.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (C) 1994, 1995, Daniel Quinlan .\" Copyright (C) 2002-2008, 2017, Michael Kerrisk .\" Copyright (C) , Andries Brouwer .\" Copyright (C) 2023, Alejandro Colomar .\" .\" SPDX-License-Identifier: GPL-3.0-or-later .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH proc_sys_kernel 5 "2. Mai 2024" "Linux man\-pages 6.9.1" .SH BEZEICHNUNG /proc/sys/kernel/ \- steuert eine Reihe von Kernel\-Parametern .SH BESCHREIBUNG .TP \fI/proc/sys/kernel/\fP Dieses Verzeichnis enthält Dateien, die eine Reihe von Kernel\-Parametern steuern, wie es im Folgenden beschrieben wird. .TP \fI/proc/sys/kernel/acct\fP Diese Datei enthält drei Zahlen: \fIhighwater\fP, \fIlowwater\fP und \fIfrequency\fP. Wenn BSD\-Prozessabrechnung (accounting) aktiviert ist, steuern diese Werte ihr Verhalten. Wenn der freie Platz auf dem Dateisystem mit der Protokolldatei unter \fIlowwater\fP Prozent sinkt, wird die Abrechnung ausgesetzt. Wenn der freie Platz über \fIhighwater\fP steigt, wird die Abrechnung fortgesetzt. \fIfrequency\fP (Wert in Sekunden) legt fest, wie oft der Kernel die Größe des freien Speichers prüft. Standardwerte sind 4, 2 und 30: Die Abrechnung wird unter 2% freiem Speicher ausgesetzt, über 4% fortgesetzt und alle 30 Sekunden der freie Speicher überprüft. .TP \fI/proc/sys/kernel/auto_msgmni\fP (Linux 2.6.27 bis Linux 3.18) .\" commit 9eefe520c814f6f62c5d36a2ddcd3fb99dfdb30e (introduces feature) .\" commit 0050ee059f7fc86b1df2527aaa14ed5dc72f9973 (rendered redundant) Von Linux 2.6.27 bis 3.18 wurde diese Datei dazu verwandt, die Neuberechnung des Werts in \fI/proc/sys/kernel/msgmni\fP, basierend auf der Hinzufügung oder der Entfernung von Speicher oder der Erstellung/Entfernung von IPC\-Namensräumen, zu steuern. Wurde der Wert »1« per Echo in diese Datei geschrieben, wurde die automatische Neuberechnung von \fImsgmni\fP aktiviert (und eine Neuberechnung von \fImsgmni\fP basierend auf der aktuellen Menge von verfügbaren Speicher und der Anzahl von IPC\-Namensräumen ausgelöst). Wurde »0« per Echo geschrieben, wurde die automatische Neuberechnung deaktiviert. (Die automatische Neuberechnung war auch deaktiviert, falls explizit ein Wert \fI/proc/sys/kernel/msgmni\fP zugewiesen worden war.) Der Vorgabewert in \fIauto_msgmni\fP war 1. .IP .\" FIXME Must document the 3.19 'msgmni' changes. Seit Linux 3.19 hat der Inhalt dieser Datei keinen Effekt (da \fImsgmni\fP standardmäßig fast den maximalen Wert enthält) und beim Lesen aus dieser Datei wird immer der Wert »0« zurückgeliefert. .TP \fI/proc/sys/kernel/cap_last_cap\fP (seit Linux 3.2) siehe \fBcapabilities\fP(7) .TP \fI/proc/sys/kernel/cap\-bound\fP (von Linux 2.2 bis Linux 2.6.24) Diese Datei enthält den Wert der Kernel\-\fICapability\-Begrenzungsmenge\fP (ausgedrückt als vorzeichenbehaftete Dezimalzahl). Dieser Satz wird logisch UND\-verknüpft mit den Capabilities, die während \fBexecve\fP(2) bestanden. Beginnend mit Linux 2.6.25 verschwand dieser Wert und wurde durch seine prozess\-spezifische Variante ersetzt; siehe \fBcapabilities\fP(7). .TP \fI/proc/sys/kernel/core_pattern\fP siehe \fBcore\fP(5) .TP \fI/proc/sys/kernel/core_pipe_limit\fP siehe \fBcore\fP(5) .TP \fI/proc/sys/kernel/core_uses_pid\fP siehe \fBcore\fP(5) .TP \fI/proc/sys/kernel/ctrl\-alt\-del\fP Diese Datei steuert den Umgang mit Strg\-Alt\-Entf von der Tastatur. Wenn der Wert in dieser Datei 0 ist, wird Strg\-Alt\-Entf abgefangen und an das \fBinit\fP(1)\-Programm weitergeleitet, um einen ordnungsgemäßen Neustart auszulösen. Wenn der Wert größer als Null ist, wird Linux' Reaktion auf einen vulkanischen Nackengriff™ ein sofortiger Neustart sein, ohne auch nur seine schmutzigen Puffer zu synchronisieren. Anmerkung: Wenn ein Programm (wie DOSEMU) die Tastatur im »raw«\-Modus betreibt, wird das Strg\-Alt\-Entf durch das Programm abgefangen, bevor es die Kernel\-TTY\-Schicht erreicht. Das Programm muss entscheiden, wie es damit umgeht. .TP \fI/proc/sys/kernel/dmesg_restrict\fP (seit Linux 2.6.37) .\" commit 620f6e8e855d6d447688a5f67a4e176944a084e8 Der Wert in dieser Datei bestimmt, wer den Inhalt des Syslogs des Kernels sehen kann. Ein Wert von 0 in dieser Datei führt zu keinen Einschränkungen. Falls der Wert 1 ist, können nur privilegierte Benutzer den Syslog des Kernels lesen. (Siehe \fBsyslog\fP(2) für weitere Details). Seit Linux 3.4 können nur Benutzer, die über das Capability \fBCAP_SYS_ADMIN\fP verfügen, den Wert dieser Datei ändern. .TP \fI/proc/sys/kernel/domainname\fP und \fI/proc/sys/kernel/hostname\fP können benutzt werden, um den NIS/YP\-Domainnamen und den Namen Ihres Systems auf genau dieselbe Weise wie mit den Befehlen \fBdomainname\fP(1) und \fBhostname\fP(1) zu setzen. Also hat .IP .in +4n .EX #\fB echo \[aq]darkstar\[aq] > /proc/sys/kernel/hostname\fP #\fB echo \[aq]meineDomain\[aq] > /proc/sys/kernel/domainname\fP .EE .in .IP den gleichen Effekt wie .IP .in +4n .EX #\fB hostname \[aq]darkstar\[aq]\fP #\fB domainname \[aq]meineDomain\[aq]\fP .EE .in .IP Beachten Sie jedoch, dass der klassische darkstar.frop.org den Rechnernamen »darkstar« und den DNS\-Domainnamen (Internet Domain Name Server) »frop.org« hat, der nicht mit den Domainnamen von NIS (Network Information Service) oder YP (Gelbe Seiten) verwechselt werden darf. Diese beiden Domainnamen sind in der Regel anders. Für eine ausführliche Diskussion siehe die Handbuchseite \fBhostname\fP(1). .TP \fI/proc/sys/kernel/hotplug\fP Diese Datei enthält den Pfadnamen für das Programm zur Umsetzung der »Hotplug«\-Richtlinie. Der Standardwert in dieser Datei ist \fI/sbin/hotplug\fP. .TP .\" Removed in commit 87f504e5c78b910b0c1d6ffb89bc95e492322c84 (tglx/history.git) \fI/proc/sys/kernel/htab\-reclaim\fP (vor Linux 2.4.9.2) .\" removed in commit 1b483a6a7b2998e9c98ad985d7494b9b725bd228, before Linux 2.6.28 (nur PowerPC) Wenn diese Datei auf einen Wert ungleich Null gesetzt ist, wird die »PowerPC htab« (siehe Kernel\-Datei \fIDocumentation/powerpc/ppc_htab.txt\fP) jedesmal »zurückgeschnitten«, wenn das System in den Leerlauf geht. .TP \fI/proc/sys/kernel/keys/\fP Dieses Verzeichnis enthält verschiedene Dateien, die Parameter und Begrenzungen für die Schlüsselverwaltungseinrichtung definieren. Diese Dateien werden in \fBkeyrings\fP(7) beschrieben. .TP \fI/proc/sys/kernel/kptr_restrict\fP (seit Linux 2.6.38) .\" 455cd5ab305c90ffc422dd2e0fb634730942b257 .\" commit 411f05f123cbd7f8aa1edcae86970755a6e2a9d9 .\" commit 620f6e8e855d6d447688a5f67a4e176944a084e8 Der Wert in dieser Datei bestimmt, ob die Kerneladressen mittels Dateien in \fI/proc\fP und anderen Schnittstellen offengelegt werden. Ein Wert von 0 in dieser Datei führt zu keinen Einschränkungen. Falls der Wert 1 ist, werden alle Kernelzeiger, die mittels des Formatkennzeichners \fI%pK\fP ausgegeben werden, durch Nullen ersetzt, es sei denn, der Benutzer verfügt über die Capability \fBCAP_SYSLOG\fP. Falls der Wert 2 ist, werden Kernelzeiger, die mittels des Formatkennzeichners \fI%pK\fP ausgegeben werden, durch Nullen ersetzt, unabhängig von den Capabilitys der Benutzer. Der ursprüngliche Vorgabewert dieser Datei war 1, aber die Vorgabe wurde in Linux 2.6.39 auf 0 geändert. Seit Linux 3.4 können nur Benutzer mit der Capability \fBCAP_SYS_ADMIN\fP den Wert in dieser Datei ändern. .TP \fI/proc/sys/kernel/l2cr\fP (nur PowerPC) Diese Datei enthält einen Schalter für die Steuerung des L2\-Caches von Platinen mit dem G3\-Prozessor. Der Wert 0 deaktiviert den Cache, ein Wert ungleich null aktiviert ihn. .TP \fI/proc/sys/kernel/modprobe\fP Diese Datei enthält den Pfadnamen zum Programm, das die Kernel\-Module lädt, standardmäßig \fI/sbin/modprobe\fP. Diese Datei existiert nur, falls die Kernel\-Option \fBCONFIG_MODULES\fP (\fBCONFIG_KMOD\fP in Linux 2.6.26 und älter) aktiviert ist. Diese wird in der Linux\-Kernel\-Quelldatei \fIDocumentation/kmod.txt\fP beschrieben (nur in Linux 2.4 und älter vorhanden). .TP \fI/proc/sys/kernel/modules_disabled\fP (seit Linux 2.6.31) .\" 3d43321b7015387cfebbe26436d0e9d299162ea1 .\" From Documentation/sysctl/kernel.txt Ein Umschaltwert, der angibt, ob Module in einen andernfalls modularen Kernel geladen werden dürfen. Dieser Umschaltwert ist standardmäßig aus (0), kann aber auf wahr (true, 1) gesetzt werden. Sobald er wahr ist, können Module weder geladen noch entladen werden und der Umschaltwert kann nicht zurück auf falsch gesetzt werden. Diese Datei ist nur vorhanden, falls der Kernel mit der aktivierten Option \fBCONFIG_MODULES\fP gebaut wurde. .TP \fI/proc/sys/kernel/msgmax\fP (seit Linux 2.2) Diese Datei enthält eine systemweite Begrenzung der Maximalzahl von Bytes, die eine einzelne Nachricht in einer System\-V\-Nachrichtenschlange enthalten darf. .TP \fI/proc/sys/kernel/msgmni\fP (seit Linux 2.4) Diese Datei legt die systemweite Grenze für die Anzahl der Nachrichtenschlangen\-Bezeichner fest. Siehe auch \fI/proc/sys/kernel/auto_msgmni\fP. .TP \fI/proc/sys/kernel/msgmnb\fP (seit Linux 2.2) Diese Datei definiert einen systemweiten Parameter für die Initialisierung der Einstellung \fImsg_qbytes\fP für nachfolgend erstellte Nachrichtenschlangen. \fImsg_qbytes\fP legt fest, wie viele Bytes maximal in eine Nachrichtenschlange geschrieben werden dürfen. .TP \fI/proc/sys/kernel/ngroups_max\fP (seit Linux 2.6.4) Dies ist eine nur lesbare Datei, die die obere Grenze für die Anzahl der Gruppenmitgliedschaften eines Prozesses anzeigt. .TP \fI/proc/sys/kernel/ns_last_pid\fP (seit Linux 3.3) Siehe \fBpid_namespaces\fP(7). .TP \fI/proc/sys/kernel/ostype\fP und \fI/proc/sys/kernel/osrelease\fP Diese Dateien enthalten Teilzeichenketten von \fI/proc/version\fP. .TP \fI/proc/sys/kernel/overflowgid\fP und \fI/proc/sys/kernel/overflowuid\fP Diese Dateien duplizieren die Dateien \fI/proc/sys/fs/overflowgid\fP und \fI/proc/sys/fs/overflowuid\fP. .TP \fI/proc/sys/kernel/panic\fP Diese Datei ermöglicht Lese\- und Schreib\-Zugriff auf die Kernel\-Variable \fIpanic_timeout\fP. Steht hier eine 0, dann bleibt der Kernel in einer Panic\-Schleife; ungleich 0 bedeutet, dass der Kernel nach dieser Anzahl Sekunden automatisch das System wieder hochfahren soll. Wenn Sie die Laufzeitüberwachungs\-Gerätetreiber (software watchdog device driver) nutzen, ist der empfohlene Wert 60. .TP \fI/proc/sys/kernel/panic_on_oops\fP (seit Linux 2.5.68) Diese Datei steuert das Verhalten des Kernels, wenn ein Problem (oops) oder ein Fehler aufgetreten ist. Falls diese Datei den Wert 0 enthält, versucht das System eine Fortsetzung des Betriebs. Falls sie 1 enthält, gibt das System klogd ein paar Sekunden Zeit für die Protokollierung des Problems und verfällt dann in die »kernel panic«. Wenn in der Datei \fI/proc/sys/kernel/panic\fP ein Wert ungleich Null steht, wird der Rechner neu gestartet. .TP \fI/proc/sys/kernel/pid_max\fP (seit Linux 2.5.34) .\" Prior to Linux 2.6.10, pid_max could also be raised above 32768 on 32-bit .\" platforms, but this broke /proc/[pid] .\" See http://marc.theaimsgroup.com/?l=linux-kernel&m=109513010926152&w=2 Diese Datei gibt den Wert an, an dem PIDs überlaufen (d.h. der Wert in dieser Datei ist um eins größer als die maximal zulässige PID). PIDs größer als dieser Wert werden nicht zugewiesen; daher fungiert der Wert in dieser Datei auch als systemweite Grenze der Gesamtanzahl an Prozessen und Threads. Der Standardwert für diese Datei ist 32768; dieser bewirkt den gleichen PID\-Bereich wie auf älteren Kerneln. Auf 32\-Bit\-Plattformen ist 32768 der Maximalwert. Auf 64\-Bit\-Systemen kann \fIpid_max\fP auf einen beliebigen Wert bis zu 2\[ha]22 (\fBPID_MAX_LIMIT\fP, ungefähr 4 Millionen) gesetzt werden. .TP \fI/proc/sys/kernel/powersave\-nap\fP (nur PowerPC) Diese Datei enthält einen Schalter zur Steuerung von Linux\-PPC. Ist er betätigt, wird Linux\-PPC den »nap«\-Energiesparmodus verwenden, ansonsten wird es der »doze«\-Modus sein. .TP \fI/proc/sys/kernel/printk\fP siehe \fBsyslog\fP(2) .TP \fI/proc/sys/kernel/pty\fP (seit Linux 2.6.4) Dieses Verzeichnis enthält zwei Dateien mit Bezug zu den Unix\-98\-Pseudoterminals (siehe \fBpts\fP(4)) des Systems. .TP \fI/proc/sys/kernel/pty/max\fP .\" FIXME Document /proc/sys/kernel/pty/reserve .\" New in Linux 3.3 .\" commit e9aba5158a80098447ff207a452a3418ae7ee386 Diese Datei definiert die Maximalzahl von Pseudoterminals. .TP \fI/proc/sys/kernel/pty/nr\fP Diese (nur lesbare) Datei gibt die Anzahl der derzeit im System genutzten Pseudoterminals an .TP \fI/proc/sys/kernel/random/\fP Dieses Verzeichnis enthält verschiedene Parameter, um das Verhalten der Datei \fI/dev/random\fP zu steuern. \fBrandom\fP(4) gibt weitere Informationen. .TP \fI/proc/sys/kernel/random/uuid\fP (seit Linux 2.4) Jeder Lesevorgang aus dieser nur lesbaren Datei liefert eine zufällig generierte 128\-Bit UID als Zeichenkette, die im Standard\-UID\-Format ist, zurück. .TP \fI/proc/sys/kernel/randomize_va_space\fP (seit Linux 2.6.12) .\" Some further details can be found in Documentation/sysctl/kernel.txt Wählt die Adressraumlayoutverwürfelungsregelungen (ASLR) für das System aus (auf Architekturen, die ASLR unterstützen). Für diese Datei werden drei Werte unterstützt: .RS .TP \fB0\fP Schaltet ASLR aus. Dies ist die Vorgabe für Architekturen, die ASLR nicht unterstützen und wenn der Kernel mit dem Parameter \fInorandmaps\fP gestartet wird. .TP \fB1\fP Macht die Zuweisung von Adressen durch \fBmmap\fP(2), den Stack und die VDSO\-Seite zufällig. Unter anderem bedeutet dies, dass dynamische Bibliotheken an zufälligen Adressen geladen werden. Das Textsegment von PIE\-gelinkten Programmen wird auch an zufälligen Adressen geladen. Dieser Wert ist die Vorgabe, falls der Kernel mit \fBCONFIG_COMPAT_BRK\fP konfiguriert wurde. .TP \fB2\fP .\" commit c1d171a002942ea2d93b4fbd0c9583c56fce0772 (Seit Linux 2.6.25) Speicherverwürfelung wird auch unterstützt. Dieser Wert ist die Vorgabe, falls der Kernel nicht mit \fBCONFIG_COMPAT_BRK\fP konfiguriert wurde. .RE .TP \fI/proc/sys/kernel/real\-root\-dev\fP .\" commit 9d85025b0418163fae079c9ba8f8445212de8568 Diese Datei wird in der Linux\-Kernel\-Quelldatei \fIDocumentation/admin\-guide/initrd.rst\fP (oder \fIDocumentation/initrd.txt\fP vor Linux 4.10) beschrieben. .TP \fI/proc/sys/kernel/reboot\-cmd\fP (nur Sparc) Diese Datei scheint eine Möglichkeit zu sein, ein Argument an den SPARC\-ROM/Flash\-Bootloader zu übergeben. Vielleicht kann man ihm Anweisungen für die Zeit nach dem Neustart geben? .TP \fI/proc/sys/kernel/rtsig\-max\fP (Nur in Linux bis einschließlich 2.6.7; siehe \fBsetrlimit\fP(2)). Mit dieser Datei kann die maximale Anzahl (anstehender) von POSIX\-Echtzeit\-Signalen eingestellt werden, die im System anstehen dürfen. .TP \fI/proc/sys/kernel/rtsig\-nr\fP (Nur in Linux bis einschließlich 2.6.7). Diese Datei gibt die Anzahl derzeit anstehender POSIX\-Echtzeitsignale an. .TP \fI/proc/\fPPID\fI/sched_autogroup_enabled\fP (seit Linux 2.6.38) .\" commit 5091faa449ee0b7d73bc296a93bca9540fc51d0a siehe \fBsched\fP(7) .TP \fI/proc/sys/kernel/sched_child_runs_first\fP (seit Linux 2.6.23) Falls diese Datei den Wert Null enthält, dann wird der Elternprozess zuerst nach einem \fBfork\fP(2) auf der CPU eingeplant. Andernfalls wird das Kind zuerst auf der CPU eingeplant. (Auf einem Mehrprozessorsystem können natürlich sowohl der Elternprozess als auch das Kind sofort auf einer CPU eingeplant werden.) .TP \fI/proc/sys/kernel/sched_rr_timeslice_ms\fP (seit Linux 3.9) Siehe \fBsched_rr_get_interval\fP(2). .TP \fI/proc/sys/kernel/sched_rt_period_us\fP (seit Linux 2.6.25) siehe \fBsched\fP(7) .TP \fI/proc/sys/kernel/sched_rt_runtime_us\fP (seit Linux 2.6.25) siehe \fBsched\fP(7) .TP \fI/proc/sys/kernel/seccomp/\fP (seit Linux 4.14) .\" commit 8e5f1ad116df6b0de65eac458d5e7c318d1c05af Dieses Verzeichnis stellt zusätzliche Seccomp\-Informationen und \-konfigurationen bereit. Siehe \fBseccomp\fP(2) für weitere Details. .TP \fI/proc/sys/kernel/sem\fP (seit Linux 2.4) Diese Datei enthält vier Zahlen, die Grenzen für System\-V\-IPC\-Semaphore definieren. Der Reihe nach sind das: .RS .TP SEMMSL die maximale Anzahl von Semaphoren pro Satz von Semaphoren .TP SEMMNS eine systemweite Begrenzung für die Anzahl in allen Semaphoren\-Sätzen .TP SEMOPM die maximale Anzahl von Operationen, die in einem Aufruf von \fBsemop\fP(2) festgelegt werden dürfen .TP SEMMNI eine systemweite Grenze für die maximale Anzahl von Bezeichnern für Semaphore. .RE .TP \fI/proc/sys/kernel/sg\-big\-buff\fP Diese Datei gibt die Größe der generischen Puffer für SCSI\-Geräte an. Sie können den Wert derzeit nicht optimieren, aber bei der Kompilierung ändern, indem Sie \fIinclude/scsi/sg.h\fP bearbeiten und den Wert \fBSG_BIG_BUFF\fP anpassen. Es sollte aber keinen Grund geben, diesen Wert zu ändern. .TP \fI/proc/sys/kernel/shm_rmid_forced\fP (seit Linux 3.1) .\" commit b34a6b1da371ed8af1221459a18c67970f7e3d53 .\" See also Documentation/sysctl/kernel.txt Falls diese Datei auf 1 gesetzt wird, werden alle gemeinsam benutzten System\-V\-Speichersegmente für die Zerstörung, sobald die Anzahl der angehängten Prozesse auf Null fällt, markiert. Mit anderen Worten, es ist nicht mehr möglich, dass gemeinsam benutzte Speichersegmente unabhängig von angehängten Prozessen existieren. .IP Der Effekt ist, als ob \fBshmctl\fP(2) \fBIPC_RMID\fP auf alle bestehenden und alle zukünftig erstellten Segmente angewandt würde (bis diese Datei auf 0 zurückgesetzt wird). Beachten Sie, dass bestehende Segmente, die an keinen Prozess angehängt sind, sofort beim Setzen der Datei auf 1 zerstört werden. Setzen dieser Option wird auch Segmente zerstören, die zwar erstellt, aber niemals angehängt wurden, sobald der Prozess, der das Segment mit \fBshmget\fP(2) erstellte, beendet wird. .IP Wird diese Datei auf 1 gesetzt, ist es möglich, sicherzustellen, dass alle gemeinsam benutzten System\-V\-Speichersegmente beim Ressourcenverbrauch und den Ressourcenbegrenzungen bei mindestens einem Prozess berücksichtigt werden (siehe die Beschreibung von \fBRLIMIT_AS\fP in \fBgetrlimit\fP(2)). .IP Da durch Setzen der Datei auf 1 ein nicht standardisiertes Verhalten hervorgerufen wird und auch bestehende Anwendungen dadurch beschädigt werden könnten, ist der Vorgabewert in dieser Datei 0. Setzen Sie diese Datei nur auf 1, wenn Sie ein gutes Verständnis der Semantik der Anwendungen, die gemeinsam benutzte System\-V\-Speichersegmente auf Ihrem System benutzen, haben. .TP \fI/proc/sys/kernel/shmall\fP (seit Linux 2.2) Diese Datei enthält die systemweite Grenze für die Gesamtzahl der Seiten im gemeinsam benutzten System\-V\-Speicher. .TP \fI/proc/sys/kernel/shmmax\fP (seit Linux 2.2) Diese Datei kann genutzt werden, um die Laufzeitbeschränkung für die maximale Größe (System V IPC) für gemeinsame Speichersegmente festzulegen. Jetzt werden im Kernel gemeinsame Speichersegmente bis zu 1 GB unterstützt. Dieser Wert ist per Vorgabe \fBSHMMAX\fP. .TP \fI/proc/sys/kernel/shmmni\fP (seit Linux 2.4) Diese Datei spezifiziert die systemweite maximale Anzahl von gemeinsam genutzten System\-V\-Speichersegmenten, die erzeugt werden können. .TP \fI/proc/sys/kernel/sysctl_writes_strict\fP (seit Linux 3.16) .\" commit f88083005ab319abba5d0b2e4e997558245493c8 .\" commit 2ca9bb456ada8bcbdc8f77f8fc78207653bbaa92 .\" commit f4aacea2f5d1a5f7e3154e967d70cf3f711bcd61 .\" commit 24fe831c17ab8149413874f2fd4e5c8a41fcd294 Der Wert in dieser Datei bestimmt, wie der Dateiversatz das Verhalten der Aktualisierung von Einträgen in Dateien unter \fI/proc/sys\fP beeinflusst. Die Datei hat drei mögliche Werte: .RS .TP 4 \-1 Dies stellt das veraltete Verhalten bereit, ohne Printk\-Warnungen. Jeder \fBwrite\fP(2) muss den kompletten zu schreibenden Wert enthalten und mehrere Schreibvorgänge auf den gleichen Dateideskriptor werden unabhängig von der Dateiposition den gesamten Wert überschreiben. .TP 0 (Vorgabe) Dies stellt das gleiche Verhalten wie bei \-1 bereit, aber Printk\-Warnungen werden für Prozesse geschrieben, die Schreibzugriffe ausführen, wenn der Dateiversatz nicht 0 ist. .TP 1 .\" FIXME . .\" With /proc/sys/kernel/sysctl_writes_strict==1, writes at an .\" offset other than 0 do not generate an error. Instead, the .\" write() succeeds, but the file is left unmodified. .\" This is surprising. The behavior may change in the future. .\" See thread.gmane.org/gmane.linux.man/9197 .\" From: Michael Kerrisk (man-pages .\" Subject: sysctl_writes_strict documentation + an oddity? .\" Newsgroups: gmane.linux.man, gmane.linux.kernel .\" Date: 2015-05-09 08:54:11 GMT Respektiert den Dateiversatz beim Schreiben von Zeichenketten in Dateien in \fI/proc/sys\fP. Mehrere Schreibvorgänge werden an den Wertepuffer \fIanhängen\fP. Alles, was hinter die maximale Länge des Puffers geschrieben wird, wird ignoriert. Schreibvorgänge an numerische Einträge in \fI/proc/sys\fP müssen immer bei Dateiversatz 0 erfolgen und der Wert muss komplett in dem an \fBwrite\fP(2) bereitgestellten Puffer enthalten sein. .RE .TP \fI/proc/sys/kernel/sysrq\fP Diese Datei steuert, welche Funktionen von dem SysRq\-Schlüssel aufgerufen werden. Standardmäßig enthält die Datei den Wert 1. Das bedeutet, dass jede mögliche SysRq\-Anfrage möglich ist. (In älteren Kernel\-Versionen wurde SysRq standardmäßig deaktiviert und Sie mussten SysRq gesondert zur Laufzeit aktivieren, aber das ist nicht mehr notwendig). Mögliche Werte in dieser Datei sind: .RS .TP 5 0 deaktiviert Sysrq komplett .TP 1 aktiviert alle Funktionen von Sysrq .TP > 1 Bitmaske, die Sysrq\-Funktione erlaubt, wie folgt: .PD 0 .RS .TP 5 \ \ 2 aktiviert die Steuerung der Konsolenprotokollierungsstufe .TP \ \ 4 aktiviert die Steuerung der Tastatur (SAK, unraw) .TP \ \ 8 aktiviert Speicherauszüge von Prozessen zur Fehlersuche usw. .TP \ 16 aktiviert den Befehl »sync« .TP \ 32 aktiviert das nur lesende erneute Einhängen .TP \ 64 aktiviert das Signalisieren von Prozessen (term, kill, oom\-kill) .TP 128 erlaubt Neustarten/Ausschalten .TP 256 Erlaubt die Veränderungen des Nice\-Werts von Echtzeitprozessen .RE .PD .RE .IP .\" commit 9d85025b0418163fae079c9ba8f8445212de8568 Diese Datei ist nur vorhanden, wenn die Kernel\-Konfigurationsoption \fBCONFIG_MAGIC_SYSRQ\fP aktiviert wird. Für weitere Einzelheiten lesen Sie die Linux\-Kernel\-Quelltextdatei \fIDocumentation/admin\-guide/sysrq.rst\fP (oder \fIDocumentation/sysrq.txt\fP vor Linux 4.10). .TP \fI/proc/sys/kernel/version\fP Diese Datei enthält eine Zeichenkette wie beispielsweise: .IP .in +4n .EX #5 Wed Feb 25 21:49:24 MET 1998 .EE .in .IP Die »#5« besagt, das dies der fünfte aus diesem Quelltext erstellte Kernel ist. Das anschließende Datum gibt an, wann der Kernel erstellt wurde. .TP \fI/proc/sys/kernel/threads\-max\fP (seit Linux 2.3.11) .\" The following is based on Documentation/sysctl/kernel.txt Diese Datei legt die systemweite Begrenzung für die Gesamtzahl der Threads (Prozesse) fest, die erstellt werden dürfen. .IP .\" commit 230633d109e35b0a24277498e773edeb79b4a331 Seit Linux 4.1 ist der Wert, den nach \fIthreads\-max\fP geschrieben werden kann, begrenzt. Der Minimalwert ist 20, der Maximalwert wird durch die Konstante \fBFUTEX_TID_MASK\fP (0x3fffffff) gegeben. Falls ein Wert außerhalb dieses Bereichs nach \fIthreads\-max\fP geschrieben wird, tritt der Fehler \fBEINVAL\fP auf. .IP Der geschriebene Wert wird gegenüber den verfügbaren RAM\-Seiten geprüft. Falls die Thread\-Struktur zu viel (mehr als 1/8) der verfügbaren RAM\-Seiten belegen würde, wird \fIthreads\-max\fP entsprechend reduziert. .TP \fI/proc/sys/kernel/yama/ptrace_scope\fP (seit Linux 3.5) siehe \fBptrace\fP(2) .TP \fI/proc/sys/kernel/zero\-paged\fP (nur PowerPC) Die Datei enthält einen Schalter. Ist er aktiviert (ungleich 0), wird Linux\-PPC vorbeugend Seiten im Leerlauf auf Null setzen und beschleunigt möglicherweise get_free_pages. .SH "SIEHE AUCH" \fBproc\fP(5), \fBproc_sys\fP(5) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer , Dr. Tobias Quathamer , Chris Leick , Erik Pfannenstein und Helge Kreutzmann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .