SYSTEMD-DISSECT(1) systemd-dissect SYSTEMD-DISSECT(1) BEZEICHNUNG systemd-dissect, mount.ddi - Auffindbare Plattenabbilder (DDIs) analysieren UBERSICHT systemd-dissect [OPTIONEN] ABBILD systemd-dissect [OPTIONEN] --mount ABBILD PFAD systemd-dissect [OPTIONEN] --umount PFAD systemd-dissect [OPTIONEN] --attach ABBILD systemd-dissect [OPTIONEN] --detach PFAD systemd-dissect [OPTIONEN] --list ABBILD systemd-dissect [OPTIONEN] --mtree ABBILD systemd-dissect [OPTIONEN] --with ABBILD [BEFEHL] systemd-dissect [OPTIONEN] --copy-from ABBILD PFAD [ZIEL] systemd-dissect [OPTIONEN] --copy-to ABBILD [QUELLE] PFAD systemd-dissect [OPTIONEN] --discover systemd-dissect [OPTIONEN] --validate ABBILD BESCHREIBUNG systemd-dissect ist ein Werkzeug zur Untersuchung und zum Umgang mit Dateisystem-Betriebssystemabbildern, insbesondere auffindbaren Plattenabbildern (DDIs). Es unterstutzt vier verschiedene Aktionen: 1. Die Anzeige allgemeiner Betriebssystemabbildinformationen, einschliessliche der Daten aus os-release(5) des Abbildes, der Maschinenkennung, der Partitionsinformationen und weitere. 2. Das Einhangen eines Betriebssystemabbildes in ein lokales Verzeichnis. In diesem Modus wird es das Betriebssystemabbild zerlegen und die enthaltenen Partitionen entsprechend ihrer Bestimmung in ein Verzeichnis und moglicherweise Unterverzeichnisse einhangen. 3. Das Aushangen eines Betriebssystemabbildes aus einem lokalen Verzeichnis. In diesem Modus wird es rekursiv die eingehangten Partitionen aushangen und das zugrundeliegende Loop-Gerat entfernen, einschliesslich aller Partitions-Untergerate. 4. Das Kopieren von Dateien in und aus dem Betriebssystemabbild. Das Werkzeug kann auf drei Arten von Betriebssystemabbildern arbeiten: 1. Betriebssystemplattenabbilder, die eine GPT-Partitionstabellen-Einhullende enthalten, wobei die Partitionen entsprechend der Spezifikation fur auffindbare Partitionen[1] markiert sind. 2. Betriebssystemplattenabbilder, die nur ein einfaches Dateisystem ohne umhullende Partitionstabelle enthalten. (Dieses Dateisystem wird als Wurzeldateisystem des Betriebssystems angenommen.) 3. Betriebssystemabbilder, die eine GPT- oder MBR-Partitionstabelle mit nur einer einzigen Partition enthalten. (Dieses Dateisystem wird als Wurzeldateisystem des Betriebssystems angenommen.) Betriebssystemabbilder konnen jede Art von Linux unterstutzter Dateisysteme verwenden. Zusatzlich konnen sie LUKS-Plattenverschlusselung verwenden und Verity-Integritatsinformationen enthalten. Beachten Sie, dass so geeignete Betriebssystemabbilder mit dem Schalter --image= von systemd-nspawn(1) gestartet und als Wurzeldateisystem fur Dienste, die die Unit-Dateieinstellung RootImage= verwenden, eingesetzt werden konnen, siehe systemd.exec(5). Beachten Sie, dass die beim Aufruf ohne Befehlszeilenschalter dargestellte Partitionstabelle (wie nachfolgend angezeigt) nicht notwendigerweise alle im Abbild enthaltenen Partitionen anzeigt, sondern nur die Partitionen, die interpretiert und als Teil des Betriebssystemabbilds betrachtet werden. Insbesondere werden Partitionen mit unbekanntem Typ ignoriert, sowie doppelte Partitionen (d.h. mehr als eine Partition pro Partitionstyp), sowie Wurzel und /usr/-Partitionen von Architekturen, die mit dem lokalen System nicht kompatibel sind. Mit anderen Worten: dieses Werkzeug zeigt das an, womit es beim Einhangen des Abbilds umgehen wird. Um die vollstandige Liste der Partitionen anzuzeigen, verwenden Sie ein Werkzeug wie fdisk(8). Der Befehl systemd-dissect kann als mount.ddi aufgerufen werden. Dann