sane-bh(5) SANE Scanner Access Now Easy sane-bh(5) BEZEICHNUNG sane-bh - SANE-Backend fur Dokumentenscanner der Bell+Howell Copiscan II-Serie BESCHREIBUNG Die Bibliothek sane-bh implementiert ein SANE- (Scanner Access Now Easy-) Backend, das Zugriff auf Dokumentenscanner der Bell+Howell Copiscan II-Serie ermoglicht. Wahrend der Entwicklung und des Testens war der Copiscan II 6338 das primare Scanner-Modell, aber da die Programmierschnittstelle fur die gesamte Serie konsistent ist, sollte es fur die folgenden Scanner-Modelle funktionieren: COPISCAN II 6338 Duplex-Scanner mit ACE COPISCAN II 2135 Simplex-Scanner COPISCAN II 2137(A) Simplex-Scanner (mit ACE) COPISCAN II 2138A Simplex-Scanner mit ACE COPISCAN II 3238 Simplex-Scanner COPISCAN II 3338(A) Simplex-Scanner (mit ACE) Falls Sie einen Bell+Howell-Scanner haben und in der Lage sind, ihn mit diesem Backend zu testen, informieren Sie bitte (auf Englisch) sane-devel@alioth-lists.debian.net mit der Modellnummer und den Testergebnissen. Schauen Sie auf http://www.sane-project.org/mailing-lists.html bezuglich des Abonnements von Sane-devel. Zusatzlich ist der Autor bezuglich der Wahrscheinlichkeit, dieses Backend mit den neueren Scannern der 4000- und 8000-Serie zu verwenden, neugierig. Falls Sie so ein Teil haben, lassen Sie es mich wissen. Die Dokumentenscanner der Bell+Howell Copiscan II-Serie sind fur Dokumenten-Scan-Anwendungen fur grosse Mengen und hohen Durchsatz entwickelt. Daher sind sie Lineart-/Graustufen-Scanner, die eine feste Anzahl an relativ geringen Auflosungen unterstutzen (z.B. 200/240/300 DPI). Allerdings verfugen sie uber eine Reihe von interessanten und nutzlichen Funktionalitaten, die fur die Bedurfnisse von Dokumentdarstellungsanwendungen geeignet sind. Dieses Backend versucht, so viele dieser Funktionalitaten wie moglich zu unterstutzen. Die beim Schreiben dieses Backends verwendete zentrale technische Referenz war das Technical Manual Version 1.5 des Bell and Howell Copiscan II Remote SCSI Controller (RSC) OEM. Das Linux-SCSI-Programmier-HOWTO, die SANE-API-Dokumentation und der SANE-Quellcode waren auch extrem wertvolle Ressourcen. Die neuste Backend-Veroffentlichung, zusatzliche Informationen und hilfreiche Tipps sind von der Backend-Homepage verfugbar: http://www.martoneconsulting.com/sane-bh.html GERATENAMEN Dieses Backend erwartet Geratenamen der folgenden Form: Spezialdatei Die angegebene Spezialdatei ist der Pfadname eines Spezialgerats, das einem SCSI-Scanner entspricht. Fur SCSI-Scanner muss der Name des Spezialgerats ein generisches SCSI-Gerat oder ein symbolischer Link zu so einem Gerat sein. Unter Linux hat ein solcher Geratename beispielsweise das Format /dev/sga oder /dev/sg0. Siehe sane-scsi(5) fur Details. OPTIONEN Scanmodus-Optionen: --preview[=(yes|no)] [no] fordert einen Scan in Vorschau-Qualitat an. Wenn --preview auf >>yes<< gesetzt ist, wird die Bildkomprimierung deaktiviert und das Bild wird in einem SANE_FRAME_GRAY-Rahmen geliefert. --mode lineart|halftone [lineart] wahlt den Scan-Modus (z.B. lineart, monochrome oder color). --resolution 200|240|300dpi [200] wahlt die Auflosung des gescannten Bildes. Jedes Scanner-Modell unterstutzt eine Reihe von Standardauflosungen; nur diese Auflosungen konnen verwendet werden. --compression none|g31d|g32d|g42d [none] setzt den Kompressionsmodus des Scanners. Bestimmt die Art der Daten, die vom Scanner zuruckgeliefert werden. Werte sind: none - unkomprimierte Daten - ausgeliefert in einem SANE_FRAME_GRAY-Rahmen g31d - CCITT G3 1 dimension (MH) - ausgeliefert in einem SANE_FRAME_G31D-Rahmen g32d - CCITT G3 2 dimensions (MR, K=4) - ausgeliefert in einem SANE_FRAME_G32D-Rahmen g42d - CCITT G4 (MMR) - ausgeliefert in einem SANE_FRAME_G42D-Rahmen HINWEIS: Die Verwendung der Kompressionswerte g31d, g32d und g42d fuhrt dazu, dass das Backend optionale Rahmenformate erstellt, die nicht von allen SANE-Oberflachen unterstutzt werden konnten. Geometrie-Optionen: --autoborder[=(yes|no)] [yes] aktiviert/deaktiviert die automatische Bildkantenerkennung. Die RSC-Einheit wird automatisch den Bildbereich erkennen und die passende Fenstergeometrie setzen, wenn diese Option aktiviert ist. --paper-size Custom|Letter|Legal|A3|A4|A5|A6|B4|B5 [Custom] gibt die Scanfenster-Geometrie an, indem die Papiergrosse der einzuscannenden Dokumente angegeben wird. --tl-x 0..297.18mm [0] Obere linke x-Position des Scanbereichs. --tl-y 0..431.8mm [0] Obere linke y-Position des Scanbereichs. --br-x 0..297.18mm [297.18] Untere rechte x-Position des Scan-Bereichs. --br-y 0..431.8mm [431.8] Untere rechte y-Position des Scan-Bereichs. Einzug-Optionen: --source Automatic Document Feeder|Manual Feed Tray [Automatic Document Feeder] wahlt die Scan-Quelle (wie einen Dokumenteneinzug). Diese Option wird bereitgestellt, um mehrfache Bildscans mit xsane(1) zu erlauben, sie hat keinerlei anderen Zweck. --batch[=(yes|no)] [no] aktiviert/deaktiviert Stapelmodusscannen. Stapelmodus erlaubt das Scannen bei maximalem Durchsatz durch Puffern innerhalb der RSC-Einheit. Diese Option wird empfohlen, wenn mehrere Seiten-Scans durchgefuhrt werden, bis die Zufuhrung leer ist. --duplex[=(yes|no)] [no] aktiviert Duplex- (doppelseitiges) Scannen. Der Scanner nimmt ein Bild von jeder Seite des Dokuments auf, wahrend eines einzigen Durchlaufs durch den Scanner. Die Vorderseite wird ausgeliefert, gefolgt von der Ruckseite. Die meisten Optionen, wie Komprimierung, betreffen sowohl die Vorder- als auch die Ruckseite. --timeout-adf 0..255 [0] setzt die Zeituberschreitung in Sekunden fur den automatischen Dokumenteneinzug (ADF). Der Wert 0 legt die Hardware-Vorgabe fest, die vom Scanner-Modell abhangt. --timeout-manual 0..255 [0] setzt die Zeituberschreitung in Sekunden fur semi-automatische Dokumentenzufuhrungen. Der Wert 0 legt die Hardware-Vorgabe fest, die vom Scanner-Modell abhangt. --check-adf[=(yes|no)] [no] pruft vor dem Starten des Scans den ADF-Status mittels des Befehls >>OBJECT POSITION<<. Beachten Sie, dass diese Funktionalitat die RSC-Firmwarestufe 1.5 oder hoher benotigt und der Kippschalter 4 in der Ein-Position sein muss. Beachten Sie: Diese Option wurde nicht ausfuhrlich getestet und konnte unerwunschte Ergebnisse liefern. Verbesserung: --control-panel[=(yes|no)] [yes] aktiviert das Steuerfeld des Scanners zur Auswahl von Bildverbesserungsparametern. Wenn die Option auf >>no<< gesetzt ist, werden die folgenden Optionen zur Steuerung der Bildverbesserung verwendet. Siehe die Benutzeranleitung der Bell+Howell-Scanner fur die vollstandigen Informationen uber die ACE-Funktionalitat. --ace-function -4..4 [3] legt die automatische Kontrastverbesserungs- (ACE-)Funktion fest. --ace-sensitivity 0..9 [5] legt die Empfindlichkeit der Kontrastverbesserung (ACE) fest. --brightness 0..255 [0] steuert die Helligkeit des aufgenommenen Bildes. Fur