SYSTEMD-PSTORE.SERVICE(8) systemd-pstore.service SYSTEMD-PSTORE.SERVICE(8) BEZEICHNUNG systemd-pstore.service, systemd-pstore - Ein Dienst, um Inhalte von Pstore zu archivieren UBERSICHT /usr/lib/systemd/systemd-pstore systemd-pstore.service BESCHREIBUNG systemd-pstore.service ist ein Systemdienst, der die Inhalte des dauerhaften Speicherdateisystems Pstore von Linux auf anderem Speicher archiviert und daher die in Pstore bestehende Information erhalt und den Pstore-Speicher fur zukunftige Fehlerereignisse bereinigt. Linux stellt ein dauerhaftes Speicherdateisystem (Pstore) bereit, das Fehlerdatensatze speichern kann, wenn der Kernel stirbt (oder neustartet oder ausgeschaltet wird). Diese Datensatze konnen wiederum zur Fehlersuche bei Kernelproblemen referenziert werden (derzeit stopft der Kernel das Ende des Kernelprotokolls, das auch einen Stack-Backtrace enthalt, in den Pstore). Das Pstore-Dateisystem unterstutzt eine Reihe von Backends, die dauerhaftem Speicher entsprechen, wie ACP-ERST und UEFI-Variablen. Die Pstore-Backends bieten typischerweise eine recht geringe Menge an dauerhaftem Speicherplatz, z.B. 64 KiB, der sich schnell fullen und daher nachfolgende Kernel-Absturze daran hindern kann, Fehler aufzuzeichnen. Daher besteht die Notwendigkeit, den Inhalt des Pstores zu uberwachen und auszulesen, so dass zukunftige Kernel-Probleme auch Informationen im Pstore aufzeichnen konnen. Der Pstore-Dienst ist vom Kdump-Dienst unabhangig. Insbesondere in Cloud-Umgebungen sind das Wirts- und Gastdateisystem auf fernen Dateisystemen (z.B. iSCSI oder NFS), daher verlasst sich Kdump (implizit oder explizit) auf ein korrektes Funktionieren der Netzwerksoftware *und* der Hardware *und* der Infrastruktur. Daher kann es nicht moglich sein, einen Speicherauszug des Kernels in eine Datei aufzunehmen, da Schreiben uber das Netzwerk nicht moglich sein konnte. Das Pstore-Backend ist andererseits komplett lokal und stellt einen Pfad bereit, um Fehlerdatensatze zu speichern, die einen Neustart uberleben und bei der Post-Mortem-Fehlersuche helfen. Das Programm systemd-pstore erledigt die eigentliche Arbeit. Beim Starten wird die Datei pstore.conf eingelesen und der Inhalt des Verzeichnisses /sys/fs/pstore/ wird entsprechend der Optionen verarbeitet. Pstore-Dateien werden in das Journal geschrieben und optional in /var/lib/systemd/pstore/ abgespeichert. KONFIGURATION Das Verhalten von systemd-pstore wird durch die Konfigurationsdatei /etc/systemd/pstore.conf und entsprechenden Schnippseln /etc/systemd/pstore.conf.d/*.conf konfiguriert, siehe pstore.conf(5). Pstore-Verarbeitung deaktivieren Um die Pstore-Verarbeitung durch systemd-pstore zu deaktivieren, setzen Sie Folgendes: Storage=none in pstore.conf(5). Kernelparameter Der Kernel verfugt uber zwei Parameter, /sys/module/kernel/parameters/crash_kexec_post_notifiers und /sys/module/printk/parameters/always_kmsg_dump, die das Schreiben in den Pstore steuern. Der erste Parameter ermoglicht das Speichern des Kernelprotokolls (einschliesslich des Strack-Trace) bei einer Panik oder einem Absturz in den Pstore. Der zweite Parameter ermoglicht das Speichern des Kernel-Protokolls bei einem normalem Herunterfahren des Systems (Herunterfahren, Neustart oder Anhalten). Diese Parameter werden uber den Mechanismus tmpfiles.d(5), insbesondere der Datei /usr/lib/tmpfiles/systemd-pstore.conf, verwaltet. VERWENDUNG Im Journal gespeicherte Daten konnen ganz normal mit journalctl(1) betrachtet werden. SIEHE AUCH pstore.conf(5) UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . systemd 255 SYSTEMD-PSTORE.SERVICE(8)