BOOTCTL(1) bootctl BOOTCTL(1) BEZEICHNUNG bootctl - Steuern der EFI-Firmware-Systemstarteinstellungen und Verwalten des Systemladeprogramms UBERSICHT bootctl [OPTIONEN] {BEFEHL} BESCHREIBUNG bootctl kann den EFI-Firmware und Systemladerzustand prufen, verfugbare Systemladeprogramme und -eintrage auflisten und verwalten und auf dem aktuellen System den systemd-boot(7)-Systemlader installieren, aktualisieren oder entfernen. GENERISCHE EFI-FIRMWARE/SYSTEMLADEPROGRAMM-BEFEHLE Diese Befehle sind unabhangig vom verwandten Systemladeprogramm auf jedem EFI-System verfugbar. status Zeigt eine kurze Information uber die Firmware des Systems, das Systemstartprogramm, das zum Starten des Systems verwandt wurde, die derzeit in der ESP verfugbaren Systemstartprogramme, die in der Liste der Systemstartprogramme der Firmware aufgefuhrten Systemstartprogramme und den derzeitigen Standardsystemstartprogrammeintrag an. Falls kein Befehl angegeben ist, ist dies die implizierte Vorgabe. Siehe das nachfolgende Beispiel fur Details zur Ausgabe. Hinzugefugt in Version 239. reboot-to-firmware [LOGISCH] Fragt den Schalter >>Neustart-in-die-Firmware-Einrichtung<< der EFI-Firmware ab oder setzt diesen. Akzeptiert ein logisches Argument, das steuert, ob die Firmware-Einrichtung beim nachsten Systemneustart angezeigt wird. Falls das Argument nicht angegeben wird, wird der aktuelle Zustand des Schalters angezeigt, oder ob der Schalter unterstutzt wird. Dies steuert den gleichen Schalter wie systemctl reboot --firmware-setup, ist aber systemnaher und erlaubt die Einstellung des Schalters unabhangig von der tatsachlichen Neustartaufforderung. Tipp: Verwenden Sie systemctl reboot --firmware-setup, um einmalig in die Firmware-Einstellungen neuzustarten. Siehe systemctl(1) fur Details. Hinzugefugt in Version 251. SYSTEMSTARTPROGRAMM-SPEZIFIZIERUNGSBEFEHLE Diese Befehle sind fur alle Systemstartprogramme verfugbar, die die Systemladerspezifikation[1] implementieren, wie systemd-boot. list Zeigt alle verfugbaren Systemstartprogrammeintrage, die die Systemstartprogrammspezifikation[1] implementieren, sowie jeden anderen erkannten oder automatisch durch das Systemstartprogramm erstellten Eintrag, der durch ein Systemstartprogramm erstellt wurde, der die Systemladerschnittstelle[2] implementiert. JSON-Ausgabe kann mittels --json= erbeten werden. Siehe das nachfolgende Beispiel fur Details zur Ausgabe. Hinzugefugt in Version 239. unlink Kennung Entfernt den Systemstartprogrammeintrag, einschliesslich der Dateien, auf die er sich bezieht. Akzeptiert eine einzelne Systemstartprogrammeintragskennungszeichenkette oder ein Glob-Muster als Argument. Referenzierte Dateien wie Kernel oder Initrd werden nur entfernt, falls sich kein anderer Eintrag auf sie bezieht. Hinzugefugt in Version 253. cleanup Entfernt Dateien aus den ESP-und XBOOTLDR-Partitionen, die zum dem Eintragsmerkmal gehoren, aber von keinem Systemstartladereintrag referenziert werden. Hinzugefugt in Version 253. SYSTEMSTARTPROGRAMM-SCHNITTSTELLENBEFEHLE Diese Befehle sind fur alle Systemstartprogramme verfugbar, die die Systemladerspezifikation[1] und die Systemladerschnittstelle[2] implementieren, wie systemd-boot. set-default KENNUNG, set-oneshot KENNUNG Setzt den Standard-Systemstartprogrammeintrag. Akzeptiert eine einzelne Systemstartprogrammeintragskennungszeichenkette oder ein Glob-Muster als Argument. Der