WIPEFS(8) System-Administration WIPEFS(8) BEZEICHNUNG wipefs - eine Signatur von einem Gerat loschen UBERSICHT wipefs [Optionen] Gerat... wipefs [--backup] -o Versatz Gerat... wipefs [--backup] -a Gerat... BESCHREIBUNG wipefs kann die Signaturen von Dateisystemen, RAID oder Partitionstabellen (Magic Strings) vom angegebenen Gerat loschen, um diese fur libblkid unsichtbar zu machen. wipefs loscht nicht das Dateisystem selbst oder irgendwelche andere Daten von dem Gerat. Werden keine Optionen verwendet, wird wipefs alle sichtbaren Dateisysteme und deren Versatz auf der Basis grundlegender Signaturen auflisten. Die Vorgabeausgabe kann sich andern. Daher sollten Sie wann immer moglich vermeiden, die Vorgabeausgabe in Skripten zu verwenden. Definieren Sie in Umgebungen, in denen eine stabile Ausgabe benotigt wird, immer explizit die Spalten mittels --output Spaltenliste. wipefs ruft das BLKRRPART-Ioctl nach dem Loschen einer Partitionstabelle auf, um den Kernel uber die Anderung zu informieren. Der Ioctl wird zuletzt aufgerufen und wenn alle angegebenen Signaturen von allen angegebenen Geraten bereits geloscht sind. Mit dieser Funktion konnen sowohl Inhalte von Partitionen als auch Partitionstabellen auf Plattenlaufwerken geloscht werden, zum Beispiel mit wipefs -a /dev/sdc1 /dev/sdc2 /dev/sdc. Beachten Sie, dass einige Dateisysteme und einige Partitionstabellen (z.B. FAT, ZFS, GPT) mehr magische Zeichenketten auf dem Gerat speichern. Der Befehl wipefs listet (seit v2.31) alle Versatze auf, an denen magische Zeichenketten erkannt wurden. Mit der Option -a werden alle fur libblkid(3) sichtbaren Magic Strings geloscht. In diesem Fall durchsucht wipefs das Gerat erneut nach einer Anderung (Loschen), bis kein Magic String gefunden wird. Beachten Sie, dass wipefs keine verschachtelten Partitionstabellen auf Gerateteilen loscht. Die Option --force wird dazu benotigt. OPTIONEN -a, --all loscht alle verfugbaren Signaturen. Die zu loschenden Signaturen konnen mit der Option -t eingegrenzt werden. -b, --backup[=dir] erstellt eine Sicherung der Signatur in der Datei wipefs--.bak in $HOME oder dem optional als Argument ubergebenen Verzeichnis. Weitere Details finden Sie im Abschnitt BEISPIELE. -f, --force erzwingt das Loschen selbst dann, wenn das Dateisystem eingehangt ist. Dies ist notwendig, um die Partitionstabellensignatur eines blockorientierten Gerates loschen zu konnen. -J, --json verwendet das JSON-Ausgabeformat. --lock[=mode] verwendet eine exklusive BSD-Sperre fur das Gerat oder die Datei, auf dem/der es agiert. Das optionale Argument Modus kann yes, no (oder 1 und 0) oder nonblock sein. Falls das Argument Modus weggelassen wird, wird standardmassig yes angenommen. Diese Option setzt die Umgebungsvariable $LOCK_BLOCK_DEVICE ausser Kraft. Standardmassig wird uberhaupt keine Sperre gesetzt, dies wird aber empfohlen, um Kollisionen mit Udevd oder anderen Werkzeugen zu vermeiden. -i, --noheadings unterdruckt die Ausgabe einer Kopfzeile. -O, --output Liste gibt die anzuzeigenden Spalten an. Mit --help erhalten Sie eine Liste aller unterstutzten Spalten. -n, --no-act sorgt dafur, dass alles erledigt wird, bis auf den endgultigen Aufruf von write(2). -o, --offset Versatz gibt den Ort der Signatur (in Bytes) an, die vom Gerat geloscht werden soll. Die Zahl fur Versatz kann ein Prafix >>0x<< enthalten, so dass die Zahl als Hexadezimalwert interpretiert iwrd. Es ist moglich, die Option -o mehrmals anzugeben. Dem Argument Grosse kann eines der multiplikativen Suffixe KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und so weiter fur GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB folgen (das >>iB<< ist optional, zum Beispiel ist >>K<< gleichbedeutend mit >>KiB<<) oder die Suffixe KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter fur GB, TB, PB, EB, ZB und YB folgen. -p, --parsable veranlasst die Ausgabe in einem auswertbaren anstatt menschenlesbaren Format. Alle potenziell unsicheren Zeichen einer Zeichenkette werden in den korrespondierenden Hexadezimalwert umgewandelt, indem das Prafix >>\x<< vorangestellt wird. -q, --quiet unterdruckt die Ausgabe vom Meldungen nach dem erfolgreichen Loschen der Signatur. -t, --types Liste grenzt die ausgegebenen oder zu loschenden Signaturen ein. Es konnen in einer durch Kommata getrennten Liste mehrere Typen angegeben werden. Der Liste oder den angegebenen Typen kann ein >>no<< vorangestellt werden, um die Typen anzugeben, fur die keine Aktion ausgefuhrt werden soll. Weitere Details finden Sie in mount(8). -h, --help zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm. -V, --version Display version and exit. UMGEBUNGSVARIABLEN LIBBLKID_DEBUG=all aktiviert die Fehlersuch-Ausgabe von libblkid(3) LOCK_BLOCK_DEVICE= verwendet eine exklusive BSD-Sperre. Der Modus ist >>1<< oder >>0<<. Siehe --lock fur weitere Details. BEISPIELE wipefs /dev/sda* gibt Informationen uber sda und alle Partitionen auf sda aus. wipefs --all --backup /dev/sdb loscht alle Signaturen vom Gerat /dev/sdb und erstellt eine Sicherungsdatei ~/wipefs-sdb-.bak fur jede Signatur. dd if=~/wipefs-sdb-0x00000438.bak of=/dev/sdb seek=$((0x00000438)) bs=1 conv=notrunc stellt die ext2-Signatur aus der Sicherungsdatei ~/wipefs-sdb-0x00000438.bak wieder her. AUTOREN Karel Zak SIEHE AUCH blkid(8), findfs(8) FEHLER MELDEN For bug reports, use the issue tracker . VERFUGBARKEIT Der Befehl wipefs ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv heruntergeladen werden kann. util-linux 2.41 2025-03-29 WIPEFS(8)