atexit(3) | Library Functions Manual | atexit(3) |
BEZEICHNUNG
atexit - legt eine Funktion fest, die beim normalen Programmende aufgerufen wird
BIBLIOTHEK
Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)
ÜBERSICHT
#include <stdlib.h>
int atexit(void (*Funktion)(void));
BESCHREIBUNG
Die Funktion atexit() legt fest, dass die angegebene Funktion bei normalem Programmende aufgerufen wird, also wenn entweder exit(3) aufgerufen wird oder das Programm aus seiner main-Funktion zurückkehrt. Funktionen, die so festgelegt sind, werden in umgekehrter Reihenfolge ihrer Registrierung aufgerufen; es werden keine Argumente übergeben.
Die gleiche Funktion kann mehrfach registriert werden: sie wird einmal für jede Registrierung aufgerufen.
POSIX.1 verlangt, dass eine Implementierung mindestens ATEXIT_MAX (32) solcher Funktionen registrieren kann. Die tatsächlich durch eine Implementierung unterstützte Grenze können Sie mit sysconf(3) ermitteln.
Wenn mittels fork(2) ein Kindprozess erstellt wird, erbt er Kopien der Registrierungen seines Elternprozesses. Nach einem erfolgreichen Aufruf einer der exec(3)-Funktionen werden alle Registrierungen entfernt.
RÜCKGABEWERT
Die Funktion atexit() gibt bei Erfolg 0 zurück; anderenfalls wird ein von Null verschiedener Wert zurückgegeben.
ATTRIBUTE
Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
Schnittstelle | Attribut | Wert |
atexit() | Multithread-Fähigkeit | MT-Sicher |
VERSIONEN
POSIX.1 legt das Verhalten bei mehrmaligem Aufruf von exit(3) (d.h. der Aufruf von exit(3) innerhalb einer mit atexit() registrierten Funktion) nicht fest. Auf manchen Systemen (aber nicht Linux) kann dies zu einer Endlosschleife führen. Portable Programme sollten exit(3) nicht innerhalb einer von atexit() registrierten Funktion aufrufen.
STANDARDS
C11, POSIX.1-2008.
GESCHICHTE
POSIX.1-2001, C89, C99, SVr4, 4.3BSD.
ANMERKUNGEN
Unter Verwendung von atexit() (und on_exit(3)) registrierte Funktionen werden nicht aufgerufen, wenn die Prozesse wegen eines Signals nicht normal beendet werden.
Wenn eine der registrierten Funktionen _exit(2) aufruft, dann werden jedwede noch verbleibende Funktionen nicht aufgerufen und die anderen von exit(3) durchzuführenden Schritte zur Beendigung des Prozesses werden nicht durchgeführt.
Die Funktionen atexit() und on_exit(3) registrieren Funktionen in der gleichen Liste. Wird ein Prozess normal beendet werden die registrierten Funktionen in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Registrierung durch diese beiden Funktion aufgerufen (also die zuletzt registrierte Funktion zuerst).
POSIX.1 legt das Verhalten nicht fest, wenn eine der mit atexit(3) registrierten Funktionen mittels longjmp(3) beendet wird.
Linux-Anmerkungen
Seit Glibc 2.2.3 können atexit() (und on_exit(3)) zur Erzeugung von Funktionen einer dynamische Bibliothek verwendet werden, die aufgerufen werden, wenn die Bibliothek aus dem Speicher entfernt wird.
BEISPIELE
#include <stdio.h> #include <stdlib.h> #include <unistd.h> void bye(void) { printf("Das wars, Leute\n"); } int main(void) { long a; int i; a = sysconf(_SC_ATEXIT_MAX); printf("ATEXIT_MAX = %ld\n", a); i = atexit(bye); if (i != 0) { fprintf(stderr, "Exit-Funktion kann nicht gesetzt werden\n"); exit(EXIT_FAILURE); } exit(EXIT_SUCCESS); }
SIEHE AUCH
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother <krd@gulu.net>, Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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