SYSTEMD-BOOT-RANDOM-SEED.SERVICE(8) systemd-boot-random-seed.service BEZEICHNUNG systemd-boot-random-seed.service - Beim Systemstart den Zufallsstartwert fur das Systemstartprogramm erneuern UBERSICHT systemd-boot-random-seed.service BESCHREIBUNG systemd-boot-random-seed.service ist ein Systemdienst, der automatisch den in der EFI-System-Partition (ESP) gespeicherten Zufallsstartwert fur das Systemstartprogramm aus dem Linux-Kernel-Entropie-Vorrat erneuert. Der Zufallsstartwert des Systemstartprogramms wird hauptsachlich von systemd-boot(7) (oder systemd-stub(7), falls es anstelle dessen eingesetzt wird) verwandt und aus der UEFI-Umgebung erneuert und als anfanglicher RNG-Startwert an das Betriebssystem durchgereicht. Dies ist eine wirksame Methode, um sicherzustellen, dass das Betriebssystem einen Zufallszahlenvorrat enthalt, der vollstandig initialisiert ist. Der Dienst erstellt auch vollautomatisch ein >>Systemmerkmal<<, das in einer EFI-Variable im NVRAM des Systems gespeichert wird. Das Systemstartprogramm kann dann den Zufallsstartwert von Platte und das Systemmerkmal durch kryptographisches Hashen kompbinieren und an das startende Betriebssystem weitergeben, das es als Initialisierungsstartwert fur seinen kryptographischen Vorrat verwenden kann. Hinweis: Der in der ESP gespeicherte Zufallsstartwert wird beim jedem Neustart erneuert. Damit wird sichergestellt, dass mehrere, aufeinanderfolgende Systemstarts mit verschiedenen Zufallszahlenstartwerten starten. Andererseits wird das Systemmerkmal nur einmal zufallig erzeugt und dann dauerhaft in dem variablen Speicher des EFI gespeichert. Damit wird sichergestellt, dass das gleiche Plattenabbild nicht zu der gleichen Serie von Zufallsstartwerten des Systemstartprogramms fuhrt, falls mehrere Systeme parallel verwandt werden. Die Unit systemd-boot-random-seed.service ruft den Befehl bootctl random-seed auf, der den Zufallsstartwert in der ESP aktualisiert und das Systemmerkmal initialisiert, falls es noch nicht initialisiert ist. Der Dienst wird nur ausgefuhrt, wenn ein Systemstartprogramm verwandt wird, das die Systemstartschnittstelle[1] implementiert. Weitere Details uber den Befehl, den dieser Dienst aufruft, finden Sie in bootctl(1). Beachten Sie die Beziehung zwischen systemd-boot-random-seed.service und systemd-random-seed(8). Ersterer verwaltet den Zufallsstartwert, der von der Systemstartumgebung verwandt und erneuert wird (d.h. durch systemd-boot(7) oder systemd-stub(7)), letzterer verwaltet einen Zufallsstartwert, der vom Betriebssystem selbst verwandt und aktualisiert wird. Ersterer stellt sicher, dass das Betriebssystem selbst in der fruhsten Systemstartphase, wenn noch kein normaler Plattenzugriff verfugbar ist (d.h. wenn der Zufallszahlenstartwert des Betriebssystems noch nicht geladen werden kann) uber einen gefullten Entropie-Vorrat verfugt. Letzerer wird viel spater verarbeitet, sobald auf Platten geschrieben werden kann. Daher kann er nicht zum Erzeugen von Zufallsstartwerten wahrend der anfanglichen Systemstartphase verwandt werden, verfugt aber typischerweise uber viel hohere Entropie-Qualitat. Beide Dateien werden beim Systemstart verwandt und aktualisiert, aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Konkret: 1. Im UEFI-Modus ladt die Komponente systemd-boot(7) oder systemd-stub(7) den Zufallsstartwert des Systemstartprogramms aus der ESP, hasht ihn mit der verfugbaren Entropie und dem Systemmerkmal und aktualisiert ihn dann auf Platte. Ein abgeleiteter Zufallsstartwert wird dann an den Kernel ubergeben, der ihn in seinen Entropie-Vorrat schreibt. 2. Im Anwendungsraum ladt der Dienst systemd-random-seed.service den Zufallsstartwert des Betriebssystems, schreibt ihn in den Kernel-Entropie-Vorrat und aktualisiert ihn dann auf Platte mit dem neuen Wert, der aus dem Kernel-Entropie-Vorrat abgeleitet wurde. 3. Im Anwendungsraum aktualisiert der Dienst systemd-boot-random-seed.service den Zufallsstartwert des Systemstartprogramms mit einem neuen Wert, der aus dem Kernel-Entropie-Vorrat abgeleitet wurde. Diese Logik sollte sicherstellen, dass der Entropie-Vorrat des Kernels, falls moglich, bereits wahrend der fruhsten Systemstartphase mit einem Zufallsstartwert versehen ist. Die Entropie hochster Qualitat wird dann zu beiden Zufallsstartwerten auf Platte zuruckgeleitet. SIEHE AUCH systemd(1), random(4), bootctl(1), systemd-boot(7), systemd-stub(7), systemd-random-seed.service(8) ANMERKUNGEN 1. Boot-Loader-Schnittstelle https://systemd.io/BOOT_LOADER_INTERFACE UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . systemd 255 SYSTEMD-BOOT-RANDOM-SEED.SERVICE(8)