ACE-fahige Scanner wird dies ignoriert. --threshold 0..255 [0] wahlt die minimale Helligkeit, um einen Weisspunkt zu erhalten. Fur ACE-fahige Scanner wird dies ignoriert. --contrast 0..255 [inactive] steuert den Kontrast des aufgenommenen Bildes. Diese Option wird derzeit vom Scanner nicht verwendet (und wird dies wahrscheinlich auch nie). --negative[=(yes|no)] [no] tauscht schwarz und weiss, fuhrt zu einem invertierten Bild. Icon: --icon-width 0..3600pel (in Schritten von 8) [0] Breite des Icons (Minibildes) in Pixel. --icon-length 0..3600pel (in Schritten von 8) [0] Lange des Icons (Minibildes) in Pixel. Barcode-Optionen: --barcode-search-bar [none] legt den Barcodetyp fest, nach dem gesucht werden soll. Falls diese Option nicht oder mit einem Wert >>none<< angegeben ist, dann wird die Barcode-Dekodierfunktionalitat komplett deaktiviert. Die gultigen Barcodetypen sind: none ean-8 ean-13 reserved-ean-add code39 code2-5-interleaved code2-5-3lines-matrix code2-5-3lines-datalogic code2-5-5lines-industrial patchcode codabar codabar-with-start-stop code39ascii code128 code2-5-5lines-iata --barcode-search-count 1..7 [3] Anzahl, wie oft der RSC den Dekodieralgorithmus durchfuhren soll. Um die Leistung zu erhohen, geben Sie den kleinstmoglichen Wert an. Falls Probleme beim Erkennen des Barcodes auftreten, wird empfohlen, dass Sie diese Option auf ihren Maximalwert (7) erhohen. --barcode-search-mode [horiz-vert] wahlt die Orientierung der Barcodes, nach denen gesucht werden soll. Die gultigen Orientierungen sind: horiz-vert horizontal vertical vert-horiz --barcode-hmin 0..1660mm [5] setzt die minimale Hohe des Barcodes in Millimetern (grossere Werte erhohen die Erkennungsgeschwindigkeit). Naturlich mussen die tatsachlichen Barcodes im Dokument von geeigneter Grosse sein. --barcode-search-timeout 20..65535us [10000] setzt die Zeituberschreitung fur die Barcode-Suche in Millisekunden. Wenn die Zeituberschreitung abgelaufen ist, wird der Dekoder aufhoren zu versuchen, nach Barcodes zu suchen. --section [] legt eine Reihe von Bildabschnitten fest. Ein Abschnitt kann zum Erfassen eines Teilbildes oder eines kleineren Bereichs fur die Suche nach Barcodes verwendet werden. Jeder Abschnitt wird in dem folgenden Format angegeben (Einheiten sind Millimeter): x++[:Funktionscode] Mehrere Abschnitte konnen angegeben werden, indem sie durch Kommata getrennt werden. Zum Beispiel identifiziert 76.2x25.4+50.8+0:frontbar einen 3 Zoll breiten und 1 Zoll hohen Bereich, wo sich die obere linke Ecke oben an der Seite und zwei Zoll von der linken Seite des Papiers befindet. Dieser Abschnitt wird nur fur die Barcode-Dekodierung auf der Titelseite verwendet. Zum Beispiel identifiziert 50.8x25.4+25.4+0:frontbar:front:g42d einen 2 Zoll breiten und 1 Zoll hohen Bereich, wo sich die obere linke Ecke oben an der Seite und einen Zoll von der linken Seite des Papiers befindet. Dieser Abschnitt wird fur die Barcode-Dekodierung auf der Titelseite sowie zur Erstellung eines mit g42d komprimierten Bildes verwendet. Normalerweise werden Barcodes im gesamten Bild gesucht. Wenn Sie allerdings einen Abschnitt festlegen, erfolgt die gesamte Suche innerhalb des gekennzeichneten Abschnitts. Dies kann den Dekodierprozess deutlich beschleunigen. Die folgenden Funktions-Codes sind verfugbar: front - erstellt ein Bild fur den Titelseitenabschnitt back - erstellt ein Bild fur den Ruckseitenabschnitt frontbar - fuhrt die Barcode-Suche im Titelseitenabshnitt durch backbar - fuhrt die Barcode-Suche im Ruckseitenabschnitt durch frontpatch - fuhrt die Patchcode-Suche im Titelseitenabschnitt durch backpatch - fuhrt die Patchcode-Suche im Ruckseitenabschnitt durch none - verwendet keine Bildkomprimierung g31d - verwendet eindimensionale Gruppe 3-Bild-Komprimierung g32d - verwendet zweidimensionale Gruppe 3-Bildkomprimierung g42d - verwendet zweidimensionale Gruppe 4-Bildkomprimierung Falls Sie keinen Funktions-Code fur die Komprimierung angeben, wird die Einstellung fur ganzseitige Komprimierung verwendet. Falls Sie mehrere Komprimierungs-Funktions-Codes angeben, wird der letzte verwendet. --barcode-relmax 0..255 [0] legt die maximale Beziehung vom breitesten zum schmalsten Balken fest. --barcode-barmin 0..255 [0] legt die minimale Anzahl an Balken in Bar-/Patch-Code fest. --barcode-barmax 0..255 [0] legt die maximale Anzahl an Balken in Bar-/Patch-Code fest. --barcode-contrast 0..6 [3] legt den beim Dekodieren verwendeten Bildkontrast fest. Verwenden Sie hohere Werte, wenn es mehr weisse Pixel im Code gibt. --barcode-patchmode 0..1 [0] steuert die Erkennung des Patch-Codes. KONFIGURATION Der Inhalt der Datei bh.conf ist eine Liste von Dateinamen, die Bell+Howell-Scannern entsprechen. Siehe sane-scsi(5) bezuglich der Details, wie ein gultiger Dateiname aufgebaut ist. Zusatzlich konnen Optionen angegeben werden; diese Zeilen beginnen mit dem Wort >>option<<. Jede Option wird im Detail nachfolgend beschrieben. Leere Zeilen und solche, die mit einer Raute (#) beginnen, werden ignoriert. OPTIONEN Die folgenden Optionen konnen in der Datei bh.conf festgelegt werden: disable-optional-frames Diese Option verhindert, dass das Backend optionale Rahmen sendet. Diese Option kann nutzlich sein, wenn Oberflachen ins Spiel kommen, die diese zusatzlichen Rahmen nicht unterstutzen. Wenn diese Option wirksam ist, werden die Daten in einem SANE_FRAME_GRAY-Rahmen gesendet. Die von diesem Backend optional gesendeten Rahmen sind: SANE_FRAME_G31D, SANE_FRAME_G32D, SANE_FRAME_G42D und SANE_FRAME_TEXT. Diese Rahmen werden basierend auf den Komprimierungs- und Barcode-Optionen gesendet. Diese Rahmen werden niemals im Vorschaumodus gesendet. fake-inquiry Diese Option ist im Fehlersuchmodus nutzlich und wird nicht empfohlen. Im Kern erlaubt sie es dem Backend, sich auch ohne vorhandenen Scanner zu initialisieren. Dies ist nur zu Entwicklungszwecken nutzlich. Diese Option muss vor den Geraten, die fingiert werden sollen, in der Konfigurationsdatei festgelegt werden. DATEIEN /etc/sane.d/bh.conf Die Backend-Konfigurationsdatei (siehe auch die nachfolgende Beschreibung von SANE_CONFIG_DIR). /usr/lib/sane/libsane-bh.a Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert. /usr/lib/sane/libsane-bh.so Die dynamische Bibliothek, die dieses Backend implementiert (auf Systemen verfugbar, die dynamisches Laden unterstutzen). UMGEBUNGSVARIABLEN SANE_CONFIG_DIR Diese Umgebungsvariable gibt eine Liste von Verzeichnissen an, die die Konfigurationsdatei enthalten konnen. Auf *NIX-Systemen sind die Verzeichnisse durch Doppelpunkte (:) getrennt, unter OS/2 durch Semikola (;). Falls diese Variable nicht gesetzt ist, wird in zwei Standardverzeichnissen nach der Konfigurationsdatei gesucht: zuerst im aktuellen Arbeitsverzeichnis (.) und dann in /etc/sane.d. Falls der Wert der Umgebungsvariable mit dem Verzeichnis-Trennzeichen endet, dann werden die Standardverzeichnisse nach den explizit angegebenen Verzeichnissen durchsucht. Wenn Sie beispielsweise SANE_CONFIG_DIR auf >>/tmp/config:<< setzen, wird in den Verzeichnissen >>tmp/config<<, >>.<< und >>/etc/sane.d<< gesucht (in dieser Reihenfolge). SANE_DEBUG_BH Falls die Bibliothek mit Debug-Unterstutzung kompiliert wurde, steuert diese Umgebungsvariable die Debug-Stufe fur dieses Backend. Beispielsweise bewirkt ein Wert von 255 die Anzeige samtlicher Debug-Ausgaben. Kleinere Werte reduzieren die Ausfuhrlichkeit. UNTERSTUTZTE FUNKTIONEN ADF-Unterstutzung Bei Dokumentenscannern ist die Unterstutzung des automatischen Dokumenteneinzugs (ADF) eine Kernfunktionalitat. Das Backend unterstutzt standardmassig ADF und liefert SANE_STATUS_NO_DOCS zuruck, wenn die >>Papier leer<<-Bedingung aufgetreten ist. Die SANE-Oberflache scanadf(1) ist eine Befehlszeilenoberflache, die Mehrseiten-Scans unterstutzt. Sie wurde mit diesem Backend erfolgreich verwendet. Die SANE-Oberflache xsane(1) ist eine verbesserte GUI-Oberflache von Oliver Rauch. Die Unterstutzung fur Mehrseiten-Scans ist in Xsane seit Version 0.35 enthalten. Duplex Scannen Einige Modelle, wie der COPISCAN II 6338, unterstutzen das Duplex-Scannen. Das bedeutet, sie konnen wahrend eines einzelnen Durchlaufs durch den Scanner beide Seiten eines Dokuments scannen (der Scanner hat zwei Kameras). Dieses Backend unterstutzt Duplex-Scannen (mit der Option --duplex). Die Bilder der Vorder- und Ruckseite werden nacheinander ausgeliefert, als ob sie separat gescannte Seiten waren. Hardware-Komprimierung Der Scanner ist in der Lage, die Daten in einer Reihe von Industriestandardformaten (CCITT G3, CCITT G3-2D, CCITT G4) zu komprimieren. Dies fuhrt zu erhohter Leistung, da weniger Daten vom Scanner uber den SCSI-Bus an den Rechner weitergegeben werden mussen. Das Backend unterstutzt diese Komprimierungen uber die jeweiligen Optionen --g31d, --g32d, --g42d. Allerdings sind viele SANE-Oberflachen nicht dazu ausgerustet, mit diesen Formaten umzugehen. Die SANE-Oberflache scanadf(1) unterstutzt diese optionalen Rahmenformate. Die komprimierten Bilddaten werden in eine Datei geschrieben und konnen dann uber ein Scan-Skript mit der Option --scan-script weiterverarbeitet werden. Beispiele hierfur finden Sie auf der Homepage von scanadf(1). Automatische Randerkennung Der Scanner kann automatisch die Papiergrosse erkennen und die Scan-Fenster-Geometrie entsprechend anpassen. Das Backend unterstutzt diese nutzliche Funktionalitat mit der Option --autoborder. Sie ist standardmassig aktiviert. Stapelmods-Scannen Der Stapelmodus-Scan erlaubt maximalen Durchsatz. Die >>Set Window<<-Parameter mussen wahrend des gesamten Durchlaufs konstant bleiben. Icon-Erstellung Die Icon-Funktion erstellt ein Miniaturbild des vollstandigen Seitenabbilds, das ubertragen werden kann, als ob es eine getrennte Seite ware. Dies ermoglicht es dem Rechner, wahrend des Scannens schnell ein Miniaturbild anzuzeigen. Vielleicht ware dies eine grossartige Art, einen Vorschau-Scan zu implementieren, da aber der normale Scan so schnell ist, konnte dies den Arbeitsaufwand nicht rechtfertigen. Mehrere Abschnitte Mehrere Abschnitte (Scan-Teilfenster) konnen fur die Vorder- und Ruckseiten definiert werden. Jeder Abschnitt kann uber andere Charakteristiken (z.B. Geometrie, Komprimierung) verfugen. Die Abschnitte werden zuruckgeliefert, als ob sie getrennt gescannte Bilder waren. Zusatzliche Abschnitte konnen zur massiven Verbesserung der Genauigkeit und Effizienz des Barcode-/Patchcode-Dekodierungsprozesses verwendet werden, indem der Suchbereich auf einen kleinen Teil der Seite reduziert wird. Die meisten Scanner der Copiscan II-Serie unterstutzen bis zu 8 benutzerdefinierte Abschnitte. Unterstutzung fur die Barcode-/Patchcode-Dekodierung Die RSC-Einheit kann Bar- und Patch-Codes verschiedener Typen erkennen, die in die Seite eingebettet sind. Die Codes werden dekodiert und die Daten an die Oberflache als Textrahmen zuruckgeliefert. Der Text ist in XML kodiert und enthalt einen grossen Umfang an Informationen uber die dekodierten Daten, wie den Ort, wo sie gefunden wurden, die Orientierung und die Zeit, die zum Finden benotigt wurde. Weitere Informationen uber den Inhalt dieses Textrahmens sowie ein paar Barcode-Dekodier-Beispiele konnen auf der Homepage des Backends gefunden werden. EINSCHRANKUNGEN Dekodierung eines einzelnen Barcode-Typs pro Scan Die RSC-Einheit kann nach bis zu sechs verschiedenen Barcode-Typen pro Scan auf einmal suchen. Wahrend der Code dies im Allgemeinen gut unterstutzt, erlaubt die Option --barcode-search-bar nur die Angabe eines einzelnen Barcode-Typs. Vielleicht konnte eine weitere Option hinzugefugt werden, die dem Benutzer die Angabe einer Kommata-getrennten Liste an Barcode-Typen erlauben wurde, um das zu erreichen. Scannen einer festen Seitenanzahl im Stapelmodus Die Trennung von Backend- und Oberflachenfunktionalitat in SANE stellt ein Problem dar, die Funktionalitat >>Stapelverarbeitung abbrechen<< beim Scanner zu unterstutzen. Im Stapelverarbeitungsmodus ist der Scanner dem Rechner immer eine Seite voraus. Der Rechner, der vorab weiss, welche Seite die letzte sein wird, kann den Stapelverarbeitungsmodus abbrechen, bevor er den letzten Scan-Befehl initiiert. Derzeit ist fur die Oberflache kein Mechanismus verfugbar, um dieses Wissen an das Backend weiterzugeben. Falls der Stapelverarbeitungsmodus aktiviert ist und --end-count eine scanadf(1)-Sitzung abbricht, wird eine zusatzliche Seite durch den Scanner gezogen, die aber weder gelesen noch an die Oberflache ausgeliefert wird. Dieses Problem kann vermieden werden, indem --batch=no beim Scannen einer festen Seitenanzahl verwendet wird. Revision 1.2 Patch-Erkenner Es gibt einen erweiterten Patchcode-Erkennungsalgorithmus, der in der RSC mit Version 1.2 oder hoher verfugbar ist, der schneller und zuverlassiger als der Standard Bar-/Patchcode-Dekodierer ist. Dies wird derzeit nicht unterstutzt. FEHLER Detaillierte Fehlerberichte (auf Englisch) werden begrusst und erwartet ;) Falls Sie glauben, einen Fehler gefunden zu haben, versuchen Sie ihn zu reproduzieren, nachdem Sie die Umgebungsvariable SANE_DEBUG_BH auf 255 gesetzt haben und schicken Sie auf Englisch einen Bericht mit den detaillierten Bedingungen rund um den Fehler an sane-devel@alioth-lists.debian.net. SIEHE AUCH sane(7), sane-scsi(5), scanimage(1), scanadf(1), xsane(1) AUTOR Das Backend sane-bh wurde von Tom Martone, basierend auf dem Backend sane-ricoh(5) von Feico W. Dillema und dem Programm Bnhscan von Sean Reifschneider von tummy.com ltd. geschrieben. Mark Temple fugte rund 8000 Verbesserungen hinzu. UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blattermann und Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . 10. Juli 2008 sane-bh(5)