PACMAN(8) Pacman-Handbuch PACMAN(8) BEZEICHNUNG pacman - Dienstprogramm zur Paketverwaltung UBERSICHT pacman [Optionen] [Ziele] BESCHREIBUNG Pacman ist ein Paketverwaltungswerkzeug, das installierte Pakete aus einem Linux-System nachverfolgt. Es verfugt uber Unterstutzung fur Abhangigkeitsauflosung, Paketgruppen, Installations- und Deinstallationsskripte und die Moglichkeit zum Synchronisieren eines lokalen Rechners mit einem fernen Repositorium zur automatischen Aktualisierung von Paketen. Pacman-Pakete sind komprimierte Tar-Archive. Seit Version 3.0.0 setzt Pacman auf libalpm(3) auf, der "Arch Linux Package Management"-Bibliothek. Diese Bibliothek ermoglicht die Entwicklung alternativer Oberflachen (zum Beispiel eine grafische Benutzeroberflache). Der Aufruf von Pacman erfordert die Angabe einer Operation zusammen mit moglichen Optionen und Zielen, die es verarbeiten soll. Ein Ziel ist ublicherweise der Name eines Pakets, ein Dateiname, eine URL oder eine Suchzeichenkette. Ziele konnen als Befehlszeilenargumente ubergeben werden. Ausserdem konnen Ziele aus der Standardeingabe gelesen werden, wenn diese nicht aus einem Terminal stammt und ein einzelner Bindestrich (-) als Argument ubergeben wird. AKTIONEN -D, --database arbeitet mit der Paketdatenbank. Diese Operation erlaubt Ihnen die Anpassung verschiedener Attribute der installierten Pakete in der Datenbank von Pacman. Ausserdem konnen Sie eine interne Konsistenzprufung der Datenbank vornehmen. Weitere Informationen finden Sie in den nachfolgenden Datenbankoptionen. -Q, --query fragt die Paketdatenbank ab. Diese Operation ermoglicht die Anzeige installierter Pakete und deren Dateien sowie Meta-Informationen zu einzelnen Paketen (Abhangigkeiten, Konflikte, Installationszeitpunkt, Erstellungsdatum, Grosse). Diese Abfrage kann an die lokale Paketdatenbank gerichtet sein, aber auch einzelne Paketdateien konnen abgefragt werden. Wenn in ersterem Fall keine Paketnamen in der Befehlszeile ubergeben werden, dann werden alle installierten Pakete in die Abfrage einbezogen. Zusatzlich konnen verschiedene Filter auf die Paketliste angewendet werden. Lesen Sie hierzu den Abschnitt >>Abfrageoptionen<< weiter unten. -R, --remove entfernt eines oder mehrere Pakete aus dem System. Auch zu entfernende Gruppen konnen angegeben werden, wobei in diesem Fall alle in der jeweiligen Gruppe enthaltene Pakete entfernt werden. Zum angegebenen Paket gehorende Dateien werden entfernt und die Datenbank wird aktualisiert. Die meisten Konfigurationsdateien werden mit der Endung .pacsave gespeichert, ausser wenn die Option --nosave ubergeben wird. In den nachfolgenden Entfernungsoptionen finden Sie weitere Informationen. -S, --sync synchronisiert Pakete. Die Pakete werden direkt aus den fernen Repositorien installiert, einschliesslich aller Abhangigkeiten, die zur Ausfuhrung der Pakete erforderlich sind. Zum Beispiel ladt >>pacman -S qt<< das Paket qt sowie alle Abhangigkeiten herunter und installiert alles. Wenn ein Paketname in mehreren Repositorien verfugbar ist, kann ein Repositorium explizit angegeben werden, um das zu installierende Paket eindeutig zu bezeichnen: pacman -S testing/qt. Sie konnen auch die Versionsanforderungen festlegen: pacman -S "bash>=3.2". Die Anfuhrungszeichen sind erforderlich, weil die Shell sonst >>><< als Umleitung zu einer Datei interpretieren wurde. Ausser Paketen konnen auch Gruppen angegeben werden. Wenn beispielsweise gnome eine definierte Paketgruppe ist, dann offnet der Befehl pacman -S gnome eine Eingabeaufforderung, in der Sie aus einer nummerierten Liste die Pakete auswahlen konnen, die Sie installieren wollen. Die Paketauswahl wird in