.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (c) 2002 Andries Brouwer .\" .\" SPDX-License-Identifier: Linux-man-pages-copyleft .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH intro 1 "2. Mai 2024" "Linux man\-pages 6.8" .SH BEZEICHNUNG Intro \- Einführung in die Dienstprogramme für Benutzer .SH BESCHREIBUNG Abschnitt 1 des Handbuchs beschreibt Befehle und Werkzeuge, die den Benutzern des Systems zur Verfügung stehen. Dazu gehören unter anderem Werkzeuge für die Manipulation von Dateien, Shells, Compiler, Web\-Browser, Editoren, Datei\- und Bildbetrachter usw. .SH ANMERKUNGEN Linux ist eine UNIX\-Variante. In erster Näherung verhalten sich alle Benutzer\-Befehle auf Linux, FreeBSD und vielen weiteren UNIX\-artigen Systemen genau gleich. .P Für Linux gibt es grafische Oberflächen (GUI, graphical user interface), auf denen Sie mit der Maus arbeiten und hoffentlich die Arbeit erledigen können, ohne vorher viel Dokumentation zu lesen. Die traditionelle UNIX\-Umgebung ist die Befehlszeile (CLI, command line interface), in der Sie die Befehle für den Computer eintippen. Das ist schneller und leistungsfähiger, fordert aber von Ihnen, sich über die Befehle zu informieren. Im Folgenden werden die wichtigsten Befehle für Ihren Einstieg vorgestellt. .SS Login Um zu arbeiten, werden Sie sich wahrscheinlich zuerst eine Sitzung öffnen, indem Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort angeben. Das Programm \fBlogin\fP(1) startet nun eine \fIShell\fP (einen Befehls\-Interpreter) für Sie. Im Falle einer grafischen Anmeldung erscheint ein Bildschirm mit Icons und Menüs. Ein Klick mit der Maus wird ein Fenster mit einer Shell öffnen. (Siehe auch \fBxterm\fP(1)). .SS "Die Shell" Sie geben Befehle für die \fIshell\fP, den Befehls\-Interpreter, ein. Sie ist nur ein Programm, das die Benutzer gemäß Ihrer persönlichen Vorlieben austauschen können. Die Standard\-Shell wird \fIsh\fP genannt. Siehe auch \fBash\fP(1), \fBbash\fP(1), \fBchsh\fP(1), \fBcsh\fP(1), \fBdash\fP(1), \fBksh\fP(1), \fBzsh\fP(1). .P Eine Sitzung könnte ungefähr so ablaufen: .P .in +4n .EX knuth login: \fBaeb\fP Password: \fB********\fP $ \fBdate\fP Do 28. Aug 19:57:24 CEST 2002 $ \fBcal\fP August 2002 Mo Di Mi Do Fr Sa So 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 \& $ \fBls\fP bin tel $ \fBls \-l\fP insgesamt 2 drwxrwxr\-x 2 aeb 1024 Aug 6 23:51 bin \-rw\-rw\-r\-\- 1 aeb 37 Aug 6 23:52 tel $ \fBcat tel\fP maja 0501\-1136285 peter 0136\-7399214 $ \fBcp tel tel2\fP $ \fBls \-l\fP insgesamt 3 drwxr\-xr\-x 2 aeb 1024 Aug 6 23:51 bin \-rw\-r\-\-r\-\- 1 aeb 37 Aug 6 23:52 tel \-rw\-r\-\-r\-\- 1 aeb 37 Aug 6 23:53 tel2 $ \fBmv tel tel1\fP $ \fBls \-l\fP insgesamt 3 drwxr\-xr\-x 2 aeb 1024 Aug 6 23:51 bin \-rw\-r\-\-r\-\- 1 aeb 37 Aug 6 23:52 tel1 \-rw\-r\-\-r\-\- 1 aeb 37 Aug 6 23:53 tel2 $ \fBdiff tel1 tel2\fP $ \fBrm tel1\fP $ \fBgrep maja tel2\fP maja 0501\-1136285 $ .EE .in .P Hier beendete die Eingabe von Strg\-D die Sitzung. .P Das \fB$\fP ist die Eingabeaufforderung (der Prompt) – so zeigt die Shell an, dass sie für den nächsten Befehl bereit ist. Es gibt viele Möglichkeiten für die Anpassung der Eingabeaufforderung, die Dinge wie Benutzername, Maschinenname, das aktuelle Verzeichnis, die Zeit usw. umfassen kann. Die Zuweisung PS1="Was jetzt, Meister? " würde den Prompt entsprechend ändern. .P Es gibt also die Befehle \fIdate\fP (der Datum und Uhrzeit ausgibt) und \fIcal\fP (der einen Kalender anzeigt). .P Der Befehl \fIls\fP listet den Inhalt des aktuellen Verzeichnisses auf – er sagt Ihnen, welche Dateien Sie haben. Mit der Option \fI\-l\fP gibt er eine ausführliche Liste aus. Sie umfasst Angaben zu Besitzer, Größe und Zeiten und die Benutzerrechte für das Lesen und/oder Ändern der Dateien. Zum Beispiel ist die Datei »tel« 37 Bytes lang und gehört aeb. Der Besitzer darf sie lesen und schreiben, andere dürfen sie lediglich lesen. .P Der Befehl \fIcat\fP wird den Inhalt einer Datei zeigen. (Der Name leitet sich von »concatenate and print« ab: alle als Parameter übergebenen Dateien werden aneinander gehangen und zur »Standardausgabe« (siehe \fBstdout\fP(3)) – hier der Bildschirm des Terminals – geschickt.) .P Der Befehl \fIcp\fP (von »copy«) kopiert eine Datei. .P Der Befehl \fImv\fP (von »move«) hingegen benennt sie nur um. .P Der Befehl \fIdiff\fP zeigt die Unterschiede zwischen zwei Dateien. Hier gab es mangels Unterschieden keine Ausgabe. .P Der Befehl \fIrm\fP (von »remove«) löscht die Datei. Seien Sie sorgfältig! Es gibt keinen Papierkorb oder ähnliches. Gelöscht bedeutet verloren. .P Der Befehl \fIgrep\fP (von »g/re/p«) findet das Vorkommen einer Zeichenkette in einer oder mehreren Dateien. Im Beispiel findet er Majas Telefonnummer. .SS "Pfadnamen und das aktuelle Verzeichnis" Dateien leben in einem großen Baum, der Dateihierarchie. Jede hat einen \fIPfadnamen\fP, der den Pfad von der Wurzel des Baumes (das ist \fI/\fP) zur Datei beschreibt. Z. B. könnte so ein Pfadname \fI/home/aeb/tel\fP sein. Eine ständige Anwendung der vollständigen Pfadnamen wäre lästig. Der Name einer Datei im aktuellen Verzeichnis kann abgekürzt durch Angabe der letzten Komponente angegeben werden. Darum kann \fI/home/aeb/tel\fP zu \fItel\fP abgekürzt werden, wenn das aktuelle Verzeichnis \fI/home/aeb\fP ist. .P Der Befehl \fIpwd\fP gibt das aktuelle Verzeichnis an. .P Der Befehl \fIcd\fP ändert das aktuelle Verzeichnis. .P Versuchen Sie alternativ die Befehle \fIcd\fP und \fIpwd\fP und entdecken Sie die Einsatzmöglichkeiten von \fIcd\fP: »cd«, »cd .«, »cd ..«, »cd /« und »cd \[ti]«. .SS Verzeichnisse Der Befehl \fImkdir\fP erzeugt ein neues Verzeichnis. .P Der Befehl \fIrmdir\fP löscht ein Verzeichnis, wenn es leer ist. Anderenfalls beschwert er sich. .P Der Befehl \fIfind\fP (mit einer ziemlich barocken Syntax) findet Dateien anhand ihres Namens oder anderer Eigenschaften. Z. B. wird »find . \-name tel« die Datei \fItel\fP suchen und fängt damit im aktuellen Verzeichnis (\fI.\fP) an. »find / \-name tel« würde das gleiche tun, aber im Wurzelverzeichnis starten. Große Suchaktionen auf einer Platte mit mehreren GB benötigen viel Zeit. In diesem Fall kann es besser sein, \fBlocate\fP(1) zu verwenden. .SS "Platten und Dateisysteme" Der Befehl \fImount\fP fügt das Dateisystem auf irgendeiner Platte (Diskette, CDROM oder so) in die große Dateisystem\-Hierarchie ein. Und \fIumount\fP entfernt es wieder. Der Befehl \fIdf\fP gibt Auskunft, wieviel Platz auf Ihrer Platte noch frei ist. .SS Prozesse Auf einem UNIX\-System laufen viele Benutzer\- und Systemprozesse gleichzeitig ab. Der Prozess für Ihre Sitzung läuft im \fIVordergrund\fP (foreground), die anderen im \fIHintergrund\fP (background). Der Befehl \fIps\fP zeigt die aktiven Prozesse und ihre Kennzahlen an. Mit dem Befehl \fIkill\fP können Sie die Prozesse loswerden. Ohne Option ist er eine freundliche Aufforderung: Geh bitte weg. Und »kill \-9« gefolgt von der Prozess\-Nummer (PID) bricht den Prozess sofort ab. Vordergrund\-Prozesse können oft mit Control\-C abgebrochen werden. .SS "Beschaffung von Informationen" Es gibt tausende von Befehlen. Jeder hat viele Optionen. Traditionell werden Befehle in \fIman pages\fP (Handbuchseiten) wie dieser beschrieben. »man kill« beschreibt den Gebrauch des Befehls »kill« (und »man man« informiert Sie über den Befehl »man«). Das Programm \fIman\fP schickt seine Ausgabe an ein \fITextanzeigeprogramm\fP, gewöhnlich zu \fIless\fP. Mit der Leertaste kommen Sie auf die nächste Seite, mit »q« verlassen Sie das Programm. .P In der Dokumentation ist es üblich, von Handbuchseiten den Namen und die Abschnittsnummer anzugeben, z. B. \fBman\fP(1). Sie sind knapp und ermöglichen Ihnen, schnell ein vergessenes Detail nachzuschlagen. Für Anfänger ist ein einführender Text mit mehr Beispielen und Erklärungen nützlich. .P Ein großer Teil der GNU/FSF\-Software ist mit Info\-Dateien versehen. Geben Sie »info info« ein, um eine Einführung in den Gebrauch des Programms \fIinfo\fP zu erhalten. .P .\" .\" Actual examples? Separate section for each of cat, cp, ...? .\" gzip, bzip2, tar, rpm Spezielle Themen werden oft in HOWTOs behandelt. Wenn Sie in \fI/usr/share/doc/HOWTO/en\fP HTML\-Dateien finden, können Sie diese mit einem Browser durchstöbern. .SH "SIEHE AUCH" \fBash\fP(1), \fBbash\fP(1), \fBchsh\fP(1), \fBcsh\fP(1), \fBdash\fP(1), \fBksh\fP(1), \fBlocate\fP(1), \fBlogin\fP(1), \fBman\fP(1), \fBxterm\fP(1), \fBzsh\fP(1), \fBwait\fP(2), \fBstdout\fP(3), \fBman\-pages\fP(7), \fBstandards\fP(7) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer , Mario Blättermann und Helge Kreutzmann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .