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BEZEICHNUNG
/proc/timer_stats - Timer-Statistiken
BESCHREIBUNG
- /proc/timer_stats (von Linux 2.6.21 bis Linux 4.10)
- Dies ist eine Fehlersucheinrichtung, um Timer-(Miss)brauch in einem Linux-System für Kernel- und Anwendungsentwickler sichtbar zu machen. Sie kann von Kernel- und Anwendungsentwicklern verwandt werden, um zu überprüfen, dass ihr Code keinen ungebührlichen Gebrauch von Timern macht. Das Ziel besteht darin, unnötige Aufwachaktionen zu vermeiden und damit die Leistungsaufnahme zu optimieren.
- Falls im Kernel (CONFIG_TIMER_STATS) aktiviert aber nicht verwandt, hat es fast keinen Laufzeit-Zusatzaufwand und einen relativ kleinen Datenstruktur-Zusatzaufwand. Selbst falls die Datensammlung zur Laufzeit aktiviert wird, ist der Zusatzaufwand klein: Alle Sperren erfolgen pro CPU und das Nachschlagen erfolgt über einen Hash.
- Die Datei /proc/timer_stats wird zum Steuern der Abtast-Einrichtung und zum Auslesen der abgetasteten Informationen verwandt.
- Die Funktionalität rtimer_stats ist beim Systemstart inaktiv. Eine Abtastperiode kann mittels des folgenden Befehls gestartet werden:
-
# echo 1 > /proc/timer_stats
- Der folgende Befehl beendet eine Abtastperiode:
-
# echo 0 > /proc/timer_stats
- Die Statistiken können wie folgt ermittelt werden:
-
$ cat /proc/timer_stats
- Während das Abtasten aktiviert ist, wird bei jedem Lesen aus /proc/timer_stats eine neu aktualisierte Statistik gesehen. Sobald das Abtasten deaktiviert ist, wird die abgetastete Information beibehalten, bis eine neue Abtastperiode begonnen wird. Dies erlaubt mehrfaches Auslesen.
- Beispielausgabe aus /proc/timer_stats:
-
$ cat /proc/timer_stats Timer Stats Version: v0.3 Sample period: 1.764 s Collection: active 255, 0 swapper/3 hrtimer_start_range_ns (tick_sched_timer) 71, 0 swapper/1 hrtimer_start_range_ns (tick_sched_timer) 58, 0 swapper/0 hrtimer_start_range_ns (tick_sched_timer) 4, 1694 gnome-shell mod_delayed_work_on (delayed_work_timer_fn) 17, 7 rcu_sched rcu_gp_kthread (process_timeout) ... 1, 4911 kworker/u16:0 mod_delayed_work_on (delayed_work_timer_fn) 1D, 2522 kworker/0:0 queue_delayed_work_on (delayed_work_timer_fn) 1029 total events, 583.333 events/sec
- Die Ausgabespalten sind wie folgt:
- [1]
- eine Anzahl der Ereignisse, optional (seit Linux 2.6.23) gefolgt von dem Buchstaben »D«, falls dies ein aufschiebbarer Timer ist;
- [2]
- die PID des Prozesses, die den Timer initialisierte,
- [3]
- der Namen des Prozesses, der den Timer initialisierte,
- [4]
- die Funktion, in der der Timer initialisiert wurde; und (in Klammern) die Callback-Funktion, die diesem Timer zugeordnet ist.
- Während des Linux-4.11-Entwicklungszyklus wurde diese Datei aufgrund von Sicherheitsbedenken entfernt, da sie Informationen über Namensräume hinweg offenlegt. Desweiteren ist es möglich, die gleichen Informationen über kernelinterne Nachverfolgungseinrichtungen wie Ftrace zu ermitteln.
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ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de>, Erik Pfannenstein <debianignatz@gmx.de> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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