Befehl set-oneshot setzt den Vorgabeeintrag nur fur den nachsten Systemstart, set-default setzt ihn dauerhaft fur alle zukunftigen Systemstarts. bootctl list kann zur Auflistung verfugbarer Systemladereintrage und ihrer Kennungen verwandt werden. Zusatzlich kann die Systemstartpogrammladeeintragskennung als eine der folgenden angegeben werden: @default, @oneshot oder @current, was dem aktuellen Standardsystemstartladeeintrag fur alle zukunftigen Systemstarts, dem aktuellen Vorgabe-Systemstartladeeintrag fur den nachsten Systemstart und dem derzeit gestarteten Systemstartladeeintrag entspricht. Diese besonderen Kennungen werden auf die aktuellen Werte der EFI-Variablen LoaderEntryDefault, LoaderEntryOneShot und LoaderEntrySelected aufgelost, siehe Systemladerspezifikation[1] fur Details. Diese besonderen Kennungen sind primar als schnelle Angabe nutzlich, um den aktuellen Systemstartladeeintrag dauerhaft als Vorgabeauswahl zu setzen oder den aktuellen Systemstartladeeintrag fur den nachsten Systemstart auf den Standard-Systemstartladeeintrag fur alle zukunftigen Systemstarts zu aktualisieren, kann aber auch fur andere Aktionen verwandt werden. Falls auf @saved gesetzt wird der ausgewahlte Eintrag bei jedem Systemstart als eine EFI-Variable gesetzt und automatisch ausgewahlt, wenn das Systemladeprogramm das nachste Mal startet. Wenn die leere Zeichenkette ("") als die Kennung angegeben wird, dann wird die entsprechende EFI-Variable zuruckgesetzt. Tipp: Verwenden Sie systemctl reboot --boot-loader-entry=Kennung, um in einen bestimmten Systemstarteintrag neuzustarten und systemctl reboot --boot-loader-menu=Zeituberschreitung, um einmalig in das Systemladermenu neuzustarten. Siehe systemctl(1) fur Details. Hinzugefugt in Version 240. set-timeout ZEITUBERSCHREITUNG, set-timeout-oneshot ZEITUBERSCHREITUNG Setzt die Zeituberschreitung des Systemstartmenus in Sekunden. Der Befehl set-timeout-oneshot setzt die Zeituberschreitung nur fur den nachsten Systemstart. Siehe systemd.time(7) fur Details uber die Syntax von Zeitspannen. Falls auf menu-disabled oder menu-hidden oder 0 gesetzt, wird kein Menu gezeigt und der Vorgabeeintrag wird sofort gestartet, wahrend die Einstellung menu-force die Zeituberschreitung deaktiviert und das Menu immer zeigt. Wird eine leere Zeichenkette ("") angegeben, wird das Systemstartprogramm zu seiner Standard-Menu-Zeituberschreitung zuruckkehren. Hinzugefugt in Version 250. SYSTEM-BOOT-BEFEHLE Diese Befehle verwalten das EFI-Systemstartprogramm systemd-boot und funktionieren nicht mit anderen Systemstartprogrammen zusammen. install Installiert systemd-boot in die EFI-Systempartition. Eine Kopie von systemd-boot wird in dem EFI-Standard/Ausweich-Lader unter ESP/EFI/BOOT/BOOT*.EFI gespeichert. Das Systemstartprogramm wird dann am Anfang der Systemstartprogrammliste der Firmware hinzugefugt. Hinzugefugt in Version 239. update Aktualisiert alle installierten Versionen von systemd-boot(7), falls die verfugbare Version neuer als die in der EFI-System-Partition installierte ist. Dies beinhaltet den EFI-Standard/Ausweich-Lader unter ESP/EFI/BOOT/BOOT*.EFI. Das Systemstartprogramm wird dann am Ende der Systemstartprogrammliste der Firmware hinzugefugt, falls es fehlt. Hinzugefugt in Version 239. remove Entfernt alle installierten Versionen von systemd-boot aus der EFI-Systempartition und der Systemstartprogrammliste der Firmware. Hinzugefugt in Version 239. is-installed Pruft, ob systemd-boot in der ESP installiert ist. Beachten Sie, dass ein einzelner ESP mehrere Systemstartprogramme beherbergen kann; daher pruft dies, ob systemd-boot einer (unter moglicherweise vielen) installierten Systemstartprogrammen ist. Es pruft auch, ob es das Vorgabesystemstartprogramm ist und ob es in irgendwelchen EFI-Variablen registriert ist. Hinzugefugt in Version 243. random-seed Erstellt einen Zufallsstartwert und speichert ihn fur die Verwendung durch das Systemstartprogramm systemd-boot in der EFI-Systempartition (ESP). Falls im ESP bereits ein Zufallsstartwert existiert, wird er erneuert. Erstellt auch ein zufalliges >>Systemmerkmal<< und speichert es dauerhaft als eine EFI-Variable, falls es nicht bereits vorher gesetzt wurde. Falls das Systemstartprogramm einen Zufallsstartwert in der ESP und das Systemmerkmal in der EFI-Variable findet, wird es aus einer Kombination aus beiden einen Zufallsstartwert ableiten, um ihn an das Betriebssystem weiterzugeben und einen neuen Startwert, um ihn in der ESP zu speichern. Der an das Betriebssystem weitergegebene Zufallsstartwert wird dem Entropie-Fundus des Kernels wahrend der fruhen Systemstartphase gutgeschrieben und erlaubt es Programmen auf der Anwendungsebene, mit einem Entropie-Fundus hochzufahren, der von einem fruhen Zeitpunkt an bereits komplett initialisiert ist. Siehe auch systemd-boot-random-seed.service(8). Siehe Zufallsstartwerte[3] fur weitere Informationen. Hinzugefugt in Version 243. KERNELABBILD-BEFEHLE kernel-identify Kernel Akzeptiert ein Kernelabbild als Argument. Uberpruft, was fur eine Art von Kernel das Abbild ist. Liefert entweder >>uki<<, >>pe<< oder >>unknown<< zuruck. Hinzugefugt in Version 253. kernel-inspect Kernel Akzeptiert als Argument ein Kernelabbild. Gibt Details uber das Abbild aus. Hinzugefugt in Version 253. OPTIONEN Die folgenden Optionen werden verstanden: --esp-path= Pfad zu der EFI-Systempartition (ESP). Falls nicht angegeben, werden /efi/, /boot/ und /boot/efi/ der Reihe nach gepruft. Es wird empfohlen, falls moglich, die ESP unter /efi/ einzuhangen. --boot-path= Pfad zu der >>Extended Boot Loader<<-Partition, wie diese in der Systemladerspezifikation[1] definiert ist. Falls nicht angegeben, wird /boot/ gepruft. Es wird empfohlen, falls moglich, die >>Extended Boot Loader<<-Partition unter /boot/ einzuhangen. --root=Wurzel Akzeptiert einen Verzeichnispfad als Argument. Allen Pfaden wird der angegebene alternative Wurzel-Pfad vorangestellt, einschliesslich der Suchpfade fur die Konfiguration. Hinzugefugt in Version 252. --image=Abbild Akzeptiert einen Pfad zu einer Plattenabbilddatei oder einem Blockgeratenamen. Falls angegeben, werden alle Aktionen auf das Dateisystem in dem angegebenen Plattenabbild angewandt. Diese Option ist ahnlich zu --root=, agiert aber auf Dateisystemen, die in Plattenabbildern oder Blockgeraten gespeichert sind. Das Plattenabbild sollte entweder nur ein Dateisystem oder eine Reihe von Dateisystemen innerhalb einer GPT-Partitionstabelle enthalten, die der Spezifikation fur auffindbare Partitionen[4] folgt. Fur weitere Informationen uber unterstutzte Plattenabbilder, siehe den Schalter von systemd-nspawn(1) mit dem gleichen Namen. Hinzugefugt in Version 252. --image-policy=Richtlinie Akzeptiert gemass systemd.image-policy(7) eine Abbildrichtlinienzeichenkette als Argument. Die Richtlinie wird bei Aktionen auf dem mittels --image= angegebenen Plattenabbild durchgesetzt, siehe oben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe die Richtlinie >>*<<, d.h. alle erkannten Dateisysteme im Abbild werden verwandt. --install-source= Bei der Installation von Programmen mit --root= oder --image= wahlt dies aus, woher diese stammen. Akzeptiert entweder >>auto<< (die Vorgabe), >>image<< oder >>host<<. Mit >>auto<< werden die Programme auf dem angegebenen Verzeichnis oder Abbild aufgenommen und falls sie nicht gefunden werden, werden sie vom Rechner aufgenommen. Mit >>image<< oder >>host<< wird keine Ruckfallsuche durchgefuhrt, falls die Programme nicht in der ausgewahlten Quelle gefunden werden. Hinzugefugt in Version 252. -p, --print-esp-path Diese Option verandert das Verhalten von status. Es werden nur die Pfade zu der EFI-Systempartition (ESP) auf der Standardausgabe ausgegeben und das Programm beendet. Hinzugefugt in Version 236. -x, --print-boot-path Diese Option verandert das Verhalten von status. Gibt in die Standardausgabe nur den Pfad zu der >>Extended Boot Loader<<-Partition aus, falls diese existiert, und andernfalls den Pfad zur ESP. Danach beendet er sich. Dieser Befehl ist nutzlich, um zu bestimmen, wo Boot-Loader-Eintrage abgelegt werden, da sie bevorzugt in die >>Extended Boot Loader<<-Partition abgelegt werden, falls diese existiert, und andernfalls in der ESP. Systemladerspezifikationseintrage vom Typ #1 sollten im Allgemeinen im Verzeichnis >>$(bootctl -x)/loader/entries/<< abgelegt werden. Die Existenz dieses Verzeichnisses kann auch als Anzeichen dafur verwandt werden, dass auf dem System die Unterstutzung fur Systemladeeintrage verfugbar ist. Ahnlich sollten Systemladerspezifikationseintrage vom Typ #2 im Verzeichnis >>$(bootctl -x)/EFI/Linux/<< abgelegt werden. Beachten Sie, dass diese Option (ahnlich der oben erwahnten Option --print-boot-path) unabhangig vom verwandten Systemstartprogramm verfugbar ist, d.h. auch ohne dass systemd-boot installiert ist. Hinzugefugt in Version 242. -R, --print-root-device Gibt den Pfad zu dem Blockgerat aus, dass dem Wurzeldateisystem des lokalen Betriebssystems zu Grunde liegt. Dies gibt eine Pfad der Art /dev/nvme0n1p5 aus. Falls dm-crypt/LUKS oder dm-verity dem Wurzeldateisystem unterliegt, wird das darunterliegende Blockgerat zuruckgeliefert. Falls mehrere Blockgerate (wie von Btrfs unterstutzt) dem Wurzeldateisystem zu Grunde liegen, schlagt diese Aktion fehl. Falls der Schalter zweimal angegeben ist (d.h. -RR) und das erkannte Blockgerat ein Partitionsgerat ist, wird das >>gesamte<< Blockgerat, zu dem es gehort, bestimmt und ausgegeben (z.B. /dev/nvme0n1). Falls das Wurzeldateisystem >>tmpfs<< (oder ein ahnliches, speicherinternes Dateisystem) ist, wird das /usr/ zugrunde liegende Blockgerat zuruckgeliefert, falls zutreffend. Falls das Wurzeldateisystem ein Netzwerkdateisystem (z.B. NFS, CIFS) ist, schlagt diese Aktion fehl. Hinzugefugt in Version 254. --no-variables Fasst die Liste der Systemladeprogramme der Firmware, die in EFI-Variablen gespeichert ist, nicht an. Hinzugefugt in Version 220. --graceful Ignoriert Fehlschlage, wenn die EFI-Systempartition nicht gefunden, die EFI-Variablen nicht geschrieben werden konnen oder ein anderes oder neueres Systemstartprogramm bereits installiert ist. Gilt derzeit nur fur die Unterbefehle is-installed, update und random-seed. Hinzugefugt in Version 244. -q, --quiet Unterdruckt die Ausgabe der Ergebnisse von verschiedenen Befehlen und auch der Hinweise, dass der ESP nicht verfugbar ist. Hinzugefugt in Version 251. --make-entry-directory=yes|no Steuert die Erstellung und Loschung der Systemladerspezifikation[1] Typ-#1-Eintragsverzeichnisse auf dem Dateisystem, das die Ressourcen wie Kernel- und Initrd-Abbilder wahrend install bzw. remove enthalt. Das Verzeichnis wird nach dem Eintragsmerkmal benannt, wie dieses mit dem nachfolgend beschriebenen Parameter --entry-token= angegeben wird, und wird direkt unterhalb des $BOOT Wurzelverzeichnisses abgelegt (d.h. unterhalb des Dateisystems, das von der Option --print-boot-path zuruckgeliefert wird, siehe oben). Standardmassig >>no<<. Hinzugefugt in Version 251. --entry-token= Steuert, wie die Systemstartprogrammeintrage fur diese Betriebssysteminstallation benannt und identifiziert werden sollen. Wird wahrend install berucksichtigt und akzeptiert entweder >>auto<<, >>machine-id<<, >>os-id<<, >>os-image-id<< oder eine beliebige Zeichenkette, der >>literal:<< vorangestellt ist, als Argument. Wird dies auf machine-id gesetzt, dann werden die Eintrage nach der Maschinenkennung des laufenden Systems benannt (z.B. >>b0e793a9baf14b5fa13ecbe84ff637ac<<). Siehe machine-id(5) fur Details uber das Konzept der Maschinenkennung und der Datei. Falls auf os-id gesetzt, werden die Eintrage nach der Betriebssystemkennung des laufenden Systems benannt, d.h. dem Feld ID= von os-release(5) (z.B. >>fedora<<). Ahnlich werden die Eintrage nach der Betriebssystem-Abbild-Kennung des laufenden Systems benannt, falls es auf os-image-id gesetzt ist, d.h. dem Feld IMAGE_ID= von os-release (z.B. >>vendorx-cashier-system<<). Falls auf auto (der Vorgabe) gesetzt, wird die Datei /etc/kernel/entry-token eingelesen, falls sie existiert, und der gespeicherte Wert wird verwandt. Andernfalls wird die lokale Maschinenkennung verwandt, falls diese initialisiert wurde. Andernfalls wird IMAGE_ID= aus os-release verwandt, falls gesetzt. Andernfalls wird ID= aus os-release verwandt, falls gesetzt. Die ausgewahlte Merkmalzeichenketten wird in eine Datei /etc/kernel/entry-token geschrieben, ausser >>machine-id<< ist gesetzt oder --make-entry-directory=yes wird verwandt, um sicherzustellen, das sie fur zukunftige Eintrage verwandt wird. Diese Datei wird auch von kernel-install(8) eingelesen, um zu ermitteln, unter welchem Namen Systemstarteintrage fur neu installierte Kernel erstellt werden oder die Eintragsnamen zum Entfernen alter zu bestimmen. Die Verwendung der Maschinenkennung zur Benennung der Eintrage sollte bevorzugt werden, allerdings gibt es Falle, bei denen die Verwendung anderer Kennzeichner eine gute Option ist. Insbesondere dann, wenn die Kennzeichnungsdaten, die die Maschinenkennung enthalt, nicht auf der (unverschlusselten) Partition $BOOT gespeichert werden sollen oder falls die Kennung nicht beim ersten Systemstart erstellt werden soll und es nicht bekannt ist, wenn die Eintrage vorbereitet werden. Beachten Sie, dass die Verwendung der Maschinenkennung den Vorteil hat, dass mehrere parallele Installationen des gleichen Betriebssystems auf dem gleichen Medium koexistieren konnen und dass sie ihre Systemstartladereintrage unabhangig voneinander aktualisieren konnen. Bei der Verwendung eines anderen Kennzeichners (wie der Betriebssystemkennung oder der Betriebssystem-Abbildkennung), wurden parallele Installationen des gleichen Betriebssystems versuchen, den gleichen Eintragsnamen zu verwenden. Um parallele Installationen zu unterstutzen, muss das Installationsprogramm verschiedene Eintragskennzeichnungen beim Hinzufugen einer zweiten Installation verwenden. Hinzugefugt in Version 251. --all-architectures Installiert Programme fur alle unterstutzten EFI-Architekturen (dies impliziert --no-variables). Hinzugefugt in Version 252. --efi-boot-option-description= Beschreibung des zu der Systemstart-Optionsliste der Firmware hinzugefugten Eintrags. Standardmassig >>Linux Boot Manager<<. Die Verwendung des Vorgabe-Eintragsnamens >>Linux Boot Manager<< wird im Allgemeinen bevorzugt, da nur ein Systemladeprogramm, installiert auf einer einzelnen ESP-Partition zum Starten einer Reihe von Betriebssysteminstallationen verwandt werden sollte, die auf verschiedenen Platten im System installiert sind. Insbesondere sollten Distributionen diesen Schalter nicht verwenden, um einen an sie angepassten Eintrag in der Systemstart-Optionsliste zu installieren. In Situationen mit mehreren Platten, jeweils mit ihrer eigenen ESP-Partition, kann es von Vorteil sein, die Identifikation der zu verwendenden Systemstartladeprogramme in dem Systemstart-Optionsmenu der Firmware zu erleichtern. Hinzugefugt in Version 252. --dry-run Probemodus fur unlink und cleanup. Im Probemodus werden die Entfernungs- und Bereinigungsaktionen nur die Dateien ausgeben, die geloscht wurden, ohne sie tatsachlich zu loschen. Hinzugefugt in Version 253. --no-pager Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter. --json=MODUS Zeigt die Ausgabe als JSON formatiert. Erwartet entweder >>short<< (fur die kurzest mogliche Ausgabe ohne unnotigen Leerraum oder Zeilenumbruche), >>pretty<< (fur eine schonere Version der gleichen Ausgabe, mit Einzugen und Zeilenumbruchen) oder >>off<< (um die standardmassig aktivierte JSON-Ausgabe auszuschalten). -h, --help Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm. --version Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm. SIGNIERTE .EFI-DATEIEN bootctl install und update werden zuerst nach einer systemd-boot-Datei mit der Endung >>.efi.signed<< suchen und diese statt der normalen Datei >>.efi<< kopieren. Dies ermoglicht es Distributionen oder Endbenutzern, signierte Abbilder fur UEFI SecureBoot bereitzustellen. EXIT-STATUS Im Erfolgsfall wird 0 zuruckgeliefert, andernfalls ein von Null verschiedener Wert. bootctl --print-root-device liefert den Exit-Status 80 zuruck, falls kein einzelnes Blockgerat dem Wurzeldateisystem zu Grunde liegt und einen von Null verschiedenen Exit-Status fur alle anderen Falle. UMGEBUNGSVARIABLEN Falls $SYSTEMD_RELAX_ESP_CHECKS=1 gesetzt ist, werden die Gultigkeitsprufungen fur die ESP gelockert und der mit --esp-path= angegebene Pfad kann sich auf jede Art von Dateisystem auf jeder Art von Partition beziehen. Ahnlich schaltet $SYSTEMD_RELAX_XBOOTLDR_CHECKS=1 einige Validierungsprufungen fur die >>Extended Boot Loader<<-Partition aus. BEISPIELE Beispiel 1. Ausgabe des Staus und der Liste $ bootctl status System: Firmware: UEFI 2.40 (firmware-version) <- Firmware-Lieferant und -Version Secure Boot: disabled (setup) <- Status des sicheren Systemstarts TPM2 Support: yes Boot into FW: supported <- Unterstutzt die Firmware den Systemstart in sich selbst Current Boot Loader: <- Details uber sd-boot oder ein anderes Systemstartladerprogramm, Product: systemd-boot version das die Boot-Loader-Schnittstelle[2] implementiert Features: \/ Boot counting \/ Menu timeout control \/ One-shot menu timeout control \/ Default entry control \/ One-shot entry control \/ Support for XBOOTLDR partition \/ Support for passing random seed to OS \/ Load drop-in drivers \/ Boot loader sets ESP information \/ Menu can be disabled ESP: /dev/disk/by-partuuid/01234567-89ab-cdef-dead-beef00000000 File: /EFI/systemd/systemd-bootx64.efi Random Seed: <- Zufallsstartwert, der fur Entropie in der fruhen Systemstartphase verwandt wird Passed to OS: yes System Token: set Exists: yes Available Boot Loaders on ESP: ESP: /boot/efi (/dev/disk/by-partuuid/01234567-89ab-cdef-dead-beef00000000) File: /EFI/systemd/systemd-bootx64.efi (systemd-boot 251 File: /EFI/BOOT/BOOTX64.EFI (systemd-boot 251 Boot Loaders Listed in EFI Variables: Title: Linux Boot Manager ID: 0x0001 Status: active, boot-order Partition: /dev/disk/by-partuuid/... File: /EFI/systemd/systemd-bootx64.efi Title: Fedora ID: 0x0000 Status: active, boot-order Partition: /dev/disk/by-partuuid/... File: /EFI/fedora/shimx64.efi Title: Linux-Firmware-Updater ID: 0x0002 Status: active, boot-order Partition: /dev/disk/by-partuuid/... File: /EFI/fedora/fwupdx64.efi Boot Loader Entries: $BOOT: /boot/efi (/dev/disk/by-partuuid/01234567-89ab-cdef-dead-beef00000000) Default Boot Loader Entry: type: Boot Loader Specification Type #1 (.conf) title: Fedora Linux 36 (Workstation Edition) id: source: /boot/efi/loader/entries/Eintragsmerkmal-Kernelversion.conf version: Kernelversion machine-id: linux: /Eintragsmerkmal/Kernelversion/linux initrd: /Eintragsmerkmal/Kernelversion/initrd options: root= $ bootctl list Boot Loader Entries: type: Boot Loader Specification Type #1 (.conf) title: Fedora Linux 36 (Workstation Edition) (default) (selected) id: source: /boot/efi/loader/entries/Eintragsmerkmal-Kernelversion.conf version: Kernelversion machine-id: linux: /Eintragsmerkmal/Kernelversion/linux initrd: /Eintragsmerkmal/Kernelversion/initrd options: root= type: Boot Loader Specification Type #2 (.efi) title: Fedora Linux 35 (Workstation Edition) id: source: /boot/efi/EFI/Linux/fedora-Kernelversion.efi version: Kernelversion machine-id: linux: /EFI/Linux/fedora-Kernelversion.efi options: root= type: Automatic title: Reboot Into Firmware Interface id: auto-reboot-to-firmware-setup source: /sys/firmware/efi/efivars/LoaderEntries-4a67b082-0a4c-41cf-b6c7-440b29bb8c4f In der Auflistung gibt >>(default)<< den Eintrag an, der standardmassig verwandt wird und >>(selected)<< gibt den Eintrag an, der letztes Mal ausgewahlt wurde (d.h. der aktuell lauft). SIEHE AUCH systemd-boot(7), Systemladerspezifikation[1], Systemladerschnittstelle[2], systemd-boot-random-seed.service(8) ANMERKUNGEN 1. Systemladerspezifikation https://uapi-group.org/specifications/specs/boot_loader_specification 2. Boot-Loader-Schnittstelle https://systemd.io/BOOT_LOADER_INTERFACE 3. Zufallsstartwerte https://systemd.io/RANDOM_SEEDS 4. Spezifikation fur auffindbare Partitionen https://uapi-group.org/specifications/specs/discoverable_partitions_specification UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . systemd 255 BOOTCTL(1)