NFS.CONF(5) File Formats Manual NFS.CONF(5) BEZEICHNUNG nfs.conf - allgemeine Konfiguration fur NFS-Daemons und -Dateien UBERSICHT /etc/nfs.conf BESCHREIBUNG Diese Datei enthalt die Site-spezifische Konfiguration fur verschiedene NFS-Daemons und andere Prozesse. Die meiste Konfiguration kann auch uber Befehlszeilenargumente an Prozesse ubergeben werden, aber eine zentrale Datei kann bequemer sein. Insbesondere ermoglicht dies eine konsistente Konfiguration uber verschiedene Prozesse hinweg. Wenn Befehlszeilenoptionen ubergeben werden, dann setzen diese die in dieser Datei festgelegten Werte ausser Kraft. Wenn diese Datei einen bestimmten Parameter nicht angibt und keine Befehlszeilenoption ubergeben wird, stellt jedes Werkzeug seine eigenen Vorgabewerte bereit. Das Dateiformat unterstutzt mehrere Abschnitte, von denen jeder mehrere Wertzuweisungen enthalten kann. Ein Abschnitt wird durch eine Zeile eingeleitet, die den Abschnittsnamen in eckigen Klammern enthalt, also wurde [global] einen Abschnitt namens global einleiten. Eine Wertzuweisung ist eine einzelne Zeile mit dem Namen des Werts, einem Gleichheitszeichen und einer Einstellungen fur den Wert, also wurde threads = 4 den Wert namens threads im aktuellen Abschnitt auf 4 setzen. Vorangestellte und angehangte Leerraume sowie Tabulatoren werden ebenso wie ignoriert wie Leerraume und Tabulatoren vor und hinter dem Gleichheitszeichen. Ausserdem werden einzelne und doppelte Anfuhrungszeichen entfernt, die den zugewiesenen Wert umgeben. Falls sich dadurch eine leere Zeichenkette ergibt, wird die gesamte Zuweisung ignoriert. Jede mit # oder ; beginnende Zeile sowie alle Leerzeilen werden ignoriert. Falls der zugewiesene Wert mit einem $ beginnt, dann wird die darauf folgende Zeichenkette als Name aufgefasst und im Abschnitt [environment] oder in der Prozessumgebung danach gesucht (siehe environ(7)). Der gefundene Wert wird fur diesen Wert verwendet. Der Wertname include ist eine Besonderheit. Falls ein Abschnitt include = /ein/Dateiname enthalt, dann wird die genannte Datei gelesen und alle darin gefundenen Wertzuweisungen zum aktuellen Abschnitt hinzugefugt. Falls die Datei Abschnittsuberschriften enthalt, dann werden neue Abschnitte angelegt, so als ob die einbezogene Datei anstelle der include-Zeile stehen wurde. Beginnt der Dateiname mit einem Bindestrich, dann wird dieser entfernt, bevor die Datei geoffnet wird, und wenn die Datei nicht existiert, dann wird keine Warnung ausgegeben. Normalerweise lost eine nicht vorhandene einzubeziehende Datei eine Warnung aus. Bei der Suche nach Abschnitten und Wertnamen wird Gross-/Kleinschreibung nicht berucksichtigt. Wo ein boolescher Wert erwartet wird, kann entweder true, t, yes, y, on oder 1 als >>true<< verwendet werden. Analog dazu kann entweder false, f, no, n, off oder 0 fur >>false<< verwendet werden. Gross-/Kleinschreibung wird hierbei nicht berucksichtigt. ABSCHNITTE Die folgenden Abschnitte sind verschiedenen Programmen bekannt und konnen die angegebenen benannten Werte enthalten. Die meisten Abschnitte konnen auch einen debug-Wert enthalten, der einer von (oder eine Kombination mehrerer von) general, call, auth, parse oder all sein darf. Wenn eine Liste angegeben wird, dann sollten die Elemente der Liste durch Kommata getrennt werden. Die Werte 0 und 1 werden