sane-coolscan2(5) SANE Scanner Access Now Easy sane-coolscan2(5) BEZEICHNUNG sane-coolscan2 - SANE-Backend fur Coolscan-Filmscanner von Nikon BESCHREIBUNG Die Bibliothek sane-coolscan2 implementiert ein SANE-Backend (Scanner Access Now Easy), das den Zugriff auf Coolscan-Filmscanner von Nikon ermoglicht. Einige Funktionen dieses Backends sollten als Software im Beta-Stadium betrachtet werden. Die meisten Funktionen sind bereits seit langer Zeit stabil, aber neue Entwicklungen konnen und werden naturlich nicht vom ersten Tag an korrekt funktionieren. Bitte melden Sie jedes ungewohnliche Verhalten an den Betreuer des Backends. Gegenwartig sollten die folgenden Scanner mit diesem Backend funktionieren: Modell: Verbindungstyp --------------------------- ------------------- LS-30 (Coolscan III) SCSI LS-2000 SCSI LS-40 ED (Coolscan IV) USB LS-4000 ED IEEE 1394 LS-8000 ED IEEE 1394 Bitte senden Sie eine E-Mail an den Autor des Backends (andras@users.sourceforge.net), um Erfolge oder Fehlschlage zu melden. OPTIONEN Die vom Backend unterstutzten Optionen konnen entweder in der Befehlszeile an Programme wie scanimage(1) ubergeben oder uber Bedienelemente der grafischen Benutzeroberoberflache in xscanimage(1) oder xsane(1) gesteuert werden. Gultige Befehlszeilenoptionen und deren Syntax konnen Sie mit folgendem Befehl auflisten: scanimage --help -d coolscan2:: wobei und das gewunschte Gerat angeben, wie in der Konfigurationsdatei (siehe nachster Abschnitt). Der Parameter -d und dessen Argument konnen weggelassen werden, um Informationen zum ersten identifizierten Scanner zu erhalten. Mit dem Befehl scanimage -L konnen Sie alle von Ihrer SANE-Installation erkannten Gerate auflisten. Die Optionen sollten in der Beschreibung oder den Tooltipps des Frontends vollstandig erklart sein. Es folgt eine Beschreibung einiger der wichtigsten Optionen in der Syntax, wie sie an scanimage(1) ubergeben werden muss: --frame Diese Option gibt an, welches Bild verarbeitet werden soll, falls ein motorisierter Filmstreifeneinzug oder ein APS-Adapter verwendet werden. Die Bildnummer kann von 1 bis zur Anzahl der maximal verfugbaren Bilder angegeben werden, was bei jeder Initialisierung des Backends ermittelt wird (ublicherweise bei jedem Start des Frontends). --subframe verschiebt den Scanbereich um den angegebenen Betrag (Vorgabeeinheit ist mm). --infrared=yes/no Falls auf >>yes<< gesetzt, wertet der Scanner den Infrarotkanal aus und ermoglicht so die softwareseitige Staub- und Kratzerentfernung. Das Infrarotbild wird in einem zweiten Scanvorgang ohne Anderung von Optionen erstellt. Das Backend darf zwischen den Scanvorgangen nicht neu gestartet werden. Falls Sie scanimage(1) verwenden, wird ein Serienscan mit der Option --batch-count=2 ausgefuhrt, um die Infrarotinformationen zu gewinnen. --depth Hierbei kann entweder 8 oder die maximale Bittiefe sein, die der Scanner unterstutzt (10, 12 oder 14). Die Option gibt an, ob der Scanner die eingescannten Daten auf 8 Bit reduzieren soll, bevor sie zum Backend ubermittelt werden. Falls 8 Bit verwendet werden, gehen einige Informationen verloren, was sich auf die Bildqualitat auswirkt, aber die Datenmenge gegenuber grosseren Bittiefen verringert. Ausserdem konnen viele Bildbearbeitungsprogramme und Bilddateiformate nicht mit Bittiefen grosser als 8 umgehen. --autofocus fuhrt die automatische Fokussierung aus. Wenn nicht anderweitig durch entsprechende Optionen angegeben (--focus-on-centre usw.), wird auf die Mitte des ausgewahlten Scanbereichs fokussiert. --ae-wb --ae fuhrt einen Vorschauscan aus, um die Belichtungswerte automatisch zu ermitteln. --ae-wb fuhrt den Weissabgleich aus, wahrend --ae lediglich jeden Farbkanal separat anpasst. --exposure multipliziert alle Belichtungszeiten mit diesem Wert. Dies ermoglicht Belichtungskorrekturen ohne Beeinflussung des Weissabgleichs. --load ladt das nachste Dia (nur mit dem Diazufuhrungsadapter SF-200). --eject wirft den Filmstreifen oder, wenn die Diazufuhrung verwendet wird, das eingelegte Dia aus. --reset setzt den Scanner zuruck. Der Scanner fuhrt die gleichen Aktionen wie beim Einschalten aus: Das Dia wird ausgeworfen und der Scanner fuhrt die Kalibrierung aus. Verwenden Sie diese Option, wenn der Scanner das Dia nicht korrekt einzieht und auch --eject nicht funktioniert. KONFIGURATIONSDATEI Die Konfigurationsdatei /etc/sane.d/coolscan2.conf gibt das Gerat oder die Gerate an, die das Backend verwenden wird. Aufgrund der Art der unterstutzten Verbindungstypen SCSI, USB und IEEE 1394 sollte die mit der SANE-Distribution gelieferte Standard-Konfigurationsdatei ohne Anpassungen funktionieren. Jede Zeile in der Konfigurationsdatei ist von einer der folgenden Arten, wobei fur alle Eintrage die Gross- oder Kleinschreibung beachtet wird: leer oder mit einem >>#<< beginnend Diese Zeilen werden ignoriert, so dass >>#<< zum Einfugen von Kommentaren verwendet werden kann. enthalt nur das Wort >>auto<< Hiermit wird das Backend angewiesen, auf den Bussen nach Scannern mit bekannten Bezeichnern zu suchen. Dies ist die Vorgabeaktion, falls es keine Konfigurationsdatei gibt. eine Zeile der Form : Hier kann die entweder >>scsi<< oder >>usb<< sein und bezeichnet die Geratedatei des Scanners. Beachten Sie, dass IEEE-1394-Gerate vom SBP-2-Modul im Kernel verwaltet werden, so dass Sie fur SANE als SCSI-Gerate erscheinen. DATEIEN /usr/lib/sane/libsane-coolscan2.a Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert. /usr/lib/sane/libsane-coolscan2.so Die dynamische Bibliothek, die dieses Backend implementiert (auf Systemen verfugbar, die dynamisches Laden unterstutzen). /etc/sane.d/coolscan2.conf Die Konfigurationsdatei fur dieses Backend, die bei jeder Initialisierung des Backends gelesen wird. UMGEBUNGSVARIABLEN SANE_DEBUG_COOLSCAN2 Falls die Bibliothek mit Debug-Unterstutzung kompiliert wurde, steuert diese Umgebungsvariable die Debug-Stufe fur dieses Backend. Beispielsweise bewirkt ein Wert von 128 die Anzeige samtlicher Debug-Ausgaben. Kleinere Werte reduzieren die Ausfuhrlichkeit. SIEHE AUCH sane-scsi(5), sane-usb(5), scanimage(1), xscanimage(1), xsane(1) FEHLER Derzeit ermoglicht es das SANE-Protokoll nicht, bei Anderungen der Hardware die Optionen automatisch anzupassen. Daher sind die Wahlmoglichkeiten fur die Option --frame festgelegt, wenn das Backend initialisiert ist (ublicherweise dann, wenn der Benutzer das Frontend startet). Wenn insbesondere bei der Initialisierung des Backends kein Filmstreifen in die automatische Zufuhrung eingelegt ist, steht die Option --frame nicht zur Verfugung. Ausserdem wird nach dem Wechsel des Filmadapters ein Neustart des Frontends dringend empfohlen. Linux-Kernel in Versionen vor 2.4.19 hatten einen Patch, der die INQUIRY-Informationen von IEEE-1394-Scannern auf 36 Byte kurzte, wodurch wichtige Informationen uber den Scanner verloren gingen. Die IEEE-1394-Modelle funktionieren daher nur mit der Kernelversion 2.4.19 oder neuer. Derzeit sind keine wirklichen Fehler bekannt. Melden Sie auftretende Fehler an den Betreuer des Backends oder an die Mailingliste der SANE-Entwickler. AUTOREN Das Backend wurde von Andras Major geschrieben und wird von ihm betreut. UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blattermann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . 11. Juli 2008 sane-coolscan2(5)