TUNELP(8) System-Administration TUNELP(8) BEZEICHNUNG tunelp - verschiedene Parameter fur das lp-Gerat setzen UBERSICHT tunelp [Optionen] Gerat BESCHREIBUNG tunelp setzt verschiedene Parameter fur /dev/lp?-Gerate, um bessere Performance zu erreichen (oder um uberhaupt arbeiten zu konnen, falls etwa Ihr Drucker ohne nicht funktioniert ...). Ohne Parameter ermittelt das Programm, ob das Gerat Interrupts verwendet und falls ja, welche. Mit Parametern verandert es die Geratecharakteristiken. Folgende Parameter sind zulassig: OPTIONEN -i, --irq Argument gibt den IRQ an, den der fragliche Parallelport verwenden soll. Ist diese Option auf eine Zahl gesetzt, die nicht null ist, verlieren -t und -c ihre Wirkung. Falls Ihr Port keine Interrupts verwendet, blockiert diese Option das Drucken uber ihn. Der Befehl tunelp -i 0 stellt die Nicht-Interrupt-gesteuerte Aktion (Polling) wieder her, und Ihr Drucker sollte wieder funktionieren. Sofern Ihr Parallelport Interrupts unterstutzt, kann Interrupt-gesteuertes Drucken die Geschwindigkeit und Effizienz erhohen und somit wunschenswert sein. HINWEIS: Diese Option ist mit Kernel 2.1.131 oder neuer unwirksam, da der IRQ vom Parallelport-Treiber verwaltet wird. Sie konnen den Parallelport-IRQ beispielsweise uber /proc/parport/*/irq andern. In /usr/src/linux/Documentation/admin-guide/parport.rst finden Sie weitere Details zum Parallelport. -t, --time Millisekunden ist die Zeitspanne in Jiffies, die der Treiber verstreichen lasst, falls der Drucker kein Zeichen entsprechend der im Parameter -c vorgeschriebenen Versuche annimmt. Der Vorgabewert ist 10. Wenn Sie so schnell wie moglich drucken wollen und die hohere Systemlast fur Sie nicht von Bedeutung ist, konnen Sie den Wert auf 0 setzen. Sollte andererseits die Druckgeschwindigkeit keine Rolle spielen, oder Sie drucken Text auf einem langsamen Drucker mit einem Puffer, dann ist ein Wert von 500 (entspricht 5 Sekunden) angemessen, und die Systemlast wird wenig beeinflusst. Der Wert sollte beim Drucken von Grafiken generell niedriger sein als bei Text, etwa um den Faktor 10, um beste Leistung zu gewahrleisten. -c, --chars Zeichen ist die Anzahl der Versuche zur Ausgabe eines Zeichens auf dem Drucker, bevor fur -t ZEIT gewartet wird. Ein Wert von 120 sollte fur die meisten Drucker im Polling-Modus angemessen sein. Die Voreinstellung ist 1000, da einige Drucker mit anderen Einstellungen ruckeln konnten, aber wenn Sie Interrupts verwenden, mussen Sie diese Option auf 1 setzen, um die CPU effizient zu nutzen. Wenn Sie einen sehr schnellen Drucker haben, konnte ein Wert von 10 selbst im Polling-Modus sinnvoller sein. Ist Ihr Drucker wirklich alt, konnen Sie diesen Wert weiter erhohen. Das Setzen der -t ZEIT auf 0 is aquivalent zum Setzen der -c ZEICHEN auf unendlich. -w, --wait Millisekunden ist die Wartezeit in s, die beim Herumprobieren am Strobe-Signal jeweils abgewartet wird. Die meisten Drucker scheinen mit einem extrem kurzen Strobe umgehen zu konnen, andere benotigen langere Strobes. Den Wert uber die Vorgabe von 1 hinaus zu erhohen kann es moglich machen, auch auf solchen Druckern zu drucken. Ausserdem konnten langere Kabel verwendet werden. Gegebenenfalls kann dieser Wert auch auf 0 gesenkt werden, wenn entweder Ihr Drucker schnell genug oder Ihr Rechner langsam genug ist. -a, --abort gibt an, ob bei einem Druckerfehler der Druckauftrag abgebrochen werden soll - was in der Voreinstellung nicht der Fall ist. Dadurch konnen Sie auf den Fehler reagieren und ihn beseitigen, sodass der Drucker den Auftrag fertig drucken kann. Sind Sie nicht personlich vor Ort, konnen Sie stattdessen auch festlegen, dass der Druckspooler bei Problemen den Auftrag abbricht und Sie per E-Mail daruber informiert. Das liegt ganz bei Ihnen. -o, --check-status Diese Option ahnelt -a. Die open(2)-Aufrufe des Gerates uberprufen zunachst, ob es betriebsbereit ist und keine Meldungen uber Papierstau oder andere Fehler vorliegen. Dies ist die korrekte Einstellung fur die meisten lpd-Versionen. -C, --careful lost eine besonders >>sorgfaltige<< Fehlerprufung aus. Wenn diese Option aktiviert ist, stellt der Druckertreiber vor dem Senden von Daten sicher, dass der Drucker betriebsbereit ist und keinen Papierstau oder andere Fehler meldet. Dies ist insbesondere fur Drucker nutzlich, die anscheinend im ausgeschalteten Zustand Daten akzeptieren. HINWEIS: Diese Option ist obsolet, da sie die Voreinstellung in Kernel 2.1.131 und neuer ist. -s, --status gibt den aktuellen Druckerstatus zuruck, sowohl als Dezimalzahl von 0 bis 255, als auch in Form einer Liste der aktiven Schalter. Wenn diese Option angegeben ist, bezieht das ein, dass -q deaktiviert und die Anzeige des aktuellen IRQ ausgeschaltet ist. -r, --reset Diese Option setzt den Port zuruck. Dazu wird ein Kernel 1.1.80 oder neuer benotigt. -q, --print-irq Diese Option schaltet die Anzeige der aktuellen IRQ-Einstellung ein oder aus. DATEIEN /dev/lp?, /proc/parport/*/* ANMERKUNGEN Die Optionen -o, -C und -s benotigen alle einen Linux-Kernel Version 1.1.76 oder neuer. -C benotigt einen Linux-Kernel Version vor 2.1.131. FEHLER MELDEN For bug reports, use the issue tracker . VERFUGBARKEIT Der Befehl tunelp ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv heruntergeladen werden kann. util-linux 2.41 2025-03-29 TUNELP(8)