ebenfalls akzeptiert, wobei durch >>0<< die Debug-Stufe nicht verandert wird und >>1<< gleichbedeutend mit der Angabe von >>all<< ist. general Erkannte Werte: pipefs-directory. Siehe blkmapd(8), rpc.idmapd(8) und rpc.gssd(8) fUr Details. exports Erkannte Werte: rootdir. Das Setzen von rootdir auf einen gultigen Pfad veranlasst den NFS-Server so zu agieren, als wenn der ubergebene Pfad allen exportierten Eintragen vorangestellt ware. Wenn beispielsweise rootdir=/meine/Wurzel und es in /etc/exports einen Eintrag fur /Dateisystem gibt, dann ist der Client in der Lage, den Pfad als /Dateisystem einzuhangen, aber auf dem Server wird dies zum Pfad /meine/Wurzel/Dateisystem aufgelost. exportd Erkannte Werte: manage-gids, threads, cache-use-ipaddr, ttl, state-directory-path Siehe exportd(8) fur Details. Beachten Sie, dass die Einstellung "debug = auth" fur exportd gleichbedeutend mit der Option --log-auth ist. nfsdcltrack Erkannte Werte: storagedir. Das Programm nfsdcltrack wird direkt vom Linux-Kernel ausgefuhrt, wobei keine Moglichkeit besteht, Befehlszeilenargumente zu ubergeben. Daher ist die Konfigurationsdatei der einzige Weg, dieses Programm zu konfigurieren. Siehe nfsdcltrack(8) fur Details. nfsd Erkannte Werte: threads, host, scope, port, grace-time, lease-time, udp, tcp, vers3, vers4, vers4.0, vers4.1, vers4.2, rdma, Versions- und Protokollwerte sind boolesche Werte, wie oben beschrieben. Sie werden auch von rpc.mountd verwendet. Threads und die zwei Zeitangaben sind Ganzzahlen. port und rdma sind Dienstnamen oder Nummern. In rpc.nfsd(8) finden Sie Details hierzu. mountd Erkannte Werte: manage-gids, descriptors, port, threads, reverse-lookup, cache-use-ipaddr, ttl, state-directory-path, ha-callout. Diese werden zusammen mit den Protokoll- und Versionswerten im Abschnitt [nfsd] zur Konfiguration von mountd verwendet. Siehe rpc.mountd(8) fur Details. Beachten Sie, dass die Einstellung "debug = auth" fur mountd gleichbedeutend mit der Option --log-auth ist. Der Wert state-directory-path im Abschnitt [mountd] wird auch von exportfs(8) verwendet. statd Erkannte Werte: port, outgoing-port, name, state-directory-path, ha-callout. Siehe rpc.statd(8) fur Details. lockd Erkannte Werte: port und udp-port. Siehe rpc.statd(8) fur Details. sm-notify Erkannte Werte: retry-time, outgoing-port und outgoing-addr. Siehe sm-notify(8) fur Details. gssd Erkannte Werte: verbosity, rpc-verbosity, use-memcache, use-machine-creds, use-gss-proxy, avoid-dns, limit-to-legacy-enctypes, context-timeout, rpc-timeout, keytab-file, cred-cache-directory, preferred-realm, set-home. Siehe rpc.gssd(8) fur Details. svcgssd Erkannte Werte: principal. Siehe rpc.svcgssd(8) fur Details. exportfs Nur debug= wird erkannt. nfsrahead Erkannte Werte: nfs, nfsv4 und default. Siehe nfsrahead(5) fur Details. DATEIEN /etc/nfs.conf Standard-Konfigurationsdatei fur den NFS-Client /etc/nfs.conf.d Wenn dieses Verzeichnis existiert und Dateien mit der Endung >>.conf<< enthalt, werden diese zum Setzen von Konfigurationsvariablen verwendet. Diese Dateien setzen die in /etc/nfs.conf gesetzten Variablen ausser Kraft. SIEHE AUCH nfsdcltrack(8), rpc.nfsd(8), rpc.mountd(8), nfsmount.conf(5). UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blattermann und Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . NFS.CONF(5)