Form einer durch Leerzeichen und/oder Kommata getrennten Liste aus Paketnummern angegeben. Aufeinanderfolgende Pakete konnen Sie auswahlen, indem Sie die erste und die letzte Paketnummer durch einen Bindestrich (-) getrennt angeben. Pakete konnen Sie ausschliessen, indem Sie einer Nummer oder einem Bereich von Nummern ein Zirkumflex (^) voranstellen. Pakete, die ihrerseits weitere Pakete bereitstellen, werden ebenfalls berucksichtigt. Beispielsweise schaut >>pacman -S foo<< zuerst nach einem Paket namens >>foo<<. Wird dieses nicht gefunden, wird nach Paketen gesucht, die die selbe Funktionalitat bereitstellen wie >>foo<<. Falls ein solches Paket gefunden wird, dann wird es installiert. Sollten mehrere Pakete gefunden werden, die foo bereitstellen, werden Sie per Eingabeaufforderung um eine Auswahl gebeten. Sie konnen mit pacman -Su alle Pakete auf den neuesten Stand bringen, die nicht mehr aktuell sind. Weitere Informationen finden Sie in den nachfolgenden Synchronisationsoptionen. Bei einer Aktualisierung fuhrt Pacman einen Versionsvergleich durch, um zu bestimmen, welche Pakete eine Aktualisierung erfordern. Dies funktioniert folgendermassen: Alphanumerisch: 1.0a < 1.0b < 1.0beta < 1.0p < 1.0pre < 1.0rc < 1.0 < 1.0.a < 1.0.1 Numerisch: 1 < 1.0 < 1.1 < 1.1.1 < 1.2 < 2.0 < 3.0.0 Ausserdem kann fur Versionszeichenketten ein epoch-Wert definiert sein, der alle anderen Versionsvergleiche ausser Kraft setzt, ausser wenn die epoch-Werte gleich sind. Dies wird in einem Format der Struktur Epoch:Version-Relation angegeben. Zum Beispiel ist 2:1.0-1 stets grosser als 1:3.6-1. -T, --deptest uberpruft Abhangigkeiten. Dies ist in Skripten wie >>makepkg<< sinnvoll, um die installierten Pakete zu uberprufen. Diese Operation pruft jede angegebene Abhangigkeit und gibt eine Liste jener Abhangigkeiten zuruck, die im System zum gegenwartigen Zeitpunkt nicht erfullt sind. Diese Operation akzeptiert keine weiteren Optionen. Beispiel: pacman -T qt "bash>=3.2". -U, --upgrade aktualisiert ein oder mehrere Pakete im System oder fugt diese hinzu und installiert die benotigten Abhangigkeiten aus den synchronisierten Repositorien. Es kann entweder eine URL oder ein Dateipfad angegeben werden. Dies ist ein >>Entfernen-dann-hinzufugen<<-Prozess. Weitere Informationen finden Sie nachfolgend in den Aktualisierungsoptionen, ausserdem finden Sie im Abschnitt >>Umgang mit Konfigurationsdateien<< Erklarungen, wie Pacman Konfigurationsdateien auswertet. -F, --files fragt die Paketdatenbank ab. Diese Operation ermoglicht Ihnen die Suche nach Paketen, die eine bestimmte Datei enthalten, oder die Anzeige von Dateien, die zu bestimmten Paketen gehoren. Es wird dabei nur nach Paketen gesucht, die Teil Ihrer synchronisierten Datenbanken sind. Weitere Informationen finden Sie in den Datei-Optionen nachfolgend. -V, --version zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. -h, --help zeigt die Syntax fur die angegebene Operation an. Wenn keine Operation angegeben ist, wird die allgemeine Syntax angezeigt. OPTIONEN -b, --dbpath gibt einen alternativen Datenbankpfad an (Voreinstellung ist /var/lib/pacman). Verwenden Sie dies nur, wenn Sie sicher sind, was Sie tun. HINWEIS: Dies ist ein absoluter Pfad, und der Pfad zum Wurzelverzeichnis wird nicht automatisch vorangestellt. -r, --root gibt eine alternative Installationswurzel an (die Voreinstellung ist /). Dies sollte nicht dazu verwendet werden, Software nach /usr/local anstatt nach /usr zu installieren. HINWEIS: Falls der Datenbankpfad oder die Protokolldatei weder in der Befehlszeile noch in pacman.conf(5) angegeben sind, werden deren Standardpfade unterhalb dieses Wurzelpfades gesetzt. HINWEIS: Diese Option eignet sich nicht zum Ausfuhren von Operationen in einem eingehangten Gastsystem. Siehe stattdessen --sysroot. -v, --verbose gibt Pfade aus, wie die Installationswurzel, Konfigurationsdatei, Datenbankpfad, Zwischenspeicher-Verzeichnisse usw. --arch gibt eine alternative Architektur an. --cachedir gibt ein alternatives Verzeichnis fur den Paketzwischenspeicher an (die Voreinstellung ist /var/cache/pacman/pkg). Dabei konnen mehrere Zwischenspeicherverzeichnisse angegeben werden, die in der Reihenfolge versucht werden, in der sie an Pacman ubergeben werden. HINWEIS: Dies ist ein absoluter Pfad, und der Pfad zum Wurzelverzeichnis wird nicht automatisch vorangestellt. --color gibt an, wann eine Einfarbung der Ausgabe erfolgen soll. Zulassige Optionen sind always (immer), never (niemals) oder auto (automatisch). always erzwingt die Einfarbung, never schaltet sie generell ab. Mit auto erfolgt nur bei der Ausgabe in eine TTY eine Einfarbung. --config gibt eine alternative Konfigurationsdatei an. --debug zeigt Fehlerdiagnosemeldungen an. Es wird empfohlen, diese Option zu verwenden, wenn Sie Fehler melden wollen. --gpgdir gibt ein Verzeichnis an, das die von GnuPG zum Uberprufen von Paketsignaturen verwendeten Dateien enthalt (Voreinstellung ist /etc/pacman.d/gnupg). Dieses Verzeichnis sollte zwei Dateien enthalten: pubring.gpg und trustdb.gpg. pubring.gpg beinhaltet die offentlichen Schlussel aller Paketbauer. trustdb.gpg enthalt eine sogenannte Vertrauensdatenbank, in der bestatigt wird, ob Schlussel authentisch und vertrauenswurdig sind. HINWEIS: Dies ist ein absoluter Pfad, und der Pfad zum Wurzelverzeichnis wird nicht automatisch vorangestellt. --hookdir gibt ein alternatives Verzeichnis an, das Hook-Dateien enthalt (Voreinstellung ist /etc/pacman.d/hooks). Mehrere Hook-Verzeichnisse konnen angegeben werden, wobei Hooks in spater angegebenen Verzeichnissen gegenuber den Hooks in fruher angegebenen Verzeichnissen bevorzugt werden. HINWEIS: Dies ist ein absoluter Pfad, und der Pfad zum Wurzelverzeichnis wird nicht automatisch vorangestellt. --logfile gibt eine alternative Protokolldatei an. Diese wird als absoluter Pfad angegeben, ungeachtet der Einstellung der Installationswurzel. --noconfirm ubergeht samtliche Meldungen der Form "Sind Sie sicher?". Das ist eigentlich keine gute Idee, es sei denn, Sie wollen Pacman innerhalb eines Skripts ausfuhren. --confirm negiert den Effekt eines zuvor angegebenen --noconfirm. --disable-download-timeout deaktiviert die Standardeinstellungen fur untere Bandbreitenbegrenzung und Zeituberschreitung beim Herunterladen. Diese Option kann hilfreich sein, wenn Sie Probleme beim Herunterladen von Dateien uber einen Proxy und/oder ein Sicherheits-Gateway haben. --sysroot gibt eine alternative Systemwurzel an. Dieser Pfad wird allen anderen Konfigurationsverzeichnissen und allen Repositoriums-Servern, die mit >>file://<< anfangen, vorangestellt. Pfade oder URLs, die als Ziele ubergeben werden, werden nicht verandert. Dies ermoglicht korrekte Aktionen auf eingehangten Gasten. --disable-sandbox deaktiviert die standardmassige Sandbox, die auf Linux-Systemen zum Herunterladen von Dateien angewendet wird. Dies ist nutzlich, wenn Landlock-bezogene Fehler beim Herunterladen von Dateien beobachtet werden, die bei der Ausfuhrung eines Kernels ohne Unterstutzung dafur auftreten. TRANSAKTIONSOPTIONEN (ANWENDBAR MIT -S, -R UND -U) -d, --nodeps uberspringt die Prufung auf Abhangigkeiten, Paketnamen werden aber noch uberpruft. Normalerweise pruft Pacman die Abhangigkeitsangaben eines Pakets, um sicher zu stellen, dass alle Abhangigkeiten installiert werden und keine Paketkonflikte im System entstehen. Geben Sie diese Option zweimal an, um alle Abhangigkeitsuberprufungen zu uberspringen. --assume-installed fugt ein virtuelles Paket namens >>Paket<< der Version >>Version<< zur Transaktion hinzu, um Abhangigkeiten zu erfullen. Auf diese Weise konnen Sie spezifische Abhangigkeitsuberprufungen deaktivieren, ohne damit samtliche Abhangigkeitsuberprufungen zu beeinflussen. Um alle Abhangigkeitsuberprufungen zu deaktivieren, siehe die Option --nodeps. --dbonly fugt lediglich den Datenbankeintrag hinzu beziehungsweise entfernt ihn und lasst alle Dateien unberuhrt. --noprogressbar zeigt beim Herunterladen von Dateien keinen Fortschrittsbalken an. Das kann nutzlich sein, wenn ein Skript Pacman aufruft und die Ausgabe aufzeichnet. --noscriptlet unterbindet die Ausfuhrung eines Installations-Skriptlets, sofern eines existiert. Verwenden Sie diese Option nicht, es sei denn, Sie wissen genau, was Sie tun. -p, --print gibt nur die Ziele aus, die tatsachlichen Operationen (synchronisieren, entfernen oder aktualisieren) werden nicht ausgefuhrt. Verwenden Sie --print-format, um anzugeben, wie die Ziele angezeigt werden sollen. Die vorgegebene Formatzeichenkette ist >>%l<<, wodurch Adressen mit -S, Dateinamen mit -U und Paketname-Paketversion mit -R angezeigt werden. --print-format gibt ein printf-artiges Format an, um die Ausgabe der Aktion --print zu steuern. Die moglichen Attribute sind >>%a<< fur arch, >>%b<< fur builddate, >>%d<< fur description, >>%e<< fur pkgbase, >>%f<< fur filename, >>%g<< fur base64-kodierte PGP-Signaturen, >>%h<< fur sha256sum, >>%m<< fur md5sum, >>%n<< fur pkgname, >>%p<< fur packager, >>%v<< fur pkgver, >>%l<< fur location, >>%r<< fur repository, >>%s<< fur size, >>%C<< fur checkdepends, >>%D<< fur depends, >>%G<< fur groups, >>%H<< fur conflicts, >>%L<< fur licenses, >>%M<< fur makedepends, >>%O<< fur optionale depends, >>%P<< fur provides und >>%R<< fur replaces. Impliziert --print. AKTUALISIERUNGSOPTIONEN (ANWENDBAR MIT -S, -R UND -U) -w, --downloadonly holt alle Pakete vom Server, installiert oder aktualisiert jedoch nichts. --asdeps installiert Pakete nicht-explizit, anders ausgedruckt, der Installationsgrund wird auf >>als Abhangigkeit installiert<< gesetzt. Dies ist fur >>makepkg<< und andere Werkzeuge zur Erstellung aus Quellen nutzlich, wenn die Installation von Abhangigkeiten vor dem Bau des Pakets erforderlich ist. --asexplicit installiert ein Paket explizit, anders ausgedruckt, der Installationsgrund wird auf >>explizit installiert<< gesetzt. Dies ist nutzlich, wenn Sie eine Abhangigkeit als explizit installiert markieren wollen, so dass diese spater beim Entfernen mit --recursive nicht mit entfernt wird. --ignore weist Pacman an, Aktualisierungen zu ignorieren, auch wenn diese verfugbar sind. Wenn Sie mehrere Pakete angeben wollen, konnen Sie diese mit Kommata trennen. --ignoregroup weist Pacman an, Aktualisierungen aller Pakete in einer Gruppe zu ignorieren, auch wenn diese verfugbar sind. Wenn Sie mehrere Gruppen angeben wollen, konnen Sie diese mit Kommata trennen. --needed installiert Ziele nicht neu, die bereits auf dem neuesten Stand sind. --overwrite ubergeht die Prufung auf Dateikonflikte und uberschreibt die im Konflikt stehenden Dateien. Wenn ein zu installierendes Paket Dateien enthalt, die bereits installiert sind und dem angegebenen Muster entsprechen, werden dadurch alle diese Dateien uberschrieben. Das Uberschreiben eines Verzeichnisses durch eine Datei oder die Installation von Paketen mit Konflikte verursachenden Dateien und Verzeichnissen erlaubt --overwrite nicht. Mehrere Muster konnen angegeben werden, indem Sie diese durch Kommata trennen. Dies kann mehrmals angegeben werden. Sie konnen Muster auch negieren, um die dem Muster entsprechenden Dateien nicht uberschreiben zu lassen, indem Sie dem Muster ein Ausrufezeichen voranstellen. Bei aufeinanderfolgenden Treffern setzt der folgende den vorhergehenden ausser Kraft. Fuhrende Ausrufezeichen oder Ruckschragstriche mussen maskiert werden. ABFRAGEOPTIONEN (ANWENDBAR MIT -Q) -c, --changelog zeigt das Anderungsprotokoll eines Pakets an, sofern eines existiert. -d, --deps beschrankt oder filtert die Ausgabe auf Pakete, die als Abhangigkeiten installiert wurden. Diese Option kann mit -t kombiniert werden, um echte verwaiste Pakete aufzulisten - Pakete, die als Abhangigkeiten installiert wurden, aber von keinem anderem installierten Paket mehr benotigt werden. -e, --explicit beschrankt oder filtert die Ausgabe auf explizit installierte Pakete. Diese Option kann mit -t kombiniert werden, um explizit installierte Pakete aufzulisten, die von keinem anderem installierten Paket benotigt werden. -g, --groups zeigt alle Pakete an, die zu einer benannten Gruppe gehoren. Wenn kein Name angegeben wird, werden alle gruppierten Pakete aufgelistet. -i, --info zeigt Informationen zu einem angegebenen Paket an. Die Option -p kann verwendet werden, um eine Paketdatei statt der lokalen Datenbank abzufragen. Wenn Sie das Argument --info oder -i zweimal ubergeben, werden ausserdem eine Liste der Sicherungsdateien und deren Anderungsstatus angezeigt. -k, --check pruft, ob alle Dateien, die zu dem oder den angegebenen Paketen gehoren, im System vorhanden sind. Falls keine Pakete angegeben sind oder keine Filterschalter angegeben werden, werden alle installierten Pakete gepruft. Durch zweimaliges Angeben dieser Option wird fur Pakete, die den erforderlichen >>mtree<< enthalten, eine detailliertere Dateiuberprufung ausgefuhrt (enschliesslich Zugriffsrechten, Dateigrossen und Anderungszeiten). -l, --list listet alle Dateien auf, die zu einem angegebenen Paket gehoren. In der Befehlszeile konnen Sie mehrere Pakete angeben. -m, --foreign beschrankt oder filtert die Ausgabe auf Pakete, die nicht in der oder den synchronisierten Datenbanken gefunden wurden. Typischerweise sind das Pakete, die manuell heruntergeladen und mit --upgrade installiert wurden. -n, --native beschrankt oder filtert die Ausgabe auf Pakete, die in der oder den synchronisierten Datenbanken gefunden wurden. Dies ist die Umkehrung des Filters --foreign. -o, --owns sucht nach Paketen, zu denen die angegebene(n) Datei(en) gehoren. Der Pfad kann relativ oder absolut sein, ausserdem konnen eine oder auch mehrere Dateien angegeben werden. -p, --file gibt an, dass das in der Befehlszeile angegebene Paket eine Datei und kein Eintrag in der Datenbank ist. Die Datei wird entpackt und abgefragt. Dies ist in Kombination mit --info und --list nutzlich. -q, --quiet zeigt weniger Informationen zu bestimmten Abfrageoperationen an. Dies ist nutzlich, wenn die Ausgabe von Pacman in einem Skript verarbeitet wird. Die Suche zeigt nur Paketnamen an, jedoch keine Informationen zu Version, Gruppe oder Beschreibung. Bei den Dateizugehorigkeiten werden nur Paketnamen anstelle von Meldungen der Form >>Datei gehort zu<< ausgegeben, fur Gruppen werden nur Pakete angezeigt und Gruppennamen weggelassen. Die Auflistung zeigt nur Dateien an und lasst Paketnamen weg. Die Uberprufung zeigt Paketnamen-Paare und fehlende Dateien an, und eine einfache Abfrage reduziert die Anzeige auf Paketnamen ohne Namen und Versionen. -s, --search durchsucht jedes lokal installierte Paket nach Namen oder Beschreibungen, die dem angegebenen Regularen_Ausdruck entsprechen. Wenn Sie mehrere