.\" -*- coding: UTF-8 -*- '\" t .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH LESSKEY 1 "Version 643: 20. Juli 2023" .SH BEZEICHNUNG lesskey \- Tastenbelegungen für Less anpassen .SH "ÜBERSICHT (veraltet)" \fBlesskey [\-o Ausgabe] [\-\-] [Eingabe]\fP .br \fBlesskey [\-\-output=Ausgabe] [\-\-] [Eingabe]\fP .br \fBlesskey \-V\fP .br \fBlesskey \-\-version\fP .SH GÜLTIGKEITSBEREICH Dieses Dokument beschreibt das Format der \fBlesskey\fP\-Quelldatei, wie sie von \fBless\fP Version 582 und neuer verwendet wird. In früheren Versionen von \fBless\fP wurde ein separates Programm namens \fBlesskey\fP verwendet, um die \fBlesskey\fP\-Quelldatei in ein von \fBless\fP verstandenes Format zu kompilieren. Dieser Kompilierungsschritt ist nicht mehr notwendig; daher ist das Programm \fBlesskey\fP als veraltet anzusehen, obwohl das Dateiformat noch von \fBless\fP selbst unterstützt wird. .PP .SH BESCHREIBUNG Eine \fBlesskey\fP\-Datei enthält eine Reihe von Tastenzuordnungen und Umgebungsvariablen, die in nachfolgenden Aufrufen von \fBless\fP verwendet werden sollen. .SH DATEIFORMAT Die Eingabedatei besteht aus einem oder mehreren \fIAbschnitten\fP. Jeder Abschnitt beginnt mit einer Zeile, die dessen Typ bezeichnet. Mögliche Abschnitte sind: .IP #command passt die Tastenzuordnungen für Befehle an. .IP #line\-edit passt die Tastenzuordnungen für die Zeilenbearbeitung an. .IP #env definiert Umgebungsvariablen. .PP Leere Zeilen, und Zeilen, die mit einem Rautezeichen (#) beginnen, werden ignoriert, außer wie nachfolgend angegeben. . .SH COMMAND\-Abschnitt Der »command«\-Abschnitt beginnt mit der Zeile .sp #command .sp Falls der »command«\-Abschnitt der erste Abschnitt in der Datei ist, kann diese Zeile weggelassen werden. Der »command«\-Abschnitt besteht aus Zeilen der folgenden Form: .sp \fIZeichenkette\fP \fIAktion\fP [Extra\-Zeichenkette] .sp Der Leerraum kann aus einer beliebigen Folge von einem oder mehreren Leerzeichen und/oder Tabulatoren bestehen. Die \fIZeichenkette\fP bezeichnet die Befehlstaste(n), welche die Aktion aufrufen. Die \fIZeichenkette\fP kann eine einzelne Befehlstaste oder eine Abfolge von bis zu 15 Tasten sein. Die \fIAktion\fP ist der Name der Less\-Aktion aus der nachfolgenden Liste. Die Zeichen in der \fIZeichenkette\fP können wortwörtlich erscheinen oder es kann ein Zirkumflex (^) vorangestellt werden, um eine Steuertaste zu kennzeichnen. Ein Rückschrägstrich, dem eine bis drei Ziffern in oktaler Notation folgen, können zum Angeben des oktalen Werts eines Zeichens verwendet werden. Ein Rückschrägstrich, dem verschiedene Zeichen folgen, geben die Eingabezeichen wie folgt an: .RS 5m .TS l l l. \eb RÜCKTASTE (0x08) \ee ESCAPE (0x1B) \en ZEILENVORSCHUB (0x0A) \er EINGABETASTE (0x0D) \et TABULATOR (0x09) .TE .sp \ek, gefolgt von einem einzelnen Zeichen, stellt das oder die Zeichen dar, die erzeugt werden sollen, wenn eine dieser Tasten gedrückt wird: .TS l l. \ekb RÜCKTASTE (die Rückschritttaste) \ekB Strg\-RÜCKTASTE \ekd PFEILTASTE AB \ekD SEITE AB \eke END \ekh HOME \eki EINFG \ekl PFEILTASTE LINKS \ekL Strg\-PFEILTASTE LINKS \ekr PFEILTASTE RECHTS \ekR Strg\-PFEILTASTE RECHTS \ekt RÜCKTABULATOR \eku PFEILTASTE AUF \ekU SEITE AUF \ekx ENTF \ekX Strg\-ENTF \ek1 F1 .TE .PP Ein Rückschrägstrich, dem ein anderes Zeichen folgt, zeigt an, dass das Zeichen wortwörtlich genommen werden soll. Den Zeichen Zirkumflex, Leerzeichen, Tabulator, Rautezeichen und dem Rückschrägstrich selbst muss ein Rückschrägstrich vorangestellt werden. .PP Einer Aktion kann eine »Extra«\-Zeichenkette folgen. Wenn ein solcher Befehl ausgelöst wird, während \fBless\fP läuft, wird die Aktion ausgeführt und die Extra\-Zeichenkette ausgewertet, so als ob sie in \fBless\fP eingegeben worden wäre. Diese Funktion kann in bestimmten Fällen zur Erweiterung der Funktionalität eines Befehls verwendet werden. Schauen Sie sich die Befehle »{« und »:t« im nachfolgenden Beispiel an. Die Extra\-Zeichenkette hat für die »quit«\-Aktion eine besondere Bedeutung: Wenn \fBless\fP beendet wird, dann wird das erste Zeichen der Extra\-Zeichenkette als dessen Exit\-Status verwendet. . .SH BEISPIEL Die folgende Eingabedatei beschreibt die Reihe der standardmäßigen von \fBless\fP verwendeten Befehlstasten. Die Dokumentation zu jedem der Befehle finden Sie in der .less Handbuchseite unter der Tastenfolge, welche den Befehl aufruft. .sp .RS 5m .TS l l. #command \er forw\-line \en forw\-line e forw\-line j forw\-line \ekd forw\-line ^E forw\-line ^N forw\-line k back\-line y back\-line ^Y back\-line ^K back\-line ^P back\-line J forw\-line\-force K back\-line\-force Y back\-line\-force d forw\-scroll ^D forw\-scroll u back\-scroll ^U back\-scroll \e40 forw\-screen f forw\-screen ^F forw\-screen ^V forw\-screen \ekD forw\-screen b back\-screen ^B back\-screen \eev back\-screen \ekU back\-screen z forw\-window w back\-window \ee\e40 forw\-screen\-force F forw\-forever \eeF forw\-until\-hilite R repaint\-flush r repaint ^R repaint ^L repaint \eeu undo\-hilite \eeU clear\-search g goto\-line \ekh goto\-line < goto\-line \ee< goto\-line p percent % percent \ee[ left\-scroll \ee] right\-scroll \ee( left\-scroll \ee) right\-scroll \ekl left\-scroll \ekr right\-scroll \ee{ no\-scroll \ee} end\-scroll { forw\-bracket {} } back\-bracket {} ( forw\-bracket () ) back\-bracket () [ forw\-bracket [] ] back\-bracket [] \ee^F forw\-bracket \ee^B back\-bracket G goto\-end \ee> goto\-end > goto\-end \eke goto\-end \eeG goto\-end\-buffered \&= status ^G status :f status / forw\-search ? back\-search \ee/ forw\-search * \ee? back\-search * n repeat\-search \een repeat\-search\-all N reverse\-search \eeN reverse\-search\-all & filter m set\-mark M set\-mark\-bottom \eem clear\-mark ' goto\-mark ^X^X goto\-mark E examine :e examine ^X^V examine :n next\-file :p prev\-file t next\-tag T prev\-tag :x index\-file :d remove\-file \- toggle\-option :t toggle\-option t s toggle\-option o ## Verwenden Sie einen langen Optionsnamen, indem Sie ## die zusätzliche Zeichenkette mit EINEM ## Bindestrich beginnen lassen; zum Beispiel: ## s toggle\-option \-log\-file\en \&_ display\-option | pipe v visual ! shell # pshell + firstcmd H help h help V version 0 digit 1 digit 2 digit 3 digit 4 digit 5 digit 6 digit 7 digit 8 digit 9 digit q quit Q quit :q quit :Q quit ZZ quit .TE .RE .sp .SH VORRANG Die von \fBlesskey\fP angegebenen Befehl erhalten Vorrang vor den standardmäßigen