sane-hp(5) SANE Scanner Access Now Easy sane-hp(5)

sane-hp - SANE-Backend für Scanner der ScanJet-Reihe von HP

Die Bibliothek sane-hp implementiert ein SANE-(Scanner Access Now Easy) Backend zum Zugriff auf HP-ScanJet-Scanner, die SCL (die »Scanner Control Language« von HP) unterstützen. Gegenwärtig unterstützt dieses Backend die folgenden Scanner bekanntermaßen:

Modell:        Produktkennung:   Schnittstelle:
----------     -----------       ----------
ScanJet Plus   C9195A            HP Parallele Schnittstellenkarte
ScanJet IIc    C1750A 3226       SCSI
ScanJet IIcx   C2500A 3332       SCSI
ScanJet IIp    C1790A            SCSI
ScanJet 3C     C2520A 3503       SCSI
ScanJet 3P     C2570A 3406       SCSI
ScanJet 4C     C2520A            SCSI
ScanJet 4P     C1130A 3540       SCSI
ScanJet 4100C  C6290A            USB
ScanJet 5P     C5110A            SCSI
ScanJet 5100C  C5190A            paralleler Port
ScanJet 5200C  C7190A 3846       paralleler Port/USB
ScanJet 6100C  C2520A 3644       SCSI
ScanJet 6200C  C6270A 3828       SCSI/USB
ScanJet 6250C  C6270A 3828       SCSI/USB
ScanJet 6300C  C7670A            SCSI/USB
ScanJet 6350C  C7670A            SCSI/USB
ScanJet 6390C  C7670A            SCSI/USB
PhotoSmart     C5100A R029,R030,R032      SCSI

Die Unterstützung für die am Parallel-Port angeschlossenen Modelle 5100C/5200C benötigt den unter http://cyberelk.net/tim/parport/ppscsi.html und http://penguin-breeder.org/kernel/download/ verfügbaren ppSCSI-Treiber.

Unterstützung für die mittels USB angeschlossenen Modelle 5200C/62X0C/63X0C benötigen Libusb. Siehe sane-usb(5) für weitere Details.

Das Backend sane-hp unterstützt keine OfficeJet-Multifunktionsgeräte mehr. Benutzen Sie die externen »hplip«-Pakete, die unter https://developers.hp.com/hp-linux-imaging-and-printing/ verfügbar sind. Für Informationen zum vorherigen Treiber »hpoj« siehe http://hpoj.sourceforge.net/.

Da Hewlett-Packard keine Scanner mehr herstellt, die SCL unterstützen (außer den OfficeJets), ist die obige Liste der unterstützten Scanner vollständig. Andere HP-Scanner werden von dem Backend sane-hp nicht unterstützt, könnten dies aber von einem anderen Backend sein. Siehe http://www.sane-project.org/. Sie können auch die SANE-Mailingliste unter http://www.sane-project.org/mailing-lists.html beobachten.

Weitere Details über das hp-Backend können auf seiner Homepage http://web.archive.org/web/20070206115546/http://www.kirchgessner.net/sane.html gefunden werden.

Dieses Backend erwartet Gerätenamen der folgenden Form:

Spezialdatei

Hierbei ist Spezialdatei der UNIX-Pfadname für das Spezialgerät, das dem Scanner entspricht. Für SCSI-Scanner muss der Spezialgerätname ein generisches SCSI-Gerät oder ein Symlink auf ein solches Gerät sein. Unter Linux könnten solche Gerätenamen beispielsweise /dev/sga oder /dev/sg2 sein. Falls der Spezialgerätename »usb«, »uscanner« oder »ugen« enthält, wird angenommen, dass der Scanner mittels USB verbunden ist. Für den HP ScanJet Plus mus der Spezialgerätename das Gerät sein, das der parallelen Schnittstellenkarte entspricht, die mit dem Scanner ausgeliefert wurde. Das ist /dev/hpscan. Für diese Karte wird ein Spezialtreiber benötigt. Siehe ftp://rvs.ctrl-c.liu.se/pub/wingel/hpscan für Details. Falls dieser Link nicht funktioniert, versuchen Sie ftp://sunsite.unc.edu/pub/Linux/kernel/patches/scanners.

