tmpnam(3) | Library Functions Manual | tmpnam(3) |
BEZEICHNUNG
tmpnam, tmpnam_r - einen Namen für eine temporäre Datei erzeugen
BIBLIOTHEK
Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)
ÜBERSICHT
#include <stdio.h>
[[veraltet]] char *tmpnam(char *s); [[veraltet]] char *tmpnam_r(char *s);
tmpnam_r()
Seit Glibc 2.19: _DEFAULT_SOURCE Bis zu einschließlich Glibc 2.19: _BSD_SOURCE || _SVID_SOURCE
BESCHREIBUNG
Hinweis: Vermeiden Sie die Verwendung dieser Funktionen; verwenden Sie stattdessen mkstemp(3) oder tmpfile(3).
Die Funktion tmpnam() gibt einen Zeiger auf eine Zeichenkette zurück, die ein gültiger Dateiname ist, und sorgt dafür, dass zu diesem Zeitpunkt keine Datei mit diesem Namen existiert, so dass ahnungslose Programmierer denken könnten, es sei ein geeigneter Name für eine temporäre Datei. Falls das Argument s NULL ist, wird dieser Name in einem statischen Puffer generiert und könnte von nächsten tmpnam()-Aufruf überschrieben werden. Falls s nicht NULL ist, wird der Name in das Zeichenfeld kopiert (das mindestens die Länge L_tmpnam hat), auf das s zeigt. Im Erfolgsfall wird s zurückgegeben.
Der erzeugte Pfadname hat das Pfad-Präfix P_tmpdir. (Sowohl L_tmpnam als auch P_tmpdir sind in <stdio.h> definiert, genauso wie das im Folgenden erwähnte TMP_MAX.
Die Funktion tmpnam_r() erledigt die gleiche Aufgabe wie tmpnam(), liefert aber NULL (um einen Fehler anzuzeigen) zurück, falls s NULL ist.
RÜCKGABEWERT
Diese Funktionen geben einen Zeiger auf den eindeutigen temporären Dateinamen zurück oder NULL, wenn kein eindeutiger Name generiert werden konnte.
FEHLER
Es sind keine Fehler definiert.
ATTRIBUTE
Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
Schnittstelle | Attribut | Wert |
tmpnam() | Multithread-Fähigkeit | MT-Unsicher race:tmpnam/!s |
tmpnam_r() | Multithread-Fähigkeit | MT-Sicher |
STANDARDS
- tmpnam()
- C11, POSIX.1-2008.
- tmpnam_r()
- Keine.
GESCHICHTE
- tmpnam()
- SVr4, 4.3BSD, C89, POSIX.1-2001. Veraltet in POSIX.1-2008.
- tmpnam_r()
- Solaris.
ANMERKUNGEN
Die Funktion tmpnam() generiert jedesmal, wenn sie aufgerufen wird, eine andere Zeichenkette. Dies geschieht bis zu TMP_MAX Mal. Falls sie öfter als TMP_MAX Mal aufgerufen wird, wird ihr Verhalten durch die Implementierung definiert.
Obwohl diese Funktionen Namen generiert, die schwer zu erahnen sind, ist es dennoch möglich, dass in der Zeit zwischen der Rückgabe des Pfadnamens und der Zeit, in der er vom Programm geöffnet wird, ein anderes Programm einen Pfadnamen mit open(2) erzeugt oder ihn als symbolischen Link erstellt. Dies kann zu Sicherheitslücken führen. Um solche Möglichkeiten zu vermeiden, benutzen Sie den Schalter O_EXCL von open(2), um diesen Pfadnamen zu öffnen oder besser noch – benutzen Sie mkstemp(3) oder tmpfile(3).
Portierbare Anwendungen, die Threads benutzen, können tmpnam() nicht mit einem Argument aufrufen, das NULL ist, wenn entweder _POSIX_THREADS oder _POSIX_THREAD_SAFE_FUNCTIONS definiert sind.
FEHLER
Benutzen Sie diese Funktionen niemals. Benutzen Sie stattdessen mkstemp(3) oder tmpfile(3).
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ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother <krd@gulu.net> und Chris Leick <c.leick@vollbio.de> erstellt.
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