Befehlen. Ein standardmäßiger Befehl kann durch einen entsprechenden Eintrag in der Eingabedatei mit der Aktion »invalid« deaktiviert werden. Alternativ können Sie einen Schlüssel, der nichts tun soll, mit der Aktion »noaction« definieren. Dabei ist »noaction« ähnlich wie »invalid«, aber \fBless\fP gibt für einen »invalid«\-Befehl einen Warnklang aus, aber nicht für einen »noaction«\-Befehl. Zusätzlich können ALLE Standardbefehle durch Hinzufügen dieser Steuerzeile zur Eingabedatei deaktiviert werden: .sp #stop .sp Dadurch werden alle Standardbefehle ignoriert. Die #stop\-Zeile sollte die letzte Zeile in diesem Abschnitt der Datei sein. .PP Denken Sie daran, dass #stop gefährlich sein kann. Da sämtliche Standardbefehle deaktiviert werden, müssen Sie genügend Befehle vor der #stop\-Zeile angeben, um alle notwendigen Aktionen zu aktivieren. Beispielsweise könnte ein nicht definierter »quit«\-Befehl sehr frustierend sein. . .SH ZEILENBEARBEITUNGS\-ABSCHNITT Der Zeilenbearbeitungs\-Abschnitt beginnt mit folgender Zeile: .sp #line\-edit .sp Dieser Abschnitt gibt neue Tastenbelegungen für die Befehle zur Zeilenbearbeitung an, in ähnlicher Weise, wie Tastenbelegungen für gewöhnliche Befehle im #command\-Abschnitt angegeben werden. Der Zeilenbearbeitungs\-Abschnitt besteht aus einer Liste von Tasten und Aktionen, jeweils eine pro Zeile wie im nachfolgenden Beispiel. . .SH BEISPIEL Die folgende Eingabedatei beschreibt den Satz der standardmäßigen von \fBless\fP verwendeten Zeilenbearbeitungstasten: .sp .RS 5m .TS l l. #line\-edit \et forw\-complete \e17 back\-complete \ee\et back\-complete ^L expand ^V literal ^A literal \eel right \ekr right \eeh left \ekl left \eeb word\-left \ee\ekl word\-left \eew word\-right \ee\ekr word\-right \eei insert \eex delete \ekx delete \eeX word\-delete \eekx word\-delete \ee\eb word\-backspace \ee0 home \ekh home \ee$ end \eke end \eek up \eku up \eej down ^G abort .TE .RE .sp . .SH "UMGEBUNGSVARIABLEN FÜR LESS" Der Abschnitt zu den Umgebungsvariablen beginnt mit der Zeile .sp #env .sp Dieser Zeile folgt eine Liste zuzuweisender Umgebungsvariablen. Jede Zeile besteht aus dem Namen einer Umgebungsvariable, einem Gleichheitszeichen (=) und dem Wert, welcher der Umgebungsvariable zugewiesen werden soll. Leerräume vor oder nach dem Gleichheitszeichen werden ignoriert. Die auf diese Weise zugewiesenen Variablen sind nur für \fBless\fP sichtbar. Falls eine Variable sowohl in der Systemungebung als auch in der Lesskey\-Datei zugewiesen ist, erhält der Wert in der Lesskey\-Datei Vorrang. . .sp Falls dem Variablennamen statt einem = ein += folgt, wird die Zeichenkette an den existierenden Wert der Variable angehängt. Dies funktioniert gegenwärtig nur, wenn alle »+=«\-Zeilen unmittelbar auf die Ursprungsdefinition der gleichen Variable folgen (mit einer »=«\-Zeile), ohne irgendwelche Definitionen anderer Variablen. Diese Anhängung ist nur für Variablen möglich, die bereits in dieser Datei definiert wurden; Anhängen an eine Variable in der Umgebung des Systems ist nicht möglich. Die Zeichenkette wird wortwörtlich angehängt, ohne Hinzunahme von zusätzlichem Leerraum. Falls daher Leerraum gewünscht ist, sollte er zum Ende der vorherigen Zeile hinzugefügt werden. (Er kann nicht zum Anfang der Zeichenkette mit += hinzugefügt werden, da, wie oben erwähnt, Leerzeichen nach dem Gleichheitszeichen ignoriert werden.) . .SH "BEDINGTE KONFIGURATION" Falls eine Zeile mit #version beginnt und darauf ein relationaler Operator und eine Versionsnummer folgt, wird der Rest der Zeile so ausgewertet, als wenn die laufende Version von \fBless\fP (oder \fBlesskey\fP) diesem Operator entspricht. Dies kann hilfreich sein, wenn eine \fBlesskey\fP\-Datei mit verschiedenen Versionen von \fBless\fP verwendet wird. .sp Nehmen wir beispielsweise an, ein neuer Befehl namens »sideways\-search« wäre in der \fBless\fP\-Version 777 eingeführt worden. Dann würde die folgende Zeile den Befehl der Taste »Q« zuordnen, aber nur in jenen Versionen von \fBless\fP, welche dies unterstützen. Die Zeile wird von Versionen vor 777 ignoriert. .sp .nf #version >= 777 Q sideways\-search .fi .sp Die folgenden sechs Operatoren werden unterstützt: .RS 5m .TS l l. > Größer als < Kleiner als >= Größer als oder gleich <= Kleiner als oder gleich = Gleich != Nicht gleich .TE .RE .sp Das Funktionsmerkmal #version wird in Versionen von \fBless\fP und \fBlesskey\fP vor 594 nicht unterstützt. In diesen älteren Versionen werden alle #version\-Zeilen ignoriert. . .SH BEISPIEL Die folgende Eingabedatei übergibt die Optionen \fB\-i\fP und \fB\-S\fP, wenn .less \fBless\fP läuft, und fügt für die Versionen 595 und höher außerdem die Option \fB\-\-color\fP hinzu. .sp .nf #env ## (Beachten Sie, dass am Ende der nächsten Zeile ein Leerzeichen ## stehen muss, um die Option \-\-color von der Option \-S ## zu trennen.) LESS = \-i\ \-S\ #version\ >=\ 595\ \ LESS\ +=\ \-\-color=Hkc .fi . .SH "SIEHE AUCH" \fBless\fP(1) . .SH WARNUNGEN Auf MS\-DOS\- und OS/2\-Systemen senden bestimmten Tasten eine Zeichensequenz, die mit einem NUL\-Zeichen beginnt (0). Dieses NUL\-Zeichen sollte in der Lesskey\-Datei als \e340 eingetragen werden. . .SH COPYRIGHT Copyright (C) 1984\-2023 Mark Nudelman .PP Less ist Teil des GNU\-Projekts und freie Software. Sie können es entweder unter den Bedingungen der (1) GNU General Public License, wie von der Free Software Foundation veröffentlicht, oder (2) der Less\-Lizenz, weitergeben und/oder modifizieren. Weitere Einzelheiten bezüglich der Weitergabe finden Sie in der Datei README der Less\-Distribution. Sie sollten ein Exemplar der GNU General Public License zusammen mit dem Quellcode von Less erhalten haben. Siehe die Datei COPYING. Falls nicht, schreiben Sie an die Free Software Foundation, 59 Temple Place, Suite 330, Boston, MA 02111\-1307, USA. Sie sollten außerdem eine Kopie der Less\-Lizenz erhalten haben. Siehe die Datei LICENSE. .PP Less wird in der Hoffnung weitergegeben, dass es Ihnen von Nutzen sein wird, aber OHNE IRGENDEINE GARANTIE, sogar ohne die implizite Garantie der MARKTREIFE oder der VERWENDBARKEIT FÜR EINEN BESTIMMTEN ZWECK. Details finden Sie in der GNU General Public License. . .SH AUTOR . Mark Nudelman .br Melden Sie Fehler (auf Englisch) auf https://github.com/gwsw/less/issues. .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann und Helge Kreutzmann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .