ENV(1) Dienstprogramme fur Benutzer ENV(1)
BEZEICHNUNG
env - ein Programm in einer veranderten Umgebung laufen lassen
UBERSICHT
env [OPTION]> [-] [NAME=WERT]> [BEFEHL [ARG]>]
BESCHREIBUNG
Jeden NAMEn in der Umgebung auf WERT setzen und BEFEHL ausfuhren.
Die obligatorischen Argumente fur Optionen sind fur deren Kurz- und
Langform gleich.
-a, --argv0=ARG
ARG als nulltes Argument an BEFEHL ubergeben
-i, --ignore-environment
Mit einer leeren Umgebung beginnen
-0, --null
Jede Ausgabezeile mit einem Nullbyte statt des Zeilenumbruchs
abschliessen
-u, --unset=NAME
Variable aus der Umgebung entfernen
-C, --chdir=VERZ
Arbeitsverzeichnis auf VERZ andern
-S, --split-string=S
Verarbeitet und trennt S in getrennte Argumente; wird zur
Ubergabe von mehreren Argumenten auf Shebang-Zeilen verwandt
--block-signal[=SIG]
Blockiert die Auslieferung der Signale SIG an BEFEHL
--default-signal[=SIG]
Setzt die Handhabung der Signale SIG auf die Vorgabe zuruck
--ignore-signal[=SIG]
Setzt die Handhabung der Signal(e) SIG, so dass sie nichts
machen
--list-signal-handling
Berichtet von der Vorgabe abweichende Signal-Handler auf Stderr
-v, --debug
Zeigt ausfuhrliche Informationen fur jeden Verarbeitungsschritt
an
--help zeigt Hilfeinformationen an und beendet das Programm.
--version
gibt Versionsinformationen aus und beendet das Programm.
Ein einzelnes >>-<< impliziert -i. Wenn kein BEFEHL angegeben ist, wird
die resultierende Umgebung ausgegeben.
SIG darf ein Signalname wie >>PIPE<< oder eine Signalnummer wie >>13<<
sein. Ohne >>SIG<< sind alle bekannten Signale eingeschlossen. Mehrere
Signale konnen durch Kommata getrennt werden. Ein leeres SIG-Argument
ist unzulassig.
Ruckgabewert:
125 falls der Befehl env selbst fehlschlagt
126 falls der BEFEHL zwar gefunden wurde, aber nicht aufgerufen
werden kann
127 falls der BEFEHL nicht gefunden wurde
- ansonsten der Ruckgabewert des BEFEHLs
OPTIONEN
-S/--split-string-Verwendung in Skripten
Die Option -S ermoglicht die Festlegung mehrerer Parameter in einem
Skript. Wird ein Skript namens 1.pl mit den folgenden ersten Zeilen
#!/usr/bin/env -S perl -w -T
>
ausgefuhrt, wird perl -w -T 1.pl ausgefuhrt.
Ohne den Parameter >>-S<< wird das Skript wahrscheinlich wie folgt
fehlschlagen:
/usr/bin/env: 'perl -w -T': No such file or directory
Siehe die vollstandige Dokumentation fur weitere Details.
--default-signal[=SIG] Verwendung
Diese Option erlaubt das Einstellen eines Signal-Handlers auf seine
Standardaktion, was uber den traditionellen Befehl >>trap<< der Shell
nicht moglich ist. Das nachfolgende Beispiel stellt sicher, dass
>>seq<< mit SIGPIPE beendet wird, unabhangig davon, wie die Signale in
dem Prozess, der den Befehl aufruft, gehandhabt werden.
sh -c 'env --default-signal=PIPE seq inf | head -n1'
ANMERKUNGEN
Die POSIX-Handbuchseite exec(3p) schreibt:
"viele existierende Anwendungen nehmen irrtumlicherweise an,
dass sie mit bestimmten Signalen starten, die auf ihre Vorgabe
gesetzt und/oder nicht blockiert sind> Daher ist es am besten,
Signale uber Exec hinweg nicht zu blockieren oder zu ignorieren,
ohne einen expliziten Grund dafur, und insbesondere Signale
nicht uber Execs von beliebigen (nicht eng zusammenarbeitenden)
Programmen zu blockieren."
AUTOR
Geschrieben von Richard Mlynarik, David MacKenzie und Assaf Gordon.
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SIEHE AUCH
sigaction(2), sigprocmask(2), signal(7)
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oder lokal verfugbar mit: info '(coreutils) env invocation'
UBERSETZUNG
Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Karl Eichwalder
, Lutz Behnke , Michael Piefel
, Michael Schmidt , Dr. Tobias
Quathamer , Mario Blattermann
und Helge Kreutzmann
erstellt.
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GNU coreutils 9.5 Marz 2024 ENV(1)