EJECT(1) Dienstprogramme fur Benutzer EJECT(1) BEZEICHNUNG eject - Wechselmedien auswerfen eject [Optionen] Gerat|Einhangepunkt BESCHREIBUNG eject ermoglicht das softwaregesteuerte Auswerfen von Wechselmedien (typischerweise CD-ROM, Diskette, Bander, JAZ-, ZIP- oder USB-Medien). Der Befehl kann auch einige CD-ROM-Wechsler und die automatische Auswurffunktion einiger Gerate steuern sowie die Schublade einiger CD-ROM-Laufwerke schliessen. Das dem angegebenen Gerat oder Einhangepunkt entsprechende Gerat wird ausgeworfen. Wenn kein Name angegeben wird, dann wird der Standardname /dev/cdrom verwendet. Das Gerat kann anhand des Namens (z.B. >>sda<<), des Pfades (z.B. >>/dev/sda<<) oder als Bezeichnung der Form UUID=UUID oder LABEL=Label angegeben werden. Es gibt vier verschiedene Auswurfmethoden, abhangig davon, ob es sich bei dem Gerat um ein CD-ROM-Laufwerk, ein SCSI-Gerat, ein Disketten- oder ein Bandlaufwerk handelt. Standardmassig versucht eject alle vier Methoden nacheinander, bis es Erfolg hat. Wenn eine Geratepartition angegeben ist, wird das gesamte Laufwerk verwendet. Falls ein Gerat oder eine Geratepartition aktuell eingehangt ist, wird es vor dem Auswerfen ausgehangt. Das Auswerfen geschieht anhand des exklusiven Dateideskriptors der geoffneten blockorientierten Geratedatei, sofern --no-unmount oder --force nicht angegeben sind. OPTIONEN -a, --auto on|off steuert den automatischen Auswurfmodus, der von einigen Geraten unterstutzt wird. Wenn dies aktiviert ist, wird das Laufwerk automatisch ausgeworfen, wenn das Gerat geschlossen ist. -c, --changerslot Fach wahlt ein CD-Fach eines uber ATAPI-IDE angeschlossenen CD-Wechslers aus. Das CD-ROM-Laufwerk darf nicht in Benutzung sein (eingehangte Daten-CD oder beim Abspielen einer Musik-CD), sonst funktioniert der Wechsel nicht. Bitte beachten Sie auch, dass das erste Fach des Wechslers mit 0 bezeichnet wird, nicht mit 1. -d, --default zeigt den Namen des Standardgerats an. -F, --force erzwingt das Aushangen, uberpruft den Geratetyp nicht und sperrt das Gerat beim Offnen nicht exklusiv. Ein als erfolgreich gemeldetes Ergebnis konnte bei nicht hotplug-fahigen Geraten falsch sein. -f, --floppy gibt an, dass das Laufwerk mit dem Befehl zum Auswerfen einer Diskette ausgeworfen werden soll. -i, --manualeject on|off steuert die Sperrung des Hardware-Auswurfknopfs. Wenn dies aktiviert ist, wird das Gerat beim Drucken des Knopfs nicht ausgeworfen. Dies ist nutzlich, wenn Sie einen Laptop in einer Tasche oder einem Koffer transportieren und kein Auswerfen auslosen wollen, wenn der Knopf unabsichtlich gedruckt wird. -M, --no-partitions-unmount informiert eject, dass auf partitionierten Geraten nicht versucht werden soll, andere Partitionen auszuhangen. Wenn eine andere Partition noch eingehangt ist, versucht das Programm nicht, das Medium auszuwerfen. Es wird nur versuchen, das in der Befehlszeile angegebene Gerat oder den angegebenen Einhangepunkt auszuhangen. -m, --no-unmount weist eject an, keinen Aushangeversuch zu unternehmen. Falls diese Option nicht angegeben ist, offnet eject das Gerat mit dem O_EXCL-Schalter, um sicherzustellen, dass es nicht verwendet wird (seit v2.35). -n, --noop zeigt das ausgewahlte Gerat an, fuhrt aber keine Aktion aus. -p, --proc ermoglicht Ihnen, /proc/mounts anstelle von /etc/mtab zu verwenden. Ausserdem wird die Option -n an umount(8) ubergeben. -q, --tape gibt an, dass das Laufwerk mit einem Offline-Befehl fur Bandlaufwerke ausgeworfen werden soll. -r, --cdrom gibt an, dass das Laufwerk mit CD-ROM-Auswurfbefehl ausgeworfen werden soll. -s, --scsi gibt an, dass das Laufwerk mit SCSI-Befehlen ausgeworfen werden soll. -T, --traytoggle sendet einen Befehl zum Schliessen der Schublade an das angegebene CD-Laufwerk, sofern es geoffnet ist, und einen Befehl zum Offnen der Schublade, wenn es geschlossen ist. Dieser Befehl wird nicht von allen Laufwerken unterstutzt, da der oben genannte CD-ROM-Schliessen-Befehl verwendet wird. -t, --trayclose sendet einen Befehl zum Schliessen der Schublade an das angegebene CD-Laufwerk. Dieser Befehl wird nicht von allen Laufwerken unterstutzt. -v, --verbose aktiviert den ausfuhrlichen Modus; es werden weitere Informationen daruber ausgegeben, was der Befehl tut. -X, --listspeed versucht, die verfugbaren Geschwindigkeiten des CD-ROM-Laufwerks zu erkennen. Die Ausgabe ist eine Liste der Geschwindigkeiten, die als Argument fur die Option -x verwendet werden konnen. Dies funktioniert nur mit Linux 2.6.13 oder neuer, auf fruheren Versionen wird nur die maximale Geschwindigkeit gemeldet. Beachten Sie auch, dass einige Laufwerke die Geschwindigkeiten nicht korrekt melden konnten und diese Option daher mit ihnen nicht funktioniert. -x, --cdspeed Geschwindigkeit ubergibt einen Befehl zur Auswahl der Geschwindigkeit an das CD-ROM-Laufwerk. Das Argument Geschwindigkeit ist eine Zahl, welche die gewunschte Geschwindigkeit angibt (z.B. 8 fur die 8-fache Geschwindigkeit), oder 0 fur die maximale Datenubertragungsrate. Dieser Befehl wird nicht von allen Laufwerken unterstutzt, und Sie konnen nur Geschwindigkeiten angeben, zu denen das Laufwerk fahig ist. Jedes Mal beim Wechsel des Mediums wird diese Option zuruckgesetzt. Diese Option kann allein oder zusammen mit den Optionen -t und -c verwendet werden. -h, --help zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm. -V, --version Display version and exit. EXIT-STATUS Bei einer erfolgreichen Aktion wird 0 zuruckgegeben. Wenn die Aktion fehlgeschlagen ist oder die Befehlssyntax ungultig war, wird 1 zuruckgegeben. ANMERKUNGEN Der Befehl eject funktioniert nur mit Geraten, die eine oder mehrere der vier Auswurfmethoden unterstutzen. Das trifft auf die meisten CD-ROM-Laufwerke (IDE, SCSI und proprietar), einige SCSI-Bandlaufwerke, JAZ-Laufwerke, ZIP-Laufwerke (Parallelport-, SCSI- und IDE-Versionen) und LS120-Wechseldisketten zu. Benutzer haben auch uber die erfolgreiche Nutzung bei Diskettenlaufwerken auf Sun SPARC and Apple Macintosh-Systemen berichtet. Falls eject nicht funktioniert, beruht das zumeist auf einer Einschrankung des Kerneltreibers fur das Gerat und nicht auf dem Programm eject selbst. Die Optionen -r, -s, -f und -q ermoglichen die Auswahl der Methode zum Auswerfen. Dabei kann mehr als eine Methode angegeben werden. Falls keine der Optionen angegeben wird, werden alle vier versucht (funktioniert in den meisten Fallen gut). eject konnte nicht immer in der Lage sein, zu ermitteln, ob das Gerat eingehangt ist (z.B. wenn es verschiedene Namen hat). Wenn der Geratename ein symbolischer Link ist, folgt eject dem Link und verwendet das Gerat, auf das der Link zeigt. Falls eject ermittelt, dass das Gerat mehrere Partitionen haben kann, versucht es, vor dem Auswerfen alle eingehangten Partitionen des Gerats auszuhangen (siehe auch --no-partitions-unmount). Wenn das Aushangen fehlschlagt, versucht das Programm nicht, das Medium auszuwerfen. Sie konnen eine Audio-CD auswerfen. Einige CD-ROM-Laufwerke verweigern das Offnen der Schublade, wenn das Laufwerk leer ist. Ausserdem unterstutzen einige Laufwerke den Befehl zum Schliessen der Schublade nicht. Wenn die Funktion zum automatischen Auswerfen aktiviert ist, wird das Gerat immer nach dem Ausfuhren dieses Befehls ausgeworfen. Der automatische Auswurfmodus wird nicht von allen CD-ROM-Treibern des Linux-Kernels unterstutzt. Es gibt keine Moglichkeit, den Status des automatischen Auswurfmodus herauszufinden. Sie mussen uber die entsprechenden Rechte verfugen, um auf die Geratedateien zugreifen zu konnen. Die Ausfuhrung mit Root-Rechten ist fur das Auswerfen einiger Gerate erforderlich (zum Beispiel von SCSI-Geraten). AUTOREN Jeff Tranter <tranter@pobox.com> - Originalautor, Karel Zak <kzak@redhat.com> und Michal Luscon <mluscon@redhat.com> - Version fur util-linux. SIEHE AUCH findmnt(8), lsblk(8), mount(8), umount(8) FEHLER MELDEN For bug reports, use the issue tracker <https://github.com/util-linux/util-linux/issues>. VERFUGBARKEIT Der Befehl eject ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/> heruntergeladen werden kann. util-linux 2.41 2025-03-29 EJECT(1)