.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (C) 2014 Marko Myllynen .\" .\" SPDX-License-Identifier: GPL-2.0-or-later .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH iconv 1 "2. Mai 2024" "Linux man\-pages 6.9.1" .SH BEZEICHNUNG iconv \- Zeichenkodierung eines Texts in eine andere umwandeln .SH ÜBERSICHT \fBiconv\fP [\fIOptionen\fP] [\-f \fIQuellkodierung\fP] [\-t \fIZielkodierung\fP] [\fIEingabedatei\fP] … .SH BESCHREIBUNG Das Programm \fBiconv\fP liest Text in einer Zeichenkodierung und gibt den Text in einer anderen Zeichenkodierung aus. Falls keine Eingabedateien oder diese in Form eines Minuszeichens (\-) angegeben werden, liest \fBiconv\fP aus der Standardeingabe. Wird keine Ausgabedatei angegeben, schreibt \fBiconv\fP in die Standardausgabe. .P Falls die \fIQuellkodierung\fP und/oder \fIZielkodierung\fP nicht angegeben ist, werden die Vorgaben dafür aus der Zeichenkodierung der aktuellen Locale abgeleitet. .SH OPTIONEN .TP \fB\-\-from\-code=\fP\fIQuellkodierung\fP .TQ \fB\-f\ \fP\fIQuellkodierung\fP verwendet die angegebene \fIQuellkodierung\fP für die Zeichen der Eingabe. .TP \fB\-\-to\-code=\fP\fIZielkodierung\fP .TQ \fB\-t\ \fP\fIZielkodierung\fP verwendet die angegebene \fIZielkodierung\fP für die Zeichen der Ausgabe. .IP Falls die Zeichenkette \fB//IGNORE\fP an die \fIZielkodierung\fP angehängt wird, dann werden nicht umwandelbare Zeichen verworfen und nach der Umwandlung eine Fehlermeldung ausgegeben. .IP Falls die Zeichenkette \fB//TRANSLIT\fP an die \fIZielkodierung\fP angehängt wird, werden Zeichen »transliteriert« (umgeschrieben), falls das notwendig und möglich ist. Das bedeutet, dass ein im Ziel\-Zeichensatz nicht darstellbares Zeichen durch ein oder mehrere ähnlich aussehende Zeichen dargestellt werden kann. Zeichen, die im Ziel\-Zeichensatz nicht verfügbar sind, aber auch nicht umgeschrieben werden können, werden in der Ausgabe durch ein Fragezeichen (?) ersetzt. .TP \fB\-\-list\fP .TQ \fB\-l\fP listet alle bekannten Zeichensatzkodierungen auf. .TP \fB\-c\fP verwirft stillschweigend Zeichen, die nicht umgewandelt werden können, anstatt das Programm zu beenden, wenn solche Zeichen erkannt werden. .TP \fB\-\-output=\fP\fIAusgabedatei\fP .TQ \fB\-o\ \fP\fIAusgabedatei\fP verwendet die angegebene \fIAusgabedatei\fP für die Ausgabe. .TP \fB\-\-silent\fP .TQ \fB\-s\fP wird ignoriert; wird nur aus Kompatibilitätsgründen bereitgestellt. .TP \fB\-\-verbose\fP schreibt Fortschrittsinformationen in die Standardfehlerausgabe, wenn mehrere Dateien verarbeitet werden. .TP \fB\-\-help\fP .TQ \fB\-?\fP Benutzungshinweise ausgeben und beenden. .TP \fB\-\-usage\fP gibt eine kurze Aufrufzusammenfassung aus und beendet das Programm. .TP \fB\-\-version\fP .TQ \fB\-V\fP gibt für \fBiconv\fP die Versionsnummer, die Lizenz und einen Haftungsausschluss aus. .SH EXIT\-STATUS Null bei Erfolg, von Null verschieden bei Fehlern. .SH UMGEBUNGSVARIABLEN Intern verwendet das Programm \fBiconv\fP die Funktion \fBiconv\fP(3), die wiederum auf \fIgconv\fP\-Module zurückgreift (dynamisch geladene gemeinsame Bibliotheken), um von einer Zeichenkodierung in eine andere umzuwandeln. Vor dem Aufruf von \fBiconv\fP(3) muss das Programm \fBiconv\fP zuerst mittels \fBiconv_open\fP(3) einen Umwandlungsdeskriptor zuweisen. Die Vorgehensweise der letzteren Funktion wird durch das Setzen der Umgebungsvariable \fBGCONV_PATH\fP beeinflusst: .IP \[bu] 3 Falls \fBGCONV_PATH\fP nicht gesetzt ist, lädt \fBiconv_open\fP(3) die systemweite, von \fBiconvconfig\fP(8) erstellte \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationszwischenspeicherdatei. Anschließend werden, basierend auf der Konfiguration, die zur Umwandlung erforderlichen \fBgconv\fP\-Module geladen. Falls die systemweite \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationszwischenspeicherdatei nicht verfügbar ist, wird die systemweite \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationsdatei verwendet. .IP \[bu] Falls \fBGCONV_PATH\fP definiert ist (als eine durch Doppelpunkte getrennte Liste aus Pfadnamen), dann wird der systemweite \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationszwischenspeicher nicht verwendet. Stattdessen versucht \fBiconv_open\fP(3) zunächst die Verzeichnisse in \fBGCONV_PATH\fP in der dort angegebenen Reihenfolge nach Konfigurationsdateien zu durchsuchen, danach die systemweite \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationsdatei. Falls ein Verzeichnis keine \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationsdatei enthält, werden sämtliche eventuell enthaltenen \fBgconv\fP\-Module ignoriert. Falls ein Verzeichnis eine \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationsdatei enthält und festgestellt wird, dass ein für die Umwandlung erforderliches Modul in diesem Verzeichnis verfügbar ist, dann wird das benötigte Modul von dort geladen; die Reihenfolge bestimmt, dass das zuerst in \fBGCONV_PATH\fP gefundene Modul geladen wird. Dies ermöglicht Benutzern, eigene Module zu verwenden und selbst die systemweit verfügbaren Module zu ersetzen, indem sie solche Module in \fBGCONV_PATH\fP\-Verzeichnissen bereitstellen. .SH DATEIEN .TP \fI/usr/lib/gconv\fP Üblicher \fBgconv\fP\-Vorgabemodulpfad. .TP \fI/usr/lib/gconv/gconv\-modules\fP Übliche, systemweite Vorgabedatei für die \fBgconv\fP\-Modulkonfiguration. .TP \fI/usr/lib/gconv/gconv\-modules.cache\fP Üblicher \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationszwischenspeicher. .P Abhängig von der Architektur können sich die vorstehend genannten Dateien stattdessen in Verzeichnissen mit dem Pfad\-Präfix \fI/usr/lib64\fP befinden. .SH STANDARDS POSIX.1\-2008. .SH GESCHICHTE POSIX.1\-2001. .SH BEISPIELE Text aus der Zeichenkodierung ISO/IEC\ 8859\-15 in UTF\-8 umwandeln: .P .in +4n .EX $ \fBiconv \-f ISO\-8859\-15 \-t UTF\-8 < Eingabe.txt > Ausgabe.txt\fP .EE .in .P Das nächste Beispiel wandelt von UTF\-8 in ASCII um, mit Umschreibung, falls möglich: .P .in +4n .EX $ \fBecho abc ß α € àḃç | iconv \-f UTF\-8 \-t ASCII//TRANSLIT\fP abc ss ? EUR abc .EE .in .SH "SIEHE AUCH" \fBlocale\fP(1), \fBuconv\fP(1), \fBiconv\fP(3), \fBnl_langinfo\fP(3), \fBcharsets\fP(7), \fBiconvconfig\fP(8) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .