IOCOST.CONF(5) iocost.conf IOCOST.CONF(5) BEZEICHNUNG iocost.conf - Konfigurationsdateien fur den Losungsverwalter von Iocost UBERSICHT /etc/systemd/iocost.conf /etc/systemd/iocost.conf.d/*.conf BESCHREIBUNG Diese Datei konfiguriert das Verhalten von >>iocost<<, einem Werkzeug, das hauptsachlich von systemd-udevd(8)-Regeln verwandt wird, um automatisch E/A-Kostenlosungen auf /sys/fs/cgroup/io.cost.* anzuwenden. Die QOS- und Modellwerte werden auf Basis von Vergleichslaufen berechnet, die im Projekt iocost-benchmark[1] gesammelt werden und dann in eine Gruppe von Losungen umgewandelt werden, die von kompletter Isolierung bis hin zu geringer Isolierung reichen. Isolierung erlaubt es dem System, bei hoher E/A-Last noch zu reagieren. Welche Losungen fur ein Gerat verfugbar sind, kann von den Udev-Metadaten abgefragt werden, die am Gerat hangen. Standardmassig wird die nahe liegende Losung verwandt, die die grosste Bandbreite bereitstellt. KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE Die Standardkonfiguration wird wahrend der Kompilierung gesetzt. Daher wird eine Konfiguration nur benotigt, wenn von diesen Vorgaben abgewichen werden muss. Die Hauptkonfigurationsdatei ist entweder /usr/lib/systemd/ oder /etc/systemd/ und enthalt die Vorgaben als auskommentierte Hinweise fur den Administrator. Lokal konnen diese Einstellungen durch die Erstellung von Erganzungen, wie nachfolgend beschrieben, ausser Kraft gesetzt werden. Zu diesem Zweck kann die Hauptkonfigurationsdatei (oder eine Kopie in /etc/, falls sie in /usr/ ausgeliefert wird) auch bearbeitet werden, allerdings wird empfohlen, Erganzungen fur lokale Konfiguration zu verwenden, statt die Hauptkonfigurationsdatei zu verandern. Zusatzlich zu der >>Haupt<<-Konfigurationsdatei, werden Erganzungs-Konfigurationsschnipsel aus /usr/lib/systemd/*.conf.d/, /usr/local/lib/systemd/*.conf.d/ und /etc/systemd/*.conf.d/ gelesen. Diese Erganzungen haben Vorrang vor der Hauptkonfigurationsdatei und setzen diese ausser Kraft. Dateien in den Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen sortiert, unabhangig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Bei Optionen, die nur einen einzelnen Wert akzeptieren, hat der Eintrag in der Datei, die als letztes in der Sortierung folgt, Vorrang, falls mehrere Dateien die gleiche Option angeben. Bei Optionen, die eine Liste von Werten akzeptieren, werden Eintrage gesammelt, wie sie in den sortierten Dateien auftauchen. Wenn Pakete die Konfiguration anpassen mussen, konnen sie Erganzungen unter /usr/ installieren. Dateien in /etc/ sind fur den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien ausser Kraft zu setzen. Um Erganzungen der Pakete ausser Kraft zu setzen, mussen Erganzungen verwandt werden, da die Hauptkonfigurationsdatei die niedrigste Prioritat hat. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige Zahl und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung der Dateien zu vereinfachen. Dies definiert auch ein Konzept von Erweiterungsprioritaten, um es Distributionen zu ermoglichen, Erweiterungen in einem bestimmten Bereich auszuliefern, der unterhalb des von Benutzern verwandten Bereichs liegt. Dies sollte das Risiko reduzieren, dass eine Paketerweiterung versehentlich durch Benutzer definierte Erweiterungen ausser Kraft setzt. Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen. OPTIONEN Alle Optionen werden im Abschnitt [IOCost] konfiguriert: TargetSolution= Wahlt die zu verwendende E/A-Kostenlosung, die durch die benannte Zeichenkette identifiziert wird, die fur Gerate in diesem System verwandt werden soll. Die bekannten Losungen konnen aus den Udev-Metadaten abgefragt werden, die an den Geraten hangen. Falls ein Gerat nicht uber die angegebene Losung verfugt, wird stattdessen die erste in IOCOST_SOLUTIONS aufgefuhrte verwandt. Z.B. >>TargetSolution=isolated-bandwidth<<. Hinzugefugt in Version 254. SIEHE AUCH udevadm(8), Das iocost-benchmarks-Github-Projekt[1], Die resctl-bench-Dokumentation fuhrt detailliert auf, wie die Werte erlangt wurden[2] ANMERKUNGEN 1. iocost-benchmark https://github.com/iocost-benchmark/iocost-benchmarks 2. Die resctl-bench-Dokumentation fuhrt detailliert auf, wie die Werte erlangt wurden https://github.com/facebookexperimental/resctl-demo/tree/main/resctl-bench/doc UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . systemd 255 IOCOST.CONF(5)