SYSTEMD-ANALYZE(1) systemd-analyze SYSTEMD-ANALYZE(1)

systemd-analyze - Systemverwalter analysieren und auf Fehler überprüfen

ÜBERSICHT

systemd-analyze [OPTIONEN…] [Zeit]

systemd-analyze [OPTIONEN…] blame

systemd-analyze [OPTIONEN…] critical-chain [UNIT…]

systemd-analyze [OPTIONEN…] dump [MUSTER…]

systemd-analyze [OPTIONEN…] plot [>Datei.svg]

systemd-analyze [OPTIONEN…] dot [MUSTER…] [>Datei.dot]

systemd-analyze [OPTIONEN…] unit-files

systemd-analyze [OPTIONEN…] unit-paths

systemd-analyze [OPTIONEN…] exit-status [STATUS…]

systemd-analyze [OPTIONEN…] capability [CAPABILITY…]

systemd-analyze [OPTIONEN…] condition BEDINGUNG

systemd-analyze [OPTIONEN…] syscall-filter [GRUPPE…]

systemd-analyze [OPTIONEN…] filesystems [GRUPPE…]

systemd-analyze [OPTIONEN…] calendar SPEZ

systemd-analyze [OPTIONEN…] timestamp ZEITSTEMPEL

systemd-analyze [OPTIONEN…] timespan SPANNE

systemd-analyze [OPTIONEN…] cat-config NAME|PFAD

systemd-analyze [OPTIONEN…] compare-versions VERSION1 [OP] VERSION2

systemd-analyze [OPTIONEN…] verify DATEI

systemd-analyze [OPTIONEN…] security [UNIT…]

systemd-analyze [OPTIONEN…] inspect-elf DATEI

systemd-analyze [OPTIONEN…] malloc [D-BUS-DIENST…]

systemd-analyze [OPTIONEN…] fdstore UNIT

systemd-analyze [OPTIONEN…] image-policy RICHTLINIE

systemd-analyze [OPTIONEN…] pcrs [PCR…]

systemd-analyze [OPTIONEN…] srk [>DATEI]

systemd-analyze [OPTIONEN…] architectures [NAME…]

systemd-analyze kann zur Bestimmung der Systemstartleistungsstatistik benutzt werden. Es kann Status- und Nachverfolgungsinformationen aus dem System- und Diensteverwalter abrufen und die Korrektheit von Unit-Dateien überprüfen. Es wird auch dazu verwandt, auf besondere Funktionen zuzugreifen, die für fortgeschrittene Systemverwalterfehlersuche nützlich sind.

Falls kein Befehl übergeben wird, wird systemd-analyze time impliziert.

systemd-analyze time

Dieser Befehl gibt die im Kernel verbrachte Zeit, bevor der Anwendungsbereich erreicht wurde, die Zeit, die in der Initrd verbracht wurde, bevor die normale Systemanwendungsebene erreicht wurde und die Zeit, die die normale Systemanwendungsebene zur Initialisierung benötigte, aus. Beachten Sie, dass diese Messungen einfach die Zeit zu dem Punkt messen, an dem alle Systemdienste gestartet wurden, aber nicht notwendigerweise bis sie ihre Initialisierung abgeschlossen hatten oder die Platte im Leerlauf war.

Beispiel 1. Anzeigen, wie lange ein Systemstart brauchte

# in einem Container
$ systemd-analyze time
Startup finished in 296ms (userspace)
multi-user.target reached after 275ms in userspace
# in einer echten Maschine
$ systemd-analyze time
Startup finished in 2.584s (kernel) + 19.176s (initrd) + 47.847s (userspace) = 1min 9.608s
multi-user.target reached after 47.820s in userspace

systemd-analyze blame

Dieser Befehl gibt eine Liste aller laufenden Units, sortiert nach der Initialisierungszeitdauer, aus. Diese Informationen können zur Optimierung der Systemstartzeit verwandt werden. Beachten Sie, dass die Ausgabe irreführend sein kann, da die Initialisierung eines Dienstes einfach deshalb langsam sein kann, da sie auf den Abschluss der Initialisierung eines anderen Dienstes wartet. Beachten Sie auch: systemd-analyze blame zeigt keine Ergebnisse für Dienste mit Type=simple an, da Systemd solche Dienste als sofort gestartet betrachtet und daher keine Messungen der Initialisierungsverzögerungen erfolgen können. Beachten Sie auch, dass dieser Befehl nur die Zeit anzeigt, die die Units für das Hochfahren benötigten, er zeigt nicht an, wie lange sich die Units in der Ausführungswarteschlange befanden. Insbesondere zeigt er die Zeit, die die Units im Zustand »activating« verbrachten; dieser Zustand ist für Units wie Geräte-Units nicht definiert, die direkt von »inactive« nach »active« übergehen. Dieser Befehl gibt daher den Eindruck der Leistung von Programmcode, kann aber nicht die durch das Warten auf Hardware und ähnliche Ereignisse verursachte Latenz genau wiedergeben.

Beispiel 2. Zeigt, welche Units beim Systemstart die meiste Zeit verbrauchten

$ systemd-analyze blame
         32.875s pmlogger.service
         20.905s systemd-networkd-wait-online.service
         13.299s dev-vda1.device
         ...
            23ms sysroot.mount
            11ms initrd-udevadm-cleanup-db.service
             3ms sys-kernel-config.mount

systemd-analyze critical-chain [UNIT…]

Dieser Befehl gibt einen Baum der zeitkritischen Unit-Kette (für jede der angegebenen UNITs oder andernfalls für das Standardziel) aus. Die Zeit, nach der die Unit aktiv oder gestartet ist, wird nach dem Zeichen »@« ausgegeben. Die Zeit, die die Unit zum Starten benötigt, wird nach dem Zeichen »+« ausgegeben. Beachten Sie, dass die Ausgabe irreführend sein kann, da die Initialisierung von Diensten abhängig von der Aktivierung eines Sockets sein kann und da die Units parallel ausgeführt werden. Dies berücksichtigt auch ähnlich zu dem Befehl blame nur die Zeit, die die Unit im Zustand »activating« verbringt und deckt daher Units nicht ab, die niemals durch den Zustand »inactive« laufen (wie beispielsweise Geräte-Units, die direkt von »inactive« zu »active« übergehen). Desweiteren zeigt es keine Informationen über Aufträge an (und insbesondere über Aufträge, die eine Zeitüberschreitung erlebten).

Beispiel 3. systemd-analyze critical-chain

$ systemd-analyze critical-chain
multi-user.target @47.820s
└─pmie.service @35.968s +548ms
  └─pmcd.service @33.715s +2.247s
    └─network-online.target @33.712s
      └─systemd-networkd-wait-online.service @12.804s +20.905s
        └─systemd-networkd.service @11.109s +1.690s
          └─systemd-udevd.service @9.201s +1.904s
            └─systemd-tmpfiles-setup-dev.service @7.306s +1.776s
              └─kmod-static-nodes.service @6.976s +177ms
                └─systemd-journald.socket
                  └─system.slice
                    └─-.slice

systemd-analyze dump [Muster…]

Ohne jeden Parameter gibt dieser Befehl eine (normalerweise sehr lange) menschenlesbare Serialisierung des kompletten Diensteverwalterzustandes aus. Es können optionale Glob-Muster angegeben werden, die dazu führen, dass die Ausgabe auf Units beschränkt wird, die auf eines der Muster passen. Das Ausgabeformat unterliegt ohne Ankündigungen Änderungen und sollte nicht durch Anwendungen ausgewertet werden. Für nicht privilegierte Benutzer ist dieser Befehl ratenbegrenzt.

Beispiel 4. Den internen Zustand des Benutzerverwalters anzeigen

$ systemd-analyze --user dump
Timestamp userspace: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
Timestamp finish: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
Timestamp generators-start: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
Timestamp generators-finish: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
Timestamp units-load-start: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
Timestamp units-load-finish: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
-> Unit proc-timer_list.mount:
        Description: /proc/timer_list
        ...
-> Unit default.target:
        Description: Main user target
…

systemd-analyze malloc [D-Bus-Dienst…]

Dieser Befehl kann zur Anfrage der Ausgabe des internen Speicherzustandes (wie von malloc_info(3) zurückgeliefert) eines D-Bus-Dienstes verwandt werden. Falls kein Dienst angegeben ist, wird die Anfrage an org.freedesktop.systemd1 (dem System- oder Benutzerdiensteverwalter) gesandt. Es wird nicht garantiert, dass das Ausgabeformat stabil ist und es sollte nicht von Anwendungen ausgewertet werden.

Der Dienst muss die Schnittstelle org.freedesktop.MemoryAllocation1 implementieren. In der Systemd-Sammlung ist dies aktuell nur für den Verwalter der Fall.

systemd-analyze plot

Dieser Befehl gibt entweder eine SVG-Graphik aus, die detailliert, welche Systemdienste zu welcher Zeit gestartet wurden und hervorhebt, welche Zeit sie zur Initialisierung verbraucht haben oder die rohen Zeitdaten im JSON- oder Tabellenformat.

Beispiel 5. Eine Systemstartübersicht darstellen

$ systemd-analyze plot >bootup.svg
$ eog bootup.svg&

Beachten Sie, dass diese Darstellung auf den jüngsten Unit-bezogenen Zeitmessungsdaten von geladenen Units basiert. Das bedeutet, dass die angezeigten Informationen den letzten Startzyklus abdecken werden, falls eine Unit gestartet, gestoppt und dann wieder gestartet wird, nicht den ersten. Daher wird empfohlen, diese Informationen nur kurz nach dem Systemstart zu betrachten, so dass dieser Unterschied keine Rolle spielt. Desweiteren könnten Units, die von keiner anderen Unit über eine Abhängigkeit referenziert werden, durch den Diensteverwalter entladen werden, sobald sie sich beenden (und nicht fehlschlugen). Solche Units werden in der Darstellung nicht auftauchen.

systemd-analyze dot [Muster…]

Dieser Befehl erstellt eine textuelle Abhängigkeitsgraphbeschreibung im Dot-Format zur weiteren Verarbeitung mit dem GraphViz-Werkzeug dot(1). Verwenden Sie eine Befehlszeile der Art systemd-analyze dot | dot -Tsvg >systemd.svg, um einen graphischen Abhängigkeitsbaum zu erstellen. Falls weder --order noch --require angegeben sind, wird der erstellte Graph sowohl Ordnungs- als auch Anforderungsabhängigkeiten darstellen. Optional können am Ende Muster-Festlegungen im Glob-Stil (z.B. *.target) angegeben werden. Eine Unit-Abhängigkeit ist im Graph enthalten, falls eines dieser Muster entweder auf den Quell- oder den Zielknoten passt.

Beispiel 6. Zeichnet alle Abhängigkeiten von jeder Unit, deren Name mit »avahi-daemon« beginnt

$ systemd-analyze dot 'avahi-daemon.*' | dot -Tsvg >avahi.svg
$ eog avahi.svg

Beispiel 7. Zeichnet alle Abhängigkeiten zwischen allen bekannten Ziel-Units

$ systemd-analyze dot --to-pattern='*.target' --from-pattern='*.target' \
      | dot -Tsvg >Ziele.svg
$ eog Ziele.svg

systemd-analyze unit-paths

Dieser Befehl gibt eine Liste aller Verzeichnisse aus, aus denen Unit-Dateien, .d overrides- und .wants-, .requires-Symlinks geladen werden können. Kombinieren Sie dies mit --user, um die Liste für die Benutzerverwalterinstanz abzufragen und --global für die globale Konfiguration der Benutzerverwalterinstanzen.

Beispiel 8. Alle Pfade für erstellte Units anzeigen

$ systemd-analyze unit-paths | grep '^/run'
/run/systemd/system.control
/run/systemd/transient
/run/systemd/generator.early
/run/systemd/system
/run/systemd/system.attached
/run/systemd/generator
/run/systemd/generator.late

Beachten Sie, dass dieser Unterbefehl die Liste ausgibt, die in systemd-analyze selbst einkompiliert wurde und keine Kommunikation mit dem laufenden Verwalter stattfindet. Verwenden Sie

systemctl [--user] [--global] show -p Unit-Pfad --value

um die tatsächliche Liste, die der Verwalter benutzt, abzufragen, wobei alle leeren Verzeichnisse ausgelassen werden.

systemd-analyze exit-status [STATUS…]

Dieser Befehl gibt eine Liste von Exit-Status zusammen mit ihrer »Klasse« aus, d.h. der Quelle der Definition (entweder »glibc«, »systemd«, »LSB« oder »BSD«), siehe den Abschnitt PROZESS-EXIT-CODES in systemd.exec(5). Falls keine zusätzlichen Argumente angegeben sind, werden alle bekannten Status angezeigt. Andernfalls werden nur die Definitionen für die angegebenen Codes angezeigt.

Beispiel 4. Ein paar Beispiel-Exit-Status anzeigen

$ systemd-analyze exit-status 0 1 {63..65}
NAME    STATUS CLASS
SUCCESS 0      glibc
FAILURE 1      glibc
-       63     -
USAGE   64     BSD
DATAERR 65     BSD

systemd-analyze capability [CAPABILITY…]

Dieser Befehl gibt eine Liste der Linux-Capabilities zusammen mit ihren numerischen Kennungen aus. Siehe capabilities(7) für Details. Falls kein Argument angegeben ist, wird die vollständige Liste der dem Diensteverwalter und dem Kernel bekannten Capabilities ausgegeben. Capabilities, die vom Kernel definiert werden aber dem Diensteverwalter nicht bekannt sind, werden als »cap_???« angezeigt. Falls Argumente angegeben sind, können sich diese optional auch auf bestimmte Capabilities über ihren Namen oder ihre numerische Kennung beziehen, wodurch dann nur die bezeichneten Capabilities in der Tabelle angezeigt werden.

Beispiel 10. Ein paar Beispiel-Capability-Namen anzeigen

$ systemd-analyze capability 0 1 {30..32}
NAME              NUMBER
cap_chown              0
cap_dac_override       1
cap_audit_control     30
cap_setfcap           31
cap_mac_override      32

systemd-analyze condition BEDINGUNG

Dieser Befehl wertet die Zuweisungen Condition*=… und Assert*=… aus und gibt ihre Werte und den daraus ergebenen Wert des kombinierten Bedingungssatzes aus. Siehe systemd.unit(5) für eine Liste der verfügbaren Bedingungen und Zusicherungen.

Beispiel 11. Bedingungen auswerten, die Kernelversionen prüfen

$ systemd-analyze condition 'ConditionKernelVersion = ! <4.0' \
        'ConditionKernelVersion = >=5.1' \
        'ConditionACPower=|false' \
        'ConditionArchitecture=|!arm' \
        'AssertPathExists=/etc/os-release'
test.service: AssertPathExists=/etc/os-release succeeded.
Asserts succeeded.
test.service: ConditionArchitecture=|!arm succeeded.
test.service: ConditionACPower=|false failed.
test.service: ConditionKernelVersion=>=5.1 succeeded.
test.service: ConditionKernelVersion=!<4.0 succeeded.
Conditions succeeded.

systemd-analyze syscall-filter [GRUPPE…]

Dieser Befehl führt die in der angegebenen GRUPPE enthaltenen Systemaufrufe auf oder alle bekannten Gruppen, falls keine Gruppen angegeben sind. Das Argument GRUPPE muss das Präfix »@« enthalten.

systemd-analyze filesystems [GRUPPE…]

Dieser Befehl führt die in der angegebenen Dateisystemgruppe GRUPPE enthaltenen Dateisysteme auf oder alle bekannten Gruppen, falls keine Gruppen angegeben sind. Das Argument GRUPPE muss das Präfix »@« enthalten.

systemd-analyze calendar AUSDRUCK

Dieser Befehl wertet wiederholende Kalenderzeitereignisse aus und normiert und berechnet, wann sie das nächste Mal ablaufen. Dies akzeptiert die gleiche Eingabe wie die Einstellung OnCalendar= in systemd.timer(5) und folgt der in systemd.time(7) beschriebenen Syntax. Standardmäßig wird nur der nächste Zeitpunkt angezeigt, zu dem der Kalenderausdruck abläuft; verwenden Sie --iterations=, um die angegebene Anzahl der nächsten Male anzuzeigen, zu denen der Ausdruck abläuft. Jedes Mal, wenn der Ausdruck abläuft, wird ein Zeitstempel gebildet, siehe den Unterbefehl timestamp weiter unten.

Beispiel 12. Schalttage in der näheren Zukunft anzeigen

$ systemd-analyze calendar --iterations=5 '*-2-29 0:0:0'
  Original form: *-2-29 0:0:0
Normalized form: *-02-29 00:00:00
    Next elapse: Sat 2020-02-29 00:00:00 UTC
       From now: 11 months 15 days left
       Iter. #2: Thu 2024-02-29 00:00:00 UTC
       From now: 4 years 11 months left
       Iter. #3: Tue 2028-02-29 00:00:00 UTC
       From now: 8 years 11 months left
       Iter. #4: Sun 2032-02-29 00:00:00 UTC
       From now: 12 years 11 months left
       Iter. #5: Fri 2036-02-29 00:00:00 UTC
       From now: 16 years 11 months left

systemd-analyze timestamp ZEITSTEMPEL

Dieser Befehl wertet den Zeitstempel (d.h. einen einzelnen Zeitpunkt) aus und gibt die normalisierte Form und den Unterschied zwischen diesem Zeitstempel und jetzt aus. Der Zeitstempel sollte daher der Syntax wie in systemd.time(7), Abschnitt »ZEITSTEMPEL AUSWERTEN« dokumentiert folgen.

Beispiel 13. Die Auswertung von Zeitstempeln anzeigen

$ systemd-analyze timestamp yesterday now tomorrow
  Original form: yesterday
Normalized form: Mon 2019-05-20 00:00:00 CEST
       (in UTC): Sun 2019-05-19 22:00:00 UTC
   UNIX seconds: @15583032000
       From now: 1 day 9h ago
  Original form: now
Normalized form: Tue 2019-05-21 09:48:39 CEST
       (in UTC): Tue 2019-05-21 07:48:39 UTC
   UNIX seconds: @1558424919.659757
       From now: 43us ago
  Original form: tomorrow
Normalized form: Wed 2019-05-22 00:00:00 CEST
       (in UTC): Tue 2019-05-21 22:00:00 UTC
   UNIX seconds: @15584760000
       From now: 14h left

systemd-analyze timespan AUSDRUCK

Dieser Befehl wertet die Zeitspanne (d.h. die Differenz zwischen zwei Zeitstempeln) aus und gibt die normalisierte Form und das Äquivalent in Mikrosekunden aus. Die Zeitspanne sollte daher der Syntax wie in systemd.time(7), Abschnitt »ZEITSPANNEN AUSWERTEN« dokumentiert folgen. Werte ohne Einheit werden als Sekunden ausgewertet.

Beispiel 14. Die Auswertung von Zeitspannen anzeigen

$ systemd-analyze timespan 1s 300s '1year 0.000001s'
Original: 1s
      μs: 1000000
   Human: 1s
Original: 300s
      μs: 300000000
   Human: 5min
Original: 1year 0.000001s
      μs: 31557600000001
   Human: 1y 1us

systemd-analyze cat-config NAME|PFAD

Dieser Befehl ist ähnlich zu systemctl cat, agiert aber auf Konfigurationsdateien. Er kopiert den Inhalt einer Konfigurationsdatei und aller Ergänzungsdateien in die Standardausgabe; dabei berücksichtigt es die normale Gruppe an Systemd-Verzeichnissen und Regeln bezüglich des Vorrangs. Jedes Argument muss entweder ein absoluter Pfad einschließlich des Präfixes (wie /etc/systemd/logind.conf oder /usr/lib/systemd/logind.conf) oder ein Name relativ zu dem Präfix (wie systemd/logind.conf) sein.

Beispiel 15. Anzeige der Logind-Konfiguration

$ systemd-analyze cat-config systemd/logind.conf
# /etc/systemd/logind.conf
...
[Login]
NAutoVTs=8
...
# /usr/lib/systemd/logind.conf.d/20-test.conf
… und einiges aus einem anderen Paket, das außer Kraft setzt
# /etc/systemd/logind.conf.d/50-override.conf
… und was vom Administrator, das außer Kraft setzt

systemd-analyze compare-versions VERSION1 [OP] VERSION2

Dieser Befehl hat zwei unterschiedliche Betriebsmodi, abhängig davon, ob der Operator OP angegeben wurde.

Im ersten Modus – wenn OP nicht angegeben wurde – wird er die zwei Versionszeichenketten vergleichen und entweder »VERSION1 < VERSION2«, »VERSION1 == VERSION2« oder »VERSION1 > VERSION2« (je nachdem, was passt) ausgeben.

Der Exit-Status ist 0, falls die Versionen identisch sind, 11, falls die Version auf der rechten Seite kleiner ist und 12, falls die Version auf der linken Seite kleiner ist. (Dies passt auf die von rpmdev-vercmp verwandten Konventionen.)

Im zweiten Modus – wenn OP angegeben wurde – wird er die zwei Versionszeichenketten mittels der Operation OP vergleichen und 0 (Erfolg) zurückliefern, falls die Bedingung erfüllt ist und andernfalls 1 (Fehlschlag). OP kann lt, le, eq, ne, ge, gt sein. In diesem Modus erfolgt keine Ausgabe. (Dies passt auf die von dpkg(1) --compare-versions verwandte Konvention.)

