KERNEL-INSTALL(8) kernel-install KERNEL-INSTALL(8) BEZEICHNUNG kernel-install - Fugt Kernel und Initrd-Images zu /boot hinzu und entfernt sie von dort UBERSICHT kernel-install [OPTIONEN] add KERNEL-VERSION KERNEL-ABBILD [INITRD-DATEI] kernel-install [OPTIONEN] remove KERNEL-VERSION kernel-install [OPTIONEN] inspect [KERNEL-VERSION] [KERNEL-ABBILD] [INITRD-DATEI] kernel-install [OPTIONEN] list BESCHREIBUNG kernel-install wird dazu verwandt, Kernel und Initrd-Images [1] in die Bootloader-Partition zu installieren und sie von dort wieder zu entfernen. Dies wird hier mit $BOOT referenziert. Normalerweise ist es entweder /boot/, /efi/ oder /boot/efi/, siehe unten. kernel-install fuhrt die im Verzeichnis /usr/lib/kernel/install.d/ und dem lokalen Administratorverzeichnis /etc/kernel/install.d/ befindlichen ausfuhrbaren Dateien (>>Erweiterungen<<) aus. Alle Dateien werden gemeinsam sortiert und in lexikalischer Reihenfolge ausgefuhrt, unabhangig davon, in welchem Verzeichnis sie sich befinden. Allerdings ersetzen Dateien mit gleichem Dateinamen einander. Dateien in /etc/kernel/install.d/ haben gegenuber Dateien mit dem gleichen Namen in /usr/lib/kernel/install.d/ Vorrang. Dies kann dazu benutzt werden, um bei Bedarf vom System bereitgestellte Programme mit einer lokalen Datei ausser Kraft zu setzen. Ein symbolischer Link in /etc/kernel/install.d/ auf /dev/null mit dem gleichen Namen wie das Programm in /usr/lib/kernel/install.d/ deaktiviert das Programm komplett. Programme mussen die Erweiterung >>.install<< tragen, andere Erweiterungen werden ignoriert. Ein in diesen Verzeichnissen abgelegtes Programm sollte im Erfolgsfall 0 zuruckliefern. Es darf auch 77 zuruckliefern, womit die gesamte Aktion beendet wird (Programme spater in der lexikalischen Reihenfolge werden ubersprungen). BEFEHLE Die folgenden Befehle werden verstanden: add [[[KERNEL-VERSION] KERNEL-ABBILD] [INITRD-DATEI]] Dieser Befehl akzeptiert eine Kernelversionszeichenkette und einen Pfad zu einer Kernelabbilddatei als Argumente. Falls ersteres fehlt, als leere Zeichenkette oder >>-<< angegeben ist, ist die Vorgabe die aktuelle Kernelversion, d.h. die gleiche Zeichenkette, die uname -r zuruckliefert. Falls letzteres fehlt, als leere Zeichenkette oder >>-<< angegeben ist, ist die Vorgabe /usr/lib/modules/KERNELVERSION/vmlinuz. Optional konnen auch eine oder mehrere Initrd-Abbilder angegeben werden (beachten Sie, dass Erweiterungen zusatzliche erstellen konnten). Die Programmdateien aus /usr/lib/kernel/install.d/*.install und /etc/kernel/install.d/*.install (d.h. die Erweiterungen) werden mit den folgenden Argumenten aufgerufen: add KERNEL-VERSION $BOOT/ZUGANGSMERKMAL/KERNEL-VERSION/ KERNEL-ABBILD \ [INITRD-DATEI ] Das dritte Argument bezieht sich direkt auf den Pfad, unter dem Kernelabbilder, Initrd-Abbilder und andere Ressourcen fur Systemladerspezifikation[2] Typ-#1-Zugange abgelegt werden (das >>Zugangsverzeichnis<<). Falls andere Systemstartprogramm-Schemata verwandt werden, konnte dieser Parameter ignoriert werden. Die Zeichenkette ZUGANGSMERKMAL ist typischerweise die Maschinenkennung und soll die lokale Installation auf dem System identifizieren. Details sind nachfolgend beschrieben. Die Vorgabeerweiterungen fuhren in diesem Fall die folgenden Aktionen aus: o kernel-install erstellt $BOOT/ZUGANGSMERKMAL/KERNEL-VERSION, falls aktiviert (siehe $KERNEL_INSTALL_LAYOUT). o 50-depmod.install fuhrt depmod(8) fur die KERNEL-VERSION aus. o 90-loaderentry.install