implementiert er die >>Externer-Helfer<<-Schnittstelle von mount(8). Dies stellt sicher, dass dann zu systemd-dissect kompatible Plattenabbilder direkt von mount und fstab(5) eingehangt werden konnen. Weiter unten finden Sie hierzu Details. BEFEHLE Falls keiner der nachfolgend aufgefuhrten Befehlszeilenschalter ubergeben wird, dann wird das angegebene Plattenabbild geoffnet und allgemeine Informationen uber das Abbild und die darin enthaltenen Partitionen und ihre Verwendung werden ausgegeben. --mount, -m Hangt das angegebene Betriebssystemabbild in das angegebene Verzeichnis ein. Dies wird das Abbild analysieren, das Wurzeldateisystem des Betriebssystems ermitteln -- sowie alle moglichen weiteren Partitionen - und diese in das angegebene Verzeichnis einhangen. Falls das Betriebssystem mehrere gemass der Spezifikation fur auffindbare Partitionen[1] markierte Partitionen enthalt, werden mehrere, verschachtelte Einhangungen etabliert. Dieser Befehl erwartet zwei Argumente: einen Pfad zu einer Abbilddatei und einen Pfad zu einem Verzeichnis, in dem das Abbild eingehangt werden soll. Um ein Betriebssystemabbild auszuhangen, das auf diese Weise eingehangt wurde, verwenden Sie die Aktion --umount. Wenn das Betriebssystemabbild LUKS-verschlusselte oder Verity-Integritatsgeschutzte Dateisysteme enthalt, dann werden geeignete Datentrager automatisch eingerichtet und fur die automatische Zerlegung markiert, wenn das Abbild ausgehangt wird. Das Betriebssystemabbild kann entweder als Pfad zu einem in einer regularen Datei gespeicherten Betriebssystemabbild angegeben sein oder sich auf einen Blockgerateknoten beziehen (in diesem Fall muss das Blockgerat das >>gesamte<< Gerat sein, d.h. kein Partitionsgerat). (Die weiteren hier beschriebenen unterstutzten Befehle unterstutzen das auch.) Alle eingehangten Dateisysteme werden mit der geeigneten fsck(8)-Implementierung im automatischen Korrekturmodus uberpruft, ausser dies wird explizit mit (--fsck=no) ausgeschaltet oder eine schreibgeschutzte Aktion wird erbeten (--read-only). Beachten Sie, dass diese Funktionalitat auch mittels mount -t ddi Meinabbild.raw Zielverz/ in mount(8) sowie in fstab(5) verfugbar ist. Weiter unten finden Sie hierzu Details. Hinzugefugt in Version 247. -M Dies ist ein Kurzel fur --mount --mkdir. Hinzugefugt in Version 247. --umount, -u Hangt ein Betriebssystemabbild aus dem angegebenen Verzeichnis aus. Dieser Befehl erwartet ein Argument: ein Verzeichnis, in dem das Betriebssystemabbild eingehangt wurde. Alle eingehangten Partitionen werden rekursiv ausgehangt, und das zugrundeliegende Loop-Gerat wird entfernt, einschliesslich aller seiner Partitions-Sub-Gerate. Hinzugefugt in Version 252. -U Dies ist ein Kurzel fur --umount --rmdir. Hinzugefugt in Version 252. --attach Hangt das angegebene Plattenabbild an ein automatisch reserviertes Loopback-Blockgerat an und gibt den Pfad zu dem Loopback-Blockgerat auf der Standardausgabe aus. Dies ist ahnlich zum Aufruf von losetup --find --show, aber validiert das Abbild als DDI vor dem Anhangen und leitet die zu verwendene korrekte Sektorgrosse automatisch ab. Desweiteren stellt es sicher, das die partitionsbezogenen Blockgerate vor der Ruckkehr automatisch erstellt werden. Akzeptiert einen Pfad zu einer Plattenabbilddatei. Hinzugefugt in Version 254. --detach Hangt das angegebene Plattenabbild von dem Loopback-Blockgerat ab. Dies macht die oben beschriebene Wirkung von --attach ruckgangig. Dies erwartet entweder einen Pfad zu einem Loopback-Blockgerat als Argument oder den Pfad zu der zugrundeliegenden