host.conf(5) File Formats Manual host.conf(5) BEZEICHNUNG host.conf - Konfigurationsdatei des Resolvers BESCHREIBUNG Die Datei /etc/host.conf enthalt spezielle Konfigurationsinformationen der Resolverbibliothek. Sie sollte je Zeile ein Konfigurations-Schlusselwort enthalten, gefolgt von der entsprechenden Konfigurationsinformation. Die folgenden Schlusselworter werden erkannt: trim Dieses Schlusselwort kann ofter als einmal angegeben werden. Ihm sollte jedesmal eine Liste von Domains folgen, die durch Doppelpunkte >>:<<, Semikolons >>;<< oder Kommata >>,<< getrennt sind mit einem fuhrenden Punkt. Wenn trim gesetzt ist, wird die Resolverbibliothek automatisch den genannten Domain-Namen vom Ende jedes Rechnernamens abschneiden, der mittels DNS aufgelost wurde. Dies ist zur Benutzung mit lokalen Rechnern und Domains gedacht. (In diesem Zusammenhang wird trim keine Rechnernamen beeinflussen, die mittels NIS oder der hosts(5)-Datei gesammelt wurden. Es sollte darauf geachtet werden, dass sichergestellt ist, dass der erste Rechnername fur jeden Eintrag in der Hosts-Datei vollstandig qualifiziert oder unqualifiziert ist, je nachdem, was fur die lokale Installation geeignet ist.) multi Gultige Werte sind on und off. Wenn es auf on gesetzt ist, gibt die Resolverbibliothek alle fur den gesuchten Host gultigen Adressen aus /etc/hosts zuruck, anstatt nur des ersten. Standardmassig ist dies auf off gesetzt, da es einen betrachtlichen Leistungsverlust auf Sites mit grossen Hosts-Dateien verursacht. reorder Gultige Werte sind on und off. Wenn es auf on gesetzt ist, versucht die Resolverbibliothek die Adressen so zu sortieren, dass lokale Adressen (d.h. Adressen im selben Teilnetz) bei Anfragen uber gethostbyname(3) als erste aufgelistet werden. Dieses wirkt sich auf alle Methoden zur Namensauflosung aus. Dieser Wert ist standardmassig off. UMGEBUNGSVARIABLEN Die folgenden Umgebungsvariablen konnen benutzt werden, um es Anwendern zu ermoglichen, das in /etc/host.conf konfigurierte Verhalten ausser Kraft zu setzen: RESOLV_HOST_CONF Falls diese Variable so gesetzt ist, verweist sie auf eine Datei, die an Stelle von /etc/host.conf gelesen wird. RESOLV_MULTI hebt den Befehl multi auf RESOLV_REORDER hebt den Befehl reorder auf RESOLV_ADD_TRIM_DOMAINS eine Liste von Domains, die durch Doppelpunkte >>:<<, Semikolons >>;<< oder Kommata >>,<< getrennt sind mit einem fuhrenden Punkt, die zu der Liste der Domains hinzugefugt wird, die gekurzt werden soll RESOLV_OVERRIDE_TRIM_DOMAINS eine Liste von Domains, die durch Doppelpunkte >>:<<, Semikolons >>;<< oder Kommata >>,<< getrennt sind mit einem fuhrenden Punkt, die die Domain-Liste ersetzt, die gekurzt werden soll DATEIEN /etc/host.conf Konfigurationsdatei des Resolvers /etc/resolv.conf Konfigurationsdatei des Resolvers /etc/hosts Lokale Rechner-Datenbank ANMERKUNGEN Im Vergleich zur Originalimplementierung bestehen folgende Unterschiede. Ein neuer Befehl spoof und eine neue Umgebungsvariable RESOLV_SPOOF_CHECK konnen Argumente, wie off, nowarn und warn aufnehmen. Es konnen uberall Zeilenkommentare erscheinen und nicht nur am Anfang einer Zeile. Geschichtliches Die Datei nsswitch.conf(5) ist die moderne Art, um die Reihenfolge der Rechnerermittlungen zu steuern. In Glibc 2.4 und fruher wurde das folgende Schlusselwort erkannt: order Dieses Schlusselwort gibt an, nach welcher Methode die Namensauflosung durchgefuhrt werden soll. Es konnen eine oder mehrere Methoden durch Kommata getrennt angegeben werden. Gultige Methoden sind: bind, hosts und nis. RESOLV_SERV_ORDER hebt den Befehl order auf. Seit Glibc 2.0.7 und bis einschliesslich Glibc 2.24 wurden die folgenden Schlusselworter und Umgebungsvariablen erkannt, aber nie implementiert: nospoof Gultige Werte sind on und off. Wenn es auf on gesetzt ist, versucht die Resolverbibliothek das Verschleiern von Rechnernamen zu verhindern, um die Sicherheit von rlogin und rsh zu verbessern. Dies funktioniert so:Nachdem fur einen Rechnernamen die Adresse gefunden wurde, wird gepruft, ob fur diese Adresse auch genau dieser Rechnername gefunden werden kann. Stimmen die beiden Rechnernamen nicht uberein, schlagt die Namensauflosung fehl. Dieser Wert ist standardmassig off. spoofalert Gultige Werte sind on und off. Falls diese Option auf on gesetzt und gleichzeitig die Option nospoof gesetzt ist, protokolliert die Resolverbibliothek eine Warnung wegen des Fehlers mit Hilfe von Syslog. Dieser Wert ist standardmassig off. spoof Gultige Werte sind off, nowarn und warn. Falls diese Option auf off gesetzt ist, sind verschleierte Adressen erlaubt und es werden keine Warnungen mit Hilfe von Syslog ausgesandt. Wenn diese Option auf warn gesetzt ist, wird die Resolverbibliothek versuchen das Verschleiern von Rechnernamen zu verhindern, um die Sicherheit zu erhohen und eine Warnung wegen des Fehlers mit Hilfe von Syslog zu protokollieren. Falls diese Option auf nowarn gesetzt ist, wird die Resolverbibliothek versuchen das Verschleiern von Rechnernamen zu verhindern, um die Sicherheit zu erhohen, aber keine Warnungen mit Hilfe von Syslog auszusenden. Wenn diese Option auf sonst etwas gesetzt wird, entspricht dies der Einstellung nowarn. RESOLV_SPOOF_CHECK hebt die Befehle nospoof, spoofalert und spoof auf die gleiche Art auf, wie der Befehl spoof ausgewertet wird. Gultige Werte sind off, nowarn und warn. SIEHE AUCH gethostbyname(3), hosts(5), nsswitch.conf(5), resolv.conf(5), hostname(7), named(8) UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Schmitt und Chris Leick erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . Linux man-pages 6.9.1 2. Mai 2024 host.conf(5)