SYSTEMD-UDEVD.SERVICE(8) systemd-udevd.service SYSTEMD-UDEVD.SERVICE(8) BEZEICHNUNG systemd-udevd.service, systemd-udevd-control.socket, systemd-udevd-kernel.socket, systemd-udevd - Verwaltungs-Deamon fur Gerateereignisse UBERSICHT systemd-udevd.service systemd-udevd-control.socket systemd-udevd-kernel.socket /usr/lib/systemd/systemd-udevd [--daemon] [--debug] [--children-max=] [--exec-delay=] [--event-timeout=] [--resolve-names=early|late|never] [--version] [--help] BESCHREIBUNG systemd-udevd wartet auf Kernel-Uevents. Fur jedes Ereignis fuhrt systemd-udevd die passenden, in den Udev-Regeln festgelegten Anweisungen durch. Siehe udev(7). Das Verhalten des Daemons kann mittles udev.conf(5), seinen Befehlszeilenoptionen, Umgebungsvariablen und auf der Kernel-Befehlszeile konfiguriert oder dynamisch mittels udevadm control geandert werden. OPTIONEN -d, --daemon Abtrennen und im Hintergrund ausfuhren. Hinzugefugt in Version 186. -D, --debug Fehlersuchmeldungen auf die Standardfehlerausgabe ausgeben. Hinzugefugt in Version 186. -c, --children-max= Die Anzahl parallel ausgefuhrter Ereignisse begrenzen. Hinzugefugt in Version 186. -e, --exec-delay= Die Ausfuhrung von jedem LAUF{Programm}-Parameter um die angegebene Anzahl von Sekunden verzogern. Diese Option konnte bei der Fehlersuche in Systemabsturzen durch Gerate, die vor dem Start eingesteckt und durch das Laden von Kernel-Modulen ausgelost werden, nutzlich sein. Hinzugefugt in Version 186. -t, --event-timeout= Setzt die Anzahl von Sekunden, die auf den Abschluss von Ereignissen gewartet werden soll. Nach dieser Zeit wird das Ereignis beendet. Die Vorgabe ist 180 Sekunden. Hinzugefugt in Version 216. -s, --timeout-signal= Setzt das Signal, das Systemd-udevd an den mit Fork gestarteten Prozess senden wird, nachdem es die Zeituberschreitung erreicht hat. Diese Einstellung kann zum Systemstartzeitpunkt mit der Kernel-Befehlszeilenoption udev.timeout_signal= ausser Kraft gesetzt werden. Um Fehler in der Zeituberschreitung bei Arbeitsprozessen zu finden, kann die Einstellung SIGABRT hilfreich sein. Standardmassig SIGKILL. Beachten Sie, dass die Einstellung auf der Befehlszeile die Einstellung aus der Konfigurationsdatei ausser Kraft setzt. Hinzugefugt in Version 246. -N, --resolve-names= Legt fest, wann Systemd-udevd Namen von Benutzern und Gruppen auflosen soll. Falls auf early (die Vorgabe) gesetzt, werden Namen aufgelost, wenn die Regeln ausgewertet werden. Falls auf late gesetzt, werden die Namen fur jedes Ereignis aufgelost. Falls auf never gesetzt, werden die Namen niemals aufgelost und alle Gerate gehoren Root. Hinzugefugt in Version 186. -h, --help Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm. --version Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm. KERNEL-BEFEHLSZEILE Parameter, die mit >>rd.<< beginnen, werden von systemd-udevd gelesen, wenn sie in einer Initrd verwandt werden. Die anderen werden sowohl in der Initrd als auch im Rechner verarbeitet. udev.log_level=, rd.udev.log_level= Setzt die Protokollierstufe. Hinzugefugt in Version 247. udev.children_max=, rd.udev.children_max= Die Anzahl parallel ausgefuhrter Ereignisse begrenzen. Hinzugefugt in Version 186. udev.exec_delay=, rd.udev.exec_delay= Die Ausfuhrung von jedem LAUF{Programm}-Parameter um die angegebene Anzahl von Sekunden verzogern. Diese Option konnte bei der Fehlersuche in Systemabsturzen durch Gerate, die vor dem Start eingesteckt und durch das Laden von Kernel-Modulen ausgelost werden, nutzlich sein. Hinzugefugt in Version 186. udev.event_timeout=, rd.udev.event_timeout= Wartet auf den Abschluss von Ereignis in der angegebenen Anzahl von Sekunden. Diese Option konnte nutzlich sein, falls Ereignisse aufgrund von Kerneltreibern, die fur die Initialisierung zu lange benotigen, beendet werden. Hinzugefugt in Version 216. udev.timeout_signal=, rd.udev.timeout_signal= Legt ein Signal fest, das Systemd-udevd bei einer Zeituberschreitung an Arbeitsprozesse senden wird. Beachten Sie, dass die Kernel-Befehlszeilenoption sowohl die Einstellung in der Konfigurationsdatei als auch die auf der Programm-Befehlszeile ausser Kraft setzen wird. Hinzugefugt in Version 246. udev.blockdev_read_only, rd.udev.blockdev_read_only Falls festgelegt, werden alle physischen Blockgerate beim Auftauchen als schreibgeschutzt markiert. Synthetische Blockgerate (wie das Loopback-Blockgerat oder Device-Mapper-Gerate) verbleiben, wie sie sind. Dies ist nutzlich, um zu garantieren, dass der Inhalt von physischen Blockgeraten wahrend der Laufzeit unverandert verbleibt, beispielsweise um vollstandig zustandslose Systeme zu implementieren, zum Testen oder fur Rettungssituationen, bei denen beschadigte Dateisysteme nicht weiter durch versehentliche Anderungen beschadigt werden sollen. Ein Blockgerat kann wieder als beschreibbar markiert werden, indem der Befehl blockdev --setrw erteilt wird, siehe blockdev(8) fur Details. Hinzugefugt in Version 246. net.ifnames= Netzwerkschnittstellen werden umbenannt, um ihnen, wenn moglich, vorhersagbare Namen zu geben. Dies ist standardmassig aktiviert, durch Angabe von 0 wird dies deaktiviert. Hinzugefugt in Version 199. net.naming-scheme= Netzwerkschnittstellen werden umbenannt, um ihnen, wenn moglich, vorhersagbare Namen zu geben (ausser net.ifnames=0 ist festgelegt, siehe oben). Mit dieser Kernelbefehlszeilenoption ist es moglich, eine bestimmte Version dieses Algorithmus auszuwahlen und die beim Kompilieren gewahlte Vorgabe ausser Kraft zu setzen. Erwartet einen der in systemd.net-naming-scheme(7) aufgefuhrten Benennungsschemakennzeichner oder >>latest<<, um das neuste bekannte Schema auszuwahlen (bezuglich dieser bestimmten Version von systemd-udevd.service). Beachten Sie, dass die Auswahl eines bestimmten Schemas nicht ausreichend ist, um die Schnittstellenbenennung vollstandig zu stabilisieren: die Benennung wird im allgemeinen aus vom Kernel offengelegten Treiberattributen abgeleitet. Wird der Kernel aktualisiert, dann konnten bisher fehlende, aber von systemd-udevd.service uberprufte Attribute auftauchen, die auch altere Namensableitungsalgorithmen betreffen. Hinzugefugt in Version 240. net.ifname-policy=Richtlinie1[,Richtlinie2,][,MAC] Legt die Benennungsrichtlinien fest, die bei der Umbenennung von Netzwerkschnittstellen angewandt werden. Akzeptiert eine Liste von Richtlinien und eine durch Kommata abgetrennte MAC-Adresse. Jeder Richtlinienwert muss eine der in der Einstellung NamePolicy= in .link-Dateien verstandenen Richtlinien sein, z.B. >>onboard<< oder >>path<<. Siehe systemd.link(5) fur weitere Details. Wenn die MAC-Adresse festgelegt ist, werden die Richtlinien auf die Schnittstelle angewandt, die diese Adresse hat. Wenn keine MAC-Adresse festgelegt ist, werden die Richtlinien auf alle Schnittstellen angewandt. Das Kernelbefehlszeilenargument kann mehrfach angegeben werden. Dieses Argument wird nicht direkt von systemd-udevd gelesen, sondern stattdessen durch systemd-network-generator.service(8) in eine .link-Dateien umgewandelt. Damit dieses Argument wirksam wird, muss systemd-network-generator.service aktiviert werden. Beispiel: net.ifname-policy=keep,kernel,path,slot,onboard,01:23:45:67:89:ab net.ifname-policy=keep,kernel,path,slot,onboard,mac Dies ist grosstenteils aquivalent zur Erstellung folgender .link-Dateien: # 91-name-policy-with-mac.link [Match] MACAddress=01:23:45:67:89:ab [Link] NamePolicy=keep kernel path slot onboard AlternativeNamePolicy=path slot onboard und # 92-name-policy-for-all.link [Match] OriginalName=* [Link] NamePolicy=keep kernel path slot onboard mac AlternativeNamePolicy=path slot onboard mac Hinzugefugt in Version 250. SIEHE AUCH udev.conf(5), udev(7), udevadm(8) UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . systemd 255 SYSTEMD-UDEVD.SERVICE(8)