Beispiel 16. Versionen eines Paketes vergleichen

$ systemd-analyze compare-versions systemd-250~rc1.fc36.aarch64 systemd-251.fc36.aarch64
systemd-250~rc1.fc36.aarch64 < systemd-251.fc36.aarch64
$ echo $?
12
$ systemd-analyze compare-versions 1 lt 2; echo $?
0
$ systemd-analyze compare-versions 1 ge 2; echo $?
1

systemd-analyze verify DATEI

Dieser Befehl lädt Unit-Dateien und gibt Warnungen aus, falls irgendwelche Fehler erkannt werden. Auf der Befehlszeile angegebene Dateien werden geladen, aber auch alle von diesen referenzierte Units. Der Unit-Name auf der Platte kann außer Kraft gesetzt werden, indem nach dem Dopppelpunkt ein Alias angegeben wird, ein Beispiel hierfür ist weiter unten zu finden. Der komplette Unit-Suchpfad wird durch Kombination der Verzeichnisse für alle Befehlzeilenargumente und dem normalen Unit-Ladepfad zusammengestellt. Die Variable $SYSTEMD_UNIT_PATH wird unterstützt und kann zum Ersetzen oder Erweitern der einkompilierten Gruppe von Unit-Ladepfaden verwandt werden; siehe systemd.unit(5)). Alle Unit-Dateien, die in den in der Befehlszeile enthaltenen Verzeichnissen vorhanden sind, werden gegenüber den in anderen Pfaden vorgezogen.

Derzeit werden die folgenden Fehler erkannt:

•unbekannte Abschnitte und Anweisungen,
•fehlende Abhängigkeiten, die zum Starten der übergegebenen Unit notwendig sind,
•in Documentation= aufgeführte Handbuchseiten, die im System nicht gefunden werden,
•in ExecStart= und ähnlichen aufgeführte Befehle, die nicht im System gefunden wurden oder nicht ausführbar sind.

Beispiel 17. Falschgeschriebene Anweisung

$ cat ./user.slice
[Unit]
WhatIsThis=11
Documentation=man:nosuchfile(1)
Requires=different.service
[Service]
Description=x
$ systemd-analyze verify ./user.slice
[./user.slice:9] Unknown lvalue 'WhatIsThis' in section 'Unit'
[./user.slice:13] Unknown section 'Service'. Ignoring.
Error: org.freedesktop.systemd1.LoadFailed:
   Unit different.service failed to load:
   No such file or directory.
Failed to create user.slice/start: Invalid argument
user.slice: man nosuchfile(1) command failed with code 16

Beispiel 18. Fehlende Dienste-Units

$ tail ./a.socket ./b.socket
==> ./a.socket <==
[Socket]
ListenStream=100
==> ./b.socket <==
[Socket]
ListenStream=100
Accept=yes
$ systemd-analyze verify ./a.socket ./b.socket
Service a.service not loaded, a.socket cannot be started.
Service b@0.service not loaded, b.socket cannot be started.

Beispiel 19. Alias für eine Unit

$ cat /tmp/source
[Unit]
Description=Hostname printer
[Service]
Type=simple
ExecStart=/usr/bin/echo %H
MysteryKey=true
$ systemd-analyze verify /tmp/source
Failed to prepare filename /tmp/source: Invalid argument
$ systemd-analyze verify /tmp/source:alias.service
alias.service:7: Unknown key name 'MysteryKey' in section 'Service', ignoring.

systemd-analyze security [UNIT…]

Dieser Befehl analysiert die Sicherheits- und Sandbox-Einstellungen einer oder mehrerer angegebener Units. Falls mindestens ein Unit-Name angegeben ist, werden die Sicherheitseinstellungen der angegebenen Dienste-Units untersucht und eine detaillierte Analyse angezeigt. Falls kein Unit-Name angegeben ist, werden alle derzeit geladenen, langlaufenden Dienste-Units untersucht und eine knappe Tabelle mit den Ergebnissen angezeigt. Der Befehl prüft auf verschiedene sicherheitsbezogene Diensteeinstellungen, weist jeder einen »Gefährdungsstufen«-Wert zu, abhängig davon, wie wichtig die Einstellung ist. Dann berechnet es eine Gesamtgefährdungsstufe für die gesamte Unit, die eine Abschätzung im Bereich 0.0…10.0 ist und anzeigt, wie aus Sicherheitssicht ein Dienst gefährdet ist. Hohe Gefährdungsstufen deuten an, dass Sandboxing nur im geringen Umfang verwandt wird. Geringe Gefährdungsstufen deuten an, dass enges Sandboxing und stärkste Sicherheitsbeschränkungen angewandt werden. Beachten Sie, dass dies nur die Sicherheitsfunktionalitäten pro Dienst analysiert, die Systemd selbst implementiert. Das bedeutet, dass sämtliche zusätzlichen Sicherheitsmechanismen, die vom Dienste-Code selbst erbracht werden, nicht berücksichtigt werden. Die auf diese Art bestimmte Gefährdungsstufe sollte nicht missverstanden werden: eine hohe Gefährdungsstufe bedeutet weder, dass vom Dienste-Code selbst kein wirksames Sandboxing angewandt wird, noch dass der Dienst tatsächlich für lokale Angriffe oder solche aus der Ferne verwundbar ist. Hohe Gefährdungsstufen deuten allerdings an, dass der Dienst am wahrscheinlichsten von zusätzlichen Einstellungen für sie Nutzen ziehen würde.

Bitte beachten Sie, dass viele der Sicherheits- und Sandboxing-Einstellungen jeweils einzeln umgangen werden können — außer sie werden mit anderen kombiniert. Falls ein Dienst beispielsweise das Privileg behält, Einhängepunkte zu etablieren oder rückgängig zu machen, können viele der Sandboxing-Optionen durch den System-Code selbst rückgängig gemacht werden. Daher ist es wesentlich, dass jeder Dienst die umfassendsten und strengsten Sicherheits- und Sandboxing-Einstellungen, die möglich sind, verwendet. Das Werkzeug wird einige dieser Kombinationen und Beziehungen zwischen den Einstellungen berücksichtigen, aber nicht alle. Beachten Sie auch, dass die Sicherheits- und Sandboxing-Einstellungen, die hier analysiert werden, nur für vom Dienste-Code selbst ausgeführte Aktionen greifen. Falls ein Dienst Zugriff auf ein IPC-System (wie D-Bus) hat, könnte er Aktionen von anderen Diensten erbitten, die nicht den gleichen Beschränkungen unterliegen. Daher ist jede umfassende Sicherheits- und Sandboxing-Analyse unvollständig, falls die IPC-Zugriffsregeln nicht auch gegengeprüft werden.

Beispiel 20. systemd-logind.service analysieren

$ systemd-analyze security --no-pager systemd-logind.service
  NAME                DESCRIPTION                              EXPOSURE
✗ PrivateNetwork=     Service has access to the host's network      0.5
✗ User=/DynamicUser=  Service runs as root user                     0.4
✗ DeviceAllow=        Service has no device ACL                     0.2
✓ IPAddressDeny=      Service blocks all IP address ranges
...
→ Overall exposure level for systemd-logind.service: 4.1 OK 🙂

systemd-analyze inspect-elf DATEI

Dieser Befehl wird die angegebenen Dateien laden, falls sie ELF-Objekte (Programme, Bibliotheken, Speicherauszugdateien usw.) sind wird es die eingebetteten Paketierungsmetadaten auswerten, falls vorhanden, und sie in einer Tabelle im JSON-Format ausgeben. Siehe die Dokumentation Metadaten-Paketierung[1] für weitere Informationen.

Beispiel 21. Informationen über eine Speicherauszugsdatei als JSON ausgeben

$ systemd-analyze inspect-elf --json=pretty \
        core.fsverity.1000.f77dac5dc161402aa44e15b7dd9dcf97.58561.1637106137000000
{
        "elfType" : "coredump",
        "elfArchitecture" : "AMD x86-64",
        "/home/bluca/git/fsverity-utils/fsverity" : {
                "type" : "deb",
                "name" : "fsverity-utils",
                "version" : "1.3-1",
                "buildId" : "7c895ecd2a271f93e96268f479fdc3c64a2ec4ee"
        },
        "/home/bluca/git/fsverity-utils/libfsverity.so.0" : {
                "type" : "deb",
                "name" : "fsverity-utils",
                "version" : "1.3-1",
                "buildId" : "b5e428254abf14237b0ae70ed85fffbb98a78f88"
        }
}

systemd-analyze fdstore UNIT

Listet die aktuellen Inhalte des Dateideskriptorspeichers der angegebenen Dienste-Unit auf. Dies zeigt Namen, Inode-Typen, Gerätenummern, Inode-Nummern, Pfade und Öffnungsmodi der offenen Dateideskriptoren an. Die angegebenen Units müssen FileDescriptorStoreMax= aktiviert haben, siehe systemd.service(5) zu Details.

Beispiel 22. Tabellenausgabe

$ systemd-analyze fdstore systemd-journald.service
FDNAME TYPE DEVNO   INODE RDEVNO PATH             FLAGS
stored sock 0:8   4218620 -      socket:[4218620] ro
stored sock 0:8   4213198 -      socket:[4213198] ro
stored sock 0:8   4213190 -      socket:[4213190] ro
...

Hinweis: Die Spalte »DEVNO« bezieht sich auf die Major-/Minor-Nummern des Geräteknotens, der dem Dateisystem zu Grunde liegt, auf dem die Inode des Dateideskriptors ist. Die Spalte »RDEVNO« bezieht sich auf die Major-/Minor-Nummern des Geräteknotens selbst, falls der Dateideskriptor sich auf einen bezieht. Vergleichen Sie dies mit den entsprechenden Feldern .st_dev und .st_rdev in struct stat (siehe stat(2) zu Details). Die aufgeführten Inode-Nummern in der Spalte »INODE« sind auf dem durch »DEVNO« angezeigten Dateisystem.

systemd-analyze image-policy RICHTLINIE

Dieser Befehl analysiert die angegebene Abbild-Richtlinienzeichenkette gemäß systemd.image-policy(7). Die Richtlinie wird normalisiert und vereinfacht. Für jeden aktuell definierten Partitionskennzeichner (gemäß der Spezifikation für auffindbare Partitionen[2]) wird die Auswirkung der Abbild-Richtlinienzeichenkette in Tabellenform dargestellt.

Beispiel 23. Beispielausgabe

$ systemd-analyze image-policy swap=encrypted:usr=read-only-on+verity:root=encrypted
Analyzing policy: root=encrypted:usr=verity+read-only-on:swap=encrypted
       Long form: root=encrypted:usr=verity+read-only-on:swap=encrypted:=unused+absent
PARTITION       MODE        READ-ONLY GROWFS
root            encrypted   -         -
usr             verity      yes       -
home            ignore      -         -
srv             ignore      -         -
esp             ignore      -         -
xbootldr        ignore      -         -
swap            encrypted   -         -
root-verity     ignore      -         -
usr-verity      unprotected yes       -
root-verity-sig ignore      -         -
usr-verity-sig  ignore      -         -
tmp             ignore      -         -
var             ignore      -         -
default         ignore      -         -

systemd-analyze pcrs [PCR…]

Dieser Befehl zeigt die bekannten TPM2-PCRs zusammen mit ihren kennzeichnenden Namen und aktuellen Werten.

Beispiel 24. Beispielausgabe

$ systemd-analyze pcrs
NR NAME                SHA256
 0 platform-code       bcd2eb527108bbb1f5528409bcbe310aa9b74f687854cc5857605993f3d9eb11
 1 platform-config     b60622856eb7ce52637b80f30a520e6e87c347daa679f3335f4f1a600681bb01
 2 external-code       1471262403e9a62f9c392941300b4807fbdb6f0bfdd50abfab752732087017dd
 3 external-config     3d458cfe55cc03ea1f443f1562beec8df51c75e14a9fcf9a7234a13f198e7969
 4 boot-loader-code    939f7fa1458e1f7ce968874d908e524fc0debf890383d355e4ce347b7b78a95c
 5 boot-loader-config  864c61c5ea5ecbdb6951e6cb6d9c1f4b4eac79772f7fe13b8bece569d83d3768
 6 -                   3d458cfe55cc03ea1f443f1562beec8df51c75e14a9fcf9a7234a13f198e7969
 7 secure-boot-policy  9c905bd9b9891bfb889b90a54c4b537b889cfa817c4389cc25754823a9443255
 8 -                   0000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000
 9 kernel-initrd       9caa29b128113ef42aa53d421f03437be57211e5ebafc0fa8b5d4514ee37ff0c
10 ima                 5ea9e3dab53eb6b483b6ec9e3b2c712bea66bca1b155637841216e0094387400
11 kernel-boot         0000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000
12 kernel-config       627ffa4b405e911902fe1f1a8b0164693b31acab04f805f15bccfe2209c7eace
13 sysexts             0000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000
14 shim-policy         0000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000
15 system-identity     0000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000
16 debug               0000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000
17 -                   ffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff
18 -                   ffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff
19 -                   ffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff
20 -                   ffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff
21 -                   ffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff
22 -                   ffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff
23 application-support 0000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000

systemd-analyze srk [>DATEI]

Dieser Befehl liest den Speicherwurzelschlüssel (SRK) aus dem TPM2-Gerät und schreibt ihn in angeordnetem TPM2B_PUBLIC-Format in die Standardausgabe. Die Ausgabe sind nicht darstellbare Daten, sie sollte in eine Datei oder eine Pipe umgeleitet werden.

Beispiel 25. Den Speicherwurzelschlüssel in srk.tpm2b_public speichern

systemd-analyze srk >srk.tpm2b_public

systemd-analyze architectures [NAME…]

Listet alle bekannten CPU-Architekturen auf und welche davon nativ sind. Die aufgeführten Architekturnamen sind diejenigen, die ConditionArchitecture= unterstützt, siehe systemd.unit(5) zu Details. Falls Architekturnamen angegeben werden, werden nur die angegebenen aufgeführt.

Beispiel 26. Tabellenausgabe

$ systemd-analyze architectures
NAME        SUPPORT
alpha       foreign
arc         foreign
arc-be      foreign
arm         foreign
arm64       foreign
…
sparc       foreign
sparc64     foreign
tilegx      foreign
x86         secondary
x86-64      native

Die folgenden Optionen werden verstanden:

--system

Agiert auf der System-Systemd-Instanz. Dies ist die implizierte Vorgabe.

Hinzugefügt in Version 209.

--user

Agiert auf der Benutzer-Systemd-Instanz.

Hinzugefügt in Version 186.

--global

Agiert auf der systemweiten Konfiguration für Benutzer-Systemd-Instanzen.

Hinzugefügt in Version 238.

--order, --require

Wählt bei der Verwendung mit dem Befehl dot (siehe oben) die im Abhängigkeitsgraph zu zeigenden Abhängigkeiten aus. Falls --order übergeben wird, werden nur Abhängigkeiten vom Typ After= oder Before= gezeigt. Falls --require übergeben wird, werden nur Abhängigkeiten vom Typ Requires=, Requisite=, BindsTo=, Wants= und Conflicts= gezeigt. Falls keines davon übergeben wird, werden die Abhängigkeiten aller dieser Typen gezeigt.

Hinzugefügt in Version 198.

--from-pattern=, --to-pattern=

Wählt bei der Verwendung mit dem Befehl dot (siehe oben) aus, welche Beziehungen im Abhängigkeitsgraph gezeigt werden. Beide Optionen benötigen ein glob(7)-Muster als Argument, das mit den Knoten auf der rechten bzw. linken Seite einer Beziehung übereinstimmen muss.

Jeder davon kann mehr als einmal verwandt werden, dann müssen die Unit-Namen auf jeden der Werte passen. Falls Tests für beide Seiten der Relation vorhanden sind, muss eine Relation beide Tests bestehen, um angezeigt zu werden. Wenn Muster zudem als positionsabhängige Argumente angegeben werden, müssen sie auf mindestens einer Seite der Relation passen. Mit anderen Worten, Muster, die mit diesen zwei Optionen angegeben werden, verkürzen die Liste der Kanten, auf die die positionsabhängigen Argumente passen, falls welche angegeben werden, und zeigen die komplette Liste der Kanten andernfalls.

Hinzugefügt in Version 201.

--fuzz=Zeitspanne

Zeigt bei der Verwendung mit dem Befehl critical-chain (siehe oben) auch Units, die sich eine Zeitspanne früher beendeten, als die letzte Unit auf der gleichen Stufe. Die Einheit von Zeitspanne ist Sekunden, außer es wird eine andere Einheit angegeben, z.B. »50ms«.

Hinzugefügt in Version 203.

--man=no

Ruft man(1) nicht auf, um die Existenz von in Documentation= aufgeführten Handbuchseiten zu überprüfen.

Hinzugefügt in Version 235.

--generators

Ruft Unit-Generatoren auf, siehe systemd.generator(7). Einige Generatoren benötigen Root-Rechte. Beim Betrieb mit aktivierten Generatoren kommt es als normaler Benutzer im Allgemeinen zu einigen Warnmeldungen.

Hinzugefügt in Version 235.

--recursive-errors=MODUS

Steuert die Überprüfung von Units und ihrere Abhängigkeiten und ob systemd-analyze verify sich mit einem von Null verschiedenen Exit-Status beenden soll oder nicht. Mit yes wird ein von Null verschiedener Prozess-Exit-Status zurückgeliefert, wenn während der Überprüfung von entweder der angegebenen Unit oder einer ihrer zugeordneten Abhängigkeiten Warnungen auftreten. Mit no wird wird ein von Null verschiedener Prozess-Exit-Status zurückgeliefert, wenn Warnungen während der Überprüfung nur der angegebenen Unit auftreten. Mit one wird ein von Null verschiedener Prozess-Exit-Status zurückgeliefert, wenn entweder bei der angegebenen Unit oder seiner direkten Abhängigkeit Warnungen auftreten Falls dies Option nicht angegegeben ist, wird Null als Exit-Status zurückgegeben, unabhängig davon, ob während der Überprüfung Warnungen auftraten oder nicht.

Hinzugefügt in Version 250.

--root=PFAD

Bei der Verwendung mit --offline= agiert mit cat-config, verify, condition und security auf Dateien unterhalb des angegebenen Wurzelpfades PFAD.

Hinzugefügt in Version 239.

--image=PFAD

Bei der Verwendung mit --offline= agiert mit cat-config, verify, condition und security auf Dateien innerhalb des angebebenen Abbildpfades PFAD.

Hinzugefügt in Version 250.

--image-policy=Richtlinie

Akzeptiert gemäß systemd.image-policy(7) eine Abbildrichtlinienzeichenkette als Argument. Die Richtlinie wird bei Aktionen auf dem mittels --image= angegebenen Plattenabbild durchgesetzt, siehe oben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe die Richtlinie »*«, d.h. alle erkannten Dateisysteme im Abbild werden verwandt.

--offline=LOGISCH

Führt mit security eine Offline-Sicherheitsüberprüfung der angegebenen Unit-Dateien durch, d.h. verlässt sich nicht auf PID 1, um Sicherheitsinformationen für die Dateien zu erlangen, wie es der Unterbefehl security alleine tut. Dies bedeutet, dass --offline= auch mit --root= und --image= verwandt werden kann. Falls das Offenlegungs-Niveau einer Unit oberhalb des mit --threshold= gesetzten ist (Standardwert 100), wird --offline= einen Fehler zurückliefern.

Hinzugefügt in Version 250.

--profile=PFAD

Berücksichtigt mit security --offline= beim Zugriff auf die Unit-Einstellungen die angegeben portablen Profile. Das Profil kann als Name übergeben werden, wodurch die gut bekannten Systemorte durchsucht werden, oder es kann der vollständige Pfad zu einer angegebenen Ergänzungsdatei sein.

Hinzugefügt in Version 250.

--threshold=WERT

Erlaubt mit security dem Benutzer einen angepassten Wert zu setzen, mit dem das Gesamtoffenlegungsniveau für die angegebenen Unit-Dateien verglichen wird. Falls das Offenlegungsniveau einer Unit größer als das vom Benutzer gesetzte ist, wird security einen Fehler zurückliefern. --threshold= kann auch mit --offline= verwandt werden und sein Vorgabewert ist 100.

Hinzugefügt in Version 250.

--security-policy=PFAD

Erlaubt es mit security dem Benutzer, eine angepasste Gruppe an Anforderungen, die als JSON-Datei formatiert ist, zu definieren, mit der die angegebenen Unit-Datei(en) verglichen werden und ihr Gesamt-Offenlegungsniveau im Hinblick auf Sicherheitsbedrohungen bestimmt wird.

Tabelle 1. Akzeptierte Bewertungs-Testkennzeichner

Bewertungs-Testkennzeichner
UserOrDynamicUser
SupplementaryGroups
PrivateMounts
PrivateDevices
PrivateTmp
PrivateNetwork
PrivateUsers
ProtectControlGroups
ProtectKernelModules
ProtectKernelTunables
ProtectKernelLogs
ProtectClock
ProtectHome
ProtectHostname
ProtectSystem
RootDirectoryOrRootImage
LockPersonality
MemoryDenyWriteExecute
NoNewPrivileges
CapabilityBoundingSet_CAP_SYS_ADMIN
CapabilityBoundingSet_CAP_SET_UID_GID_PCAP
CapabilityBoundingSet_CAP_SYS_PTRACE
CapabilityBoundingSet_CAP_SYS_TIME
CapabilityBoundingSet_CAP_NET_ADMIN
CapabilityBoundingSet_CAP_SYS_RAWIO
CapabilityBoundingSet_CAP_SYS_MODULE
CapabilityBoundingSet_CAP_AUDIT
CapabilityBoundingSet_CAP_SYSLOG
CapabilityBoundingSet_CAP_SYS_NICE_RESOURCE
CapabilityBoundingSet_CAP_MKNOD
CapabilityBoundingSet_CAP_CHOWN_FSETID_SETFCAP
CapabilityBoundingSet_CAP_DAC_FOWNER_IPC_OWNER
CapabilityBoundingSet_CAP_KILL
CapabilityBoundingSet_CAP_NET_BIND_SERVICE_BROADCAST_RAW
CapabilityBoundingSet_CAP_SYS_BOOT
CapabilityBoundingSet_CAP_MAC
CapabilityBoundingSet_CAP_LINUX_IMMUTABLE
CapabilityBoundingSet_CAP_IPC_LOCK
CapabilityBoundingSet_CAP_SYS_CHROOT
CapabilityBoundingSet_CAP_BLOCK_SUSPEND
CapabilityBoundingSet_CAP_WAKE_ALARM
CapabilityBoundingSet_CAP_LEASE
CapabilityBoundingSet_CAP_SYS_TTY_CONFIG
CapabilityBoundingSet_CAP_BPF
UMask
KeyringMode
ProtectProc
ProcSubset
NotifyAccess
RemoveIPC
Delegate
RestrictRealtime
RestrictSUIDSGID
RestrictNamespaces_user
RestrictNamespaces_mnt
RestrictNamespaces_ipc
RestrictNamespaces_pid
RestrictNamespaces_cgroup
RestrictNamespaces_uts
RestrictNamespaces_net
RestrictAddressFamilies_AF_INET_INET6
RestrictAddressFamilies_AF_UNIX
RestrictAddressFamilies_AF_NETLINK
RestrictAddressFamilies_AF_PACKET
RestrictAddressFamilies_OTHER
SystemCallArchitectures
SystemCallFilter_swap
SystemCallFilter_obsolete
SystemCallFilter_clock
SystemCallFilter_cpu_emulation
SystemCallFilter_debug
SystemCallFilter_mount
SystemCallFilter_module
SystemCallFilter_raw_io
SystemCallFilter_reboot
SystemCallFilter_privileged
SystemCallFilter_resources
IPAddressDeny
DeviceAllow
AmbientCapabilities

Siehe die nachfolgende beispielhafte »JSON-Richtlinie«.

Hinzugefügt in Version 250.

--json=MODUS

Erstellt mit dem Befehl security eine JSON-formatierte Ausgabe der Sicherheitsanalysetabelle. Das Format ist ein JSON-Feld mit Objekten, die die folgenden Fehler enthalten: set (zeigt an, ob die Einstellung aktiviert wurde oder nicht), name (damit wird auf die Einstellung Bezug genommen), json_field (JSON-kompatible Kennung der Einstellung), description (Kurzfassung des Zustands der Einstellung) und exposure (eine Zahl im Bereich 0.0…10.0, wobei eine höhere Zahl einer höheren Sicherheitsbedrohung entspricht). Die JSON-Version der Tabelle wird auf die Standardausgabe ausgegeben. Der an die Option übergebene MODUS kann einer der drei folgenden sein: off (die Vorgabe), pretty und short, die eine verschönerte bzw. gekürzte JSON-Version der Sicherheitstabelle ausgeben. Mit dem Befehl plot wird eine JSON-formatierte Ausgabe der rohen Zeitdaten erstellt. Das Format ist ein JSON-Feld mit Objekten, die die folgenden Felder enthalten: name, der der Unit-Dateiname ist, activated, das die Zeit nach dem Starten, die der Dienst aktiviert wurde, enthält; time, dass die Zeit enthält, die der Dienst zum Aktivieren benötigte, nachdem er anfänglich gestartet wurde; deactivated, das die Zeit nach dem Starten, die der Dienst deaktiviert war, enthält und deactivating, das die Zeit nach dem Starten enthält, nach der der Dienst anfänglich gebeten wurde, sich zu deaktivieren.

Hinzugefügt in Version 250.

--iterations=ANZAHL

Zeigt bei der Verwendung zusammen mit dem Befehl calendar die angegebene Anzahl an Iterationen, zu denen die angegebenen Kalenderausdrücke das nächste Mal ablaufen. Standardmäßig 1.

Hinzugefügt in Version 242.

--base-time=ZEITSTEMPEL

Zeigt bei der Verwendung zusammen mit dem Befehl calendar die nächste Iteration relativ zum angegebenen Zeitpunkt an. Falls nicht angegeben, ist die Vorgabe die aktuelle Zeit.

Hinzugefügt in Version 244.

--unit=UNIT

Wertet bei der Verwendung mit dem Befehl condition alle Zuweisungen Condition*=… und Assert*=… in der angegebenen Unit-Datei aus. Der komplette Unit-Suchpfad wird durch Kombination der Verzeichnisse für die angegebene Unit mit dem normalen Unit-Ladepfad zusammengestellt. Die Variable $SYSTEMD_UNIT_PATH wird unterstützt und kann zum Ersetzen oder Erweitern der einkompilierten Gruppe von Unit-Ladepfaden verwandt werden; siehe systemd.unit(5)). Alle Unit-Dateien, die in dem Verzeichnissen vorhanden sind, das die angegegebene Unit enthält, werden gegenüber den in anderen Pfaden vorgezogen.

Hinzugefügt in Version 250.

--table

Bei der Verwendung mit dem Befehl plot werden die rohen Zeitdaten in einer Tabelle ausgegeben.

Hinzugefügt in Version 253.

--no-legend

Bei der Verwendung mit dem Befehl plot in Kombination mit entweder --table oder --json= wird keine Legende oder keine Hinweise in der Ausgabe aufgenommen.

Hinzugefügt in Version 253.

-H, --host=

Führt die Aktion aus der Ferne aus. Geben Sie den Rechnernamen oder einen Benutzernamen und Rechnernamen (getrennt durch »@«) an, zu dem verbunden werden soll. Dem Rechnernamen darf optional ein Port, auf dem SSH auf Anfragen wartet, getrennt durch »:« und dann ein Container-Name, abgetrennt durch »/«, folgen, womit direkt zu einem bestimmten Container auf dem angegebenen Rechner verbunden wird. Dies verwendet SSH, um mit der Maschinen-Verwalterinstanz auf dem Rechner in der Ferne zu kommunizieren. Container-Namen dürfen mit machinectl -H RECHNER aufgezählt werden. Setzen Sie IPv6-Adressen in Klammern.

-M, --machine=

Führt die Aktion in einem lokalen Container aus. Geben Sie den Namen des Containers an, zu dem verbunden werden soll. Optional kann diesem ein Benutzername, abgetrennt durch ein »@«-Zeichen, als der verbunden werden soll, vorangestellt werden. Falls die besondere Zeichenkette ».host« anstelle des Container-Names verwandt wird, wird eine Verbindung zu dem lokalen System aufgebaut (das ist nützlich, um sich zu dem Benutzerbus eines bestimmten Benutzers zu verbinden: »--user --machine=lennart@.host«. Falls die »@«-Syntax nicht verwandt wird, wird die Verbindung als Benutzer »root« vorgenommen. Falls die »@«-Syntax verwandt wird, kann entweder die linke oder die rechte Seite fortgelassen werden (aber nicht beide). In diesem Fall wird der lokale Benutzername und ».host« angenommen.

-q, --quiet

Unterdrückt Hinweise und andere nicht wesentliche Ausgaben.

Hinzugefügt in Version 250.

--tldr

Gibt mit cat-config nur die »interessanten« Teil der Konfigurationsdatei aus, Kommentare und leere Zeilen sowie Abschnittkopfzeilen, denen nur Kommentare und leere Zeilen folgen, werden übersprungen.

Hinzugefügt in Version 255.

-h, --help

Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

--version

Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

--no-pager

Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

Für die meisten Befehle wird bei Erfolg 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.

Mit dem Unterbefehl compare-versions in der 2-Argumente-Form wird 12, 0, 11 zurückgeliefert, falls die zweite Versionszeichenkette größer, gleich bzw. kleiner als die erste ist. In der 3-Argumente-Form 0 oder 1, falls die Bedingung wahr bzw. falsch ist.

$SYSTEMD_LOG_LEVEL

Die maximale Protokollierstufe für ausgegebene Meldungen (Meldungen mit einer höheren Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von Werten. Ein Wert kann einer der folgenden sein (in Reihenfolge absteigender Bedeutung): emerg, alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder eine Ganzzahl im Bereich 0…7. Siehe syslog(3) für weitere Informationen. Jedem Wert kann optional eine Zeichenkette aus console, syslog, kmsg oder journal gefolgt von einem Doppelpunkt vorangestellt werden, um die maximale Protokollierstufe für dieses spezielle Protokollierziel zu setzen (d.h. SYSTEMD_LOG_LEVEL=debug,console:info legt fest, dass auf der Stufe »debug« protokolliert werden soll, außer beim Protokollieren auf die Konsole, die auf Stufe »info« erfolgen soll). Beachten Sie, dass die globale maximale Protokollierstufe Priorität gegenüber jeder zielbezogenen maximalen Protokollierstufe hat.

$SYSTEMD_LOG_COLOR

Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß ihrer Priorität eingefärbt.

Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Nachrichten gemäß ihrer Protokollierungsstufe einfärben.

$SYSTEMD_LOG_TIME

Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein Zeitstempel vorangestellt.

Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder in eine Datei geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den Nachrichten anhängen.

$SYSTEMD_LOG_LOCATION

Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten ein Dateiname und eine Zeilenummer in dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den Journal-Einträgen angehängt ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch sein.

$SYSTEMD_LOG_TID

Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Nachrichten die aktuelle numerische Thread-Kennung (TID) vorangestellt.

Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadaten an Journal-Einträge angehängt wird. Die Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der Fehlersuche in Programmen praktisch sein.

$SYSTEMD_LOG_TARGET

Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY protokollieren), console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die Protokollierstufe und »Einrichtung« voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren), journal (in das Journal protokollieren), journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls verfügbar, und andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln, die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

$SYSTEMD_LOG_RATELIMIT_KMSG

Ob Kmsg ratenlimitiert werden soll oder nicht. Akzeptiert einen logischen Wert. Standardmäßig »true«. Falls deaktiviert, wird Systemd die nach Kmsg geschriebenen Meldungen nicht ratenlimitieren.

$SYSTEMD_PAGER

Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft. Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter Implementierungen von Textanzeigeprogrammen der Reihe nach ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1), bis eines gefunden wird. Falls keine Implementierung eines Textanzeigeprogramms gefunden wird, wird keines aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist äquivalent zur Übergabe von --no-pager.

Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER (sowie $PAGER) ohne Rückmeldung ignoriert.

$SYSTEMD_LESS

Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

K

Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben, setzen Sie diese Option zurück.

Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst gehandhabt werden.

X

Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt. Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung; insbesondere ist das Scrollen in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESS keine Auswirkungen auf die Ausführung von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

$SYSTEMD_LESSCHARSET

Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESSCHARSET keine Auswirkungen auf die Ausführungen von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

$SYSTEMD_PAGERSECURE

Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird der »sichere« Modus des Textanzeigeprogramms verwandt, falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, dann wird der sichere Modus aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem Eigentümer der Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Textanzeigeprogramms gesetzt und das Textanzeigeprogramm muss Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen oder die einen neuen Unterprozess starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, werden Textanzeigeprogramme, bei denen unbekannt ist, ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit implementiert nur less(1) einen sicheren Modus.)

Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels sudo(8) oder pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass keine ungeplanten interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus für das Textanzeigeprogramm kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden. Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige Befehle auszuführen. Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die Variablen $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein, stattdessen das Textanzeigeprogramm komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

$SYSTEMD_COLORS

Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr, werden systemd und verwandte Hilfswerkzeuge Farben in ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable eine der folgenden besonderen Werte annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die grundlegenden 16 bzw. 256 ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM und der vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft zu setzen.

$SYSTEMD_URLIFY

Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und anderen Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

Beispiel 27. JSON-Richtlinie

Die als Pfadparameter an --security-policy= übergebene JSON-Datei hat ein JSON-Objekt oberster Stufe, wobei die Schlüssel die oben erwähnten Bewertungstestkennzeichner sind. Die Werte in der Datei sollten JSON-Objekte mit einem oder mehreren der folgenden Felder sein: description_na (Zeichenkette), description_good (Zeichenkette), description_bad (Zeichenkette), weight (vorzeichenlose Ganzzahl) und range (vorzeichenlose Ganzzahl). Falls eines dieser Felder, die bestimmten Kennungen der Unit-Datei entsprechen, im JSON-Objekt fehlt, wird standardmäßig der eingebaute Vorgabefeldwert, der der gleichen Kennung entspricht, für die Sicherheitsanalyse verwandt. Die Felder »weight« und »range« werden zum Bestimmen der Gesamt-Offenlegungsstufe der Unit-Dateien verwandt: dem Wert jeder Einstellung wird ein Schlechtigkeitsstand zugewiesen, der mit dem Richtliniengewicht multipliziert und durch den Richtlinienbereich geteilt wird, um die Gesamtoffenlegung zu bestimmen, den diese Einstellung impliziert. Die berechnete Schlechtigkeit wird über alle Einstellungen in der Unit-Datei aufsummiert, auf den Bereich 1…100 normiert und dazu verwandt, die Gesamtoffenlegungsstufe der Unit zu bestimmen. Indem Benutzer diese Felder verändern können, gibt der »security«-Unterbefehl ihnen die Möglichkeit, für sich selbst zu entscheiden, welche Kennungen wichtiger sind und daher einen größeren Effekt auf die Offenlegungsstufe haben sollten. Ein Gewicht von »0« bedeutet, dass die Einstellung nicht geprüft wird.

{
  "PrivateDevices":
    {
    "description_good": "Dienst hat keinen Zugriff auf Hardware-Geräte",
    "description_bad": "Dienst hat möglicherweise Zugriff auf Hardware-Geräte",
    "weight": 1000,
    "range": 1
    },
  "PrivateMounts":
    {
    "description_good": "Dienst kann keine Systemeinhängungen installieren",
    "description_bad": "Dienst darf Systemeinhängungen installieren",
    "weight": 1000,
    "range": 1
    },
  "PrivateNetwork":
    {
    "description_good": "Dienst hat keinen Zugriff auf das Netzwerk des Rechners",
    "description_bad": "Dienst hat Zugriff auf das Netzwerk des Rechners",
    "weight": 2500,
    "range": 1
    },
  "PrivateTmp":
    {
    "description_good": "Dienst hat keinen Zugriff auf die temporären Dateien anderer Software",
    "description_bad": "Dienst hat Zugriff auf die temporären Dateien anderer Software",
    "weight": 1000,
    "range": 1
    },
  "PrivateUsers":
    {
    "description_good": "Dienst hat keinen Zugriff auf andere Benutzer",
    "description_bad": "Dienst hat Zugriff auf andere Benutzer",
    "weight": 1000,
    "range": 1
    }
}

systemd(1), systemctl(1)

1.
Metadaten-Paketierung
2.
Spezifikation für auffindbare Partitionen

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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systemd 256.5