Suchbegriffe angeben, werden nur Beschreibungen erfasst, die ALLE Begriffe enthalten. -t, --unrequired beschrankt oder filtert die Ausgabe auf Pakete, die weder direkt noch optional von irgendeinem gegenwartig installierten Paket benotigt werden. Geben Sie diese Option zweimal an, werden Pakete angezeigt, die nur optional, aber nicht direkt von einem anderen Paket benotigt werden. -u, --upgrades beschrankt oder filtert die Ausgabe auf Pakete, die im lokalen System nicht mehr auf dem neuesten Stand sind. Beim Finden nicht aktueller Pakete werden nur die Paketversionen berucksichtigt, jedoch keine Ersetzungen. Diese Option funktioniert am besten, wenn die synchronisierte Datenbank mit -Sy aktualisiert wird. ENTFERNUNGSOPTIONEN (ANWENDBAR MIT -R) -c, --cascade entfernt alle Zielpakete sowie alle Pakete, die von einem oder mehreren Zielpaketen abhangen. Diese Operation ist rekursiv und sollte mit Vorsicht eingesetzt werden, weil dadurch viele potenziell noch benotigte Pakete entfernt werden konnten. -n, --nosave weist Pacman an, die Bezeichnungen fur die Dateisicherung zu ignorieren. Normalerweise wird beim Entfernen einer Datei aus dem System die Datenbank uberpruft, um festzustellen, ob die Datei in eine mit der Endung .pacsave umbenannt werden sollte. -s, --recursive entfernt jedes angegebene Ziel einschliesslich aller Abhangigkeiten. Das setzt voraus, dass diese nicht noch von anderen Paketen benotigt werden und sie ausserdem nicht vom Benutzer explizit installiert wurden. Diese Option wirkt rekursiv und analog zu einem umgekehrten --sync, und sie hilft Ihnen dabei, das System sauber und frei von verwaisten Paketen zu halten. Wenn Sie explizit installierte Pakete dennoch entfernen wollen, geben Sie diese Option zweimal an. -u, --unneeded entfernt Ziele, die nicht von anderen Paketen benotigt werden. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn Sie eine Gruppe entfernen wollen, ohne die Option -c anzugeben, um keine unerfullten Abhangigkeiten zu erzeugen. SYNCHRONISATIONSOPTIONEN (ANWENDBAR MIT -S) -c, --clean entfernt Pakete, die nicht mehr installiert sind, sowie nicht mehr genutzte synchronisierte Datenbanken aus dem Zwischenspeicher, um Speicherplatz zu sparen. Wenn Pacman Pakete herunterladt, werden diese in einem Zwischenspeicherverzeichnis abgelegt. Zusatzlich werden Informationen zu synchronisierten Datenbanken gespeichert, aus denen Sie herunterladen konnen, und nicht geloscht, selbst wenn sie aus der Konfigurationsdatei pacman.conf(5) geloscht wurden. Mit der Option --clean entfernen Sie nur Pakete, die nicht mehr installiert sind, verwenden Sie diese zweimal, um alle Pakete aus dem Zwischenspeicher zu loschen. In beiden Fallen haben Sie eine Ja/Nein-Auswahl zur Verfugung, um Pakete und/oder nicht mehr genutzte Download-Datenbanken zu loschen. Siehe die Option CleanMethod in pacman.conf(5), wenn Sie einen Zwischenspeicher im Netzwerk verwenden. -g, --groups zeigt alle Elemente an, die zu den angegebenen Gruppen gehoren. Wenn kein Gruppenname angegeben wird, werden alle Gruppen aufgelistet. Wenn Sie dieses Argument zweimal angeben, werden alle Gruppen und deren zugehorige Pakete aufgelistet. -i, --info zeigt Informationen zu einer angegebenen synchronisierten Datenbank an. Wenn Sie das Argument --info oder -i zweimal ubergeben, werden ausserdem aus allen Repositorien die Pakete angezeigt, die von diesem Paket abhangen. -l, --list listet alle Pakete in den angegebenen Repositorien auf. In der Befehlszeile konnen mehrere Repositorien angegeben werden. -q, --quiet zeigt weniger Informationen bei bestimmten Synchronisationsoperationen an. Dies ist nutzlich, wenn die Ausgabe von Pacman