Abbilddatei. Im zweiten Fall wird es automatisch das richtige Gerat zum Abhangen bestimmen. Hinzugefugt in Version 254. --list, -l Gibt die Pfade aller Dateien und Verzeichnisse in dem angegebenen Betriebssystemabbild oder -verzeichnis auf die Standardausgabe aus. Hinzugefugt in Version 253. --mtree Erstellt ein BSD-mtree(8) kompatibles Datei-Manifest fur das angegebene Plattenabbild oder Verzeichnis. Dies ist zum detaillierten Vergleich der Abbild-Inhalte, einschliesslich der Inode-Informationen und anderer Metadaten, nutzlich. Das erstellte Manifest enthalt detaillierte Inode-Informationen, schliesst aber derzeit erweiterte Attribute, Dateisystem-Capabilitys, MAC-Tabellen, chattr(1)-Dateischalter, btrfs(5)-Teildatentragerinformationen und verschiedene andere Dateimetadaten aus. Dateiinhalte werden uber einen SHA256-Hash dargestellt. In der Zukunft konnten zusatzliche Felder hinzugefugt werden. Beachten Sie, dass Inode-Informationen, wie Link-Zahler, Inode-Nummern und Zeitstempel absichtlich aus der Ausgabe ausgeschlossen werden, da diese typischerweise die Vergleichbarkeit erschweren. Hinzugefugt in Version 253. --with Fuhrt den angegebenen Befehl mit dem angegebenen, eingehangten Betriebssystemabbild aus Dies hangt das Abbild in ein temporares Verzeichnis ein, schaltet das aktuelle Arbeitsverzeichnis dort hin und ruft die angegebene Befehlszeile als Kindprozess auf. Sobald der Prozess beendet ist, wird das Abbild wieder ausgehangt und das temporare Verzeichnis entfernt. Falls kein Befehl angegeben ist, wird eine Shell aufgerufen. Das Abbild wird schreibbar eingehangt, verwenden Sie --read-only, um eine schreibgeschutzte Aktion durchzufuhren. Bei dem aufgerufenen Prozess wird die Umgebungsvariable $SYSTEMD_DISSECT_ROOT gesetzt sein und den absoluten Pfadnamen zu dem temporaren Einhangepunkt enthalten, d.h. das gleiche Verzeichnis, auf das auch das aktuelle Arbeitsverzeichnis gesetzt ist. Er wird auch die Umgebungsvariable $SYSTEMD_DISSECT_DEVICE gesetzt haben, die den absoluten Pfadnamen des Loop-Gerates enthalt, an das das Abbild angehangt wurde. Hinzugefugt in Version 253. --copy-from, -x Kopiert eine Datei oder ein Verzeichnis von dem angegebenen Betriebssystemabbild oder -verzeichnis an den angegebenen Ort auf dem Dateisystem des Rechners. Erwartet drei Argumente: einen Pfad zu einer Abbilddatei oder einem Verzeichnis, einen Quellpfad (relativ zu dem Wurzelverzeichnis des Abbilds) und einen Zielpfad (relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis oder einen absoluten Pfad, beide ausserhalb des Abbilds). Falls der Zielpfad nicht oder als Bindestrich (>>-<<) angegeben wird, wird die angegebene Datei in die Standardausgabe kopiert. Falls sich der Quellpfad in dem Abbild-Dateisystem auf eine regulare Datei bezieht, dann wird diese an den Zielpfad kopiert. In diesem Fall wird auch der Zugriffsmodus, erweiterte Attribute und der Zeitstempel kopiert, aber die Dateieigentumerschaft nicht. Falls sich der Quellpfad in dem Abbild auf ein Verzeichnis bezieht, wird dies rekursiv mit allen enthaltenen Dateien und Verzeichnissen an den Zielpfad kopiert. In diesem Fall werden auch die Dateieigentumerschaften mit kopiert. Hinzugefugt in Version 247. --copy-to, -a Kopiert eine Datei oder ein Verzeichnis von dem angegebenen Ort im Dateisystem des Rechners in das angegebene Betriebssystemabbild oder Verzeichnis. Erwartet drei Argumente: einen Pfad zu einer Abbilddatei oder einem Verzeichnis, einen Quellpfad (relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis oder ein absoluter Pfad, beide ausserhalb des Abbilds) und Zielpfad (relativ zu dem Wurzelverzeichnis des Abbilds). Falls der Quellpfad nicht oder als Bindestrich (>>-<<) angegeben wird, werden die zu schreibenden Daten aus der Standardeingabe gelesen. Falls sich der Quellpfad in dem Dateisystem des Rechners auf eine regulare Datei bezieht, dann wird diese an den Zielpfad kopiert. In diesem Fall wird auch der Zugriffsmodus, erweiterte Attribute und der Zeitstempel kopiert, aber die Dateieigentumerschaft nicht. Falls sich der Quellpfad im Dateisystem des Rechners auf ein Verzeichnis bezieht, wird dies rekursiv mit allen enthaltenen Dateien und Verzeichnissen an den Zielpfad kopiert. In diesem Fall werden auch die Dateieigentumerschaften mit kopiert. Wie bei --mount werden Dateisystemuberprufungen implizit ausgefuhrt, bevor die Kopieraktion beginnt. Hinzugefugt in Version 247. --discover Zeigt eine Liste von DDIs in gut bekannten Verzeichnissen. Dies wird Maschinen-, Portable-Dienste- und Systemerweiterungs/-konfigurationsabbilder in den normalen Verzeichnissen /usr/lib/machines/, /usr/lib/portables/, /usr/lib/confexts/, /var/lib/machines/, /var/lib/portables/, /var/lib/extensions/ und so weiter anzeigen. Hinzugefugt in Version 253. --validate Validiert die Partitionsanordnung eines Plattenabbildes (DDI) und stellt sicher, dass es auf die mittels --image-policy= ubergebene Abbildrichtlinie passt, falls eine solche angegeben ist. Dies wertet die Partitionstabelle aus und untersucht das Dateisystem in dem Abbild, aber versucht nicht, es einzuhangen (noch die Plattenverschlusselung/-authentifzierung mittels LUKS/Verity einzurichten). Es berucksichtigt die konfigurierte Analyserichtlinie. Da diese Aktion kein Dateisystem einhangt, erfordert dieser Befehl -- anders als alle anderen von diesem Werkzeug implementierten Befehle -- keine Privilegien ausser die Fahigkeit, auf die angegebene Datei zugreifen zu konnen. Es wird >>OK<< ausgegeben und Null zuruckgegeben, falls die Datei korrekt erscheint und auf die angegebenen Analyserichtlinie passt. Andernfalls wird eine Fehlermeldung ausgegeben und ein von Null verschiedener Wert zuruckgegeben. Hinzugefugt in Version 254. -h, --help Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm. --version Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm. OPTIONEN Die folgenden Optionen werden verstanden: --read-only, -r Agiert im schreibgeschutzten Modus. Standardmassig wird --mount schreibbare Einhangepunkte etablieren. Wird diese Option angegeben, dann werden sie stattdessen schreibgeschutzt etabliert. Hinzugefugt in Version 247. --fsck=no Schaltet automatische Dateisystemuberprufung aus. Standardmassig wird das Dateisystem innerhalb eines Betriebssystemabbildes automatisch mit dem geeigneten fsck(8)-Befehl (im Modus mit automatischer Korrektur) uberpruft, wenn auf das Abbild zum Schreiben (mittels --mount oder --copy-to) zugegriffen wird. Dieses Verhalten kann mittels --fsck=no ausgeschaltet werden. Hinzugefugt in Version 247. --growfs=no Schaltet das automatische Anwachsen der Dateisysteme, auf die zugegriffen wird, auf die Partitionsgrosse aus, falls das so in der GPT-Partitionstablle markiert ist. Standardmassig wachsen die in den Betriebssystemabbildern enthaltenen Dateisysteme automatisch auf ihre Partitionsgrosse an, falls Bit 59 in den GPT-Partitionsschaltern fur Partitionstypen, die in der Spezifikation fur auffindbare Partitionen[1] definiert sind, gesetzt ist, wenn auf ein Abbild schreibend (durch --mount oder --copy-to) zugegriffen wird. Dieses Verhalten kann mittels --growfs=no ausgeschaltet werden. Dateisysteme wachsen beim Zugriff automatisch, falls alle der folgenden Bedingungen erfullt sind: 1. Das Dateisystem ist schreibbar eingehangt. 2. Das Dateisystem ist derzeit kleiner als die Partition, in der es enthalten ist (und kann daher anwachsen). 3. Das Abbild enthalt eine GPT-Partitionstabelle. 4. Das Dateisystem ist auf einer Partitions gespeichert, die in der Spezifikation fur auffindbare Partitionen definiert ist. 5. Bit 59 der GPT-Partitionsschalter fur diese Partition ist spezifikationsgemass gesetzt. 6. Die Option --growfs=no wurde nicht ubergeben. Hinzugefugt in Version 249. --mkdir Bei Kombination mit --mount wird das Verzeichnis, in das das Betriebssystemabbild eingehangt werden soll, erstellt, falls es fehlt. Beachten Sie, dass dieses Verzeichnis nicht automatisch entfernt wird, wenn das Plattenabbild ausgehangt wird. Hinzugefugt in Version 247. --rmdir Falls mit --umount kombiniert wird das angegebene Verzeichnis, indem das Betriebssystemabbild eingehangt ist, entfernt, nachdem das Betriebssystemabbild ausgehangt wurde. Hinzugefugt in Version 252. --discard= Akzeptiert entweder >>disabled<<, >>loop<<, >>all<< oder >>crypto<<. Bei >>disabled<< wird auf das Abbild zugegriffen, ohne leere Blocke zu verwerfen. Bei >>loop<< ist das Verwerfen aktiviert, falls auf einer regularen Datei agiert wird. Bei >>crypt<< ist Verwerfen aktiviert, selbst wenn auf verschlusselten Dateisystemen agiert wird. Bei >>all<< wird das Verwerfen ohne weitere Bedingungen aktiviert. Hinzugefugt in Version 247. --in-memory Falls angegeben wird eine speicherinterne Kopie des angegebenen Plattenabbildes benutzt. Dies kann zum schreibenden Zugriff auf ein (moglicherweise schreibgeschutztes) Abbild verwandt werden, ohne dass die ursprungliche Datei verandert wird. Dann kann auch zum Arbeiten auf Plattenabbildern verwandt werden, ohne das ursprungliche Dateisystem beschaftigt zu halten, das somit ausgehangt werden kann. Hinzugefugt in Version 253. --root-hash=, --root-hash-sig=, --verity-data= Konfiguriert verschiedene Aspekte der Verity-Datenintegritat fur das Betriebssystemabbild. Option --root-hash= gibt einen hexadezimal kodierten Verity-Hash der obersten Stufe an, fur die Einrichtung des Verity-Integritatsschutzes. Option --root-hash-sig= gibt den Pfad zu einer Datei an, die eine PKCS#7-Signatur fur den Hash enthalt. Diese Signatur wird wahrend der Aktivierung an den Kernel ubergeben, der diese dann mit den Signaturschlusseln vergleicht, die im Kernel-Schlusselbund enthalten sind. Option --verity-data= gibt einen Pfad zu einer Datei mit den Verity-Daten an, die fur das Betriebssystem-Abbild verwandt werden sollen, falls diese in einer abgetrennten (separaten) Datei gespeichert sind. Es wird empfohlen, die Verity-Daten direkt in das Abbild einzubetten und hierfur den Verity-Mechanismus in der Spezifikation fur auffindbare Partitionen[1] zu verwenden. Hinzugefugt in Version 247. --loop-ref= Konfiguriert die >>Referenz<<-Zeichenkette, die der Kernel als zugrundeliegende Datei fur das Loopback-Blockgerat berichten soll. Es sollte zwar ein Pfad oder ein Dateiname sein, der die zugrundeliegende Datei referenziert, allerdings wird dies nicht erzwungen und der Kernel akzeptiert beliebige, vom Benutzer ausgewahlte formatfreie Zeichenketten. Akzeptiert eine beliebige Zeichenkette mit bis zu 63 Zeichen. Dies setzt das Feld >>.lo_file_name<< des Kernels fur das Blockgerat. Beachten Sie, dass dies von der Attributdatei /sys/class/block/loopX/loop/backing_file, die immer einen auf die