Der Inhalt der Datei hp.conf ist eine Liste von Optionen und Gerätenamen, die HP-ScanJet-Scannern entsprechen. Leere Zeilen und Zeilen, die mit einer Raute (#) beginnen, werden ignoriert. Siehe sane-scsi(5) und sane-usb(5) für Details dazu, woraus ein gültiger Gerätename besteht.

Optionen, die vor der ersten Zeile mit Gerätenamen angegeben werden, sind Vorgaben für alle Geräte. Optionen, die nach einer Zeile mit Gerätenamen angegeben werden, gelten nur für das zuletzt erwähnte Gerät.

Unterstützte Optionen sind connect-scsi, connect-device, enable-image-buffering und dumb-read.

Die Option connect-scsi legt fest, dass der Scanner über SCSI an das System angebunden ist. Ein- und Ausgabe erfolgt über SCSI-Befehle. Dies ist die Vorgabe. Falls Ihr SCSI-Gerätename »usb«, »uscanner« oder »ugen« enthält, muss die Option »connect-scsi« angegeben werden. Andernfalls wird angenommen, dass der Scanner über USB angebunden ist.

Die Option connect-device legt fest, dass der Scanner über ein besonderes Gerät an das System angebunden ist. Ein- und Ausgabe erfolgen über read()/write()-Aktionen auf dem Gerät. Diese Option muss für HP ScanJet Plus oder Scanner, die über USB angebunden sind und auf die über ein benanntes Gerät (z.B. /dev/usb/scanner0) zugegriffen wird, verwendet werden. Für Gerätenamen, die »usb«, »uscanner« oder »ugen« enthalten, ist es notwendig, die Option »connect-device« anzugeben.

Die Option enable-image-buffering speichert das gescannte Bild im Arbeitsspeicher, bevor es an die Oberfläche weitergegeben wird. Könnte im Falle einer vorwärts-/rückwärts bewegenden Scannerlampe verwendet werden.

Die Option dumb-read kann zum Umgehen von Problemen mit »Error during device I/O« verwendet werden. Diese Probleme können mit bestimmten SCSI-zu-USB-Konvertern oder Buslogic SCSI-Karten auftreten. Diese Option sollte nicht für korrekt funktionierende SCSI-Geräte verwendet werden. Andernfalls könnte das Starten und Parameterändern langsamer sein.

Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel für eine Konfigurationsdatei:

/dev/scanner
# dies ist ein Kommentar
/dev/hpscan
option connect-device

/dev/scanner ist typischerweise ein Symlink auf ein tatsächliches SCSI-Scanner-Gerät.

/etc/sane.d/hp.conf
Die Backend-Konfigurationsdatei (siehe auch die nachfolgende Beschreibung von SANE_CONFIG_DIR).
/usr/lib/sane/libsane-hp.a
Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert.
/usr/lib/sane/libsane-hp.so
Die dynamische Bibliothek, die dieses Backend implementiert (auf Systemen verfügbar, die dynamisches Laden unterstützen).
$HOME/.sane/calib-hp:<Gerät>.dat
Kalibrierungssdaten für HP PhotoSmart PhotoScanner, die nach der Kalibrierung vom Scanner abgerufen wurden. Die Daten werden beim Starten des Backends zum Scanner hochgeladen, falls er in dem Medienmodus »Druckmedien« ist oder der Medienmodus auf »Druckmedien« geändert wird.

Diese Umgebungsvariable gibt eine Liste von Verzeichnissen an, die die Konfigurationsdatei enthalten können. Auf *NIX-Systemen sind die Verzeichnisse durch Doppelpunkte (:) getrennt, unter OS/2 durch Semikola (;). Falls diese Variable nicht gesetzt ist, wird in zwei Standardverzeichnissen nach der Konfigurationsdatei gesucht: zuerst im aktuellen Arbeitsverzeichnis (.) und dann in /etc/sane.d. Falls der Wert der Umgebungsvariable mit dem Verzeichnis-Trennzeichen endet, dann werden die Standardverzeichnisse nach den explizit angegebenen Verzeichnissen durchsucht. Wenn Sie beispielsweise SANE_CONFIG_DIR auf /tmp/config: setzen, wird in den Verzeichnissen tmp/config, . und /etc/sane.d gesucht (in dieser Reihenfolge).
Falls die Bibliothek mit Debug-Unterstützung kompiliert wurde, steuert diese Umgebungsvariable die Debug-Stufe für dieses Backend. Beispielsweise bewirkt ein Wert von 128 die Anzeige sämtlicher Debug-Ausgaben. Kleinere Werte reduzieren die Ausführlichkeit.
Nur auf OS/2 und zusammen mit HP PhotoSmart PhotoScanner verwendet. Muss auf das Verzeichnis gesetzt werden, das das Verzeichnis .sane enthält. Es wird zum Speichern und Lesen der Kalibrierungsdatei verwendet.
Für jeden Verbindungstyp (»connect-scsi«, »connect-usb«, »connect-device«) kann festgelegt werden, ob die Verbindung zu dem Gerät offengehalten werden soll (»1«) oder nicht (»0«). Normalerweise werden nach der Ausführung einer Aktion die Verbindungen geschlossen. Wird die Verbindung zu SCSI-Geräten offengehalten, kann dies zu Fehlern während der Geräte-E/A führen, wenn der Scanner eine Zeit lange nicht verwendet wurde. Standardmäßig werden USB-Verbindungen offengehalten und andere Verbindungen geschlossen.
Legt die Anzahl der Wiederholungsversuche bei Leseaktionen fest, bevor ein EOF-Fehler zurückgeliefert wird. Wird nur bei Nicht-SCSI-Geräten unterstützt. Vorgabe: 1 Wiederholungsversuch. Die Zeit zwischen Wiederholungen ist 0,1 Sekunden.

Im Medienmodus »Dia« und »Negativ« werden die Scan-Auflösungen auf Vielfache von 300 DPI gerundet. Der Scanner skaliert die Daten bei anderen Auflösungen nicht korrekt. Einige neuere Modelle (Firmware-Code R030 und neuer) unterstützen die Anpassung der Kontrast-/Intensitätsstufe und der Tonwerte nicht. Das Backend wird dies mittels Software simulieren, aber nur für Graustufen und 24-Bit-Farbe.
Um den ADF mit xscanimage(1) zu verwenden, legen Sie zuerst Papier in den ADF und ändern dann die Scan-Quelle-Option auf »ADF«. Klicken Sie »change document«, um ein Blatt zu laden. Klicken Sie dann »scan«, um den Scan zu starten. Vielleicht reicht es auch, »Scan« ohne »change document« für Serien-Scans zu drücken. Bei der Verwendung von ADF wird der Einsatz des Vorschaufensters nicht empfohlen. Das Setzen eines Scan-Fensters beim Einsatz von ADF wird von xscanimage(1) nicht unterstützt. Versuchen Sie xsane(1).
Einige Aktionen in xscanimage(1) (d.h. entladen, Medien auswählen, kalibrieren) haben eine sofortige Auswirkung auf den Scanner, ohne einen Scan zu starten. Diese Optionen können mit scanimage(1) nicht verwendet werden.

PhotoScanner mit Firmware-Veröffentlichung R030 und höher haben keine Firmware-Unterstützung für Kontrast/Helligkeit/Gamma-Tabelle. Im aktuellen Backend wird dies durch Software auf 24-bit-Daten simuliert. Simulation auf 30 bit sollte bessere Ergebnisse liefern.
Angepasste Gamma-Tabellen funktionieren nicht.
Neben dem ScanJet Plus, der mit seiner eigenen parallelen Schnittstellenkarte geliefert wurde, wird derzeit nur der HP ScanJet 5100C/5200C unterstützt. Diese Scanner verwenden einen internen Parallel-zu-SCSI-Konverter, der vom ppSCSI-Treiber (siehe oben) unterstützt wird.

sane(7), sane-scsi(5), sane-usb(5) scanimage(1), xscanimage(1), scanimage(1)

Das Backend »sane-hp« wurde von Geoffrey T. Dairiki geschrieben.
HP PhotoSmart PhotoScanner-Unterstützung von Peter Kirchgessner.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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13. Juli 2008