BINFMT.D(5) binfmt.d BINFMT.D(5) BEZEICHNUNG binfmt.d - Zusatzliche binare Formate fur Programme beim Systemstart konfigurieren UBERSICHT /etc/binfmt.d/*.conf /run/binfmt.d/*.conf /usr/lib/binfmt.d/*.conf BESCHREIBUNG Beim Systemstart liest systemd-binfmt.service(8) Konfigurationsdateien aus den obigen Verzeichnissen, um die zusatzlichen Kernelbinarformate fur Programme zu registrieren. KONFIGURATIONSFORMAT Jede Datei enthalt eine Liste von binfmt_misc-Kernelbinarformatregeln. Schlagen Sie in der Kerneldokumentationsdatei Kernel-Unterstutzung fur sonstige Binarformate (binfmt_misc))[1] fur weitere Informationen uber die Registrierung zusatzlicher Binarformate und wie die Regeln geschrieben werden nach. Leere Zeilen und Zeilen, die mit >>;<< und >>#<< beginnen, werden ignoriert. Beachten Sie, dass Sie daher diese Symbole nicht als Trenner in Binarformatregeln verwenden konnen. KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE Konfigurationsdateien werden aus Verzeichnissen in /etc/, /run/, /usr/local/lib/ und /usr/lib/, in dieser Rangfolge, gelesen, wie im Abschnitt UBERSICHT oben aufgefuhrt. Dateien mussen die Endung >>.conf<< haben. Dateien in /etc/ setzen Dateien mit dem gleichen Namen in /run/, /usr/local/lib/ und /usr/lib/ ausser Kraft. Dateien in /run/ setzen Dateien mit dem gleichen Namen unter /usr/lib/ ausser Kraft. Alle Konfigurationsdateien werden in lexikographischer Reihenfolge sortiert, unabhangig davon, in welchem Verzeichnis sie sich befinden. Falls mehrere Dateien die gleiche Option angeben, wird der Eintrag in der Datei mit dem lexikographisch letzten Namen Vorrang erhalten. Daher kann die Konfiguration in einer bestimmten Datei entweder komplett ersetzt werden (indem eine Datei mit dem gleichen Namen in einem Verzeichnis mit hoherer Prioritat abgelegt wird) oder einzelne Einstellungen konnen geandert werden (indem zusatzliche Einstellungen in einer Datei mit einem anderen Namen, der spater angeordnet ist, angegeben werden). Pakete sollten ihre Konfigurationsdateien in /usr/lib/ (Distributionspakete) oder /usr/local/lib/ (lokale Installationen) installieren. Dateien in /etc/ sind fur den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien ausser Kraft zu setzen. Es wird empfohlen, allen Dateinamen eine zweistellige Zahl und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung der Dateien zu vereinfachen. Falls der Administrator eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei deaktivieren mochte, wird empfohlen, einen Symlink im Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die des Lieferanten auf /dev/null zu setzen. Falls die Lieferantendatei im Initrd-Image enthalten ist, muss das Image neu erstellt werden. BEISPIEL Beispiel 1. /etc/binfmt.d/wine.conf-Beispiel: # WINE bei Windows-Programmen starten :DOSWin:M::MZ::/usr/bin/wine: SIEHE AUCH systemd(1), systemd-binfmt.service(8), systemd-delta(1), wine(8) ANMERKUNGEN 1. Kernel-Unterstutzung fur sonstige Binarformate (binfmt_misc) https://docs.kernel.org/admin-guide/binfmt-misc.html UBERSETZUNG Die deutsche Ubersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Ubersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezuglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG ubernommen. Wenn Sie Fehler in der Ubersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Ubersetzer . systemd 255 BINFMT.D(5)