHT
Mitwirkende am DNF5-Projekt.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
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25. August 2025 |