scandir(3) Library Functions Manual scandir(3) BEZEICHNUNG scandir, scandirat, alphasort, versionsort - durchsucht ein Verzeichnis nach passenden Eintragen BIBLIOTHEK Standard-C-Bibliothek (libc, -lc) UBERSICHT #include int scandir(const char *restrict Verzz, struct dirent ***restrict namelist, int (*filter)(const struct dirent *), int (*vergl)(const struct dirent **, const struct dirent **)); int alphasort(const struct dirent **a, const struct dirent **b); int versionsort(const struct dirent **a, const struct dirent **b); #include /* Definition von AT_*-Konstanten */ #include int scandirat(int Verzdd, const char *restrict Verzz, struct dirent ***restrict namelist, int (*filter)(const struct dirent *), int (*vergl)(const struct dirent **, const struct dirent **)); Mit Glibc erforderliche Feature-Test-Makros (siehe feature_test_macros(7)): scandir(), alphasort(): /* Seit Glibc 2.10: */ _POSIX_C_SOURCE >= 200809L || /* Glibc <= 2.19: */ _BSD_SOURCE || _SVID_SOURCE versionsort(): _GNU_SOURCE scandirat(): _GNU_SOURCE BESCHREIBUNG Die Funktion scandir() durchsucht das Verzeichnis Verzz und ruft fur jeden Verzeichniseintrag filter() auf. Eintrage, fur die filter() einen Wert ungleich 0 zuruckgibt, werden in Zeichenketten gespeichert, derenSpeicher mit malloc(3) reserviert wird. Danach werden die Zeichenkettenmit qsort(3) unter Verwendung der Vergleichsfunktion vergl() sortiert und im Feld namelist gesammelt, dessen Speicher ebenfalls mit malloc(3) reserviert wird. Falls filter gleich NULL ist, werden alle Eintrage ausgewahlt. Die Funktionen alphasort() und versionsort() konnen als die Vergleichsfunktion vergl() benutzt werden. Die erste sortiert die Verzeichniseintrage mittels strcoll(3), die letztere strverscmp(3) auf den Zeichenketten (*a)->d_name und (*b)->d_name. scandirat() Die Funktion scandirat() funktioniert genauso wie scandir(), abgesehen von den hier beschriebenen Unterschieden. Falls der in Verzz angegebene Pfadname relativ ist, wird er relativ zu dem Verzeichnis interpretiert, auf das sich der Dateideskriptor Verzdd bezieht (statt relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses, so wie scandir() einen relativen Pfadnamen behandeln wurde). Falls Verzz relativ ist und Verzdd den besonderen Wert AT_FDCWD annimmt, wird Verzz als relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses interpretiert (wie von scandir()). Falls Verzz absolut ist, wird Verzdd ignoriert. Lesen Sie openat(2) fur die Erklarung der Notwendigkeit von scandirat(). RUCKGABEWERT Die Funktion scandir() liefert die Anzahl ausgewahlter Verzeichniseintrage oder im Fehlerfall -1 zuruck, wobei errno gesetzt wird, den Fehler anzuzeigen. Die Funktionen alphasort() und versionsort() liefern eine Zahl kleiner als Null, Null, oder grosser als Null zuruck, wenn das erste Argument entsprechend als kleiner, gleich oder grosser als das zweite Argument angesehen wird. FEHLER EBADF (scandirat()) Verzz ist relativ, aber Verzdd ist weder AT_FDCWD noch ein gultiger Dateideskriptor. ENOENT Der Pfad in Verzz existiert nicht. ENOMEM Der Speicher reicht nicht aus, um den Vorgang zu beenden. ENOTDIR Der Pfad in Verzz ist kein Verzeichnis. ENOTDIR (scandirat()) Verzz ist ein relativer Pfadname und Verzdd ist ein Dateideskriptor, der sich auf eine Datei bezieht, die kein Verzeichnis ist. ATTRIBUTE Siehe attributes(7) fur eine Erlauterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrucke. +-------------------------+-------------------------+------------------+ |Schnittstelle | Attribut | Wert | +-------------------------+-------------------------+------------------+ |scandir(), scandirat() | Multithread-Fahigkeit | MT-Sicher | +-------------------------+-------------------------+------------------+ |alphasort(), | Multithread-Fahigkeit | MT-Sicher locale | |versionsort() | | | +-------------------------+-------------------------+------------------+ STANDARDS alphasort() scandir() POSIX.1-2008. versionsort() scandirat() GNU. GESCHICHTE alphasort() scandir() 4.3BSD, POSIX.1-2008. versionsort() Glibc 2.1. scandirat() Glibc 2.15. ANMERKUNGEN Seit Glibc 2.1 verwendet alphasort() strcoll(3); fruher nutzte sie strcmp(3). Vor Glibc 2.10 hatten die zwei Argumente von alphasort() und versionsort() den Typ const void *. Als alphasort() in POSIX.1-2008 standardisiert wurde, wurde der Argumententyp als typsicherer const struct dirent ** spezifiziert und Glibc 2.10 anderte die Definitionen von alphasort() (und dem nicht standardisierten versionsort()), um auf den Standard zu passen. BEISPIELE Das nachfolgende Programm gibt eine Liste von Dateien im aktuellen Verzeichnis in umgekehrter Reihenfolge aus. Programmquelltext #define _DEFAULT_SOURCE #include #include #include int main(void) { struct dirent **namelist; int n; n = scandir(".", &namelist, NULL, alphasort); if (n == -1) { perror("scandir"); exit(EXIT_FAILURE); } while (n--) { printf("%s\n", namelist[n]->d_name); free(namelist[n]); } free(namelist); exit(EXIT_SUCCESS); } SIEHE AUCH closedir(3), fnmatch(3), opendir(3), readdir(3), rewinddir(3), seekdir(3), strcmp(3), strcoll(3), strverscmp(3), telldir(3) UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Markus Kaufmann , Martin Eberhard Schauer , Mario Blattermann und Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . Linux man-pages 6.06 31. Oktober 2023 scandir(3)