kopiert KERNEL-ABBILD nach $BOOT/ZUGANGSMERKMAL/KERNEL-VERSION/linux. Falls INITRD-DATEIen zur Verfugung gestellt werden, kopiert sie die Erweiterung auch nach $BOOT/ZUGANGSMERKMAL/KERNEL-VERSION/INITRD-DATEI. Dies kann auch dazu verwandt werden, der eigentlichen Initrd Mikrocode voranzustellen. Sie erstellt auch laut der Systemstartladeprogramm-(Bootloader)-Spezifikation[2] (Typ #1) einen Systemstartladeprogrammeintrag in $BOOT/loader/entries/ZUGANGSMERKMAL-KERNEL-VERSION.conf. Der Titel des Eintrags ist der in /etc/os-release oder /usr/lib/os-release (falls erstere nicht existiert) im Parameter PRETTY_NAME festgelegte Name oder >>Linux KERNEL-VERSION<<, falls dieser nicht gesetzt ist. Falls $KERNEL_INSTALL_LAYOUT nicht >>bls<< ist, macht diese Erweiterung nichts. o 90-uki-copy.install kopiert eine Datei uki.efi von $KERNEL_INSTALL_STAGING_AREA oder, falls dies nicht existiert, dem Argument KERNEL-ABBILD, falls und nur falls es eine Erweiterung >>.efi<< hat, nach $BOOT/EFI/Linux/ZUGANGSMERKMAL-KERNEL-VERSION.efi. Falls $KERNEL_INSTALL_LAYOUT nicht >>uki<< ist, macht diese Erweiterung nichts. Hinzugefugt in Version 198. add-all Dies ist identisch zu add (siehe oben), ruft aber die Aktion interaktiv fur jeden in /usr/lib/modules/ installierten Kernel auf. Diese Aktion wird nur auf Systemen unterstutzt, auf denen das Kernelabbild in /usr/lib/modules/KERNELVERSION/vmlinuz installiert ist. Hinzugefugt in Version 255. remove KERNEL-VERSION Dieser Befehl erwartet eine Kernelversionszeichenkette als Argument. Die Programmdateien aus /usr/lib/kernel/install.d/*.install und /etc/kernel/install.d/*.install (d.h. die Erweiterungen) werden mit den folgenden Argumenten aufgerufen: remove KERNEL-VERSION $BOOT/ZUGANGSMERKMAL/KERNEL-VERSION/ Anschliessend entfernt kernel-install das Zugangsverzeichnis $BOOT/ZUGANGSMERKMAL/KERNEL-VERSION/ und seine Inhalte, falls es existiert. Die Vorgabeerweiterungen fuhren in diesem Fall die folgenden Aktionen aus: o 50-depmod.install entfernt die durch depmod fur diesen Kernel erstellten Dateien wieder. o 90-loaderentry.install entfernt die Datei $BOOT/loader/entries/ZUGANGSMERKMAL-KERNEL-VERSION.conf. o 90-uki-copy.install entfernt die Datei $BOOT/EFI/Linux/ZUGANGSMERKMAL-KERNEL-VERSION.efi. Hinzugefugt in Version 198. inspect [[[KERNEL-VERSION] KERNEL-ABBILD] [INITRD-DATEI ]] Akzeptiert die gleichen Parameter wie add. Zeigt die verschiedenen konfigurierten oder automatisch erkannten Pfade. Insbesondere zeigt dies die Werte der verschiedenen, nachfolgend aufgefuhrten Umgebungsvariablen $KERNEL_INSTALL_*, wie sie an die Erweiterungen ubergeben wurden. Die Option --json kann verwandt werden, um die Ausgabe dieses Unterbefehls als ein JSON-Objekt zu erhalten. Hinzugefugt in Version 251. list Zeigt die verschiedenen installierten Kernel. Dies zahlt die Unterverzeichnisse von /usr/lib/modules/ auf und zeigt, ob dort ein Kernelabbild installiert ist. Hinzugefugt in Version 255. KOMPATIBILITAT MIT DEM KERNELBAUSYSTEM installkernel [OPTIONEN] VERSION VMLINUZ [MAP] [INSTALLATIONS-VERZ] Beim Aufruf als installkernel akzeptiert dieses Programm Argumente, wie diese fur den Befehl make install des Kernelbausystems festgelegt sind. Die Parameter VERSION und VMLINUZ legen die Kernelversion und das Kernelprogramm fest. Die zwei anderen Parameter (MAP und INSTALLATION-DIR) werden derzeit ignoriert. DIE PARTITION >>$BOOT<< Die Partition, in der die Kernel und die Schnipsel der Bootloader-Spezifikation[2] liegen, wird $BOOT genannt. kernel-install bestimmt den Ort dieser Partition durch Uberprufung von nacheinander /efi/, /boot/ und /boot/efi/. Der erste Ort, an dem $BOOT/loader/entries/ oder $BOOT/ZUGANGSMERKMAL/ existiert, wird verwandt. OPTIONEN Die folgenden Optionen werden verstanden: --esp-path= Pfad zu der EFI-Systempartition (ESP). Falls nicht angegeben, werden /efi/, /boot/ und /boot/efi/ der Reihe nach gepruft. Es wird empfohlen, falls moglich, die ESP unter /efi/ einzuhangen. --boot-path= Pfad zur Erweiterten Systemladerpartition, wie in der Systemlader-Spezifikation[2] definiert. Falls nicht angegeben, wird /boot/ gepruft. Es wird empfohlen, die Erweiterte Systemladerpartition unter /boot/ einzuhangen, falls moglich. --make-entry-directory=yes|no|auto Steuert die Erstellung und Entfernung des Typ-#1-Eintragsverzeichnisses der Systemlader-Spezifikation[2] auf dem Dateisystem, das Ressourcen wie Kernel- und Initrd-Abbilder wahrend des add bzw. remove enthalt. Das Verzeichnis wird nach dem Eintragsmerkmal benannt und wird direkt unterhalb des Systemstart-Wurzelverzeichnis abgelegt. Wenn >>auto<<, wird das Verzeichnis nur erstellt und entfernt, wenn das Installations-Layout >>bls<< ist. Standardmassig >>auto<<. Hinzugefugt in Version 254. --entry-token= Steuert, wie Systemladereintrage fur diese Kernelinstallation oder -entfernung benannt und identifiziert werden. Akzeptiert entweder >>auto<<, >>machine-id<<, >>os-id<<, >>os-image-id<< oder eine beliebige Zeichenkette, der >>literal:<< vorangestellt ist, als Argument. Wird dies auf machine-id gesetzt, dann werden die Eintrage nach der Maschinenkennung des laufenden Systems benannt (z.B. >>b0e793a9baf14b5fa13ecbe84ff637ac<<). Siehe machine-id(5) fur Details uber das Konzept der Maschinenkennung und der Datei. Falls auf os-id gesetzt, werden die Eintrage nach der Betriebssystemkennung des laufenden Systems benannt, d.h. dem Feld ID= von os-release(5) (z.B. >>fedora<<). Ahnlich werden die Eintrage nach der Betriebssystem-Abbild-Kennung des laufenden Systems benannt, falls es auf os-image-id gesetzt ist, d.h. dem Feld IMAGE_ID= von os-release (z.B. >>vendorx-cashier-system<<). Falls auf (die Vorgabe) auto gesetzt, wird die Datei /etc/kernel/entry-token (oder $KERNEL_INSTALL_CONF_ROOT/entry-token) ausgelesen, falls sie existiert, und der gespeicherte Wert verwandt. Andernfalls wird die lokale Maschinenkennung verwandt, falls sie initialisiert ist. Andernfalls wird IMAGE_ID= von os-release(5) verwandt, falls gesetzt. Andernfalls wird ID= von os-release(5) verwandt, falls gesetzt. Andernfalls wird eine zufallig erstellte Maschinenkennung verwandt. Im Allgemeinen wird bevorzugt, die Maschinenkennung zur Benennung von Eintragen zu verwenden. Es gibt allerdings Falle, bei denen die Verwendung anderer Kennzeichner eine gute Option ist. Insbesondere: Wenn die Identifikationsdaten, die die Maschinenkennung enthalten, nicht auf der (unverschlusselten) Partition $BOOT_ROOT gespeichert werden sollen oder falls die Kennung beim ersten Systemstart erzeugt werden soll und nicht bekannt ist, wenn die Eintrage vorbereitet werden. Beachten Sie, dass die Verwendung der Maschinenkennung den Vorteil hat, dass mehrere, parallele Installationen des gleichen Betriebssystems auf dem gleichen Medium koexistieren konnen und dass sie ihre Systemladereintrage unabhangig aktualisieren konnen. Bei der Verwendung anderer Kennzeichner (wie die Betriebssystemkennung oder die Kennung des Betriebssystemabbildes) wurden parallele Installationen des gleichen Betriebssystems versuchen, den gleichen Eintragsnamen zu verwenden. Um parallele Installationen zu unterstutzen, muss das Installationsprogramm ein anderes Eintragsmerkmal beim Hinzufugen einer zweiten Installation verwenden. Hinzugefugt in Version 254. -v, --verbose gibt zusatzliche Informationen uber durchgefuhrte Aktionen aus. Hinzugefugt in Version 242. --root=Wurzel Akzeptiert einen Verzeichnispfad als Argument. Allen Pfaden wird der ubergebene alternative Wurzelpfad vorangestellt, einschliesslich Konfigurationssuchpfaden. Dies ist zur Arbeit auf Systemabbildern nutzlich, die auf dem angegebenen Verzeichnis eingehangt sind, statt auf dem Wirtssystem selbst. Hinzugefugt in Version 255. --image=Abbild Akzeptiert einen Pfad zu einer Plattenabbilddatei oder einem Blockgeratenamen. Falls angegeben, werden alle Aktionen auf das Dateisystem in dem angegebenen Plattenabbild angewandt. Diese Option ist ahnlich zu --root=, agiert aber auf Dateisystemen, die in Plattenabbildern oder Blockgeraten gespeichert sind. Das Plattenabbild sollte entweder nur ein Dateisystem oder eine Reihe von Dateisystemen innerhalb einer GPT-Partitionstabelle enthalten, die der Spezifikation fur auffindbare Partitionen[3] folgt. Fur weitere Informationen uber unterstutzte Plattenabbilder, siehe den Schalter von systemd-nspawn(1) mit dem gleichen Namen. Hinzugefugt in Version 255. -h, --help Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm. --version Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm. --no-pager Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter. --json=MODUS Zeigt die Ausgabe als JSON formatiert. Erwartet entweder >>short<< (fur die kurzest mogliche Ausgabe ohne unnotigen Leerraum oder Zeilenumbruche), >>pretty<< (fur eine schonere Version der gleichen Ausgabe, mit Einzugen und Zeilenumbruchen) oder >>off<< (um die standardmassig aktivierte JSON-Ausgabe auszuschalten). --image-policy=Richtlinie Akzeptiert gemass systemd.image-policy(7) eine Abbildrichtlinienzeichenkette als Argument. Die Richtlinie wird bei Aktionen auf dem mittels --image= angegebenen Plattenabbild durchgesetzt, siehe oben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe die Richtlinie >>*<<, d.h. alle erkannten Dateisysteme im Abbild werden verwandt. --no-legend Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenkopfe und die Fusszeile mit Hinweisen. UMGEBUNGSVARIABLEN Fur Erweiterungen exportierte Umgebungsvariablen Es wird $KERNEL_INSTALL_VERBOSE=1 fur Erweiterungen exportiert, falls --verbose verwandt wird. Sie konnen in diesem Fall zusatzliche Protokollmeldungen ausgeben. $KERNEL_INSTALL_IMAGE_TYPE=uki|pe|unknown wird fur Erweiterungen gesetzt, um den Typ des Kernelabbildes festzulegen. Uki Vereinigtes Kernelabbild. Hinzugefugt in Version 254. pe PE-Programm. Hinzugefugt in Version 254. unknown Unbekannter Typ. Hinzugefugt in Version 254. $KERNEL_INSTALL_MACHINE_ID wird fur die Erweiterungen auf die gewunschte zu verwendende Maschinenkennung gesetzt. Es ist immer eine 128-bit-Kennung. Normalerweise wird sie aus /etc/machine-id ausgelesen, aber das kann auch mittels $MACHINE_ID ausser Kraft gesetzt werden (siehe unten). Falls nicht uber eine diese Methoden festgelegt, wird der Ruckfallwert durch kernel-install erstellt und nur fur einen einzelnen Aufruf verwandt werden. $KERNEL_INSTALL_ENTRY_TOKEN wird fur Erweiterungen auf das gewunschte, zu verwendene Zugangs->>Merkmal<< gesetzt. Es ist ein Kennzeichner, der zur Identifizierung der lokalen Installation verwandt wird und oft die Maschinenkennung ist, dh. identisch zu $KERNEL_INSTALL_MACHINE_ID. Es kann aber auch eine andere Art von Kennzeichner sein, beispielsweise eine feste Zeichenkette oder die Werte ID=, IMAGE_ID= aus /etc/os-release. Die hier ubergebene Zeichenkette wird dazu verwandt, die Systemlader-Spezifikationseintrage zu benennen oder die Verzeichnisse, in die das Kernelabbild und die anfanglichen RAM-Plattenabbilder abgelegt werden. Beachten Sie, dass oft $KERNEL_INSTALL_ENTRY_TOKEN und $KERNEL_INSTALL_MACHINE_ID auf die gleichen Werte gesetzt werden, aber der erste Wert eine beliebige kurze Zeichenkette sein kann, wahrend letzterer garantiert eine gultige 32-Zeichen-Kennung in kleingeschriebener hexadezimaler Form ist. Das zu verwendende Zugangsmerkmal wird aus /etc/kernel/entry-token gelesen, falls diese existiert. Andernfalls werden einige mogliche Kandidaten unterhalb von $BOOT auf Systemlader-Spezifikation-Typ-1-Zugangsverzeichnisse uberpruft und, falls diese gefunden werden, daraus das Zugangsmerkmal abgeleitet wird. Falls das nicht erfolgreich ist, wird $KERNEL_INSTALL_MACHINE_ID als Ruckfalloption verwandt. KERNEL_INSTALL_BOOT_ROOT= wird fur die Erweiterungen auf den absoluten Pfad des Wurzelverzeichnisses (normalerweise den Einhangepunkt) der Hierarchie gesetzt, in der Systemstartprogramm-Eintrage, Kernel-Abbilder und zugehorige Ressourcen abgelegt werden sollen. Dies ist normalerweise der Pfad, auf dem die XBOOTLDR-Partition oder die ESP (EFI-Systempartition) eingehangt sind. Dieser kann konzeptionell auch mittels $BOOT referenziert werden. Kann mit BOOT_ROOT ausser Kraft gesetzt werden (siehe unten). KERNEL_INSTALL_LAYOUT=auto|bls|uki|other| wird fur die Erweiterungen zur Angabe des Installationslayouts festgelegt. Per Konvention konnen zusatzliche Layoutnamen definiert sein. Falls eine Erweiterung ein bestimmtes Layout verwendet, wird empfohlen, dass ein eigener Layoutname erklart und layout= wahrend der Installation in install.conf konfiguriert wird. Die folgenden Werte werden derzeit verstanden: bls Standard Systemladerspezifikation[2]-Typ-#1-Layout, kompatibel mit systemd-boot(7): Eintrage in $BOOT/loader/entries/ZUGANGSMERKMAL-KERNELVERSION[+VERSUCHEN].conf, Kernel und Initrds unter $BOOT/ZUGANGSMERKMAL/KERNELVERSION/ Implementiert durch 90-loaderentry.install. Hinzugefugt in Version 250. Uki Standard Systemladerspezifikation[2]-Typ-#2-Layout, kompatibel mit systemd-boot(7): vereinigte Kernelabbilder unter $BOOT/EFI/Linux als $BOOT/EFI/Linux/ZUGANGSMERKMAL-KERNEL-VERSION[+VERSUCHEN].efi. Implementiert durch 90-uki-copy.install. Hinzugefugt in Version 253. other Anderes, von kernel-install nicht nativ verstandenes Layout. Hinzugefugt in Version 250. auto Wahlt das Layout automatisch aus. Falls der Kernel ein UKI ist, wird das Layout uki. Falls nicht, ist die Vorgabe bls, falls $BOOT/loader/entries.srel mit dem Inhalt >>type1<< oder $BOOT/ZUGANGSMERKMAL existiert, andernfalls other. Es hat die gleiche Auswirkung, falls das Layout leer bleibt. Dies ist die Vorgabe. Hinzugefugt in Version 254. $KERNEL_INSTALL_INITRD_GENERATOR und $KERNEL_INSTALL_UKI_GENERATOR sind fur Erweiterungen gesetzt, um den Initrd-Generator und/oder UKI-Generator auszuwahlen. Dies kann uber initrd_generator= und uki_generator= in install.conf konfiguriert werden, siehe unten. $KERNEL_INSTALL_STAGING_AREA ist fur Erweiterungen auf einen Pfad zu einem Verzeichnis gesetzt. Erweiterungen konnen Erganzungsdateien in diesem Verzeichnis sein und sie werden als Teil des Lader-Zugangs installiert, basierend auf dem Dateinamen und der Erweiterung: Dateien mit Namen initrd* werden als INITRD-DATEIen installiert und Dateien mit Namen microcode* werden den INITRD-DATEIen vorangestellt. Von Kernel-install verstandene Umgebungsvariablen $KERNEL_INSTALL_CONF_ROOT kann gesetzt werden, um den Ort der von kernel-install gelesenen Konfigurationsdateien ausser Kraft zu setzen. Wenn gesetzt, werden install.conf, entry-token und andere Dateien aus diesem Verzeichnis gelesen. $KERNEL_INSTALL_PLUGINS kann gesetzt werden, um die Liste der von kernel-install ausgefuhrten Erweiterungen ausser Kraft zu setzen. Das Argument ist eine Lerraum-getrennte Liste von Pfaden. Mit >>KERNEL_INSTALL_PLUGINS=:<< kann erreicht werden, dass keine Erweiterung ausgefuhrt wird. $MACHINE_ID kann gesetzt werden, damit kernel-install $KERNEL_INSTALL_MACHINE_ID, die Maschinenkennung, ausser Kraft setzt. $BOOT_ROOT kann gesetzt werden, damit kernel-install $KERNEL_INSTALL_BOOT_ROOT, der Installationsort fur Systemstarteintrage, ausser Kraft setzt. Die letzten zwei Variablen konnen auch in install.conf gesetzt werden. In der Umgebung gesetzte Variablen haben Vorrang vor in Konfigurationsdateien gesetzten Werten. EXIT-STATUS Falls alle Programme 0 oder 77 zuruckliefern, wird 0 zuruckgeliefert, andernfalls ein von Null verschiedener Fehlercode. DATEIEN /etc/kernel/install.d/*.install, /usr/lib/kernel/install.d/*.install Erganzungsdateien, die durch kernel-install ausgefuhrt werden. Hinzugefugt in Version 198. /etc/kernel/cmdline, /usr/lib/kernel/cmdline, /proc/cmdline Legt die zu verwendende Kernelbefehlszeile fest. Die erste der gefundenen Dateien wird verwandt. $KERNEL_INSTALL_CONF_ROOT kann zum Ausserkraftsetzen des Suchpfades verwandt werden; Details dazu finden Sie weiter unten. Hinzugefugt in Version 198. /etc/kernel/devicetree, /usr/lib/kernel/devicetree Gibt den Teilpfad zu der Datei an, die den binaren Geratebaum enthalt, der mit dem Kernel installiert und beim Systemstart verwandt werden soll. Die erste Datei, die gefunden wird, wird verwandt. $KERNEL_INSTALL_CONF_ROOT kann zum Ausserkraftsetzen des Suchpfades verwandt werden; Details dazu weiter unten. Die Devicetree-Datei enthalt einen Pfad, und dieser Pfad legt einen Ort relativ zum Kernelinstallationsbaum fest. Eine Reihe von Orten wird uberpruft, einschliesslich insbesondere /usr/lib/modules/KERNELVERSION/dtb/, was der empfohlene Ort ist, unter dem die DTB-Dateien abgelegt werden. Ist beispielsweise >>broadcom/bcm2711-rpi-4-b.dtb<< in der Devicetree-Datei, wurde der binare Geratebaum fur den Raspberry Pi 4 Model B installiert und die tatsachliche Datei ware /usr/lib/modules/KERNELVERSION/dtb/broadcom/bcm2711-rpi-4-b.dtb. Hinzugefugt in Version 255. /etc/kernel/tries Wird von 90-loaderentry.install und 90-uki-copy.install gelesen. Falls diese Datei existiert, wird aus ihr ein numerischer Wert gelesen und die Benennung der erstellten Eintragsdatei oder UKI wird geandert, um ihn als $BOOT/loader/entries/ZUGANGSMERKMAL-KERNEL-VERSION+VERSUCHE.conf bzw. $BOOT/EFI/Linux/ZUGANGSMERKMAL-KERNEL-VERSION+VERSUCHE.efi aufzunehmen. Dies ist fur Systemstartprogramme wie systemd-boot(7) nutzlich, die Systemstartversuchezahler implementieren, bei der der Zahler in den Eintragsdateinamen eingebettet ist. Mit $KERNEL_INSTALL_CONF_ROOT kann der Suchpfad ausser Kraft gesetzt werden; Details finden Sie nachfolgend. Hinzugefugt in Version 240. /etc/kernel/entry-token Falls diese Datei existiert, wird sie gelesen und als >>Zugangsmerkmal<< fur dieses System verwandt, d.h. sie wird fur die Benennung von Systemlader-Spezifikationseintrage verwandt, siehe vorstehenden $KERNEL_INSTALL_ENTRY_TOKEN fur Details. Mit $KERNEL_INSTALL_CONF_ROOT kann dieser Suchpfad ausser Kraft gesetzt werden; Details finden Sie nachfolgend. Hinzugefugt in Version 251. /etc/machine-id Der Inhalt dieser Datei legt die Maschinenkennung MASCHINENKENNUNG fest. Hinzugefugt in Version 198. /etc/os-release, /usr/lib/os-release Wird von 90-loaderentry.install gelesen. Falls verfugbar, wird PRETTY_NAME= aus diesen Dateien gelesen und als den Titel fur den Systemstarteintrag verwandt. Andernfalls wird >>Linux KERNELVERSION<< verwandt. Hinzugefugt in Version 198. /etc/kernel/install.conf, /usr/lib/kernel/install.conf Konfigurationsdatei mit Optionen fur kernel-install, als eine Reihe von SCHLUSSEL=WERT-Zuweisungen, kompatibel mit der Shell-Syntax und den in os-release(5) beschriebenen Regeln folgend. Die erste dieser Dateien, die gefunden wird, wird verwandt. $KERNEL_INSTALL_CONF_ROOT kann zum Ausserkraftsetzen des Suchpfades verwandt werden; Details dazu weiter unten. Derzeit werden die folgenden Schlussel unterstutzt: MACHINE_ID=, BOOT_ROOT=, layout=, initrd_generator=, uki_generator=. Siehe obigen Abschnitt Umgebungsvariablen fur Details. Hinzugefugt in Version 250. /etc/kernel/uki.conf Ini-artige Konfigurationsdatei fur ukify(1), die nur wirksam wird, wenn $KERNEL_INSTALL_LAYOUT oder layout= in install.conf auf uki gesetzt ist und $KERNEL_INSTALL_UKI_GENERATOR oder uki_generator= in install.conf auf ukify gesetzt oder gar nicht gesetzt ist. $KERNEL_INSTALL_CONF_ROOT kann zum Ausserkraftsetzen des Suchpfades verwandt werden; Details finden Sie nachfolgend. Hinzugefugt in Version 255. /usr/lib/modules/KERNEL-VERSION/ Ort fur installierte Kernelmodule und andere kernelbezogene Ressourcen. Fur jeden lokal installierten Kernel wird ein nach der Kernelversion (uname -r) benanntes Verzeichnis beibehalten. Hinzugefugt in Version 255. /usr/lib/modules/KERNEL-VERSION/vmlinuz Ort fur installierte Kernelabbilder. Dies ist der empfohlene Ort, in den Betriebssystempaketverwalter Kernelabbilder (wie zutreffend) installieren sollen, aus dem dann kernel-install add sie in die letztendliche Systemstartpartition kopiert. Hinzugefugt in Version 255. Fur die verschiedenen, oben aufgefuhrten Falle wird die Umgebungsvariable $KERNEL_INSTALL_CONF_ROOT, falls sie gesetzt ist, den Suchpfad ausser Kraft setzen. Die Dateien werden nur aus dem Verzeichnis geladen, da in der Umgebungsvariable festgelegt ist. Wenn die Variable nicht gesetzt ist, werden die aufgefuhrten Pfade der Reihe nach ausprobiert und die erste existierende Datei wird verwandt. SIEHE AUCH machine-id(5), os-release(5), depmod(8), systemd-boot(7), ukify(1), Systemstartladeprogrammspezifikation[2] ANMERKUNGEN 1. Heutzutage werden tatsachlich CPIO-Archive als >>initramfs<< statt einer >>initrd<< verwandt. Siehe bootup(7) fur eine Erlauterung. 2. Systemladerspezifikation https://uapi-group.org/specifications/specs/boot_loader_specification 3. Spezifikation fur auffindbare Partitionen https://uapi-group.org/specifications/specs/discoverable_partitions_specification UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . systemd 255 KERNEL-INSTALL(8)