SWAPON(8) System-Administration SWAPON(8) BEZEICHNUNG swapon, swapoff - Gerate und Dateien fur Paging und Auslagerung aktivieren oder deaktivieren UBERSICHT swapon [Optionen] [Spezialdatei...] swapoff [-va] [Spezialdatei...] BESCHREIBUNG Mit swapon konnen Sie Gerate angeben, die fur Paging und Auslagerung genutzt werden sollen. Das zu verwendende Gerat oder die zu verwendende Datei wird uber das Argument Spezialdatei angegeben. Es kann in der Form -L Bezeichnung oder -U UUID vorliegen, um das Gerat anhand der Bezeichnung oder UUID anzugeben. swapon-Aufrufe werden normalerweise in den Startskripten des Systems ausgefuhrt, um alle Auslagerungsgerate verfugbar zu machen, so dass die Paging- und Auslagerungsaktivitaten zwischen verschiedenen Geraten und Dateien untereinander verschachtelt werden. swapoff deaktiviert die Auslagerung auf den angegebenen Geraten und Dateien. Wenn der Schalter -a angegeben wird, wird die Auslagerung auf allen bekannten Auslagerungsgeraten und -dateien (die in /proc/swaps oder /etc/fstab gefunden werden) deaktiviert. OPTIONEN -a, --all Alle in der Datei /etc/fstab mit >>swap<< markierten Gerate werden verfugbar gemacht, ausser jenen mit der Option >>noauto<<. Gerate, die bereits fur die Auslaqerung in Verwendung sind, werden stillschweigend ubersprungen. -T, --fstab Pfad gibt eine alternative fstab-Datei zwecks Kompatibilitat mit mount(8) an. Falls der Pfad ein Verzeichnis ist, dann werden die darin enthaltenen Dateien von strverscmp(3) sortiert; Dateien, die mit >>.<< beginnen oder keine .fstab-Endung haben, werden ignoriert. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden. Sie ist hauptsachlich fur Initramfs- oder Chroot-Skripte gedacht, in denen zusatzliche Konfiguration angegeben wird, die uber die Standardsystemkonfiguration hinausgeht. -d, --discard[=Regel] aktiviert Auslagerungs-Verwerfungen, falls das zugrundeliegende Auslagerungsgerat die Verwerfungs- oder Kurzungsaktionen (>>discard<< bzw. >>trim<<) unterstutzt. Dies konnte die Performance auf SSD-Geraten verbessern, was aber oft nicht der Fall ist. Mit der Option konnen Sie zwischen zwei verfugbaren Auslagerungs-Verwerfungsregeln wahlen: --discard=once zum Ausfuhren einer einmaligen Verwerfungsaktion fur den gesamten Auslagerungsbereich bei dessen Aktivierung; oder --discard=pages zum asynchronen Verwerfen freigestellter Auslagerungsseiten, bevor diese zur erneuten Nutzung verfugbar gemacht werden. Wenn keine Regel ausgewahlt ist, werden standardmassig beide Verwerfungstypen aktiviert. Die Einhangeoptionen discard, discard=once oder discard=pages in der Datei /etc/fstab konnten ebenfalls zum Aktivieren der Verwerfungsschalter verwendet werden. -e, --ifexists uberspringt nicht vorhandene Gerate stillschweigend. Sie konnen auch die Einhangeoption nofail in /etc/fstab verwenden, um nicht vorhandene Gerate zu uberspringen. -f, --fixpgsz initialisiert den Auslagerungsbereich neu (mittels mkswap), falls die Seitengrosse nicht der des aktuellen Kernels entspricht. mkswap(8) initialisiert das gesamte Gerat und pruft nicht auf defekte Blocke. -L Bezeichnung verwendet die Partition mit der angegebenen Bezeichnung (dafur ist Zugriff auf /proc/partitions erforderlich). -o, --options Optionen gibt die Auslagerungsoptionen durch eine fstab-kompatible, durch Kommata getrennte Zeichenkette an. Zum Beispiel: swapon -o pri=1,discard=pages,nofail /dev/sda2 Die Zeichenkette Optionen wird zuletzt ausgewertet und setzt alle Befehlszeilenoptionen ausser Kraft. -p, --priority Prioritat legt die Prioritat des Auslagerungsgerates fest. Die Prioritat ist ein Wert zwischen 0 und 32767. Ein hoherer Wert bedeutet eine hohere Prioritat. Siehe swapon(2) fur eine vollstandige Beschreibung der Auslagerungsprioritaten. Fugen Sie pri=Wert zum Optionsfeld in der Datei /etc/fstab hinzu, um diesen Wert mit swapon -a zu verwenden. Wenn keine Prioritat angegeben ist, verwendet der Linux-Kernel standardmassig negative Zahlen. -s, --summary zeigt eine Zusammenfassung der Nutzung der Auslagerung nach Gerat an. Dies ist gleichbedeutend mit cat /proc/swaps. Dieses Ausgabeformat ist VERALTET. Sie sollten stattdessen --show verwenden, das Ihnen eine bessere Kontrolle uber die Ausgabedaten ermoglicht. --show[=Spalte...] zeigt eine definierbare Tabelle der Auslagerungsbereiche an. Siehe die Ausgabe mit --help fur eine Liste der verfugbaren Spalten. --output-all gibt alle verfugbaren Spalten aus. --noheadings zeigt mit --show keine Uberschriften an. --raw fuhrt mit --show keine Ausrichtung der Tabellenspalten durch. --bytes zeigt in der Ausgabe von --show die Auslagerungsgrosse in Byte anstelle von benutzerfreundlichen Einheiten an. -U UUID verwendet die Partition mit der angegebenen UUID. -v, --verbose aktiviert den ausfuhrlichen Modus. -h, --help zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm. -V, --version Display version and exit. EXIT-STATUS Seit Version 2.36 hat swapoff die folgenden Exit-Status-Werte: 0 Erfolg 2 Es ist nicht genugend Systemspeicher verfugbar, um die Auslagerung zu beenden (OOM). 4 Der Systemaufruf swapoff(2) schlug aus einem anderen Grund fehl. 8 Nicht auf dem Systemaufruf swapoff(2) basierender Systemfehler (Speicher ausgeschopft, ). 16 Aufruf- oder Syntaxfehler 32 Alle swapoff(2)-Systemaufrufe sind beim Aufruf mit --all fehlgeschlagen. 64 Einige swapoff(2)-Systemaufrufe waren beim Aufruf mit --all erfolgreich. Der Befehl swapoff --all gibt 0 zuruck (alles erfolgreich), 32 (alles fehlgeschlagen) oder 64 (teilweise erfolgreich, teilweise fehlgeschlagen). + Fur die alten Versionen vor Version 2.36 war kein Exit-Status dokumentiert; 0 bedeutet Erfolg in allen Versionen. UMGEBUNGSVARIABLEN LIBMOUNT_DEBUG=all aktiviert die Fehlersuchausgabe fur libmount. LIBBLKID_DEBUG=all aktiviert die Fehlersuch-Ausgabe von libblkid DATEIEN /dev/sd?? Standard-Paging-Gerate /etc/fstab ASCII-Beschreibungstabelle der Dateisysteme ANMERKUNGEN Dateien mit Lochern Die Implementierung der Auslagerungsdatei im Kernel erwartet, dass ohne Hilfe des Dateisystems direkt in die Datei geschrieben werden kann. Dies ist bei Dateien mit Lochern oder auf Copy-On-Write-Dateisystemen wie btrfs ein Problem. Befehle wie cp(1) oder truncate(1) erstellen Dateien mit Lochern. Solche Dateien werden von swapon abgewiesen. Von fallocate(1) erstellte vorzugewiesene Dateien konnten, abhangig vom Dateisystem, auch als Dateien mit Lochern interpretiert werden. Vorzugewiesene Auslagerungsdateien werden von XFS auf Linux seit Kernel 4.18 unterstutzt. Die am besten portable Losung zur Erstellung einer Auslagerungsdatei ist die Verwendung von dd(1) und /dev/zero. Btrfs Auslagerungsdateien auf Btrfs-Dateisystemen werden fur Dateien mit dem Attribut nocow seit Linux 5.0 unterstutzt. In der Handbuchseite zu btrfs(5) finden Sie weitere Details. Since version 2.41, the command mkswap --file can create a new swap file with the nocow attribute. NFS Auslagerung uber NFS funktioniert moglicherweise nicht. Suspendierung swapon erkennt die Signatur eines Auslagerungsbereichs mit alten Suspend-Daten (zum Beispiel S1SUSPEND, S2SUSPEND, ) automatisch und schreibt diese neu. Das Problem ist, dass wenn dies nicht getan wurde, dann wurden beim nachsten Versuch des Aufwachens Daten beschadigt. GESCHICHTE Der Befehl swapon erschien in 4.0BSD. SIEHE AUCH swapoff(2), swapon(2), fstab(5), init(8), fallocate(1), mkswap(8), mount(8), rc(8) FEHLER MELDEN For bug reports, use the issue tracker . VERFUGBARKEIT Der Befehl swapon ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv heruntergeladen werden kann. util-linux 2.41 2025-03-29 SWAPON(8)