BOOTCHART.CONF(5) bootchart.conf BOOTCHART.CONF(5) BEZEICHNUNG bootchart.conf, bootchart.conf.d - Konfigurationsdateien fur das Systemstartanalyse- und -darstellungswerkzeug UBERSICHT /etc/systemd/bootchart.conf /etc/systemd/bootchart.conf.d/*.conf /run/systemd/bootchart.conf.d/*.conf /usr/lib/systemd/bootchart.conf.d/*.conf BESCHREIBUNG Beim Starten wird systemd-bootchart(1) die Konfigurationsdatei /etc/systemd/bootchart.conf, gefolgt von den Dateien in den Verzeichnissen bootchart.conf.d einlesen. Diese Konfigurationsdateien bestimmen die Protokollierungsparameter und die graphische Ausgabe. KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE Die Standardkonfiguration wird wahrend der Kompilierung bestimmt, daher wird eine Konfigurationsdatei nur benotigt, wenn Abweichungen von diesen Vorgaben notwendig sind. Standardmassig enthalt die Konfigurationsdatei in /etc/systemd/ auskommentierte Eintrage, die die Vorgaben als Richtschnur fur Administratoren enthalten. Diese Datei kann fur lokale Ausserkraftsetzungen bearbeitet werden. Wenn Pakete die Konfiguration anpassen mussen, konnen sie Konfigurationsschnippsel unter /usr/lib/systemd/*.conf.d/ installieren. Dateien in /etc/ sind fur den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien ausser Kraft zu setzen. Die Hauptkonfigurationsdatei wird vor allen Konfigurationsverzeichnissen eingelesen und hat die niedrigste Prioritat; Eintrage in einer der Dateien in den Konfigurationsverzeichnissen setzen Eintrage in der einzelnen Konfigurationsdatei ausser Kraft. Dateien in den Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen sortiert, unabhangig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Falls mehrere Dateien die gleiche Option angeben, wird der Eintrag in der Datei mit dem lexikographisch letzten Namen Vorrang erhalten. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige Zahl und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung der Dateien zu vereinfachen. Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen. OPTIONEN Samples=500 Konfiguriert die Anzahl der insgesamt aufzuzeichnenden Datensatze, bevor sich Bootchart beendet. Jeder Datensatz wird nach den durch Frequency= definierten Intervallen aufgezeichnet. Frequency=25 Konfiguriert die Frequenz der Datenaufzeichnung. Dies kann eine Bruchzahl, muss aber grosser als 0.0 sein. Die meisten Systeme vertragen Werte unter 25-50, ohne dass der Systemstart schwer beeintrachtigt wird. Relative=no Konfiguriert, ob die linke Achse der Ausgabegraphik time=0.0 entspricht (dem Start von CLOCK_MONOTONIC). Dies ist nutzlich, um Bootchart nach dem Systemstart anzuwenden, um ein Profil eines bereits gestarteten Systems aufzunehmen. Andernfalls wurde die Graphik sehr gross. Falls auf yes gesetzt, beginnt die horizontale Achse bei dem ersten aufgezeichneten Datensatz anstatt bei time=0.0. Filter=no Konfiguriert, ob die entstandene Graphik Tasks weglassen soll, die keinen wesentlichen Beitrag zum Systemstart geleistet haben. Sehr kurzlebige Prozesse (die nur in einem Datensatz gesehen werden) oder solche, die keine wesentliche CPU-Zeit verbraucht haben (weniger als 0,001 s) werden in der Ausgabegraphik nicht dargestellt. Output=[path] Konfiguriert das Ausgabeverzeichnis zum Schreiben der Graphiken. Standardmassig schreibt Bootchart die Graphiken nach /run/log. Init=[path] Konfiguriert, dass Bootchart ein nicht standardisiertes Programm anstatt von /usr/lib/systemd/systemd ausfuhrt. Diese Option ist nur relevant, falls Bootchart von der Kernelbefehlszeile mit init=/usr/lib/systemd/systemd-bootchart aufgerufen wurde. PlotMemoryUsage=no Falls auf yes gesetzt, aktiviert dies die Protokollierung und graphische Darstellung des PSS-Speicherverbrauchs von Prozessen. PlotEntropyGraph=no Falls auf yes gesetzt, aktiviert dies die Protokollierung und graphische Darstellung der Grosse des Zufallszahlenentropievorrats des Kernels. ScaleX=100 Horizontaler Skalierungsfaktor fur alle variablen Graphikkomponenten. ScaleY=20 Vertikaler Skalierungsfaktor fur alle variablen Graphikkomponenten. ControlGroup=no Zeigt die Prozess-Control-Gruppe an. Cmdline=no Zeigt die vollstandige Befehlszeile jedes Prozesses an. SIEHE AUCH systemd-bootchart(1), systemd.directives(7) UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . systemd 235 BOOTCHART.CONF(5)