zugrundeliegende Datei zeigenden Pfad berichtet, verschieden ist. Letzterer Pfad unterliegt der Einhangenamensraumubersetzung, wahrend die erstere Zeichenkette dies nicht tut. Diese Einstellung ist besonders in Zusammenhang mit dem Befehl --attach nutzlich, da sie spateres Referenzieren des reservierten Loop-Gerates mittels Symlinks /dev/disk/by-loop-ref/ ermoglicht. Beispiel: Zuerst wird das Loopback-Gerat mittels systemd-dissect attach --loop-ref=quux foo.raw eingerichtet, und dann wird es in einem Befehl mittels des festgelegten Dateinamens referenziert: cfdisk /dev/disk/by-loop-ref/quux. Hinzugefugt in Version 254. --mtree-hash=no Falls mit --mtree kombiniert schaltet sie die Einbindung von Datei-Hashes in die Mtree-Ausgabe aus. Dies beschleunigt --mtree beim Betrieb auf grossen Abbildern. Hinzugefugt in Version 254. --image-policy=Richtlinie Akzeptiert gemass systemd.image-policy(7) eine Abbildrichtlinienzeichenkette als Argument. Die Richtlinie wird bei Aktionen auf dem mittels --image= angegebenen Plattenabbild durchgesetzt, siehe oben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe die Richtlinie >>*<<, d.h. alle erkannten Dateisysteme im Abbild werden verwandt. --no-pager Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter. --no-legend Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenkopfe und die Fusszeile mit Hinweisen. --json=MODUS Zeigt die Ausgabe als JSON formatiert. Erwartet entweder >>short<< (fur die kurzest mogliche Ausgabe ohne unnotigen Leerraum oder Zeilenumbruche), >>pretty<< (fur eine schonere Version der gleichen Ausgabe, mit Einzugen und Zeilenumbruchen) oder >>off<< (um die standardmassig aktivierte JSON-Ausgabe auszuschalten). EXIT-STATUS Im Erfolgsfall wird 0 zuruckgeliefert, andernfalls ein von Null verschiedener Code fur den Fehlschlag. Falls der Befehl --with verwandt wird, wird der Exit-Status des aufgerufenen Befehls weitergeleitet. AUFRUF ALS /SBIN/MOUNT.DDI Das Programm systemd-dissect kann ein Symlink auf /sbin/mount.ddi sein. Falls es so aufgerufen wird, implementiert es die Schnittstelle >>externer Helfer<< von mount(8) fur den Pseudo-Dateisystemtyp >>ddi<<. Das bedeutet, dass konforme Plattenabbilder direkt mittels # mount -t ddi meinabbild.raw Zielverz/ auf eine Art eingehangt werden konnen, die grossteils gleichbedeutend mit Folgendem ist: # systemd-dissect --mount meinabbild.raw Zielverz/ Beachten Sie, dass ein einzelnes DDI mehrere Dateisysteme enthalten kann. Es sollte daher spater mit umount -R Zielverz/ fur rekursive Aktion ausgehangt werden. Diese Funktionalitat ist besonders nutzlich, um DDIs automatisch beim Systemstart mittels eines einfachen Eintrags in /etc/fstab einzuhangen. Beispiel: /Pfad/zu/meinabbild.raw /images/meinabbild/ ddi defaults 0 0 Beim Aufruf auf diese Art werden die Einhangeoptionen >>ro<<, >>rw<<, >>discard<<, >>nodiscard<< auf die entsprechenden, oben augefuhrten Optionen abgebildet (d.h. --read-only, --discard=all, --discard=disabled). Einhangeoptionen werden nicht generisch an das Dateisystem innerhalb von Abbildern weitergegeben. BEISPIELE Beispiel 1. Einen Tarball aus einem Plattenabbild erstellen # systemd-dissect --with foo.raw tar cz . >foo.tar.gz SIEHE AUCH systemd(1), systemd-nspawn(1), systemd.exec(5), Spezifikation fur auffindbare Partitionen[1], mount(8), umount(8), fdisk(8) ANMERKUNGEN 1. Spezifikation fur auffindbare Partitionen https://uapi-group.org/specifications/specs/discoverable_partitions_specification UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . systemd 255 SYSTEMD-DISSECT(1)