.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (C) 1997 Andries Brouwer (aeb@cwi.nl) .\" and Copyright (C) 2005, 2010, 2014, 2015, Michael Kerrisk .\" .\" SPDX-License-Identifier: Linux-man-pages-copyleft .\" .\" Modified, 2003-05-26, Michael Kerrisk, .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH setresuid 2 "2. Mai 2024" "Linux man\-pages 6.8" .SH BEZEICHNUNG setresuid, setresgid \- reale, effektive und gespeicherte Benutzer\- oder Gruppenkennung setzen .SH BIBLIOTHEK Standard\-C\-Bibliothek (\fIlibc\fP, \fI\-lc\fP) .SH ÜBERSICHT .nf \fB#define _GNU_SOURCE\fP /* siehe feature_test_macros(7) */ \fB#include \fP .P \fBint setresuid(uid_t \fP\fIruid\fP\fB, uid_t \fP\fIeuid\fP\fB, uid_t \fP\fIsuid\fP\fB);\fP \fBint setresgid(gid_t \fP\fIrgid\fP\fB, gid_t \fP\fIegid\fP\fB, gid_t \fP\fIsgid\fP\fB);\fP .fi .SH BESCHREIBUNG \fBsetresuid\fP() setzt die reale Benutzerkennung, die effektive Benutzerkennung und die gespeicherte set\-user\-ID des aufrufenden Prozesses. .P Ein unprivilegierter Prozess kann seine reale UID, die effektive UID und die gespeicherte set\-user\-ID jeweils zu einem der Folgenden ändern: der aktuellen realen UID, der aktuellen effektiven UID oder der aktuellen gespeicherten set\-user\-ID. .P Ein privilegierter Prozess (unter Linux einer, der die \fBCAP_SETUID\fP\-Capability hat) kann die reale UID, die effektive UID und die gespeicherte set\-user\-ID auf beliebige Werte setzen. .P Wenn eines der Argumente \-1 ist, wird der dazugehörige Wert nicht geändert. .P Ohne Rücksicht auf die Änderungen an der realen UID, der effektiven UID und der gespeicherten set\-user\-ID wird die Dateisystem\-UID stets auf den gleichen Wert wie die (möglicherweise neue) effektive UID gesetzt. .P \fBsetresgid\fP() setzt vollständig analog dazu die reale GID, die effektive GID und die gespeicherte SGID des aufrufenden Prozesses (und ändert stets die GID des Dateisystems auf den gleichen Wert, wie die effektive GID) mit den gleichen Einschränkungen für nicht privilegierte Prozesse. .SH RÜCKGABEWERT Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP gesetzt, um den Fehler anzuzeigen. .P \fIHinweis\fP: In manchen Fällen kann \fBsetresuid\fP() selbst dann fehlschlagen, wenn die UID des Aufrufenden 0 ist; es ist ein gravierender Sicherheitsfehler, wenn der Test auf einen Fehlschlag von \fBsetresuid\fP() nicht ausgeführt wird. .SH FEHLER .TP \fBEAGAIN\fP Der Aufruf würde die reale UID des Aufrufenden ändern (das heißt, \fIruid\fP würde nicht mit der realen UID des Aufrufenden übereinstimmen), aber es gab einen temporären Fehlschlag beim Zuweisen der nötigen Datenstrukturen des Kernels. .TP \fBEAGAIN\fP \fIruid\fP entspricht nicht der realen UID des Aufrufenden, und dieser Aufruf würde die Prozesse mit der realen Benutzerkennung \fIruid\fP die Ressourcenbegrenzung \fBRLIMIT_NPROC\fP des Aufrufenden übersteigen lassen. Seit Linux 3.1 tritt dieser Fehler nicht mehr auf (aber robuste Anwendungen sollten die Möglichkeit dieses Fehlers prüfen); siehe die Beschreibung von \fBEAGAIN\fP in \fBexecve\fP(2). .TP \fBEINVAL\fP Eine oder mehrere der Zielbenutzer\- oder Gruppenkennungen ist in diesem Benutzer\-Namensraum unzulässig. .TP \fBEPERM\fP Der aufrufende Prozess ist nicht privilegiert (hatte nicht die notwendige Capability in seinem Benutzernamensraum) und versuchte, die Kennungen auf nicht erlaubte Werte zu ändern. Für \fBsetresuid\fP() ist die notwendige Capability \fBCAP_SETUID\fP, für \fBsetresgid\fP() ist sie \fBCAP_SETGID\fP. .SH VERSIONEN .SS "Unterschiede C\-Bibliothek/Kernel" Auf der Kernelebene sind Benutzer\- und Gruppenkennungen Attribute pro Thread. POSIX verlangt aber, dass sich alle Threads in einem Prozess die gleichen Berechtigungsnachweise teilen. Die NPTL\-Threading\-Implementierung behandelt die POSIX\-Anforderungen durch Bereitstellung von Wrapper\-Funktionen für die verschiedenen Systemaufrufe, die die UIDs und GIDs der Prozesse ändern. Diese Wrapper\-Funktionen (darunter die für \fBsetresuid\fP() und \fBsetresgid\fP()) verwenden eine signalbasierte Technik, um sicherzustellen, dass bei der Änderung der Berechtigungsnachweise eines Threads auch alle anderen Threads des Prozesses ihre Berechtigungsnachweise ändern. Für Details siehe \fBnptl\fP(7). .SH STANDARDS Keine. .SH GESCHICHTE Linux 2.1.44, Glibc 2.3.2. HP\-UX, FreeBSD. .P Der Original\-Linux\-Systemaufrufe \fBsetresuid\fP() und \fBsetresgid\fP() unterstützen nur 16\-Bit\-Benutzer\- und \-Gruppenkennungen. Nachfolgend fügte Linux 2.4 \fBsetresuid32\fP() und \fBsetresgid32\fP() hinzu, die 32\-Bit\-Kennungen unterstützen. Die Glibc\-Wrapper\-Funktionen \fBsetfsuid\fP() \fBsetresgid\fP() und stellen die Änderungen transparent über Kernel\-Versionen hinweg bereit. .SH "SIEHE AUCH" \fBgetresuid\fP(2), \fBgetuid\fP(2), \fBsetfsgid\fP(2), \fBsetfsuid\fP(2), \fBsetreuid\fP(2), \fBsetuid\fP(2), \fBcapabilities\fP(7), \fBcredentials\fP(7), \fBuser_namespaces\fP(7) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Chris Leick , Mario Blättermann und Dr. Tobias Quathamer erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .