setreuid(2) System Calls Manual setreuid(2) BEZEICHNUNG setreuid, seteuid - reale und/oder effektive Benutzer- oder Gruppenkennung setzen BIBLIOTHEK Standard-C-Bibliothek (libc, -lc) UBERSICHT #include int setreuid(uid_t ruid, uid_t euid); int setregid(gid_t rgid, gid_t egid); Mit Glibc erforderliche Feature-Test-Makros (siehe feature_test_macros(7)): setreuid(), setregid(): _XOPEN_SOURCE >= 500 || /* Seit Glibc 2.19: */ _DEFAULT_SOURCE || /* Glibc <= 2.19: */ _BSD_SOURCE BESCHREIBUNG setreuid() setzt die realen und effektiven Benutzerkennungen des aufrufenden Prozesses. Wird ein Wert von -1 fur entweder die reale oder effektive Benutzerkennung angegeben, so wird erzwungen, dass diese Kennung unverandert bleibt. Unprivilegierte Prozesse durfen die effektive Benutzerkennung nur auf die reale, die effektive oder die gespeicherte set-user-ID setzen. Unprivilegierte Benutzer durfen nur die reale Benutzerkennung auf die reale Benutzerkennung oder die effektive Benutzerkennung setzen. Wenn die reale Benutzerkennung gesetzt ist (d.h. ruid nicht -1 ist) oder die effektive Benutzerkennung auf einen Wert gesetzt ist, der nicht gleich der vorherigen realen Benutzerkennung ist, so wird die gespeicherte set-user-ID auf die neue effektive Benutzerkennung gesetzt. Vollkommen analog setzt setregid() die reale und die effektive Gruppenkennung des aufrufenden Prozesses und alles oben gesagte bleibt gultig, wenn >>Gruppe<< anstatt >>Benutzer<< verwandt wird. RUCKGABEWERT Bei Erfolg wird Null zuruckgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zuruckgegeben und errno gesetzt, um den Fehler anzuzeigen. Hinweis: In manchen Fallen kann setresuid() selbst dann fehlschlagen, wenn die UID des Aufrufenden 0 ist; es ist ein gravierender Sicherheitsfehler, wenn der Test auf einen Fehlschlag von setresuid() nicht ausgefuhrt wird. FEHLER EAGAIN Der Aufruf wurde die reale UID des Aufrufenden andern (das heisst, ruid wurde nicht mit der realen UID des Aufrufenden ubereinstimmen), aber es gab einen temporaren Fehlschlag beim Zuweisen der notigen Datenstrukturen des Kernels. EAGAIN ruid entspricht nicht der realen UID des Aufrufenden, und dieser Aufruf wurde die Prozesse mit der realen Benutzerkennung ruid die Ressourcenbegrenzung RLIMIT_NPROC des Aufrufenden ubersteigen lassen. Seit Linux 3.1 tritt dieser Fehler nicht mehr auf (aber robuste Anwendungen sollten die Moglichkeit dieses Fehlers prufen); siehe die Beschreibung von EAGAIN in execve(2). EINVAL Eine oder mehrere der Zielbenutzer- oder Gruppenkennungen ist in diesem Benutzer-Namensraum unzulassig. EPERM Der aufrufende Prozess ist nicht privilegiert (unter Linux: hat nicht die notwendige Capability in seinem Namensraum: CAP_SETUID im Falle von setreuid() oder CAP_SETGID im Falle von setregid()) und eine andere Anderung als (i) Vertauschen der effektiven mit der realen Benutzerkennung (Gruppenkennung) oder (ii) Setzen einer dieser auf den Wert des Anderen oder (iii) Setzen der effektiven Benutzerkennung (Gruppenkennung) auf den Wert der gespeicherten set-user-ID (gespeicherten set-group-ID) wurde angestrebt. VERSIONEN POSIX.1 beschreibt nicht alle moglichen UID-Anderungen, die Linux fur einen nicht privilegierten Prozess zulasst. Fur setreuid() kann die effektive Benutzerkennung auf den Wert der realen Benutzerkennung oder die gespeicherte set-user-ID gesetzt werden. Es ist nicht spezifiziert, ob unprivilegierte Prozesse die reale Benutzerkennung auf die reale Benutzerkennung, die effektive Benutzerkennung oder die gespeicherte set-user-ID setzen durfen. Fur setregid() kann die reale Gruppenkennung auf den Wert der gespeicherten set-group-ID geandert werden und die effektive Gruppenkennung kann auf den Wert der realen Gruppenkennung oder der gespeicherten set-group-ID geandert werden. Die genauen Details, welche Kennungsanderungen zulassig sind, unterscheiden sich implementierungsabhangig. POSIX.1 macht keine Angaben zum Effekt dieser Aufrufe auf die gespeicherten Werte von set-user-ID und set-group-ID. STANDARDS POSIX.1-2008. GESCHICHTE POSIX.1-2001, 4.3BSD (erschien zuerst in 4.2BSD). Das Setzen der effektiven Benutzerkennung (Gruppenkennung) auf die gespeicherte set-user-ID (set-group-ID) ist seit Linux 1.1.37 (1.1.38) moglich. Die ursprunglichen Linux-Systemaufrufe setreuid() und setregid() unterstutzten nur 16-Bit-Benutzer- und Gruppenkennungen. Entsprechend fugte Linux 2.4 setreuid32() und setregid32() hinzu, die 32-Bit-Kennungen unterstutzen. Die Wrapper-Funktionen setreuid() und setregid() von Glibc gehen damit transparent uber Kernelversionen hinweg um. Unterschiede C-Bibliothek/Kernel Auf der Kernelebene sind Benutzer- und Gruppenkennungen Attribute pro Thread. POSIX verlangt aber, dass sich alle Threads in einem Prozess die gleichen Berechtigungsnachweise teilen. Die NPTL-Threading-Implementierung behandelt die POSIX-Anforderungen durch Bereitstellung von Wrapper-Funktionen fur die verschiedenen Systemaufrufe, die die UIDs und GIDs der Prozesse andern. Diese Wrapper-Funktionen (darunter die fur setreuid() und setregid()) verwenden eine signalbasierte Technik, um sicherzustellen, dass bei der Anderung der Berechtigungsnachweise eines Threads auch alle anderen Threads des Prozesses ihre Berechtigungsnachweise andern. Fur Details siehe nptl(7). SIEHE AUCH getgid(2), getuid(2), seteuid(2), setgid(2), setresuid(2), setuid(2), capabilities(7), credentials(7), user_namespaces(7) UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother , Martin Eberhard Schauer , Mario Blattermann und Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . Linux man-pages 6.06 31. Oktober 2023 setreuid(2)