LOSETUP(8) System-Administration LOSETUP(8) BEZEICHNUNG losetup - Loop-Gerate einrichten und steuern UBERSICHT Informationen erhalten: losetup [Loop-Gerat] losetup -l [-a] losetup -j Datei [-o Versatz] Ein Loop-Gerat abhangen: losetup -d Loop-Gerat ... Alle zugehorigen Loop-Gerate abhangen: losetup -D Ein Loop-Gerat einrichten: losetup [-o Versatz] [--sizelimit Grosse] [--sector-size Grosse] [--loop-ref Name] [-Pr] [--show] -f|Loop-Gerat Datei Grosse eines Loop-Gerats andern: losetup -c Loop-Gerat BESCHREIBUNG losetup wird zum Zuweisen von Loop-Geraten zu regularen Dateien oder blockorientierten Geraten, zum Abhangen von Loop-Geraten und zum Abfragen des Status eines Loop-Gerates verwendet. Wenn nur das Argument Loop-Gerat angegeben ist, wird der Status des korrespondierenden Loop-Gerats angezeigt. Falls keine Option angegeben ist, werden alle Loop-Gerate angezeigt. Beachten Sie, dass das alte Ausgabeformat (d.h. losetup -a) mit durch Kommata getrennten Zeichenketten als veraltet markiert wurde und nun das Ausgabeformat mit --list bevorzugt wird. Es ist moglich, mehrere unabhangige Loop-Gerate fur die gleiche zugrunde liegende Datei anzulegen. Diese Art der Einrichtung kann gefahrlich sein, kann Datenverlust, Beschadigungen und Uberschreibungen verursachen. Verwenden Sie wahrend der Einrichtung --nooverlap mit --find, um dieses Problem zu vermeiden. Die Einrichtung des Loop-Gerats ist keine atomare Aktion, wenn sie zusammen mit --find verwendet wird, und losetup schutzt diese Aktion nicht durch eine Sperre. Die Anzahl der Versuche ist intern auf maximal 16 beschrankt. Es wird empfohlen, beispielsweise flock(1) zu verwenden, um eine Kollision in stark parallelisierten Anwendungsfallen zu verwenden. OPTIONEN Den Argumenten Grosse und Versatz konnen die multiplikativen Suffixe KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und so weiter fur GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB folgen (das >>iB<< ist optional, zum Beispiel ist >>K<< gleichbedeutend mit >>KiB<<) oder die Suffixe KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter fur GB, TB, PB, EB, ZB und YB. -a, --all zeigt den Status aller Loop-Gerate an. Beachten Sie, dass gewohnliche Benutzer nicht auf alle Informationen zugreifen konnen. Siehe auch --list. Das fruhere Format (wie es ohne --list ausgegeben wird) ist veraltet. -d, --detach Loop-Gerat... hangt die Datei oder das Gerat aus, das dem oder den angegebenen Loop-Gerat(en) zugeordnet ist. Beachten Sie, dass der Kernel seit Linux v3.7 die >>lazy device destruction<< (lockere Geratezerstorung) verwendet. Der Abhangevorgang gibt keinen EBUSY-Fehler mehr zuruck, falls das Gerat aktiv vom System verwendet wird, aber es wird mit einer >>autoclear<<-Markierung versehen und spater zerstort. Selbst wenn das Gerat nicht verwendet wird, kann das Loop-Gerat spater zerstort werden. Falls Sie auf eine vollstandige Entfernung des Loop-Gerats warten mussen, rufen Sie udevadm settle nach losetup auf. -D, --detach-all hangt alle zugehorigen Loop-Gerate ab. -f, --find [Datei] sucht nach dem ersten ungenutzten Loop-Gerat. Wenn ein Datei-Argument vorhanden ist, wird das gefundene Gerat als Loop-Gerat verwendet. Anderenfalls wird einfach dessen Name ausgegeben. --show zeigt den Namen des zugehorigen Loop-Gerats an, wenn die Option -f und das Argument Datei vorhanden sind. -L, --nooverlap pruft auf Konflikte zwischen Loop-Geraten, um die Situation zu vermeiden, bei der die gleiche zugrunde liegende Datei von mehreren Loop-Geraten gemeinsam verwendet wird. Wenn die Datei bereits von einem anderen Gerat verwendet wird, dann wird das Gerat erneut verwendet, anstatt ein neues zu einzurichten. Diese Option ist nur zusammen mit --find sinnvoll. -j, --associated Datei [-o Versatz] zeigt den Status aller Loop-Gerate an, die der angegebenen Datei zugeordnet sind. -o, --offset Versatz verschiebt den Start der Daten um den angegebenen Versatz in Byte in der Datei oder dem angegebenen Gerat. Dem Versatz durfen multiplikative Suffixe folgen; siehe oben. --loop-ref Zeichenkette Legt den Referenzstring fest. Die abwartskompatible Standardeinstellung ist die Verwendung des Dateinamens der Hintergrunddatei als Referenz im Loop-Setup-IOCTL (auch bekannt als lo_file_name). Diese Option setzt dieses Standardverhalten ausser Kraft und setzt die Referenz auf die Zeichenkette. Die Referenz kann von udevd in /dev/loop/by-ref verwendet werden. Der Linux-Kernel verwendet die Referenz uberhaupt nicht; sie kann jedoch von einigen alteren Dienstprogrammen verwendet werden, die die Hintergrunddatei nicht aus dem Sysfs lesen konnen. Die Referenz ist nur fur den Root-Benutzer lesbar (siehe --output +REF) und ist auf 64 Bytes begrenzt. --sizelimit Grosse setzt das Ende der Daten auf nicht mehr als die angegebene Grosse in Byte nach dem Anfang der Daten. Der Grosse durfen multiplikative Suffixe folgen; siehe oben. -b, --sector-size Grosse legt die logische Sektorengrosse des Loop-Gerats in Bytes fest (seit Linux 4.14). Die Option darf sowohl beim Erstellen neuer Loop-Gerate als auch als einzelner Befehl zum Andern der Sektorengrosse eines bereits existierenden Loop-Gerats verwendet werden. -c, --set-capacity Loop-Gerat zwingt den Loop-Treiber, die Grosse der Datei neu einzulesen, der das angegebene Loop-Gerat zugeordnet ist. -P, --partscan zwingt den Kernel, die Partitionstabelle auf einem neu erstellten Loop-Gerat einzulesen. Beachten Sie, dass das Einlesen der Partitionstabelle von den Sektorengrossen abhangt. Die standardmassige Sektorengrosse ist 512 Byte, anderenfalls mussen Sie die Option --sector-size zusammen mit --partscan verwenden. -r, --read-only richtet ein schreibgeschutztes Loop-Gerat ein. --direct-io[=on|off] aktiviert oder deaktiviert den direkten E/A fur die Sicherungsdatei. Die Standardeinstellung ist off.Mit --direct-io oder --direct-io=on wird der direkte E/A aktiviert. Mit --direct-io=off kann er jedoch explizit deaktiviert werden. -v, --verbose aktiviert den ausfuhrlichen Modus. -l, --list gibt, falls ein Loop-Gerat oder die Option -a angegeben ist, die Standardspalten fur entweder das angegebene Loop-Gerat oder alle Loop-Gerate aus; die Vorgabe ist die Ausgabe von Informationen zu allen Geraten. Siehe auch --output, --noheadings, --raw und --json. -O, --output Spalte[,Spalte]... gibt an, welche Spalten mit --list ausgegeben werden sollen. Mit --help erhalten Sie eine Liste aller unterstutzten Spalten. --output-all gibt alle verfugbaren Spalten aus. -n, --noheadings zeigt bei der Ausgabe mit --list keine Uberschriften an. --raw verwendet das Rohformat fur die Ausgabe mit --list. -J, --json verwendet das JSON-Format fur die Ausgabe mit --list. VERSCHLUSSELUNG Cryptoloop wird zugunsten von dm-crypt nicht mehr unterstutzt. Fur weitere Details siehe cryptsetup(8). EXIT-STATUS losetup gibt 0 im Erfolgsfall und einen von 0 verschiedenen Wert bei einem Fehlschlag zuruck. Wenn losetup den Status eines Loop-Gerats anzeigt, wird 1 zuruckgegeben, falls das Gerat nicht eingerichtet ist und 2, falls ein Fehler aufgetreten ist, der die Statusermittlung des Gerats verhindert hat. ANMERKUNGEN Seit Version 2.37 verwendet losetup das Ioctl LOOP_CONFIGURE, um ein neues Loop-Gerat mit einem einzigen Ioctl-Aufruf einzurichten. Die alten Versionen verwenden die Ioctls LOOP_SET_FD und LOOP_SET_STATUS64, um das gleiche zu erreichen. UMGEBUNGSVARIABLEN LOOPDEV_DEBUG=all aktiviert die Debug-Ausgabe. DATEIEN /dev/loop[0..N] Loop-Blockgerate /dev/loop-control Loop-Steuergerat BEISPIEL Die folgenden Befehle konnen als Beispiel fur die Nutzung eines Loop-Gerats verwendet werden. # dd if=/dev/zero of=~/file.img bs=1024k count=10 # losetup --find --show ~/file.img /dev/loop0 # mkfs -t ext2 /dev/loop0 # mount /dev/loop0 /mnt ... # umount /dev/loop0 # losetup --detach /dev/loop0 AUTOREN Karel Zak , basierend auf der Originalversion von Theodore Ts'o . FEHLER MELDEN Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem . VERFUGBARKEIT Der Befehl losetup ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv heruntergeladen werden kann. util-linux 2.41.2 2025-09-22 LOSETUP(8)