in einem Skript verarbeitet wird. Die Suche erfasst nur Paketnamen, jedoch keine Informationen zu Repositorium, Version, Gruppe oder Beschreibung. In der Auflistung werden nur Paketnamen angezeigt und Datenbanken und Versionen weggelassen. Bei Gruppen werden nur Paketnamen angezeigt und Gruppennamen weggelassen. -s, --search Dadurch wird jedes Paket in den synchronisierten Datenbanken nach Namen oder Beschreibungen durchsucht, die dem angegebenen regularen Ausdruck entsprechen. Wenn Sie mehrere Suchbegriffe angeben, werden nur Pakete mit Beschreibungen erfasst, die ALLE Begriffe enthalten. -u, --sysupgrade aktualisiert alle Pakete, die nicht auf dem neuesten Stand sind. Jedes aktuell installierte Paket wird untersucht und aktualisiert, wenn ein neueres Paket existiert. Zu den zu installierenden Paketen wird eine Bericht angezeigt und der Vorgang nicht fortgesetzt, bis der Benutzer ihn bestatigt hat. Abhangigkeiten werden automatisch aufgelost und installiert beziehungsweise aktualisiert, falls notig. Wenn Sie diese Option zweimal ubergeben, konnen Sie so ein Downgrade der Pakete ausfuhren. In diesem Fall wahlt Pacman synchronisierte Pakete aus, deren Versionen nicht jenen der lokalen Versionen entsprechen. Dies kann nutzlich sein, wenn der Benutzer von einem Testing-Repositorium zu einem stabilen Repositorium wechselt. Zusatzliche Ziele konnen manuell angegeben werden, so dass -Su foo eine Systemaktualisierung ausfuhrt und in der gleichen Operation das Paket >>foo<< installiert beziehungsweise aktualisiert. -y, --refresh ladt eine frische Kopie der Hauptpaketdatenbanken (repo.db) von den in pacman.conf(5) definierten Servern herunter. Dies sollte typischerweise jedes Mal verwendet werden, wenn Sie Pacman mit --sysupgrade oder -u aufrufen. Wenn Sie die Argumente --refresh or -y zweimal ubergeben, wird eine Aktualisierung aller Paketdatenbanken erzwungen, selbst wenn diese offensichtlich auf dem neuesten Stand sind. DATENBANKOPTIONEN (ANWENDBAR MIT -D) --asdeps markiert ein Paket als nicht explizit installiert, anders ausgedruckt, der Installationsgrund wird auf >>als Abhangigkeit installiert<< gesetzt. --asexplicit markiert ein Paket als explizit installiert, anders ausgedruckt, der Installationsgrund wird auf >>explizit installiert<< gesetzt. Dies ist nutzlich, wenn Sie ein installiertes Paket behalten wollen, auch wenn es ursprunglich als Abhangigkeit eines anderen Pakets installiert wurde. -k, --check uberpruft die lokale Paketdatenbank auf interne Konsistenz. Es wird dabei uberpruft, ob alle benotigten Dateien vorhanden sind und die Abhangigkeiten der installierten Pakete erfullt sind, nicht mit anderen Paketen im Konflikt stehen und verschiedene Pakete nicht die gleiche Datei beinhalten. Wenn Sie diese Option zweimal angeben, wird eine Uberprufung der synchronisierten Datenbanken ausgefuhrt, um sicher zu stellen, dass alle angegebenen Abhangigkeiten verfugbar sind. -q, --quiet unterdruckt Meldungen nach erfolgreichem Abschluss von Datenbankoperationen. DATEIOPTIONEN (ANWENDBAR MIT -F) -y, --refresh ladt neue Paketdateidatenbanken (repo.files) vom Server herunter. Wenn Sie diese Option zweimal angeben, werden die Paketdatenbanken auch dann aktualisiert, wenn sie bereits auf dem neuesten Stand sind. -l, --list listet die Dateien auf, die zum abgefragten Paket gehoren. -x, --regex fasst jede Abfrage als regularen Ausdruck auf. -q, --quiet zeigt weniger Informationen fur bestimmte Dateioperationen an. Dies ist nutzlich, wenn die Ausgabe von Pacman in einem Skript verarbeitet wird. Sie konnen dafur jedoch stattdessen --machinereadable verwenden. --machinereadable gibt jeden Treffer in einem maschinenlesbaren Format aus. Das Format ist Repositorium\0Paketname\0Paketversion\0Pfad\n mit \0 als NULL-Zeichen und \n als Zeilenvorschub. UMGANG MIT KONFIGURATIONSDATEIEN Pacman verwendet die gleich Logik wie rpm, um die Aktion fur Dateien zu ermitteln, die fur die Sicherung vorgesehen sind. Wahrend einer Aktualisierung werden drei MD5-Prufsummen fur jede Sicherungsdatei verwendet, um die erforderliche Aktion zu bestimmen: eine fur die installierte Originaldatei, eine fur die zu installierende Datei und eine fur die tatsachlich im System existente Datei. Nach dem Vergleich dieser drei Prufsummen konnen sich folgende Szenarien ergeben: original=X, aktuell=X, neu=X Alle drei Dateien sind gleich, folglich sind Uberschreibungen kein Problem. Die neue Datei wird installiert. original=X, aktuell=X, neu=Y Die aktuelle Datei gleicht dem Original, aber die neue Datei unterscheidet sich von der alten. Da der Benutzer die Datei niemals verandert hat und die neue Datei Verbesserungen und Fehlerkorrekturen enthalten kann, wird die neue Datei installiert. original=X, aktuell=Y, neu=X Beide Paketversionen enthalten exakt die gleiche Datei, aber die Datei im System wurde verandert. Die aktuelle Datei im System wird nicht angetastet. original=X, aktuell=Y, neu=Y Die neue Datei ist identisch zur aktuellen Datei im System. Die neue Datei wird installiert. original=X, aktuell=Y, neu=Z Alle drei Dateien sind unterschiedlich, daher wird die neue Datei mit der Erweiterung .pacnew installiert und der Benutzer erhalt eine Warnmeldung. Der Benutzer muss nun eventuell notwendige Anderungen an der ursprunglichen Datei manuell selbst einpflegen. original=NULL, aktuell=Y, neu=Z Das Paket war vorher nicht installiert, und die Datei existiert bereits im Dateisystem. Die neue Datei wird mit der Erweiterung .pacnew installiert und der Benutzer erhalt eine Warnmeldung. Der Benutzer muss nun eventuell notwendige Anderungen an der ursprunglichen Datei manuell selbst einpflegen. BEISPIELE pacman -Ss ne.hack sucht in der Paketdatenbank nach dem regularen Ausdruck >>ne.hack<<. pacman -S gpm ladt gpm einschliesslich dessen Abhangigkeiten herunter und installiert es. pacman -U /home/user/ceofhack-0.6-1-x86_64.pkg.tar.gz installiert das Paket ceofhack-0.6-1 aus einer lokalen Datei. pacman -Syu aktualisiert die Paketliste und anschliessend alle Pakete. pacman -Syu gpm aktualisiert die Paketliste, aktualisiert alle Pakete und installiert anschliessend gpm, sofern es nicht bereits installiert ist. KONFIGURATION In pacman.conf(5) finden Sie weitere Details zur Konfiguration mit Hilfe der Datei pacman.conf. SIEHE AUCH alpm-hooks(5), libalpm(3), makepkg(8), pacman.conf(5) Auf der Pacman-Website finden Sie aktuelle Informationen zu Pacman und den zugehorigen Werkzeugen. FEHLER Fehler? Sie machen wohl Witze, es gibt keine Fehler in dieser Software. Nun ja, sollte unsere Annahme doch falsch sein, berichten Sie diese (auf Englisch) in dem Fehlererfassungssystem unter https://gitlab.archlinux.org/pacman/pacman/-/issues zusammen mit den konkreten Informationen wie Ihre Befehlszeile, die Art des Fehlers und sogar der Paketdatenbank, falls das hilft. AUTOREN Derzeitige Betreuer: o Allan McRae o Andrew Gregory o Morgan Adamiec Bedeutende fruhere Mitwirkende: o Judd Vinet o Aurelien Foret o Aaron Griffin o Dan McGee o Xavier Chantry o Nagy Gabor o Dave Reisner o Eli Schwartz Informationen zu weiteren Mitwirkenden erhalten Sie, wenn Sie den Befehl git shortlog -s im Git-Repositorium pacman.git aufrufen. UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blattermann und Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . Pacman 7.0.0 27. November 2024 PACMAN(8)